Totentaufe bei den Mormonen rechtlich nicht korrekt
Die Glaubensgemeinschaft der Mormonen praktizieren die Totentaufe in ihren Tempel. Die verstorbenen Personen müssen mindestens schon ein Jahr tot sein. Darf man Personen denn eigentlich taufen die keine eigene Willensbekundung mehr leisten können? Das ist doch nach geltenden Recht untersagt, denn der Tote macht es ja ohne Einwilligung. Er müsste es ja im Testament aufgeführt haben denke ich.
Was ist wenn der Tote in Lebzeiten schon von einer Kirche getauft wurde? Dann ist die Totentaufe doch in Wirklichkeit unwirksam. Gibt es hier eine Gesetzeslücke?
Was hat die religiöse Taufe mit dem Gesetz zu tun? Die Christen taufen meist ihre Babys. die haben auch nicht den eigenen Willen. Die werden auch einfach getauft ohne dass sie eine Willenserklärung abgeben können.
Wenn die Glaubensgemeinschaft der Mormonen das so machen, dann wissen das sie Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft doch und wenn ich dort Mitglied bin, dann weiß ich, dass es da eine Totentaufe gibt.
Eine Gesetzeslücke ist es nicht, weil das geltende Gesetz nichts mit einer Glaubensgemeinschaft zu tun hat. Es ist eine Glaubensfreiheit und wenn ich meine, dass ich in diese Glaubensgemeinschaft gehen muss, dann weiß ich, dass ich auch nach dem Tod noch getauft werde.
Ich glaube du hast hier etwas missverstanden. Hier werden nicht wirklich Tote getauft, sondern lebende Menschen lassen sich stellvertretend für verstorbene Angehörige taufen. Das wäre so als würde ich mich stellvertretend für meinen Urgroßvater taufen lassen, der schon über 40 Jahre tot ist. Das hat mit der Zweckentfremdung von Leichen überhaupt nichts zu tun, daher verstehe ich nicht, warum hier so ein Fass aufgemacht wird. Die Menschen, die sich stellvertretend taufen lassen, machen das absolut freiwillig, daher verstehe ich nicht, was daran illegal sein soll.
Abgesehen davon, dass man einen bereits lange verstorbenen Menschen nicht taufen kann, wird der Tote bei den Mormonen nicht zwangsweise getauft. Da nach deren Glauben nur getaufte Mormonen in den Himmel kommen, können Angehörige sich anstelle ihrer nicht getauften, bereits verstorbenen Verwandten taufen lassen. Aber der Verstorbene selbst entscheidet, ob er die Taufe annimmt. Nach deren Glauben bleibt die katholische tote Oma auch nach der Totentaufe katholisch, wenn sie das so will.
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