Neurodermitis bei Kleinkindern - Eltern helfen Eltern

vom 14.12.2009, 20:24 Uhr

Hallo liebe Eltern, ich habe eine 1 1/2 jährige Tochter, sie leidet seit ihrem 5. Lebensmonat an Neurodermitis. Hoffe mich auf diesem Wege austauschen zu können. Wir sind bei zig Ärzten gewesen und haben für uns beschlossen, daß es nur den Weg des Akzeptierens dieser Krankheit gibt. Sie kommt in Schüben und es gibt gute und schlechte Zeiten. Man hat uns zahlreiche Salben und Cremes geboten, u.a. auch Cortison, von dieser rate ich jedoch ab, da ich glaube, daß es der kleine Patient einem danken wird, wenn auf natürlichem Wege eine Möglichkeit gefunden werden kann.

Es gibt keine wirkliche Heilung, aber Tage an denen man fast nix sieht und wieder extreme Tage. Wetterfühligkeit, Aufregung, Nahrungsmittel, all diese Dinge können dem kleinen Wesen Schwierigkeiten machen. Hier ein paar Tipps, was bei unserer Kleinen half, aber jeder muß für sich das Beste rausfinden.

Wenn die Handgelenke und Handrücken besonders wund und trocken und aufgerissen waren, so hat meine Frau Mullbinden, großlöchrig genommen Magerquark und Hanföl gemixt und es über Nacht als Verband gemacht, so konnte sie sich nicht mehr aufkratzen, hat durchgeschlafen und die Mixtur hat die Wunden geheilt und Feuchtigkeit verliehen, tagsüber muß man mehrere Male die Verbände wechseln.

Zum baden haben wir ins Wasser Jojobaöl und Milch gatan das war eine Wohltat für ihren Körper und hat ihrer Haut gutgetan, anschließend mit Physiogel aus der Apotheke eincremen. Laßt die Finger von diesen Cremes mit Ringelblumenextrakten, wir haben gehört von einer Heilpraktikerin, die selbst Neurodermitikerin ist, das diese genau das Gegenteil bewirken. Sie ist übrigens die einzige Person, bei der wir mit unserer Tochter noch sind.
Was habt Ihr für Erfahrungen?

» Pylos » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,14 »



Meine Erfahrung als Neurodermitiker ist, dass man bei Neurodermitis leider gar nichts pauschal sagen kann, wem was hilft. Das ist erst mal verwirrend und nicht weiter hilfreich.

Daher zweifle ich auch ein kleines bisschen an der Kompetenz der hier nicht näher benannten Heilpraktikerin. Natürlich kann es sein, dass die Ringelblumensalbe deinem Kind nicht hilft. Genauso gut kann es sein, dass es doch hilft. Mir hat es bei meiner Neurodermitis gut geholfen. Sogar besser als viele Salben auf Rezept. Da geht Probieren über Studieren. Hilft so etwas natürliches wie Ringelblumensalbe eurem Kind ist das schön. Wenn es erwiesenermaßen nicht hilft, setzt man es schnell ab. Mehr nicht.

Allerdings muss man dazu sagen, dass ich keine Creme mit Ringelblumen benutzt habe, sondern eine ganz klassische Salbe, wo die Ringelblumen mit Schweineschmalz erhitzt werden und nach der Einwirkzeit alles abgesiebt wird. Das ist schon etwas anderes als eine Creme, wo ein paar Tropen Extrakt zu einer ansonsten unbekannten Creme-Grundlage zugesetzt werden. Denn in einer Creme können diverse andere unverträgliche Stoffe drin sein.

Abzuraten ist oft auch von Melkfett mit Pflanzenextrakten. Melkfett ist wie Vaseline aus Erdöl hergestellt und verstopft die Haut. Das vertragen auch nicht alle Neurodermitiker. Aber Schweineschmalz klingt zwar im ersten Augenblick eklig, ist aber erstaunlich rückfettend.

Meine Mutter hat Cortison auch pauschal von mir fern gehalten. Ich verstehe ihren Ansatz, denn Cortison hat natürlich Nebenwirkungen, wenn man es ohne Maß verwendet. Und man kann davon auch abhängig werden. Aber wenn man gerade ruhige Haut hat und sich ein Schub ankündigt, dann kann man zum Beispiel mit Cortison manchmal noch einen Ausbruch verhindern, mit dem man sonst lange zu kämpfen hätte. Da ist eben schon ein Unterschied zwischen großzügigem Dauergebrauch und dem Gebrauch als Akutmedikament. Aber das müssen letztlich alle Eltern mit ihren Gewissen entscheiden, wie viel Cortison sie tolerieren und wie viel Belastung durch Juckreiz.

Einigen Kindern hilft auch eine Kur am Meer ganz gut. So gut Heilpraktiker sein können, sie können meines Wissens keine Kuren verordnen. Also würde ich raten, sich einen Schulmediziner zu suchen, der gegenüber natürlichen Methoden aufgeschlossen ist. Sonst verwehrt man dem Kind eine gute Möglichkeit der sanften Hilfe.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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