Trennung - War es für euch schwer den Absprung zu schaffen?

vom 30.06.2015, 09:20 Uhr

Meine Cousine trennt sich gedanklich schon mehrere Monate von ihrem Freund. Sie wohnen zusammen und irgendwie schafft sie den Absprung nicht. Sie hat Angst alleine zu sein, sie weiß nicht, wie es sein wird ohne ihren Freund und sie hat mehr Angst vor dem was kommt, wenn sie ohne ihn ist als vor dem was kommt mit ihm. Er hat auch keine Ahnung davon, dass sie sich trennen will.

War für euch der Absprung auch so schwer oder habt ihr den Gedanken gehabt und ihn auch relativ schnell umgesetzt? Wie schwer ist euch der Absprung in ein für euch neues Leben gefallen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ohne Kinder wäre ich damals sicherlich von heute auf morgen von meinem Ex-Mann weg. Aber da ich eben auch Mutter bin, musste ich da schon planen. Als der Entschluss allerdings gefasst war, liefen bei mir nur noch die Vorbereitungen. Also Wohnung suchen, Schule klären und ein Zeitplan. Die Gedanken in die Tat umzusetzen habe ich jedenfalls nicht vor mir hergeschoben.

Im Gegenteil, ich hatte dann alles noch um einige Wochen vorgezogen, weil es noch mal einen Vorfall zwischen meinem Ex-Mann und mir gab, der gezeigt hat, dass es die Kinder und mich nur noch mehr belastet, je länger wir noch dort sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe mich in meinem Leben mehrmals getrennt, irgendwie war immer ich der Part, der keine Zukunft in der Beziehung mehr gesehen hat. Entsprechend leicht war es für mich auch in den meisten Fällen. Irgendwann war mir einfach klar, dass ich es so nicht mehr haben möchte und ich bin gegangen.

Allerdings gab es eine Ausnahme. Es war eine langjährige Beziehung, in der es auch schon den zweiten versuch gab. Durch die erste Trennung war mir völlig klar, dass ich diesen Mann nicht so einfach loswerde. Damals hatte er über Monate regelrecht gestalkt und später dann seine Strategie geändert.

Dummerweise war das so eine ungesunde Geschichte, bei der der Kopf weiß, das es nicht gehen kann und Bauch oder Herz etwas ganz anderes behaupten. Daher habe ich in diesem Fall tatsächlich ein Jahr für den Absprung gebraucht.

Mir war völlig klar, dass ich nicht mehr weitermachen möchte. Ich hatte keine Angst vor der Zeit ohne ihn. ich hatte Bedenken vor der Zeit nach der Trennung mit ihm. Denn es war völlig klar, dass er wieder immer da sein würde. Und das wollte ich unbedingt vermeiden.

Ich habe etwa fünf Monate gebraucht, um eine Strategie zu entwerfen, wie ich einen klaren Schnitt bewerkstelligen kann. Dann kamen rund sieben Monate Planung. So habe ich es geschafft, mich zu trennen und nach der deutlichen Ansage meinerseits auch wirklich zu verschwinden. Fast ein Jahr habe ich so gelebt, dass er mich nicht finden konnte.

Nach dem Jahr war ich "clean". Er versuchte nach meinem Auftauchen noch irgendwie an meinem Leben teilzuhaben, aber das konnte ich einfach übersehen. Er brachte mich nicht mehr aus der Fassung und gab dann einige Monate später auch auf. Mittlerweile sind weit mehr als 10 Jahre vergangen und die meiste Zeit lässt er mich in Ruhe. Aber selbst wenn nicht, stört mich das mittlerweile nicht mehr.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Bei meiner vorherigen Beziehung ist mir der Absprung sehr schwer gefallen. Es war die erste große Liebe, die über 10 Jahre ging und in der es nie wirkliche Probleme gegeben hat. Irgendwann musste ich dann aber verstehen, dass diese Beziehung keine Zukunft mehr hatte. Er war mein bester Freund, immer für mich da aber wir hatten uns letztendlich so verschieden entwickelt, dass nicht mehr genug Gefühle da gewesen sind. Ich hatte lange Zeit furchbare Gewissensbisse und habe über ein Jahr mit Verstand und Herz gerungen. Auch heute denke ich noch gerne an die Zeit zurück. Schön war es aber ich weiß eben auch, dass ich mit ihm nicht 100%ig glücklich gewesen wäre.

