Traurig, weil Katzen sich nur "dulden" anstatt sich zu mögen

vom 04.01.2015, 22:44 Uhr

Wir haben seit ein paar Tagen zwei Kater. Vorher war es ein Jahr lang nur einer, doch während dieses Jahres habe ich mich viel mit der Wohnungshaltung von Katzen auseinandergesetzt und habe gelernt, dass Katzen in den seltensten Fällen Einzelgänger sind und eine Zweitkatze empfohlen wird. Daher haben wir uns einen zweiten Kater geholt. Die beiden sind sich noch nicht ganz grün, immerhin gibt es keine Kämpfe, es wird nur gefaucht und geknurrt. Ich mache mir momentan noch keine Sorgen, da ich weiß, dass es Wochen oder Monate dauern kann, bis sich die beiden aneinander gewöhnt haben.

Sollte es nach mehreren Wochen oder Monaten aber unverändert sein, wäre ich sicher traurig, denn ich habe den zweiten Kater immerhin auch geholt, damit der andere einen Spielkameraden und einen Kuschelpartner hat. Wenn der Fall eintritt, dass sie sich nie mögen sondern nur dulden, wäre ich sicher traurig und würde mich fragen: Habe ich den beiden damit nun überhaupt geholfen? Oder kann man in dem Fall immer noch sagen: Besser Katzen die sich nur dulden, als Katzen die allein leben?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So war es auch bei meinen Kaninchen. Ich hatte jetzt acht Jahre lang einen Kaninchenmann. Leider ist er heute gestorben. Aber vorher hat er noch zwei Kaninchendamen überlebt. Ich musste ihm also zwei Mal eine neue Partnerin aus dem Tierheim holen. Das letzte Mal vor anderthalb Jahren. Und die beiden haben so gut wie nie gekuschelt. Mit seinen anderen Mädels hat er sich sehr viel besser verstanden. Jetzt habe ich natürlich Angst, dass wir ihr einen neuen Partner holen und die beiden sich auch nicht so gut verstehen.

Ideal wäre das sicherlich nicht. Aber man kann so ein Tier ja auch nicht nach einem halben Jahr zurück ins Tierheim bringen und sich einen anderen aussuchen. Das würde ich nichts über´s Herz bringen. Da würde ich lieber ein zweites Gehege bauen und zwei neue Kaninchen holen und es noch mal probieren. Bei Katzen in der Wohnung könnte dieses Modell aber schwierig werden.

Ich denke aber, trotz allem, dass es auf jeden Fall besser war als ihm gar keine Partnerin zu holen. Sie waren sich ja nicht spinnefeind. Und wenn ich mir vorstelle, ich könnte mir aussuchen, auf einem menschenleeren Planeten mit jemanden zu leben, den ich nicht ganz so toll finde oder wirklich komplett allein zu sein. Dann nehme ich doch diese andere Person. Ich gehe ihr ab und zu aus dem Weg, aber wenn ich einsam bin, ist jemand da.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich hatte mal einen Kater und damit dieser nicht so einsam ist, kam nach einiger Zeit eine Katze ins Haus. Er war aber eher genervt von ihr und wenn sie gemiaut hat, weil sie Futter wollte, hat er ihr schonmal eine mit der Pfote geknallt, damit sie die Klappe hält. Er ist ihr eher aus dem Weg gegangen, aber bei der täglichen Fütterung ging das ja wohl schlecht, weil dann immer beide sofort essen wollten. Ich habe nie miterlebt, dass dieser Kater überhaupt mit einer Katze geschmust hätte, er war eher ablehnend und manchmal sogar leicht aggressiv gegenüber den anderen eingestellt. Er ist aber auch am längsten geblieben, bis er dann irgendwann wegen seinem hohen Alter gestorben ist.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Selbst wenn sich die Kater auf Dauer nur dulden, haben sie zu zweit deutliche Vorteile. Sie können artgerecht kommunizieren, was mit Menschen nicht möglich ist. Die Abwechslung durch den anderen verringert auch bei einer reinen Duldung die Langeweile in der Wohnung.

Sorgen würde ich mir nur machen, wenn statt einer meist friedlichen Duldung ständige Probleme auftreten. Regelmäßige, tägliche Kämpfe, die erbittert ausgetragen werden, sind eben dann doch nicht gut. Auch wenn ein Kater vom anderen völlig unterdrückt wird und nur noch hinter dem Sofa oder auf dem Schrank lebt, dann muss der Mensch eingreifen.

Aber so lange sich nicht eine solch problematische Beziehung etabliert, haben die Kater mehr von einem Artgenossen, als dass sie Einschränkungen oder Nachteile erfahren. Und bisher kann man noch gar nicht absehen, wie es sich entwickeln wird. Die beiden haben doch bisher einen tollen Start gehabt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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