Tragen eure Tiere Pullover oder Mäntelchen?
soulofsorrow hat geschrieben:Ist das Kriegsbeil begraben?
Absolut. Das kenne ich doch gut, dass man sich mal persönlich angegriffen fühlt, weil man eben sehr emotional bei der Sache ist. Hut ab für die Entschuldigung. Da hätten andere anders reagiert.
Wobei ich immer noch nicht verstehe, was am Pudel eine Qualzucht sein soll. Ein Pudel ist keine haarlose Katze. Er hat ein hoch funktionales Fell, dass ihm im Wasser Auftrieb gibt und ihn gleichzeitig davor schützt, im Winter bei der Wasserarbeit zu erkranken.
Den Pudel hab ich nicht als Qualzucht bezeichnet. Ich finde es nur traurig, wenn man einen Hund nicht Hund sein lässt und eben auch mal im Wald spazieren geht. Das ist wie Kinder, die sich beim Spielen nicht schmutzig machen dürfen. Klar muss man sich danach mehr anstrengen, sie wieder sauber zu bekommen als wenn sie wie kleine Erwachsene still sitzen bleiben würden. Aber Kinder müssen doch spielen dürfen. Und Hunde müssen sich auch mal schmutzig machen dürfen. Aber nein, Qualzucht ist ein Pudel nicht. Die haarlose Katze aber schon.
Ach, Pudel muss man danach nicht großartig sauber machen, die klopft man aus. Das Problem sind immer die Menschen. Ein schönes Beispiel ist das Theater um den Wesenstest in einem Zuchtverein, indem eine Gebrauchshunderasse und Zwergrassen gezüchtet werden.
Es sollte ein Test für alle zur Zuchtzulassung eingeführt werden. Der Unterschied lag in der Bewertung. Während ein Gebrauchshund bei einem Schuss vollkommen gleichgültig sein muss, sollten sich die Zwerge erschrecken dürfen. So lange sie sich wieder beruhigen und nicht vollkommen panisch werden, war alles ok.
Das war zig Zwergleuten schon zu viel Belastung. Schließlich wäre es normal, dass so ein kleiner Hund Probleme mit Schüssen oder Menschenmengen hat. Da wird ganz viel Mensch in den Hund gesteckt. Die typischen Züchter dieser Hunde haben eben auch gerne einmal Angst vor plötzlichen Geräuschen, Gewittern oder der Vorstellung auf Knöchelhöhe durch Gruppen zu gehen.
Dabei benötigen Zwerghunde viel bessere Nerven als größere Exemplare. Sie kommen mit in die Innenstadt, leben häufiger in Städten oder mit kleinen Kindern und fahren öfter Bus oder Bahn. Statt an die Hunde zu denken, wird vermenschlicht und dem eigenen Bedürfnis zum Betüddeln nachgegeben.
cooper75 hat geschrieben:Dabei benötigen Zwerghunde viel bessere Nerven als größere Exemplare. Sie kommen mit in die Innenstadt, leben häufiger in Städten oder mit kleinen Kindern und fahren öfter Bus oder Bahn. Statt an die Hunde zu denken, wird vermenschlicht und dem eigenen Bedürfnis zum Betüddeln nachgegeben.
Da kann ich dir nur Recht geben. Dass die winzigen Hündchen immer so kläffen, ist doch ausschließlich auf ihre Angst in einer für sie viel zu großen Welt zurückzuführen. Und diese Angst wird ihnen kein bisschen von ihren Besitzern genommen.
Die Vermenschlichung ist eben auch ein Problem beim Thema Mäntelchen. Der Wolf ist ein wunderbar angepasstes Tier, aber der Mensch hat daraus Tiere gezüchtet, die es nicht mal vertragen, wenn Regen vom Himmel fällt. Lächerlich ist wirklich das falsche Wort. Das kommt von Lachen. Es ist eher traurig.
Ich nehme mich da nicht aus. Ich würde mir zwar keine haarlose Katze anschaffen, aber auch mein Hund ist kein Wolf mehr. Dass sie krank geworden ist, als wir nicht geheizt hatten, war definitiv nicht mein stolzester Moment als Hundebesitzerin. Und dass sie beispielsweise ab und zu mit ins Bett darf, ist einem Wolf-Nachfahren auch nicht würdig. Das ist auch lächerlich. Mäntelchen sind da einfach nur ein höheres Level.
Ja, mein Hund trägt aktuell auch einen leichten Mantel. Nicht weil ich es toll finde, sondern weil es notwendig ist. Ich habe einen 6 Monate jungen Malteser-Westie Welpen. Der hat keine Unterwolle und quasi noch einen halb-nackten Bauch. Somit ist er schnell anfällig für eine Blasenentzündung zum Beispiel.
