Haustier stirbt - wie und was Kleinkind sagen?
Als mein Mann und ich heute gemeinsam mit unserem Sohn nach Hause kamen, war unser Kaninchen verstorben. Unser Sohn hat sie leider im Kaninchenkäfig liegen gesehen und hat dann natürlich auch mitbekommen, dass der Käfig nachher leer war. Er hat dann immer wieder nach unserer Kaninchendame gefragt und mein Mann und ich waren wirklich ratlos.
Unser Sohn ist gerade zwei Jahre und drei Monate alt und damit noch etwas zu jung, um wirklich verstehen zu können, dass unser Kaninchen gestorben ist. Wir sind aber auch ratlos, was wir unserem Sohn sonst sagen könnten. Was würdet ihr an unserer Stelle tun? Sollen wir sagen, dass das Kaninchen tot ist? Oder dass es jetzt woanders ist? Was ist wohl am Besten?
Fakt ist übrigens, dass unser Sohn immer wieder nach dem Kaninchen fragt und dass es ihm auffällt, wenn er nicht mehr füttern, streicheln, usw. darf. Dennoch ist es für ihn natürlich nicht so schlimm, wie der Verlust von beispielsweise einem Hund! Er war also nicht richtig traurig oder hat geweint.
Ich würde dem Kind schon sagen, dass er /sie tod ist. Allerdings den Tod nicht als etwas beschreiben, wovor man Angst hat. Man kann dem Kind beispielsweise sagen, dass dem Tier jetzt nichts mehr weh tut. Wenn man gläubig ist, kann man dem Kind ja auch sagen, dass das Kaninchen jetzt im Kaninchenhimmel ist.
Für Kinder gibt es das Bilderbuch "Abschied von Rosetta". Darin geht es auch darum dass das Kaninchen eines Kindes tod ist. Wenn man die Texte dem Alter des eigenen Kindes anpasst und nur die Bilder sprechen lässt, könnte das was helfen. Das Buch müsstest Du Dir halt mal ansehen, ob Dir die Bilder aussagekräftig genug sind.
Eine Studienkollegin hat mir zu dem Thema mal das Bilderbuch "Adieu Herr Muffin" empfohlen. Das soll das Thema Haustiertod auch sehr schön für Kinder erklären.
Ansonsten hilft immer, mit dem Kind viel zu kuscheln und gemeinsam Trauerarbeit zu machen, damit das Kind merkt, dass es nicht alleine ist. Da dein Kind noch so klein ist, wird es bald vergessen haben.
Mache nicht den Fehler und lüge das Kind an. Auch ein zweijähriges Kind versteht es, wenn du ihm die Geschichte von der Regenbogenbrücke erzählst. Hier kannst du eine dieser Geschichten lesen klick Wenn du "Regenbogenbrücke" in die Suchmaschine eingibst, dann kommen auch noch andere Variationen.
Die Geschichte kann man schön erzählen und muss sie nicht ablesen und kann sie auch auf das Kaninchen umschreiben oder umerzählen. Damit kommt dein Sohn auch bestimmt gut klar. Wenn du dann auch noch ein Bild von der Regenbogenbrücke ausdruckst Bilder von der Regenbogenbrücke und ein Bild von eurem Kaninchen darauf klebst, dann kann er es in sein Zimmer hängen.
Kinder sollte man nie anlügen und auch nicht, weil man glaubt sie dadurch zu schonen. Man schont die Kinder nicht. Im Gegenteil. Irgendwann kommen sie dahinter und möchtest du dann, dass dein Sohn sagt, dass du ihn angelogen hast?
Ich finde es gut, wenn die Kinder das erste mal mit dem Tod in Verbindung treten, wenn ein Tier stirbt und man ihnen das dann auch so erklären kann. Denn wenn es irgendwann mal soweit ist, dass Oma oder Opa stirbt, kommen diese Kinder auch viel besser damit klar.
Also dass es "logisch" sei, dass man einen Hund mehr vermissen würde, als ein Kaninchen, das sehe ich so gar nicht. Es sind doch alles Lebewesen, zu dem einen hat man eine Bindung, zum anderen mehr. Das sollte eigentlich nicht von Rassen abhängig sein, aber gut, bei einigen Menschen ist es wohl so. Ist hier aber eigentlich auch nicht von Belang!
