Freundin traut sich nicht mehr aus dem Haus

vom 14.12.2009, 10:12 Uhr

Hallo,

als ich meinen Abschluss gemacht habe, habe ich meiner Freundin versprochen, dass wir trotz meines Umzuges in Kontakt bleiben, was auch so ist. Wir telefonieren öfters und chatten auch miteinander. Sie hat mir dann aber etwas anvertraut, was mich ein bisschen erschreckt hat.

Sie hatte schon immer große Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein, sie findet sich unattraktiv und fühlt sich zu dick. Nun, sie hat mir erzählt, dass sie sich fast gar nicht mehr aus dem Haus traut und wenn, nur um in die Schule zu gehen. Sie meinte, sie könnte es nicht genau beschreiben was die Ursache ist, sie sagt nur, sie habe Angst vor den Menschen. Ich denke, ihr fehlt wirklich eine Menge an Selbstbewusstsein. Wie kann ich ihr helfen? Sollte sie sich vielleicht mal an einen Therapeuten wenden?

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich kenne das Problem so ähnlich, wie das, was deine Freundin hat. Man nennt so eine Angst vor Menschen, Sozialephobie und es ist eben eine richtige Phobie, wie die vor Spinnen oder ähnlichem. Deine Freundin sollte sich auf jeden Fall Hilfe suchen. Durch die Angst vor Menschen, wird s der Kreis ihrer Bewegungsfreiheit immer mehr enger werden und irgendwann wird sie sich vielleicht gar nicht mehr aus dem Haus trauen. Du solltest deine Freundin darin bestärken, dass sie sich an einen Therapeuten oder Psychologen wendet.

Ich kenne einen Fall, bei dem es irgendwann so schlimm war, dass die Person nur noch vor die Tür gegangen ist, um aus dem Briefkasten, der ein paar Schritte entfernt war, die Post zu holen. Daher sollte deine Freundin wirklich Hilfe in Anspruch nehmen, denn sonst kann es passieren, dass sie sich auch irgendwan nicht mehr zur Schule traut. Schau mal hier Klick Dort findest du schon ganz gute Erklärungen zu der Phobie. Wenn du bei google.de aber " Angst vor Menschen " eingibst, wird dir noch viel mehr angezeigt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe eine Freundin, die mag das Rausgehen alleine auch nicht. Aber man sollte vorsichtig sein, dann gleich von einer Sozialphobie zu reden. Die besagte Freundin geht grundsätzlich nur zu vereinbarten Treffpunkten allein, wenn es möglich ist, lässt sie sich sogar lieber abholen, weil sie es nicht leiden kann, wenn zu viele Menschen um sie herum sind, sie sie nicht kennt.

Besser helfen könntest du ihr sicher, wenn du vor Ort wärst. So ist das natürlich ein bischen schwieriger. Ich weiß ja nicht, ob du die Möglichkeit hast, sie mal zu besuchen. Gut ist es auf jeden Fall, dass sie dir bescheid gesagt hat, was sie für ein Problem hat. So verheimlich sie das schon mal nicht.

Du müsstest herausfinden, wie erns die Geschichte wirklich ist. Denn wenn du ihr zu einem Therapeuten rätst kann es durchaus sein, dass sie das missversteht und sich dir nicht mehr anvertraut. Und das ist wohl nicht das Ziel.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke, dass in solchen Fällen nicht nur eine Menge Selbstbewusstsein fehlt. Wenn jemand schon kaum noch aus dem Haus geht, steckt in vielen Fällen schon ein bisschen mehr dahinter als einfach ein bisschen fehlendes Selbstbewusstsein oder ein bisschen Antriebsarmut. Hat deine Freundin zufällig gesagt, wie lange sie schon unter diesem Problem leidet?

Ich finde es gut, dass dieses Mädel es immerhin schafft, zur Schule zu gehen und dafür das Haus zu verlassen. Allerdings sollte sie sich wirklich Hilfe suchen, damit sie nicht irgendwann, zum Beispiel nach Beendigung der Schule, an den Punkt gelangt, dass sie nur noch zum Einkaufen aus dem Haus geht und später vielleicht gar keinen Schritt vor die Tür mehr macht. In solche Krankheitsbilder kann man sich auch weiter hineinsteigern und ich denke, dass man versuchen muss, frühzeitig die Notbremse zu ziehen.

Der Besuch bei einem Therapeuten wäre sicher in jedem Fall sinnvoll. Offenbar hat sie ja nicht nur dieses Problem, dass sie diese Angst vor den Menschen entwickelt hat. Zudem fühlt sie sich ja auch noch unattraktiv und hat eben große Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein. Eine Therapie ist kein Allheilmittel, kann aber in vielen Fällen wirklich helfen, gerade auch bei solchen Angstgeschichten.

Hast du das Gefühl, dass deine Freundin es aus eigenem Antrieb schafft, sich einen Therapeuten zu suchen und diesen auch regelmäßig aufzusuchen? Bevor ihr geholfen werden kann, muss sie erst einmal den Weg gehen, sich einen Therapeuten zu suchen. Oft gibt es recht lange Wartezeiten, aber davon darf sie sich nicht entmutigen lassen. Hat deine Freundin noch andere Freunde in der Stadt, in der sie wohnt? Vielleicht gibt es zu Not ja jemanden, der sie bei den ersten Schritten, die sie nun gehen muss, unterstützen kann.

Auf keinen Fall sollte sie weiter untätig sein und nichts gegen dieses Problem unternehmen. Im schlimmsten Fall verstärkt sich ihr Verhalten noch und das wäre doch ziemlich schlimm, gerade für einen sehr jungen Menschen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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