Daher möchte ich nicht riskieren das er sich was weg holt wenn es kalt oder nass ist, aufgrund seiner Größe schleift er ja sowieso knapp über dem Erdboden und nimmt somit natürlich reichlich nasses Gras und Dreck mit.
Sicher gibt es Hundehalter die etwas übertreiben und sowas zur Deko machen, aber ich denke das ist eher die Minderheit. Meistens soll ein Pulli oder Mantel doch eher zum Schutz des Hundes da sein.
Mein Hund ist sehr klein, es ist ein Bolonka Zwetna, mit gerade 5kg Körpergewicht. Da er sehr nah am Boden ist bekommt er bei Temperaturen unter Null Grad einen Pulli angezogen. Da ich ihn vor vorn herein daran gewöhnt habe, gibt es auch keinerlei Probleme. Bei starkem Regen trägt mein Hund einen wasserabweisenden Regenmantel. Früher habe ich Hundehalter, die ihre Hunde anzogen, immer belächelt. Nun sehe ich es anders.
Unser Hund hat kein Fell, sondern Haare, wenn es richtig fest regnet, ist er genauso klatschnass wie ich auf dem Kopf. Bis der Hund wieder trocken ist vergeht eine Zeit, da ich aber Erkältungen vermeiden möchte, sehe ich zu, das mein Hund immer trocken ist, gerade am Bauch, wo die Haut sehr dünn ist und wenig Haare wachsen.
Bei eisigen Temperaturen ist ein Pulli das perfekte Kleidungsstück, allerdings achte ich darauf, das mein Hund nicht verkleidet aussieht. Es gibt ja Hundebesitzer, die es mit bunten und gerüschten Kleidungsstücken übertreiben. das sehe ich etwas anders. Denn es ist immer noch ein Hund und kein Modepüppchen. Ich nähe die Bekleidung für meinen Hund selbst und halte die Bekleidung recht neutral.
Keines meiner Tiere trägt etwas wegen der Mode und auch nicht weil es in meinen Augen hübsch ist. Ich finde das ganze einfach nur fürchterlich, denn gerade Hunde mit Mäntel sehen einfach albern aus und nicht selten ist auch der Besitzer alleine daran Schuld, dass das notwendig ist und das Tier nicht friert. Denn wer kommt auch auf die Idee, dass sein Hund im Winter komplett kahl geschoren werden muss und damit das komplette schützende Fell nach unten? Dazu hatten wir die Tage schon einmal einen Thread und ich musste nur noch den Kopf schütteln, einfach nur weil der Mantel so nett aussieht.
Meine Chinchillas hatten eine Zeit lang etwas an, was aussah wie ein Pulli. Kam aber daher, dass diese angezündet wurden und in die Mülltonne gesteckt. Damit war das komplette Fell verbrannt mit der Haut darunter und musste geschützt werden vor der Einstreu und weiteren Keimen. Verband haben sie abgefressen und daher gab es diesen Pulli zur Kompression mit an, damit auch das Wasser aus dem Gewebe gegangen ist und die Wunden Keimfrei abgedeckt waren. Modisch war das nicht, medizinisch notwendig und da ist für mich der entscheidende Unterschied.
Meine Katzen haben Fell und leben gemütlich im Warmen, insofern brauchen die natürlich keinen Mantel. Die würden sich auch keinen anziehen lassen.
Meinem Hund würde ich definitiv einen Mantel anziehen, wenn es auf Grund des Wetters und seiner körperlichen Voraussetzungen sinnvoll wäre und er sich damit wohlfühlen würde. Es gibt ja durchaus Hunde, bei denen so ein Mantel Sinn macht, weil der Hund schnell friert oder auf Grund der Beschaffenheit seines Fells zu Verkühlungen neigt. Oder einfach, weil er schon älter ist und Wärme gut für die Gelenke ist.
Ich kenne viele Halter von Hunden wie American Staffordshire Terriern, Rottweilern, Bullterriern und co. Agile Muskelpakete mit kurzem Fell, von denen man eigentlich annehmen würde, dass sie schon wegen ihrer Muskelmasse keinen Mantel bräuchten. Und doch, sehr sehr viele der Hunde tragen bei Regen und im Winter einen Mantel, weil sie frieren.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich meinem Hund -der definitiv auch ein großes Muskelpaket wie Rottweiler oder Staff wäre- dann auch ein niedlich bis lustig aussehendes Mäntelchen anziehen würde, um dem Bild des "gefährlichen Hundes" ein wenig entgegen zu wirken.
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