Arbeit: Viel vorgenommen - aber nur die Hälfte geschafft!

Mein Freund ist diese Woche auf Geschäftsreise und ich habe mir vorher schon einiges überlegt, was ich in der Zeit alles machen und erledigen wollte. Es fing eigentlich schon am Montag an, dass alles anders lief, als ich mir vorgenommen hatte. Aber es ist ja irgendwie immer so, dass es erstens anders kommt und zweitens als man denkt.

Nun ist die Woche bald vorbei und ich habe einige Sachen noch nicht gemacht und werde wohl auch nicht mehr alles schaffen. Aber irgendwie ist es bei mir immer so, dass ich etwas plane und dann doch nicht alles auf die Reihe bekomme. Ist das nur bei mir so? Oder geht es euch auch so? Ich stehe nun nicht unter Zeitdruck und habe auch die nächsten Wochen noch Zeit für das, was ich nun nicht geschafft habe. Vielleicht habe ich mir auch einfach zu viel vorgenommen und eben nicht daran gedacht, dass auch mal etwas dazwischen kommen könnte.

Wenn ich diese Aussage gegenüber meinem besten Freund bringen würde, täte er glatt wieder sagen "Du mit deinem Planungswahn". Und so ähnlich wird das auch bei dir sein. Du nimmst dir zu viel vor und das auch genau durchgeplant.

Nun kommt etwas anders als gedacht und schön gerät dein toller Plan aus den Fugen und es bleibt mehr liegen als gewünscht. Aber da du sagst, das du keinen Zeitdruck hast, ist es auch nicht so schlimm. Doch lerne daraus und lass dir halt mehr Lücken für Dinge die ungeplant einfach kommen können.

Damit wirst du zukünftige Ziele auch leichter erreichen. Und mach dir nichts draus. Bei mir ist es diese Woche ähnlich. In meiner Küche herrscht noch immer Umzugschaos, da mein Bester halt krank geworden ist und damit meine Küchenschränke nicht anbringen konnte. Ähnlich im Wohnzimmer. Das ist zwar mittlerweile gemütlich, aber die Schrankwand kann ich noch nicht einräumen, da dort noch Kleinigkeiten gemacht werden müssen.

Du siehst also, das du mit dem Planungsproblem nicht allein bist. Es ist durchaus menschlich und ich glaube, das wir immer wieder vor solchen Problemen stehen werden.

Das ist bei mir auch oft so. Ganz besonders schlimm war es bei meiner Prüfungsvorbereitung. Ich hab mir die Kapitel eingeteilt in bestimmte Zeitabschnitte. Ich habe kaum einen Zeitabschnitt rechtzeitig fertig bekommen, weil ständig rgendwas dazwischen kam oder ständig jemand krank war.

Auch mach ich mir oft genug Listen mit Sachen die ich erledigen muss oder will. Meistens schaffe ich nicht annähernd soviel wie ich mir vorgenommen habe. Man denkt wirklich meistens nicht daran, dass irgendwas dazwischen kommen kann und verplant die Zeit viel zu straff. Aber irgendwann schaft man es ja meist, und wenn die Zeit nicht so drängt ist es ja nicht so wild.

Auf jeden Fall kenne ich das auch. Man nimmt sich für einen bestimmten Zeitraum wichtige oder unwichtigere Erledigungen vor. Doch wenn man dann endlich dazu kommt, dann ist es nicht mehr so einfach diese Vorhaben umzusetzen oder man hat sich beispielsweise total in der Zeit verschätzt. Es läuft immer irgendwas anders als man es sich vorgenommen hat.

Ich versuche mir nun immer für solche Zeiten nicht zu viel einzuplanen. Durch den Druck, den man sich dann unterbewusst selber macht, vermasselt man es sich meistens. Ich genieße jetzt lieber solche Zeiten um eben gerade dann nicht so viel, aber dafür in Ruhe zu erledigen.

Es kann wirklich gut sein, dass Du viel zu minutiös geplant hast und daher einfach keine Zeit für ungeplante Ereignisse hattest. Gut möglich (wenn es am Ergebnis auch nichts änderst), dass Du nicht nur die Zeit, die sonst mit Deinem Freund verbracht hast, verplant hast, sondern auch die Zeit, die Du für den ganz normalen Alltag brauchst. Vielleicht fehlte Dir auch einfach das Gefühl dafür, wie viel Zeit Du wirklich für eine Aktion brauchst und Du bist deshalb nicht fertig geworden. Sicher gibt es auch noch weitere Gründe.

