Treffen der Nachkommen Überlebender und Täter des Holocausts

Ich habe heute Abend zufällig in eine Sendung auf dem Sender ZDF Info rein geschaltet. Thema war der zweite Weltkrieg, ganz im speziellen die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Geschichte der jüdischen Opfer. Besonderes Augenmerk lag in der Sendung auf den Kindern der Überlebenden, aber auch auf den Kindern der Täter.

Das es für die Kinder der Überlebenden, wie auch für die Kinder der Opfer, kein leichtes Leben war, ist sicherlich unbestritten. Wie es auch eine Last für alle Hinterbliebenen und Nachkommen der Opfer ist. Das es die Kinder und weiteren Nachkommen der Täter ebenfalls teilweise nicht leicht hatten, wird aber gerne vergessen.

In der Sendung berichtete unter anderem eine Frau, die erst in der Schule erfuhr, dass ihr Großvater eine schreckliche Vergangenheit in Auschwitz hatte und das auf der Seite der Täter. Auch eine Nachkommin Görings kam zu Wort. Die sich gegen eigene Kinder entschieden hat, aus Angst die Gene könnten durchkommen, obwohl sie nur eine Nichte der Nazigröße war.

Mittlerweile treffen sich Nachkommen, sowohl der Täter wie auch der Überlebenden, gemeinsam regelmäßig. Um sich auszutauschen. Sie können über ihre Geschichte, ihre Gedanken und ihre Gefühle sprechen. Etwas, was gerade in den Familien der Täter ja eher totgeschwiegen wird und wurde. Die Nachkommen beider Seiten erfahren bei diesen Treffen wohl viel Verständnis.

Irgendwie kann ich die Gedanken der Betroffenen verstehen. Bereits Ende der 80er Jahre habe ich ein Buch gelesen, welches sich mit der Geschichte der Nachkommen der Täter beschäftigt hat. Das hat mich damals schon sehr aufgewühlt. Das sich aber heute Nachkommen sowohl der Überlebenden, wie auch der Täter gemeinsam treffen um ihre Vergangenheit und sicherlich auch ihre Gegenwart aufzuarbeiten, finde ich interessant und sicherlich auch spannend.

Könnt ihr verstehen, dass Nachkommen der Täter des Holocaust den Austausch mit Nachkommen der Opfer und Überlebenden suchen? Findet ihr das dienlich?

Auch eine Nachkommin Görings kam zu Wort. Die sich gegen eigene Kinder entschieden hat, aus Angst die Gene könnten durchkommen, obwohl sie nur eine Nichte der Nazigröße war.

Interessantes Thema und ich weiß auch nicht, aber ich denke doch mal, das jeweilige System hat diese Menschen zu dem gemacht was sie waren. Natürlich ist ein solcher Austausch auch gut und wichtig, aber ich stelle mir solch eine Kommunikationsebene dennoch schwierig vor. Die Themen könnten dann schnell erschöpft und der Spannungsbogen schnell abgerissen sein, gerade wenn die sich Treffenden noch in jugendlichem Alter sind.