Liebesbrief von gutem Freund bekommen - Wie verhalten?

Ich wollte mich jetzt mal an euch wenden, denn ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Es war so, dass ich vor ein paar Tagen einen Liebesbrief von einem guten Freund in unserem Briefkasten entdeckt habe, der vier Seiten lang ist.

Das Problem ist jetzt halt, dass ich ihn nur als guten Freund sehe, ich empfinde rein gar nichts für ihn, aber das möchte ich ihm nicht sagen, denn er ist sehr, sehr empfindlich und schnell verletzlich, weshalb ich ihm auch aus dem Weg gehe. Ich weiß, dass ist auch nicht gut, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es ihm schonend beibringen soll, er leidet auch noch unter Depressionen. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Hm nun ja, wenn der Freund wirklich so sehr empfindlich ist, wie beschrieben, ist das eine vertrackte Situation. Aber ich denke, du wirst keinen anderen Weg finden, als mit ihm ausführlich zu reden. Ausführlich, langsam und schonend. Wenn du das einfach so ignorierst, dann geht das doppelt so sehr in die Hose. Und du musst ihm halt deinen Standpunkt klarmachen, ohne ihn großartig zu verletzen.

Ist wirklich sehr schwer, aber ich denke da musst du durch. Am besten sagen (und es natürlich auch so meinen), dass es dir wirklich leid tut, aber dass du einfach nichts für ihn empfindest und dass ihr auf Dauer sowieso beide unglücklich werden würdet, wenn ihr jetzt auf Teufel komm raus eine Beziehung eingeht. Ist wie gesagt, sehr schwierig, aber es geht wohl nicht anders.

Das scheint mir in der Tat eine recht schwierige Situation zu sein, aber wenn es um partnerschaftliche Gefühle in einer guten oder besten Freundschaft geht, ist es wohl immer ein verzwicktes Thema.

In jedem Fall wird dir nichts anderes übrig bleiben, als deinem Freund gegenüber ehrlich zu sein. Denn die bedingungslose Ehrlichkeit innerhalb einer Freundschaft (ich gehe mal davon aus, dass wir (alle) diesbezüglich eine ähnlich Ansicht haben?) sollte auch dann greifen, wenn es schwierig oder gar so brenzlich wird, wie es sich nun bei dir mit deinem Kumpel entwickelt hat. Als "guter Freund" sollte es wohl verdient haben, dass du ihm deine klare Ansicht zu dem Thema mitteilst und auf seine Öffnung dir gegenüber reagierst.

Sicher macht es sein durch Depressionen gestelltes Krankheitsbild nicht gerade einfacher, ihm gegenüber angemessen aufzutreten. Welche Worte du genau wählen solltest, ihm die Sachlage beizubringen, kann ich dir selbstverständlich nicht sagen. Da sollte man sich doch auf die jeweilige Person einstellen. In jedem Fall solltest du sehr behutsam und einfühlsam vorgehen, allerdings nicht zu uneindeutig. Denn daraus könnte er Hoffnung schöpfen (wollen), die du gar nicht beabsichtigt hattest. Sinnvoll ist es sicher, ihm dabei klar zu machen, dass du ihn aufgrund dieser Problematik auf keinen Fall verlieren möchtest, dass er dir sehr wichtig ist - also schlicht einfach das, was du ihm gegenüber auch wirklich fühlst. Gleichzeitig solltest du ihm aber auch Abstand gewähren, sofern er diesen wünscht oder braucht..

Du willst ihn nicht kränken oder verletzen, gehst ihm aber aus dem Weg? Dann gratuliere, das ist auf jeden Fall eine Methode unter den Top-5-Methoden, einen anderen Menschen zu verletzen, zu kränken, und ihn im Nachhinein ein wenig zu demütigen!

Gerade wenn er aufrichtig und offen genug war, Dir seine Sicht bzw. seine Gefühle in einem Brief zukommen zu lassen. Schüchtern ist er also nicht. Wieso gehst Du eigentlich überhaupt davon aus, dass er schon beim Schreiben des Briefes erwartet, dass Du die Gefühle erwiderst?