Natürlich sind alle diese Gründe interessant und wenn Du die Ursachen findest, dann kannst Du auch in Zukunft besser damit umgehen. Wenn Du eben zuvor zu wenig Zeit für eine Aufgabe eingeplant hattest, dann weißt Du es eben für die Zukunft besser, das gleiche gilt, wenn Du bestimmte alltägliche Abläufe bei Deiner Planung vergessen hast. Und natürlich hast Du bestimmt schon gemerkt, dass Du einfach Pufferzeiten einplanen solltest - eben für die Dinge, die nun mal dazwischen kommen.

Übrigens sind diese Tipps nicht von oben herab gemeint, sondern sie entspringen meiner eigenen Erfahrung. Inzwischen habe ich eben aus meinen Fehlern gelernt und verzettele mich so wesentlich seltener. Auch wenn das immer noch vorkommt, denn jede noch so gute Planung kann sehr schnell über den Haufen geworfen werden.

Ich kann du nur eine ToDo-Liste empfehlen. So mache ich das immer. In die Liste trägst du immer sofort die Dinge ein, die du unbedingt erledigen musst. Dann hast du vielleicht 10 Sachen auf der Liste und somit deine Aufgaben für einen bestimmten Zeitraum visualisiert.

Deine ToDo-Liste solltest du dann am besten irgendwo hinhängen, wo du sie gut sehen kannst (z.B. in der Küche neben deinem Kalender). Ich hänge die Liste immer an meine Pinnwand über dem Schreibtisch. Nun nimmst du dir beispielsweise vor, jeden Tag nur ein Häppchen von deiner Liste zu erledigen. Dann suchst du dir jeden Tag einen Punkt aus der Liste aus und arbeitest ihn ab.

Sobald der Punkt erledigt ist, streichst du ihn mit einem fetten Stift durch und du siehst, dass die Aufgaben immer weniger werden. Das motiviert! Mir hat es bislang immer sehr gut geholfen, denn ich habe früher auch immer gerne wichtige Erledigungen nach hinten geschoben.

Ich kann eigentlich auch eine To Do-Liste empfehlen, allerdings wirklich nur dann, wenn du auch gewillt bist, die Dinge, die draufstehen, zu erledigen. Vielleicht ist nämlich auch eher das so dein Problem. Ich kenne das von mir: Man nimmt sich Dinge vor, besonders gerne dann, wenn sie noch ein paar Tage hin sind, weil man glaubt, man sei in diesem Zeitraum motiviert. Und dann stehen die Sachen an und man müsste eigentlich raus und genau das tun, was man sich vorgenommen hat, aber stattdessen würde man lieber zu Hause bleiben und Tee trinken.

Das funktioniert deshalb nur, wenn du auch wirklich WILLST. Von vorneherein Sachen auf die Liste zu setzen, auf die man gar keine Lust hat, sehe ich als wenig hilfreich an. Ich kenne das Problem von mir selbst deshalb nur, wenn es darum geht etwas zu lernen. Ich habe dann ein Pensum, das ich mir vornehme, aber am Ende des Tages habe ich oft nur die Hälfte davon geschafft. Das ist ziemlich demotivierend.

Ja, auch mir passiert es immer wieder mal, dass ich mir zu viel vornehmen. Ich versuche zwar in der Regel darauf zu achten, dass ich mir nicht zu viel vornehme, aber es gelingt mir häufig nicht. Leider ist es aber so, dass man deprimiert und schlecht gelaunt ist, wenn man nicht alles schafft.

Deswegen versuche ich eben immer lieber etwas weniger zu planen. So habe ich im nachhinein ein Erfolgserlebnis, wenn ich doch mehr schaffe und bin nicht enttäuscht, weil ich nicht fertig geworden bin. Eine To-Do-Liste nütze ich übrigens auch gerne, so habe ich einen guten Überblick und zudem auch hier wieder das Erfolgserlebnis, wenn ich einen Punkt nach dem anderen streichen kann!

