Anleitung: Selbst gemachter Joghurt ohne Joghurtbereiter

vom 11.12.2009, 15:52 Uhr

Hier in diesem Thread habe ich bereits eine ausführliche Anleitung gegeben, wie man Joghurt mit einem Joghurtbereiter selbst herstellt.

Nun möchte sich vielleicht nicht jeder für die ersten Experimente gleich einen Joghurtbereiter kaufen, oder möchte sich das Geld einfach sparen. In diesem Thread werde ich erläutern, wie man schmackhaften Joghurt ohne Joghurtbereiter herstellen kann.

Welche Milch man verwenden kann, wie man die Milch vorbereitet, wie man die Milch animpft ist der gleiche Prozess. Da ist es egal, ob man einen Joghurtbereiter hat oder nicht. Ich fasse hier noch mal kurz die Arbeitsschritte zusammen. Wer detailliertere Anweisungen und Erklärungen möchte, den verweise ich auf den Link oben, dort kann man nachlesen.

1. Milch gegebenenfalls abkochen und auf 30 Grad Celsius temperieren.
2. Milch mit probiotischem Joghurt oder Joghurtbakterien animpfen und gut verrühren.
3. Gegebenenfalls Inulin, Oligofructose oder Milchpulver in den Ansatz einrühren.
4. Beimpfte Milch in saubere Gefäße abfüllen.

Die Arbeitsschritte, die nun folgen unterscheiden sich vom Vorgehen mit einem Joghurtbereiter. Der Joghurtbereiter hat unten im Gerät einen Heizdraht eingebaut, der die Milch temperiert hält. Ohne Joghurtbereiter muss man auf andere Art und Weise dafür sorgen, dass die Milch warm bleibt, damit die Joghurtbakterien optimale Arbeitsbedingungen haben.

1. Möglichkeit: Beispielsweise von Tupperware gibt es einzelne, temperaturstabile, lebensmittelechte Plastikgefäße, die man mit der Ansatzmilch befüllen kann. Ohne die Becher zu verschließen, weil die Deckel sonst deformieren, stellt man die Becher in eine hitzebeständige Plastikschüssel mit Deckel. Die aufnehmende Schüssel muss so hoch sein, dass die Joghurtbehälter problemlos in die Schüssel passen und der obere Deckel schließen kann. Zwischen die Joghurtbecher und gleichzeitig in die Außenschüssel gießt man siedendes Wasser. Das Wasser darf aber nicht in den Ansatzjoghurt laufen. Dann verschließt man den Deckel des Plastikgefäßes und lässt den Joghurt so lange warm gestellt stehen, bis der Joghurt fest ist. Nach Geschmack also etwa 6 bis 12 Stunden. Zum Warmstellen kann man dieses Gefäß mit einer Decke umhüllen. Nach dem Fermentationsprozess werden die Gefäße verschlossen.

2. Möglichkeit: Man verwendet entweder saubere Schraubgläser oder wieder Plastikgefäße wie bei Variante 1. Allerdings kann man die Schraubgläser schon während des Fermentationsprozesses verschließen. Die Gefäße stellt man in einen Kühlbox und gießt dann siedendes Wasser in die Kühlbox, bis knapp unter den Rand der Gläser. Man verschließt den Deckel der Kühlbox und wartet wieder 6-12 Stunden. Da die Kühlbox nicht nur Kälte sorgfältig einschließt, sondern auch Wärme, muss man die Kühlbox nicht in eine Decke einschlagen. Der Joghurt hält so warm.

Nach der Zubereitung stellt man den fertig fermentierten Joghurt in den Kühlschrank und lässt ihn durchkühlen. Die volle Reife hat er nach 12 Stunden erlangt. Er schmeckt aber warm meiner Meinung nach auch ganz gut. Manche Leute verwenden noch eine dritte Variante: Sie füllen die Ansatzmilch in eine breite Thermosflasche. Das Fermentieren klappt prima. Allerdings das anschließende Abkühlen ist eher schwierig. Falls irgendwer noch Fragen hat: Ich beantworte sie gerne.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich schon mal Interesse daran hätte, selber Joghurt zuzubereiten, aber einen Joghurtbereiter würde ich mir tatsächlich nicht kaufen wollen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht wusste, dass es so ein Aufwand ist, Joghurt zu machen und dass ich nach deinem Beitrag nun eher etwas demotiviert bin. Vielleicht versuche ich es trotzdem mal, aber sicher bin ich mir nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


So kompliziert, wie es sich vielleicht liest ist es gar nicht. Wenn man einmal heraus hat, wie es funktioniert, dann muss man nicht mehr viel über die Zubereitung nachdenken. Nimm dir einfach an einem ruhigen und regnerischen Wochenende die Zeit und probiere dich in aller Ruhe aus. Und man muss ja nicht alle Methoden vergleichsweise durchprobieren, das mache ich auch nicht dauernd, das hat sich nur im Laufe der Jahre so ergeben.

Wenn dir bei der Zubereitung noch irgendwas unklar ist, kannst du übrigens gerne nachfragen. Ich versuche Dir weiter zu helfen. Denn manchmal macht man es sich selbst komplizierter im Kopf, als es dann tatsächlich ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich mache mein Joghurt schon sehr lange selber und es ist bei weiten nicht kompliziert. Diese zusätzlichen Zutaten, die du verwendest, nehme ich alle nicht. Bei mir kommt nur abgekochte Rohmilch und gekaufter Joghurt zusammen. Das wird dann in einer Kühlbox gestapelt und 8 Stunden ruhig stehen gelassen. Danach in den Kühlschrank und fertig.

Meine Kinder finden immer, dass selbstgemachtes Joghurt besser schmeckt und mögen kein gekauftes Naturjoghurt mehr. Ich finde es aber schön, dass sich noch jemand die Zeit nimmt, die Zubereitung aufzuschreiben, damit man sieht wie einfach es gemacht wird.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Kruemmel, die Zutaten, die ich unter 3 aufgeführt habe, habe ich ja als weglassbar gekennzeichnet. Ich benutze sie auch nicht immer. Man kann damit aber ein bisschen spielen. Genau genommen reichen wirklich Milch und Joghurtbakterien. Entweder aus einem anderen geeigneten Joghurt oder aber aus einem speziellen Pulver.

Das ist ja das Schöne, wenn man es selbst zubereitet. Dann kann man in vollem Umfang bestimmen, was man dazu gibt, und was nicht. Wenn man fertigen Joghurt kauft muss man ihn entweder so nehmen wie er ist oder ein Alternativprodukt kaufen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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