Treten die Niederlande nun auch aus der EU aus?

vom 25.06.2016, 15:59 Uhr

Nach dem Brexit sehen sich die rechten Kräfte in Europa bestätigt und fordern auch in ihren Ländern Volksabstimmungen über den Verbleib in der EU. Damit werden nun die größten Albträume der Brüsseler Bürokraten wahr und sicher geglaubte Jobs scheinen nun wegzufallen.

An vorderster Front steht dabei der niederländische Politiker Geert Wilders, der meinte, dass die Niederländer die Nächsten wären, die über einen Verbleib in der EU abstimmen würden. Glaubt ihr auch, das der Nexit kommt? Wäre die EU dann noch zu halten?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 25.06.2016, 16:23, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Wem bringen solche Prophezeiungen und Unkenrufe denn etwas. Man wird schon sehen, ob oder wer als nächstes austreten wird. Vermutlich ist es auch sinnvoll, erst mal so lange abzuwarten, bis der Austritt vollzogen ist und man davon ableiten kann, ob so ein Austritt in dem Einzelfall für die Austretenden eher sinnvoll oder eher schädlich war.

Wenn sich heraus stellen wird, dass die Wirtschaft durch den Austritt auf der Insel einen Aufschwung bekommt und die Vorteile überwiegen, wird das vermutlich eher zu Nachahmungen führen, als wenn sich zeigen wird, dass der Austritt nicht die glücklichste Idee war. Da wird man in drei, vier Jahren sicher mehr wissen.

Und im Übrigen finde ich diese Wortschöpfungen mit dem Exit ganz furchtbar. Grexit, Brexit, Nexit? Noch übler im Klang: Frexit oder P(o)exit?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Nein, das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Es gab auch mal Thesen, wo gesagt wurde, das mehrere Staaten die Europäische Union verlassen werden. Es kann gut möglich sein das dies irgendwann passiert, allerdings kann ich mir dies für die jetzige Zeit nicht vorstellen.

Wenn man momentan nach England schaut, dann habe ich irgendwie das Gefühl, das die Briten es bereut haben. Es gibt ja noch immer eine Petition (die Mittlerweile 3 Millionen Unterstützer hat) die anstrebt eine erneute Wahl zu starten und allein dies zeigt ja schon das viele Briten die Folgen für einen Austritt unterschätzt haben.

» bombe001 » Beiträge: 120 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So nationalistisch und aufbrausend Geert Wilders auch ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass nach dem Schock des BREXIT nun auch die Niederlanden aus er EU austreten werden. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass wenn 2004 nicht so viele Polen/innen in das Vereinigte Königreich gewandert wären, die Briten nie über ein solches Referendum nachgedacht hätten, da sie ja grundsätzlich die Lücke mit den jetzigen Flüchtlingswellen gefüllt hätten.

Polen bilden schließlich nach den Indern die zweitgrößte Zuwanderunsgruppe in GB. Die Niederlande hat meines Wissens nach (möge mich jemand bitte korrigieren) nicht SO viele Ausländer und Zuwanderer wie Großbritannien, und kommt mit der Flüchtlingskrise besser klar als andere europäische Staaten. Um alles zusammenzufassen: Ich denke nicht. Auch wenn Wilders weiterhin diese NEXIT-Kampagne durchzieht, hat ein Austritt aus der EU mehr Nachteile als Vorteile (siehe am Beispiel von GB)

» lexy1305 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,61 »



bombe001 hat geschrieben:Wenn man momentan nach England schaut, dann habe ich irgendwie das Gefühl, das die Briten es bereut haben. Es gibt ja noch immer eine Petition (die Mittlerweile 3 Millionen Unterstützer hat) die anstrebt eine erneute Wahl zu starten und allein dies zeigt ja schon das viele Briten die Folgen für einen Austritt unterschätzt haben.

Naja, ich glaube eher sie merken jetzt erst so richtig, dass sie von der Leave-Kampagne mehr oder weniger verarscht wurden um es mal ganz klar zu sagen. Die führenden Köpfen lehnen Verantwortung für die Zukunft Großbritanniens ab und mussten ja schon kurz nach dem Votum kleinlaut zu geben, dass sie größtenteils mit völlig falschen Zahlen und Versprechungen um Wählerstimmen gekämpft haben.

Ebenso kam scheinbar eine gewisse Unzufriedenheit mit der eigenen Regierung und Lage dazu, die wohl bei einigen eigentlich schlimmer ist, als die wirklich Unzufriedenheit mit der EU. Aber blöderweise gibt es eben immer viele Wähler, die nur vom Kopf bis zur Wand denken können und mit unter völlig falsche Wahlen oder Voten benutzen um ihren Frust abzulassen. Auch denken immer noch viele Wähler, dass ihre Stimme völlig unbedeutend ist. Natürlich mag 1 Stimme bei 40 oder 50 Millionen Wählern nicht viel ausmachen, aber wenn eben dann viele so denken, kommen dann doch viele Stimmen zusammen.

