Sport ist Mord - und andere Sport Ausreden
Ich weiss nicht, ich hab früher auch nicht so gerne Sport gemacht in der Schule, aber ich hab mich immer irgendwie durchgequält. Ich musste immer lachen, wenn meine Mitschülerinnen drei Wochen hintereinander "ihre Tage hatten". Ich muss auch sagen, Sport mag ich jetzt wirklich gerne! Ich habe jahrelang keinen Sport gemacht und dann angefangen, weil ich abnehmen wollte / musste.
Und jetzt mach ich ungefähr 4 - 5 Mal pro Woche Sport, Basketball, tanzen, Schwimmen, Laufen was mir gerade so einfällt / gefällt. Und das tolle daran: Mal geh ich alleine laufen, mal geh ich mit Freunden spielen, je nach Laune und Zeit. Ich denke auch, Sport ist ne prima Sache, wenn man's tut, erspart man sich ne Menge Ärger (Übergewicht etc). Und wenn man den richtigen Sport findet, macht's sogar Spaß. Man muss ja nicht machen, was die anderen machen. Yoga oder Fußball, Salsa Tanzen oder Laufen - wie man will.
Und wenn man sich selbst nicht so viel Druck macht, kann man, glaube ich, mit vielen Sachen Spaß haben und wenn man sich nicht mit den anderen vergleicht. Was nützt es mir, wenn ich mir im Fitnessstudio die ganzen knackig-dünnen Mädels ankucke und dann denke, so hätte ich das auch gerne. Ich lach dann doch lieber über die Typen, die schreien wenn sie Gewichte heben.
Es stimmt wohl schon, dass sich manche Leute gerne vor etwas sportlicher Betätigung drücken, aber ich denke auch, dass manche vermeintlichen Ausreden nicht unbedingt ausreden sind.
Ehrlich gesagt bin ich auch nicht unbedingt eine Sportskanone, auch wenn ich mich besonders für Fußball sehr interessieren. Allerdings habe ich momentan wirklich nicht viel Zeit und wenn ich dann mal etwas Zeit habe, dann habe ich auch nicht die Lust und die Kraft noch etwas Sport zu treiben, auch wenn es sicherlich gut für meine Gesundheit wäre.
Wenn wir in der Schule Sport hatten oder noch haben, dann habe ich bisher so gut wie immer mitgemacht, obwohl ich mich auch gut wegen Krankheiten hätte drücken können. Zwar hat mir der Schulsport nicht immer Spaß gemacht, aber auf der Bank zu sitzen, obwohl man vielleicht doch hätte mitmachen können, das hätte ich ziemlich feige gefunden.
Nachdem ich nun gestern 6 Stunden nonstop Sport machen musste, kann icheigentlich nur sagen, dass Sport wirklich Mord ist. Ich habe ungelogen Ganzkörpermuskelkater und bin nicht in der Lage, vorwärts die Treppen runter zu gehen. Und ich bin eigentlich auch niemand, der untrainiert ist. Na gut, eigentlich macht das so auch nicht.
Wenn man sich einmal dazu aufgerafft hat, was zu tun, macht es Spaß. Kostet aber meistens eine ganze Stange überwindung, bei Regen, Schnee oder Wärme die Laufschuh anzuziehen und loszudackeln. Mir geht es jedenfalls so. Rennt man dann einmal, gibts nichts besseres. Aber der Weg dahin kann ganz schon lang sein.
Ich kenne auch nur die typischen Ausreden:
"Ist zu spät/zu früh"
"muss lernen"
"Muskelkater", "Zerrung", "Bauchweh", "Kopfschmerzen/Migräne"
oder mal ehrlich "keeeene Lust heute, machen wir mal wann anders"
"nächste Woche gaanz bestimmt".
Wie wärs mit "Sport macht mir einfach keinen Spaß"? Also mir macht das keinen Spaß. Das fing schon im Kindergarten an, als wir über die alte Aushilfserzieherin Bockspringen sollten und ging weiter, als ich in der Grundschule zu allen nur erdenklichen Wettkämpfen gehen musste. Am Gymnasium war es dasselbe mit den Wettkämpen und außerdem kannte meine Sportlehrerin meine sportverrückte Schwester und hat mich immer daran gemessen. Sport hat für mich immer nur Zwang und Qual und mitunter auch Angst vorm Versagen, Bloßstellen und Demütigung bedeutet. Da war nie irgendwas mit Spaß.
Ach und dann war noch das Problem mit dem Mannschaften-Wählen. Ich bin sehr ruhig und poche auf einen kleinen, aber standhaften, ruhigen Freundeskreis. Aus Klassendiskussionen und Partys habe ich mich rausgehalten und darum war ich immer eine von den Letzten, die mit in die Mannschaften gewählt worden sind in späteren Jahren und wie steht man denn dann da? Wie der letzte Depp und das bedeutet dann wieder Demütigung und definitiv keinen Spaß.
Ganz selten hatte ich mal Freude daran, zum Beispiel als wir in der Schule Badminton gespielt haben oder wenn ich heimlich hinter dem Rücken der Sportlehrerin am Stufenbarren geturnt habe und mich auslassen konnte ohne, dass mir einer auf die Finger schaute und von mir irgendwelche Bestleistungen verlangte.
In meinem Privatleben gehe ich viel spazieren und ab und zu schwimmen oder Badminton spielen, also so auf der "Straße". Aber selbst da fühle ich mich dann beobachtet und unter Druck gesetzt und selbst da kann ich keine ungezwungene Freude daran haben.
