Trefft ihr Entscheidungen mehr mit dem Kopf oder Herz?

vom 25.12.2019, 20:00 Uhr

Entscheidungen zu treffen ist oft gar nicht so einfach. Ich bewundere Menschen die entscheidungsfreudig sind und gar nicht lange überlegen müssen. Bei mir ist das oft ein Dialog zwischen Kopf und Herz. Der Verstand will eine sinnvolle, rationale Entscheidung - das Herz bzw. die Gefühle würden auch gerne mal ein Risiko eingehen.

Wenn wir dem Kopf entscheiden überlassen wir oft der Vernunft die Kontrolle. Kopfentscheidungen basieren oft auf Empfehlungen/Ratschlägen und eigenen Erfahrungswerten. Manchmal tritt man damit finde ich aber auch auf der Stelle weil man sich in einem sogenannten Tunnelblick befindet. Der Vorteil ist allerdings, dass man sich in der größtmöglichen Sicherheit bewegt. Man hat ein großes Stück weit Verlässlichkeit, Kontrolle und Vorhersehbarkeit.

Herzentscheidungen können einen unter Umständen erstmal emotional überfordern, und eine gewisse Angst/Unsicherheit auslösen. Aber mit Herzentscheidungen sind vor allem auch viel Freude und Lebendigkeit verbunden. Herzentscheidungen sind meiner Meinung nach die, für die man brennt, mit denen man sich glücklich fühlt und die einen motivieren.

Gesund ist vermutlich eine gute Mischung aus Kopf- und Herzentscheidung. Dennoch würde ich mich selbst eher als Herzentscheider bezeichnen. Ich habe schon oft in meinem Leben gegen Ratschläge/Empfehlungen und selbst meine eigenen Vernunftgedanken entschieden. Bereut habe ich bisher noch nie. Meine bisher größte Herzensentscheidung in meinem Leben war meine Familienplanung.

Seid ihr eher der Kopf- oder der Herzentscheider? Habt ihr eine Entscheidung schon einmal richtig bereut?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin auf jeden Fall ein sehr rationaler Mensch, aber das bedeutet doch nicht, dass ich bei jeder Entscheidung eine pro und contra Liste mache. Es ist zum Beispiel ein Unterschied ob ich ein Auto in meinem Lieblingsgrün bestelle oder mir ein T-Shirt in der Farbe kaufe.

Das T-Shirt gefällt mir, möchte ich habe, gönne ich mir. Wunschlackierung beim Auto kostet einen vierstelligen Aufpreis, also muss ich mich erst mal fragen, ob es mir das Wert ist. Es ist schließlich nur eine Farbe, die auf die Funktion überhaupt keinen Einfluss hat. Auf den Preis beim Wiederverkauf später aber vielleicht schon.

Und nein, ich habe nicht das Gefühl, dass ich unglücklich und unmotiviert bin wenn ich mir solche Sachen wie die Farbe eines Autos genau überlege. Ich habe umgekehrt auch nicht den Eindruck, dass es mich glücklicher gemacht hat, dass ich mich spontan aus einem Gefühl heraus für einen Urlaubsort entschieden habe.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich halte mich wie viele Leute für einen rationalen Menschen, bin aber im Lauf der Jahre zu der Erkenntnis gelangt, dass ich mir in dieser Hinsicht auch viel einrede. :D Ich neige zwar dazu, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen und habe erziehungsbedingt meinen Kontostand immer im Blick, aber wenn die Grundlagen unter Dach und Fach sind, treffe ich bei weitem nicht nur "Kopfentscheidungen". Ich rechtfertige und rationalisiere sie hinterher, das in jedem Fall.

Und ich achte natürlich darauf, dass meine impulsiven Ideen und Projekte mich nicht ruinieren. Aber davon abgesehen ist mir schon oft aufgefallen, dass ich für eine Idee rationale Gründe gesucht und gefunden habe, ob wohl der eigentliche Gedanke eher "Mir egal, ich lass das jetzt so!" oder "Ich will aber!" oder "Oh Mann, das sieht im Fernsehen so toll dort aus!" war.

In jedem Fall kann ich auch nicht feststellen, dass mich "Herzentscheidungen" glücklicher machen und Kopfentscheidungen ein Gefühl der Sicherheit hinterlassen. Ich habe impulsive Aktionen schon genauso oft bereut wie wenn ich rein rational etwas entschieden habe, das mir eigentlich widerstrebt hat.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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