VWL: Was ist Geld?

vom 13.12.2009, 20:24 Uhr

Jeden Tag werden wir damit konfrontiert – Geld. Der eine hat mehr davon, der andere weniger. Die Ökonomen definieren Geld als ein Bündel von Aktiva, mit dem sich Menschen innerhalb einer Volkswirtschaft Waren / Dienstleistungen von anderen Menschen in dieser Volkswirtschaft zu kaufen.

Das Bargeld das man im Geldbeutel hat, ist Geld, weil man sich davon zum Beispiel etwas zu Essen kaufen kann. Wenn man allerdings einen Großteil von irgendeiner Unternehmung in Form von zum Beispiel Aktien besitzt, dann ist das allerdings kein Geld, weil davon könnte man sich nicht direkt was zu Essen kaufen, man müsste die Wertpapiere erst in Geld „umwandeln“.

Innerhalb der Volkswirtschaft hat Geld im wesentlichen drei Funktionen:

1. Tauschmittel / Zahlungsmittel
Die Käufer geben dem Verkäufer Geld, wenn die Käufer von dem Verkäufer Waren / Dienstleistungen erwerben möchten.

2. Recheneinheit
Geld dient als Recheneinheit, denn es ist ein Maßstab, den die Menschen dafür verwenden, um Preise (von Waren / Dienstleistungen) anzugeben, bzw. Schulden zu messen.

3. Wertaufbewahrungsfunktion
Die Menschen verwenden Gel als ein Wertaufbewahrungsmittel, so können sie die Kaufkraft der Gegenwart in die Zukunft verschieben.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In der Volkswirtschaftslehre wird Geld in drei Mengen aufgeteilt. Die Geldmengen 1, 2 und 3.

Zur Geldmenge 1 gehört alles was sofort verfügbar ist. Also der Bargeldumlauf, Girokonten und ähnliches. Zur Geldmenge 2 gehört das Guthaben, dass nach einer kurzen Zeit verfügbar ist, also z.B. Sparkontos. Zudem gehört die Geldmenge eins auch zur Geldmenge zwei. Zur Geldmenge drei gehören alle Termineinlagen, also Geld das erst nach einem vordefinierten Zeitpunkt (z.B: 10 Jahre) verfügbar ist und die Geldmengen 1 und 2.

Was interessant ist: Das Bargeld auf der Bank gehört nicht zu den Geldmengen. Das Geld, dass die Bankräuber auf der Bank rauben, ist also gar kein Geld. Erst wenn die Räuber die Bank verlassen wird daraus Geld. Weshalb ist das so? Würde das Bargeld auf der Bank gezählt würde das Geld doppelt gezählt, da es ja schon von den Kontos her gezählt wurde.

Geld entsteht, indem zum Beispiel die Bank eine Liegenschaft kauft. Es verlässt Nichtgeld die Bank und wird dadurch zu Geld. Die Geldmenge steigt.

Das Geld auf der Bank gehört der Nationalbankgeldmenge an. Das Bargeld auf der Nationalbank hingegen, gehört nicht zu dieser Menge aus dem gleichen Grund wie bei der Geldmenge, sonst würde es doppelt gezählt.

Die Nationalbank steurt die Nationalbankgeldmenge, indem sie den Repo-Zinssatz festlegt. Das Geld ist so für die Banken billiger, resp. teurer. Durch den Repo-Zins wird das Libor Zielband gesteuert. Während der Finanzkrise hat die SNB (Schweizer Nationalbank) das Zielbank auf 0 bis 0.75% festgelegt. Also das tiefst mögliche. Denn das Zielband ist immer 1% breit. Der mittlere Wert zwischen 0.75% und 0% (-0.25%) ist 0.25%. Bei 0 bis 0.5% wäre das Geld gratis! (0.5% und -0.5%=> 0%). So ist sehr viel Geld in den Umlauf gekommen und weshalb auch die Zinsen auf den Sparkontos und Hypotheken sanken. Das Geld war nötig, damit die Banken noch Kredite vergeben konnten und so nicht 100e Firmen Konkurs gingen wegen Liquiditätsproblemen.

Zudem kann sie von ausländischen Banken Devisen kaufen und so eigenes Geld (z.B. SFr) in den Umlauf bringen oder Devisen verkaufen und so die Nationalbankgeldmenge senken.

» swissmerican » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,89 »


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