In meinen 12 Jahren Schule habe ich auf Grund meiner besonderen Abneigung gegenüber Sport ganz viele Ausreden verwendet. Ganz oft hatte ich meine Tage, meine Sportsachen vergessen oder nicht mehr gefunden, dann hatte ich früher immer arge Probleme mit meinem Kreislauf und vor lauter Problemen damit und Angst vorm Sportunterricht wusste ich mitunter gar nicht mehr, ob ich wirklich was hatte oder nicht und habe meine Mutter oft "Kreislaufprobleme" auf Sportbefreiungen schreiben lassen.
Später habe ich das beim Kreisjugendsportarzt angegeben und ein Jahresattest für den am aller qualvollsten Schwimmunterricht bekommen. Desweiteren habe ich irgendwelche Arzttermine immer gerne auf die Sportstunden gelegt und bin zu irgendwelchen Ämtern und Praktikumseinrichtungen gegangen.
Ich habe auch noch nie Lust auf Schulsport gehabt und hasse das Fach seit der ersten Klasse. Am Schlimmsten finde ich Volleyball und Leichtathletik. Ich verstehe auch nicht, wie so ein Sportunterricht aufgebaut sein soll. Mir kam es immer so vor, als ob die Lehrer einfach erwarten, dass man die Sportart, die gerade dran ist, einfach kann. Bei uns wird nie groß etwas erklärt, auch keine Regeln und die Lehrer orientieren sich einfach immer an denen, die sowieso im Verein spielen. Die anderen werden links liegen gelassen und man bekommt gar nicht richtig die Chance, etwas zu lernen, sondern muss es einfach können.
Trotzdem habe ich bis zur 11. Klasse, also solange ich die Entschuldigungen von meiner Mutter unterschreiben lassen musste, nie Krankheiten vorgetäuscht. Ich bin höchstens mal eine ganze Stunde auf dem Klo geblieben und habe gehofft, dass es keiner merkt.
Also, Ausreden hatte ich keine, aber ich hatte sehr oft Angst vor den Sportarten. Zum Beispiel traue ich mich nicht mehr, beim Hochsprung über die Stange zu springen, seit ich einmal voll mit dem Rücken draufgeknallt bin. Genauso bin ich noch nie in meinem Leben über einen Kasten gesprungen, davor drücke ich mich seit der ersten Klasse. Das tut doch bestimmt saumäßig weh, wenn man da drauffällt!
Außerhalb der Schule mag ich Sport. Ich mache Taekwondo, gehe gern Schwimmen und spiele im Sommer auch Badminton und gehe joggen und so weiter. Aber der Sportunterricht hat mir die Lust auf Sport sehr lange verdorben.
Ich mag Sport grundsätzlich sehr gerne, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich gelegentlich Ausreden benutze, um meine temporäre Unsportlichkeit vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich kann allerdings auch nicht nachvollziehen, dass manche Menschen konsequent auf jede sportliche Betätigung verzichten und Sport im Allgemeinen auch nichts abgewinnen können. Wenn ich mal auf Leute treffe, die eine regelrechte Abneigung gegen Sport haben, bin ich immer wieder überrascht, was für dumme Kommentare man manchmal bekommt, sobald man diese Sporthasser mal auf ihre Abneigung anspricht.
Diesen dummen "Sport ist Mord"-Spruch habe ich schon sehr häufig gehört, ebenso wie die Ausrede, dass keine Zeit für Sport da ist. Witzig wird es dann, wenn für jeden Mist reichlich Zeit da ist, nur eben für Sport nicht. Die Ausrede von der fehlenden Zeit ist ebenso blöd wie das Argument, dass Sport Selbstquälung oder gar Mord ist. Ich kenne es selbst zwar auch, dass es Phasen gibt, in denen man für Sport eher weniger Zeit hat, zum Beispiel vor wichtigen Klausuren. Dennoch hat doch sicher fast jeder Mensch ein paar Stunden pro Woche Zeit, um sich sportlich zu betätigen. Bei den meisten Menschen handelt es sich einfach um dumme Ausreden, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass sie zu faul sind, um Sport zu treiben.
Ich habe auch schon das Argument gehört, dass für Sport kein Geld da ist. Auch das ist nichts weiter als eine blöde Ausrede, denn man braucht grundsätzlich kein Geld, um Sport zu treiben. Natürlich kann man nicht jede Sportart ohne Geld betreiben, aber es gibt zumindest die Möglichkeit sich zu bewegen und wenigstens etwas zu tun. Ich finde es auch spannender, mit einem guten Fahrrad und entsprechendem Equipment durch die Gegend zu fahren als in irgendwelchen Gammelklamotten spazieren zu gehen. Wenn kein Cent für Sport übrig ist, muss es aber dann auch mal ohne tolle Sportgeräte und schöne Sportbekleidung gehen.
Sehr lustig finde ich auch die Leute, die nur bei Sonnenschein Sport treiben und sich dann wundern, dass die Kondition nicht mehr vorhanden ist. Sobald es regnet, wird das Joggen auf die Zeit verschoben, wenn die Sonne wieder scheint. So etwas finde ich auch lächerlich. Ich gehe auch gerne im Regen joggen, gerade weil es einem dann nicht so heiß wird.
In der Schule habe ich auch immer einige Mädchen erlebt, die fast in jeder Sportstunde ihre Tage hatten und der Meinung waren, dass sie daher nicht am Sport teilnehmen könnten. Abgesehen von der immensen Häufigkeit dieses Ereignisses kann ich mir kaum vorstellen, dass die Anzahl derer, die so massive Schmerzen haben, so hoch sein soll wie das bei uns in der Schule oft der Fall zu sein schien. Grundsätzlich kann ich aber verstehen, dass der Schulsport die wenigsten Leute begeistert und ich finde es fast noch in Ordnung, sich davor zu drücken - solange man eben in seiner Freizeit Sport treibt und hier nicht die gleichen blöden Ausreden anbringt wie in der Schule.
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