Ich denke, es ist immer eine schwierige Frage, ob man ein Kind manchmal anlügen sollte, oder nicht. Einige Menschen vertreten die Meinung, wenn eine Lüge heraus käme (ob es darum geht, dass ein Tier nicht tot sei, sondern "weggelaufen", oder was weiß ich, oder um den Weihnachtsmann, ist da einigen Leuten auch egal), dann wäre das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind pfutsch. Ich denke aber, es ist auch ein Unterschied, worum es genau geht. Erzählt man einem Kind, es gäbe einen Weihnachtsmann, wird es wohl nicht sauer sein, wenn es erfährt, dass man ihm Märchen erzählt hat. Geht es um den Tod eines Tieres, das dem Kind viel bedeutete, kann das schon sehr zu Wut oder auch Traurigkeit und Enttäuschung führen.
Und wahrscheinlich ist es auch immer davon abhängig, wie alt das Kind ist. Älteren Kindern wird logischerweise gewöhnlich mehr zugemutet, als jüngeren Kindern. Allerdings ist es so, dass der Tod eben auch schon kleine Kinder betreffen kann, wie du ja in diesem Fall mit dem Tod des Kaninchens sehr gut zu spüren bekommst. Ich persönlich wäre daher dafür, dem Kind die Wahrheit zu sagen. Es kann natürlich, je nach deinem Glauben, auf eine Erzählung vom Himmel hinaus laufen (wobei für strenge Christen, ganz strikt der Bibel nach, Tiere keine Seele haben und daher nicht in den Himmel kommen können), oder du erzählst von der Regenbogenbrücke, oder du sagst gar nichts von einem Nachleben, sondern sagst einfach nur, wie das eben ist, wenn einer tot ist (also dass er nicht zurück kommt, keine Schmerzen mehr hat, und so weiter). Das ist eben sehr vom eigenen Glauben abhängig.
Wobei ich ehrlich sagen muss, ich finde es ein wenig schwierig, dem Kind zu erklären, was der Tod ist, wenn der Mensch das doch auch als Erwachsener selbst kaum weiß. Der Tod ist doch so ein Bereich, worüber sich etliche Menschen streiten, was da passiert und was danach ist, und wo sich, Ausnahmen bestätigen die Regel, jeder für den Schlausten hält. Fakt ist, wir wissen nicht, ob man danach noch Schmerzen hat, ob man in einen Himmel kommt, oder ob einfach alles weg ist und gar nichts mehr ist. Einige Menschen glauben auch, der Tod sei wie ein ewiger Traum. Egal, was behauptet wird, sicher wissen es nur die Toten, und die können es uns nicht sagen.
Wobei ich meinen würde, wenn du es einem Kind erzählst, dann könntest du diese Erklärung des Todes vielleicht doch ein wenig mildern. Also dass du dem Kind nicht sagen würdest, man weiß nicht, was dann ist, oder dass dann gar nichts mehr ist. Wer weiß, vielleicht hat man im Tod auch ewige Schmerzen. Aber ich weiß nicht, ob das so gut wäre, das einem Kind zu sagen.
Eines möchte ich aber vorweg sagen: Ich denke, wenn dem Kind etwas am Tier lag, und es dann hört, dass es nie mehr wieder kommen wird (egal, weil es einfach "weg" ist, oder im Himmel, oder im Regenbogenland, oder wo auch immer), dann wird das immer für eine große Trauer sorgen. Es wird wahrscheinlich geklagt und geweint werden. Und da können einem gerade Kinder sehr Leid tun, das kann ich mir vorstellen. Aber ich denke, diese Beschäftigung mit dem Tod, die gehört einfach zum Leben dazu, auch zum Älterwerden und zum geistigen Reifen. Fast jeder Mensch stellt sich irgendwann einmal Fragen nach dem Tod, Kinder mit ihrer Fantasie ohnehin. Das heißt, das Kind wird das sowieso durchmachen, ob nun mit zwei Jahren, mit fünf oder mit acht. Das hängt dann ja auch immer davon ab, was es persönlich erfährt, beispielsweise eben durch sterbende Verwandte oder Haustiere.
Ich denke, du solltest da ansetzen, das Kind zu trösten und dem Kind zuzuhören, wenn es mir dir reden möchte, während es trauert. Das Tier lebendig machen kannst du nicht, und dem Kind den Tod verschweigen, ebenfalls nicht. Du musst einfach helfen, dass es die Konsequenzen des Todes übersteht. Die sind bei jedem Kind anders, nicht nur abhängig vom Alter des Kindes.