Grundsätzlich verstehe ich dein Problem. Allerdings frage ich mich, woran es bei dir liegt, dass du deine Aufgaben nicht so abgearbeitet hast, wie du dir das eigentlich vorgenommen hattest. Es gibt ja dabei mehrere Möglichkeiten. Außerdem wäre es interessant zu wissen, warum du schreibst, dass du einiges nicht mehr auf die Reihe bekommst. Manchmal kann man Dinge ja auch aufholen und dennoch die neuen Aufgaben zusätzlich erledigen. Ist das bei dir auf keinen Fall möglich?

Warum genau bekommst du es nicht auf die Reihe, die geplanten Dinge zu erledigen? Zum einen könnte es daran liegen, dass du selbst vollkommen falsche Vorstellungen davon hast, was du machen willst und wie lange du damit beschäftigt bist. Wenn du für eine bestimmte Tätigkeit zwei Stunden einplanst, die dann letztendlich aber acht Stunden Zeit in Anspruch nimmt, hast du natürlich falsch geplant und musst beim nächsten Mal etwas großzügiger kalkulieren. Solche Fehlüberlegungen kann man mal ein oder zwei Tage lang ausbügeln, indem man einfach an den entsprechenden Tagen mehr macht und in anderen Bereichen schneller arbeitet. Wenn es aber jeden Tag so geht, dass du mehr Zeit benötigst, als du eigentlich eingeplant hattest, schiebst du im Laufe der Zeit immer mehr vor dir her, weil du es einfach nicht schaffst, diese Aufgaben zu erledigen.

Zudem kann es ja auch sein, dass du deinen Hintern einfach nicht hochbekommst und dir von Tag zu Tag sagst, dass du die einzelnen Dinge ja auch morgen oder übermorgen erledigen kannst. So etwas kann ich auch sehr gut und es ist oft nicht leicht, sich aus dieser Aufschieberei zu lösen und die Sachen endlich mal anzufangen. Wenn man dann hingegen endlich mal dabei ist, klappt eigentlich alles ganz gut, zumindest ist das meine persönliche Erfahrung.

Helfen kann dir sicher eine To-Do-Liste, in der du grob aufschreibst, was zu erledigen ist, wann du es erledigen willst und wieviel Zeit du dafür etwa benötigst. Abends hakst du dann die Sachen ab, die du den Tag über erledigen konntest und kannst auch die tatsächlich benötigte Zeit mit der eingeplanten Zeit vergleichen. Zudem solltest du dich auch fragen, ob wirklich immer etwas dazwischen kommt oder ob es dir nicht eigentlich ganz recht ist, dass etwas dazwischen gekommen ist. Gerade wenn man unliebsame Dinge erledigen muss, ist man ja oft geradezu erfreut, wenn etwas dazwischen kommt. Falls du so ein Typ bist, der sich gerne mit anderen Dingen ablenkt, obwohl noch einiges zu tun wäre, musst du auch hier ansetzen und versuchen, dich nicht so leicht ablenken zu lassen.

Ich denke, dass das nicht nur bei dir so ist, sondern bei fast allen anderen Menschen auch. Ich finde immer tausend Dinge, die ich erledigen muss und noch viel mehr Dinge, die ich dann stattdessen mache, während ich meine eigentlichen Aufgaben aufschiebe. Das ist auf Dauer echt nervig, weil man so irgendwann denkt, man bekommt gar nichts auf die Reihe, was man sich vornimmt.

Du schreibst, dass du nicht unter Zeitdruck stehst. Aber vielleicht würde gerade das dir helfen. Nimm dir eine Eieruhr und stelle sie auf 5 Minuten. Und du sagst dir immer wieder, dass du in den 5 Minuten Tätigkeit xy geschafft haben musst. Und ich verspreche dir, dass du dann doch ganz gut vorankommst, auch wenn du am Anfang natürlich nicht die gesamte Aufgabe erledigt hast. Aber wenn man mal angefangen hat, erledigt sich der Rest eh wie von selbst und man macht dann automatisch bis man fertig ist weiter.

Ich kann allerdings nicht verstehen, wieso hier so viele To Do Listen vorschlagen. Einmal bringen die meiner Meinung nach kaum was, wenn man eh nicht das macht, was man sich vornimmt (dann liegt die To Do Liste herum und wird irgendwann entsorgt oder ignoriert) und zum Anderen hat Nelchen sich doch die Sachen vorgenommen, also bereits eine Art To Do Liste erstellt (wenn auch nur im Kopf). Dieser Tipp ist also ziemlich unlogisch.