2018: Subventionierung von Steinkohle wird abgeschafft
Lange wurde es diskutiert, jetzt ist es beschlossene Sache: Der stark subventionierte Steinkohlebergbau in Deutschland soll in Deutschland bis 2018 abgeschafft werden – dem von Bundesregierung und Bundestag beschlossenen Finanzierungsgesetz stimmten die Länder am Freitag zu. Der Beschluss kann bis 2012 noch einmal überprüft werden – diese Revisionsklausel wurde von der SPD verlangt.
Damit wird der jahrhundertealte Abbau von Steinkohle in Deutschland jetzt seinem Ende zugehen – die Gesamtkosten für den Ausstieg werden auf 30 Milliarden Euro beziffert, der Großteil der Beihilfen und Anpassungsgelder in Höhe von 21,6 Milliarden Euro (17 Milliarden der Bund, 4 Milliarden das Land NRW) für die Bergleute soll von den Steuerzahlern geleistet werden, der andere Teil in Höhe von 8 Milliarden Euro durch die Kohlestiftung. Der Ausstieg war aus mehren Gründen erforderlich – einer war der geplante Börsengang des Essener Mischkonzerns Evonik für das erste Halbjahr 2008.
Derzeit sind noch knapp 30.000 Kumpel im Steinkohlebergbau in 8 Zechen, davon 7 in NRW und eine im Saarland, beschäftigt, für die betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind. Die Entscheidung wurde größtenteils als notwendiger historischer Schritt gefeiert – vor allem das Saarland befürwortete diese Entscheidung, da es durch den Bergbau in den letzten Jahren zunehmend bergbaubedingte Erdbeben gab die mittlere Schäden verursachten.
Momentan ist die deutsche Steinkohle, wie schon in den vergangenen Jahren, nicht mehr wettbewerbsfähig und Bund und Länder mussten sie bisher mit über 2,5 Milliarden Euro Subventionen unterstützen, seit 1949 flossen so 150 Milliarden Euro an Subventionen in den Bergbau, der Höhepunkt der deutschen Steinkohle Förderung war im Jahr 1870 und so gesehen war ein Ausstieg schon lange überfällig. Allgemein wird nicht damit gerechnet, dass die Revisionsklausel in den nächsten 5 Jahren in Anspruch genommen wird, da es höchst unwahrscheinlich ist, dass die deutsche Steinkohle bis dato wieder wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt wird und Deutschland die Energiesicherheit durch die Steinkohle benötigen wird.
Die Evonik soll aus der jetzigen Rag gebildet werden unter dem Vorsitz des früheren Bundeswirtschaftsministers Werner Müller und soll den profitableren „weißen Bereich, also Immobilienvermögen, Kraftwerke und Chemie umfassen. Die Einnahmen aus dem Börsengang, geschätzte 5 Milliarden Euro, sollen von der Kohlestiftung verwaltet werden um den „schwarzen Bereich“, den Bergbau, abzuwickeln
Die daraus erwarteten Einnahmen von etwa fünf Milliarden Euro werden von der Stiftung verwaltet, die den Bergbau ("schwarzer Bereich") der RAG abwickelt. Durch Zinserträge soll der Kapitalstock auf 8,5 Milliarden Euro anwachsen. Durch erwartete Zinserträge ergeben sich aus den 5 Milliarden Euro geschätzte 8,5 Milliarden Euro – von diesem Geld sollen die „Ewigkeitskosten“, wie die Dauerbergschäden oder das Abpumpen des Grundwassers beglichen werden – diese Kosten werden auf 6,9 Milliarden Euro veranschlagt. Sollte das Vermögen der Stiftung übrigens nicht dafür ausreichen, steht das Land NRW und das Saarland in der Pflicht sowie zu einem Drittel der Bund. Zusätzlich sollen 1,6 Milliarden Euro vom Bund für die Pensionsverpflichtung fließen.
Endlich!
War der Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau doch schon längst überfällig! Die deutsche Kohle liegt mittlerweile viel zu schwer erreichbar als dass man sie kosteneffizent abbauen könnte und somit wettbewerbsfähig wäre. Und nur damit man auf Teufel komm raus Arbeitsplätze erhält rentiert es sich auch nicht Milliarden reinzustecken (2,5 Milliarden bei 30.000 Kumepls, das sind über 800.000 Euro pro Kumpel pro Jahr!!).
Auch ist Deutschland nicht auf diese lokale Resource angewiesen und wird sich auch weiter von Kohlekraftwerken verabschieden die nächsten Jahre.
Hoffen wir dass der Subventionsabbau in Deutschland/EU weitergeht und weiter solchen mittlerweile doch veralteten und sinnlosen Subventionen abgebaut werden.
Man sollte diese Energie dann lieber in den Übertagebau stecken, das ist sehr viel einfacher zum abbauen. Das macht auch mehr sinn und würde auch viel wirtschaftlicher und effektiver sein. Übrigens für diejenigen die es noch nicht wusseten, beim Tagebau bei Köln steht der allergrößter Bagger der Welt. Wem langweilig ist, der weiß jetzt was zu tun ist, nach Kölle fahren, Bagger anguggen und wieder heimfahren...
Man muss wissen, dass wenn ein Untertagebau mal geschlossen ist dieser nicht wieder eröffnet werden kann da die Flötze voll mit Wasser laufen und abpumpen, das wäre unmöglich. Doch mittlerweile kommt die Kohle ja aus China und Co, und viel billiger. Mein Geographielehrer meinte, dass diese aber nicht so eine Qualität habe wie die Europäische, keine Ahnung ob da was dran ist oder nicht.
Auf einer Art schade, dass diese Zeithistorische Ära dann auch zu Ende geht. Doch auch wie schon geschrieben nehmen die Kohlekraftwerke an der Zahl (zumindest in Deutschland) ab. Neue werden glaub keine mehr gebaut. Irgendwo am Rhein steht noch ein riesiges herum, welches nie fertiggestellt wurde, ich glaube der Kühlturm ist heute ne Kletterwand. Doch wer weiß was passiert wenn uns das edle schwarze Gold ausgeht? Der letzte Tropfen Erdöl ans Tageslicht gepumpt wird?
Da könnte die Kohle dann wieder rasch an Bedeutung gewinnen wenn wir in naher Zukunft keine alternativenergien finden....
Gruß Philipp
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