Ich finde die Wahrheit sollte man auch schon einem ganz kleinen Kind sagen dürfen. Ich denke je kleiner umso besser kommen sie mit dem Tod auch klar. Ich sehe es bei meinen Kindern, besonders der 7 jährige findet den Tod ganz schlimm und kann das nicht verstehen. Klar, wir hatten Glück und bei uns ist bisher kaum jemand gestorben. Aber unser Hamster ging in diesem Jahr auch. Die Kinder haben so geweint.
Aber was bringt es zu lügen oder gar ein ähnliches Tier zu kaufen. Man kann dem Kind sagen, dass das Tier tot ist und nun ein Engel ist und dem lieben Gott hilft. Dann kann man dem Kind sagen, dass das Kanninchen immer auf ihn aufpassen wird von da oben und immer in seinem Herzen bleibt. Wenn ihr ein anderes Tier kauft und sagt, das wäre das Kanninchen, dann glaubt Euch das Kind nie mehr. Vielleicht freut er sich auch über ein neues Tier? Kinder kommen erstaunlich gut damit zurecht.
Ich würde früh damit anfangen, dem Kind die Wahrheit zu sagen - auch über das Leben und den Tod. Man kann so etwas ja durchaus kindgerecht formulieren. Ihr müsst einen Weg finden, um dem Kind zu sagen, dass das Tier nicht mehr lebt und auch nicht wieder zurück kommt. Es bringt nichts, wenn ihr jetzt irgendwelche Ausreden erfindet, die das Kind nur kurzfristig zufriedenstellen. Wenn ihr nun sagt, dass dieses Haustier vorübergehend nicht da ist und sicher bald wiederkommt, finde ich das aus zwei Gründen ziemlich unangebracht.
Auf der einen Seite wird euer Kind immer wieder nachfragen, wann das Tier denn endlich wieder zurück kommt und diese Nachfragen werden auch so schnell nicht verebben. Auf der anderen Seite halte ich überhaupt nichts davon, sein Kind anzulügen - auch nicht in guter Absicht. Kinder können auch mit schlechten Informationen wesentlich besser umgehen als viele Eltern ihnen zutrauen.
Da das Kind noch so jung ist, würde ich wahrscheinlich dazu tendieren, ihm einfach zu sagen, dass das Tier sehr alt war und nun für immer schlafen wird. Dabei solltet ihr aber aufpassen, dass ihr dem Kind keine Angst macht, sonst hat es selbst irgendwann Angst vor dem Tod. So etwas kommt nämlich durchaus auch bei Kindern vor, wenn man ihnen zum Beispiel erzählt, dass jemand schwer krank war und deshalb gestorben ist.
Auf jeden Fall solltet ihr euch Zeit für die Fragen und die Trauer des Kindes nehmen und offen und ehrlich antworten, wenn das Kind euch mit Fragen zum Thema Tod konfrontiert. Ich denke aber grundsätzlich, dass das Kind besser mit der Situation zurechtkommt, als ihr jetzt vielleicht annehmt.
Die denkbar schlechteste Lösung ist wohl, das Haustier einfach durch ein optisch ähnliches Haustier zu ersetzen und zu hoffen, dass das Kind den Austausch nicht bemerkt. Solche Schauspielchen sollte man seinem eigenen Kind nicht antun, selbst wenn es das gar nicht bemerken sollte.
Mein Kind war ziemlich genau 2 Jahre und 2 Monate jung als unsere Schäferhunddame sehr plötzlich starb. Kinder haben ein sehr gutes Gefühl für so etwas. Natürlich kam dann auch die Frage, wo denn auf einmal der Hund hin sei. Und natürlich ist die Geschichte von der Regenbogenbrücke schön, ich habe es aber etwas rationaler erklärt - der Hund war krank und deswegen gestorben, jetzt ist er im Hundehimmel. Mir wäre es nie in den Kopf gekommen, da zu lügen. Warum auch?! Wenn das Kind die Lüge aufdeckt ist es vielleicht noch schlimmer für das Kind.
Inzwischen hat mein Kind vor gut eineinhalb Jahren auch unseren verstorbenen Kater gefunden, der zwar nicht krank war, aber eben aus Altersgründen gestorben ist. Auch das war sicher nicht schön. Aber mein Kind hat inzwischen begriffen, dass der Tod zum Leben dazu gehört und das auch die Großeltern und Eltern irgendwann mal sterben werden. Im Moment noch eine ziemlich schlimme Vorstellung, aber so ist es nun mal.
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