Er hat seine Gefühle beschrieben und erwartet jetzt höchstens eine Antwort. Keine übereinstimmenden Gefühle, wenn auch er darauf hofft! Ihm nun die Wahrheit zu sagen bzw. ihm die gleiche Offenheit entgegen zu bringen, die er Dir entgegen gebracht hat, ist das Mindeste, was man von Dir verlangen kann. Jedenfalls dann, wenn Du ihn wirklich als einen Freund siehst. Und nicht als einen flüchtigen Bekannten. Wobei selbst in dem Fall wäre das Ignorieren sicher die unschönste Lösung.

Was ich dann noch fragen würde, wäre, wie Du auf die angebliche Depression kommst. Ist er wirklich depressiv, wird er sich kaum jedem diesbzgl. anvertrauen und vielleicht sogar zugeben, in Behandlung zu sein.

Ist es hingegen Deine eigene Diagnose, kann ich Dich beruhigen: dann wird er die Wahrheit locker wegstecken. Im schlimmsten Fall wird er Dich in nächster Zeit von sich aus Meiden. Aber wo wäre der Unterschied zur aktuellen Situation, in der Du ihn meidest? Außer, dass er genau weiß, woran er ist und Du Dich im Spiegel betrachten kannst und Dich vor Dir selber nicht schämen musst.

In erster Linie solltest du das Gespräch mit ihm suchen. So oder so dürfte er verletzt sein, schließlich hat er dir seine Liebe gestanden und du empfindest nun einmal nicht das gleiche für ihn. Da muss er immerhin aber Klarheit bekommen.

Wenn du ihm aus dem Weg gehst ist das auch sehr verletzend. Fast mehr, als wenn man mal direkt mit ihm spricht. Schließlich kann auch er sich seinen Teil dazu denken.

Ich würde mich mit ihm unterhalten und ihm schonend beibringen, dass er ein sehr guter Freund, er aber nicht dein Freund sein kann. Manchmal ist ein guter Freund mindestens genauso viel wert und vielleicht hilft es, wenn man ihm genau das klar macht.

Ja, möglicherweise kränkst du ihn kurzzeitig damit oder er wird ein bischen auf Abstand gehen - aber die Wahrheit hat er doch wohl verdient oder? Sonst kann er kein so guter Freund sein, wie du es behauptest.

Also auf jeden Fall solltest Du Dich bald auf den Brief hin rühren. Sonst macht er sich noch Hoffnungen. Du schreibst, dass er labil wäre. Dann mußt Du ihm noch schneller reinen Wein einschenken. Eine Liebe vorgaukeln darf man in keinem Fall. Auch darst Du ihn nicht schonen und vertrösten.

Sag es ihm einfach wie Du das siehst und sag dazu, dass Du trotzdem seine gute Freundin bleiben willst, aber Liebe ist im Moment nicht drin. Aber Vorsicht ist auch da geboten. Viele nehmen dann die "Freundschaft" traurig an um zu hoffen dass sich daraus noch was entwickeln könnte. Das würde ich ihm aber gleich vorweg sagen.

Es ist sicher eine schwierige Situation, aber ich würde ihm auch nichts vorgaukeln bzw. würde ich die Worte schonend, aber doch sehr klar formulieren.

Ich war selbst mal in einen guten Freund verliebt, als ich 14 war und habe ihm einen Liebesbrief geschrieben. Er hat mir dann zurückgeschrieben und seine Schwester (die auch die Freundin meines Bruders war) hat sich den Brief durchgelesen und ihm gesagt, dass er das schonender formulieren muss.

Im Endeffekt hatte die Antwort keinen Inhalt für mich - er hat irgendetwas davon geschwafelt, dass er sich momentan mehr auf die Schule konzentriert und sich auch im Moment keine Beziehung vorstellen kann. Aber eine klare Absage hat der Brief nicht enthalten - ein "ich habe absolut keine Gefühle für dich, so leid es mir tut" wäre hilfreicher gewesen.

Herausgekommen ist, dass ich insgesamt 3 Jahre in ihn verliebt war und mir immer wieder Hoffnungen gemacht habe. Ich habe jede Beziehung nach ein paar Wochen beendet, weil ich dachte, dass mein Bekannter vielleicht doch was von mir will. Man muss aber auch dazusagen, dass er mir das Gefühl immer wieder vermittelt hat, wenn ich dann mal einen Freund hatte.