Das sind also in gewisser Weise auch hausgemachte britische Probleme, die zu diesem Votum geführt haben. Ich glaube jetzt, wo viele sehen, wie problematisch so einer Austritt ist und dass dieser eben doch eher von langer Hand geplant sein sollte um dann auch sinnvoll von Statten zu gehen, werden sich erstmal alle tunlichst zurückhalten, selber so ein Votum abzuhalten.

Bis jetzt weiß ja noch keiner, ob ein EU-Austritt wirklich etwas bringt. Die Briten und scheinbar viele anderen glaubten ja irgendwie, man könne die Vorteile der EU nutzen ohne dafür Pflichten einzugehen. Man wird jetzt erstmal schauen müssen, ob dies die EU auch so mit sich machen lässt. Und da sich die Briten jetzt Zeit lassen, kann man alle weiteren Austrittsgedanken wohl getrost ignorieren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es in anderen Ländern tatsächlich eine Mehrheit geben sollte, die nochmal genauso blind wie die Briten den Austrittsweg betreten wird, wenn man vorher nicht weiß, wohin dieser führt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich glaube, dass der Dominoeffekt, der zumindest auch angedroht wurde, nicht sofort eintreten wird. Dann wären die Länder auch bescheuert, wenn sie sich jetzt nur vom bevorstehenden Austritt lenken lassen würden. Es geht da um viel mehr, aber das ist Zukunftsmusik.

Wenn England es schafft, sich sogar wirtschaftlich besser als zu Zeiten der EU zu mausern, dann kann der Dominoeffekt in den nächsten Jahren sicherlich kommen. Doch erst wollen Ländern doch sehen, wie es mit England weiter geht, um denselben Schritt zu wagen. Wir reden ja auch für gerade kleine Länder nicht von einem weniger bedeutsamen Schritt.

Wirtschaftlich ist die EU Segen und womöglich Fluch für viele zugleich. Diese Bevormundung an vielen Stellen ist für die meisten ohnehin das Haupt- und Kernproblem, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Doch den Teufel jetzt an die Wand zu malen, wäre schwer. Noch ist die Zeit dafür nicht da. England muss zeigen, dass der Schritt kein Fehler war, weil dann sehen andere Länder erst, ach die bösen Prophezeiungen sind nicht so gekommen und jetzt kann es losgehen und wir folgen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mit den aktuellen Aussagen des zukünftigen Präsidenten der USA Donald Trump gewinnt wohl auch diese Debatte wieder etwas an Fahrt. Auf jeden Fall existiert auch diese Möglichkeit weiterhin. Wenn der Brexit zum Erfolg wird, dann wird es sicher innerhalb der EU kein Halten geben und der Zerfall ist vorprogrammiert. Sollte der Brexit zum Misserfolg werden, wird auch die EU in Mitleidenschaft gezogen. So oder so verliert die EU.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juri1877 hat geschrieben:Wenn der Brexit zum Erfolg wird, dann wird es sicher innerhalb der EU kein Halten geben und der Zerfall ist vorprogrammiert. Sollte der Brexit zum Misserfolg werden, wird auch die EU in Mitleidenschaft gezogen. So oder so verliert die EU.

Nun mach doch mal halb lang mit deinen Weltuntergangsprophezeiungen. Nun ist das Brexitvotum mehr als ein halbes Jahr alt und eigentlich sind wir immer noch nicht weiter mit den Austrittsverhandlungen. Ob der Brexit ein Erfolg wird, sieht man so wie es derzeit aussieht wohl frühestens in 2 oder 3 Jahren, wenn es in dem Tempo weitergeht.

Und warum die EU jetzt unbedingt der Verlierer ist, weiß ich auch nicht so recht. Wenn man mal ganz nüchtern auf die EU schaut, dann verliert die EU zwar mit den Briten ein wirtschaftlich starken Mitspieler, aber eben auch in erster Linie das bockigste Kind aus der Kindergartengruppe, was jeden Gruppenausflug versucht hat zu versauen. So richtig zur EU gehört, haben die Briten doch nie. Sie hatten immer eine Sonderstellung und eben auch oft genug andere Positionen als der Rest des Kontinents und damit eben auch viel blockiert. Vorallem aber haben sie das weitere Zusammenwachsen in der EU blockiert.

Vielmehr denke ich kann gerade der Brexit zu einem Konsolidieren der EU führen, wenn jetzt die richtigen Schritte eingeleitet werden, eine weitere Ausweitung der EU erstmal ad acta gelegt wird und man sich statt mit weiterer Expansion erstmal wieder mehr dem Zusammenwachsen widmet. Dann kann am Ende des Tages die EU sogar ein Gewinner des Brexits werden.

Aber wie schon oben geschrieben, wird das noch Jahre dauern, bis man darüber wirklich urteilen kann. Und solange wird wohl auch nicht viel passieren in Richtung weiterer Leavebewegungen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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