Ich hab die Unschuld kotzen sehen?!

vom 14.12.2009, 20:25 Uhr

In meiner Stöberwut habe ich gerade mal wieder ein (oder zwei) Bücher entdeckt, die mich seit längerem interessieren, die ich aber doch nicht recht einzuordnen weiß. Es geht um das Buch/die Bücher "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" (1+2). Nun kann ich mir darunter aber nicht wirklich etwas vorstellen, aber eine direkte Buchbeschreibung konnte ich bisweilen auch noch nicht finden.

Dies hier ist die einzige, passable Beschreibung des ganzen, doch trotzdem bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Hat jemand von euch dieses Buch gelesen und kann mir eine Rückmeldung dazu geben? Lohnt es sich zu lesen? Ist es interessant, tiefergehend, oder doch nur profan und langweilig und nicht halb so aufregend, wie es klingt? Ich bin gespannt, was ihr zu berichten habt!

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe das Buch vor vielen Monaten bereits von einer Bekannten weitergegeben bekommen, da es ihr nicht gefiel. Sie hatte es sich aus Neugierde gekauft und den Kauf dann bereut. Davon hatte ich mitbekommen, also hatte ich gefragt, ob ich es mir denn mal ansehen dürfe. Sie stimmte sofort zu.

Was kann ich persönlich zum Inhalt sagen? Ich denke, dass es auf der Welt genügend Schlechtes gibt, das ist eigentlich jedem bewusst. Da muss man nicht zwingend ein Buch darüber schreiben, man kann es aber natürlich. Dennoch würde ich dann persönlich wünschen, dass dann auf eine gewisse tiefer gehende Weise berichtet wird, dass man sich ernstere Gedanken macht, und dass das dann nicht einfach ein banales "Das ist ja alles so scheiße!" daraus wird.

Leider erfüllt "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" meine Erwartungen in diese Richtung nicht. Das kann ich so sehr deutlich sagen. Natürlich war anhand des Titels schon ersichtlich, beziehungsweise erahnbar, dass es durchaus auch einmal zu etwas salopperen Ausdrucksweisen kommen könnte, aber ich hätte mir dahinter doch noch ein wenig Substanz gewünscht. Man kann ja auch aus Wut oder Enttäuschung derb reden, und dennoch einen tieferen Sinn hinter seinen Worten ersichtlich machen.

Aber in diesem Buch zeigt sich mir persönlich das einfach nicht so. Vielleicht ist es eine subjektive (Fehl-)Empfindung, aber mir erscheint es, als wenn hier einfach nur gemotzt werden würde, immer möglichst auf Skandal auf, immer möglichst vulgär ausgedrückt, aber letztendlich ist es nichts Neues, nichts, wo einem quasi ein Licht aufgeht. Keine neuen Gedanken, keine tiefer gehenden Ideen. Das finde ich schade, aber das könnte natürlich auch an zu hohen Ansprüchen liegen. Dennoch kann ich wohl sagen, dass das Buch einfach nichts für mich ist.

Ob es etwas für einen ist, ist immer von den eigenen Erwartungen und Ansprüchen abhängig. Du weißt sicherlich am besten, was für welche du hast. Ich hoffe, meine Beschreibung kann dir helfen, dich zu entscheiden, ob du dir das Buch durchlesen möchtest, oder lieber nicht.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Aus Deinen Beschreibungen kann ich dann wohl schließen, dass "ich hab die Unschuld kotzen sehen" so in etwa das "Feuchtgebiete" unter den "die Welt ist ja so scheisse" Romanen ist :D

Leider dachte ich mir das schon, dass das eher in diese Richtung geht, wie Du schon sagtest, lässt das der Buchtitel schon erkennen. Trotzdem hatte ich mir, wie Du, erhofft, dass hinter dem etwas saloppen Titel doch etwas mehr steckt, als eine aneinandergereihte Variante von Schimpfwörtern und "Zornesausbrüchen". Vielleicht etwas "weltbewegendes", das interessant genug wäre ergründet zu werden. Leider Gottes täuscht man sich mittlerweile (und das nicht nur in der Literatur) oft genug, nach dem Motto: "Große Klappe und nix dahinter"

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Für mich fällt das Buch in die Kategorie "Ich muss ja nicht alles lesen." :wink: Ich bin Vielleserin, aber es gibt Bücher, die ich einfach nicht brauche. Feuchtgebiete ist eines davon, das hier genannte ein anderes. Sehen übrigens andere Leser auch so, wie eine Leserunde zu dem Buch zeigte. Die ist aber immerhin sehr erheiternd zu lesen, besonders das Fazit.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin eigentlich auch eine Leseratte, aber dies ist eines der Bücher von dem ich jeden nur abraten kann. Es ist wirklich schrecklich und bei manchen Dingen fragt man sich wirklich nur wer kann so etwas schreiben? Und vor allem, wer kann so etwas lesen?

Meine beste Freundin findet diese Bücher wirklich genial, man muss aber dazu sagen, sie hat einen morbiden Humor und anderen Personen, kann man so etwas wohl nicht empfehlen. Jedenfalls fand sie es so toll das sie es bei einer schulinternen Buchvorstellung präsentieren wollte indem sie 2 der Geschichten vorlas, daher kenne ich auch ein wenig vom Inhalt. Ich sag erstmal so viel: Bei der Vorstellung waren so um die 150 Leute im Raum unter anderem unsere Schulleiterin und die meisten waren sichtlich geschockt und gar grün im Gesicht.

In einer Geschichte ging es z.B. darum das eine Frau von ihrem Mann misshandelt und geschlagen wird und wirklich aufs Übelste behandelt wird, als dann nach einigen Geschehnissen die Polizei kommt ist der eine Polizist der Ansicht, der Mann wäre das Opfer und die Frau sei Abschaum und müsse fertig gemacht werden .... ich mag gar nicht weiter reden.

Also mein dringender Rat an alle, die weder morbiden Humor noch ein kilometerdickes Fell besitzen, lasst die Finger von diesem Buch.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mir ist das Buch eher aus Zufall mal in die Hände gefallen. Und ich fand es großartig! Den ersten Teil mehr als den zweiten. Aber das ist ja oft so. Es mit "Feuchtgebiete" in eine Ecke zu stellen, finde ich überhaupt nicht passend. Das eine ist Schund, das andere absolut genial.

Klar, es gibt viele Bücher, deren Inhalt in die selbe Richtung gehen. Aber es gibt wenige, die auf so eine Art geschrieben sind. Man lernt in einem Kapitel jemanden kennen und erfährt etwas über seine Geschichte. Dann gibt es eine kleine Sequenz in der Nebenhandlung über jemanden, was dann im nächsten Kapitel ausgeführt wird. Die Kapitel hängen also nicht in der normalen Art eines Romans zusammen, sind aber doch ineinander verflochten. Diese Art zu erzählen fand ich sehr faszinierend und gut. Ich fand es echt Schade, dass es nur so dünne Büchlein sind. Von mir aus, hätten sie gern umfangreicher sein können. Da sie aber so dünn sind, kann man sie ruhig mal lesen, auch wenn man sich nicht so sicher ist, ob sie einem gefallen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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