Ich glaube, er hat es einfach genossen, 3 Jahre lang eine sichere Möglichkeit hatte, auf die er "zurückgreifen" konnte, denn unmöglich fand er mich ja nicht. Mein Fehler war immer nur, dass ich ihm zu sehr nachgelaufen bin und mich das für ihn uninteressant gemacht hat. Und für mich war es schwer, einen Anderen zu finden, den ich besser fand. Denn mein Bekannter war irrsinnig hübsch und extrem liebenswert.

Irgendwann hab ich dann meinen jetzigen Mann kennen gelernt - das war für mich der erste Mann, der für mich "toller" war und für mich noch mehr mein Typ war als der damalige gute Freund. Aus dem Grund hat das dann auch funktioniert, weil ich keine Angst mehr hatte, dass ich "meine Zeit in einer anderen Beziehung vergeude".

Deshalb würde ich dir wirklich raten, dass du den Korb klar formulierst, auch wenn du dabei vorsichtig sein musst. Er darf nachher nicht das Gefühl haben, dass es irgendwie irgendwann eine Chance für euch gibt. Wenn sich deine Gefühle in ein paar Jahren verändern sollten, würde sich das eh von alleine ergeben.

Was bei den ganzen Tipps und Ratschlägen bisher ja gar nicht berücksichtigt wurde, wäre die Frage ob Du denn nicht schon vergeben bist? Oder wenigstens verliebt bzw. einen potentiellen Freund im Auge hast.

Wenn Du praktisch schon vergeben wärst, dann würde ich Deinen Bekannten nämlich nicht mehr mit Samthandschuhen anpacken. Schließlich würde er versuchen, eine bestehende Beziehung zu beenden. Und das wäre ja wahrlich kein feiner Zug und keine Eigenschaft eines wirklich verletzlichen Menschen.

Und wenn nicht, verstehe ich nicht, wieso man überhaupt immer nach den großen Gefühlen gehen muss. Du kannst ja selbst entscheiden, wie weit Du gehen willst. Aber wenn Du ihm klar sagst, dass Du jetzt und in Zukunft sicher nicht in ihn verliebt sein wirst und auch keine romantischen Gefühle (für ihn) entwickeln kannst, weiß er zunächst bescheid.

Dennoch kannst Du ja anbieten, dass ihr eben dennoch gemeinsam was unternehmt - egal wie weit es kommen sollte, sind die Standpunkte geklärt. Du hältst das Ruder in der Hand und bestimmst, in welche Richtung es geht.

Wenn er aber nicht nur charakterlich sondern auch äußerlich niemals in Frage kommen kann, dann hat er auch hier doch einen Anspruch auf Aufrichtigkeit.

Ich kann mich den anderen nur anschließen, denn sich gar nicht auf den Brief hin zu melden, ist auch nicht die feine Art. Wenn du nicht persönlich mit ihm reden willst und Angst hast, dass du die falschen Worte wählst, dann schreib ihm doch einen Brief zurück. Darin kannst du ihm erklären, dass du ihn als Freund sehr schätzt, dir aber keine Beziehung mit ihm vorstellen kannst, da du nur freundschaftliche Gefühle für ihn hegst.

In Briefen lässt sich sowas eben manchmal leichter ausdrücken und man kann sich vorher die richtigen Worte überlegen. Auf jeden Fall solltest du bald auf den Brief reagieren. Dein Verehrer wird sicher schon auf heißen Kohlen sitzen und auf eine Antwort von dir warten und die, bist du ihm doch schuldig.

@ all: Danke für die Ratschläge, ich habe mit ihm letztens geredet und habe es ihm so gut wie es geht versucht zu erklären und er hat es besser aufgefasst wie ich dachte. Ich habe ihm gesagt, dass wir Freunde bleiben und ich ihn nicht verlieren möchte und er sagte mir, dass es nicht schlimm wäre, er wäre froh das ich überhaupt in seinem Leben existiere und ich selbst habe mich natürlich für mein Verhalten entschuldigt.