Von meinem jetzigen Exfreund ist mir der Abschied relativ leicht gefallen. Dafür hat er mit seiner Unselbstständigkeit, seinem cholerischen Verhalten, seinem Egoismus und vielem anderen gesorgt. Da war für Herz und Verstand ganz schnell klar, dass dies keine Beziehung ist wie ich sie mir wünsche. Auch waren da die Gefühle so schnell hinüber, sodass ich mir nach nur einem Jahr schon keine Zukunft mehr mit diesem Mann vorstellen konnte. Ganz am Anfang dachte ich noch das wird schon alles, weil er sich Mühe gegeben hat aber leider ist er schnell wieder in sein altes Verhaltensmuster zurück gefallen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne das tatsächlich nur zu gut von mir selbst. Mir ging es schon in zwei Beziehungen so, wobei es bei einer deutlich extremer war. Wir waren vier Jahre zusammen und im Prinzip habe ich nach spätestens drei Jahren gemerkt, dass es einfach nicht passt. Ich hatte davor immer wieder versucht, Zeit und Energie in die Beziehung zu investieren und sie so zu kitten. Ich habe mir wirklich alle Mühe gegeben, wobei es einfach nicht gut lief. Wir hatten uns auch dauernd gestritten und unterschiedliche Lebensvorstellungen.

Da war ich dann aber tatsächlich do dumm, die ganze Zeit zu glauben, dass mein Partner sich ja doch irgendwann anders entscheiden und seine Meinung ja ändern könnte, was die Zukunft anging. Ich wollte die Beziehung nicht "wegwerfen", sondern lieber noch länger hoffen. Aber natürlich war das umsonst. Dazu kam, dass es ja auch immer mal Tage gab, an denen wir uns gut verstanden haben. Ich habe das wieder als Anlass zur Hoffnung genommen, dass es nun wieder besser laufen würde, was es natürlich nicht getan hat.

Dazu kam, dass es für mich in meinen jungen Jahren einfach eine extrem lange Beziehung war und ich Angst hatte, das "wegzuwerfen" und meinen Schritt am Ende bereuen zu können. Auch wenn wir nicht zusammen gewohnt hatten, hatte ich einfach Angst, im Endeffekt alleine zu sein und unglücklich zu werden. Aber natürlich ist all das nicht eingetroffen. Als ich mich irgendwann getraut und die Beziehung beendet habe, ging es mir direkt besser denn je.

Ich war richtig befreit und glücklich und habe mich einfach frei und gut gefühlt. Ich habe gemerkt, dass es mir gut tat, nicht mehr ständig hoffen, bangen und etwas für die Beziehung tun zu müssen, die ohnehin am Ende war. Von daher kann ich nur dazu raten, sich möglichst zu überwinden und sich einfach sofort zu trennen, wenn man schon solche Gedanken hat und sich insgeheim trennen will. Man quält sich ja sonst nur selbst über so viele Monate und im Prinzip ist es ja auch nur unfair dem Partner gegenüber.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich hatte nur eine Beziehung vor meiner jetzigen und das war auch noch meine erste Beziehung. Mir fiel es tatsächlich schwer das Ganze zu beenden, obwohl wir eigentlich nie zusammengepasst haben und ich auch einfach nicht Liebe empfunden habe. Das war eher eine Beziehung um bei meinen Eltern mal herauszukommen und eher freundschaftlich. Ich habe mich dann in der Beziehung in einen neuen verliebt, in seinen Arbeitskollegen und Freund, was den Absprung von dieser Beziehung nicht unbedingt leichter gemacht hat, da ich dann auch nicht wirklich als Buhmann da stehen wollte, aber dennoch diesen anderen Mann kennenlernen wollte und eine Beziehung haben wollte.

Ich habe es dann irgendwann geschafft, aber ich kann schon nachvollziehen, dass man sich mit einer Trennung schwer tun kann, gerade auch wenn vielleicht Kinder vorhanden sind und oder man vielleicht auch ein Haus oder was auch immer zusammen gekauft hat. Dennoch gehe ich davon aus, dass ich das heute schneller schaffen würde. Ich rede über meine Gefühle und wenn ich dann wirklich an den Punkt kommen würde mich scheiden lassen zu wollen, müsste extrem viel schiefgegangen sein und vor allem müsste man dann auch nicht zugehört haben. Das ist nicht der Fall, aber ich bin wirklich der Meinung, dass man das schneller hinbekommen muss, egal was dran hängt. Letztendlich ist es ja nur etwas, was man aufschiebt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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