Neue Serie: Studenten mit 50 Sex-Partnern pro Semester?!

Das Fernsehen lässt sich ja vieles einfallen, um Zuschauer zu gewinnen, aber was nun kommt, wird immer kurioser: Für eine neue Serie im TV wollen Studenten 50 verschiedene Partner pro Semester in die "Kiste" bekommen. Dabei soll diese Sendung im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt werden, wovon aber Kinderschützer, Politiker und Kirchen alles andere als begeistert sind.

Diese Doku-Soap wird von Pro Sieben geplant, jedoch gerät die Ausstrahlung nun ins Wanken, da ein reger Protest herrscht. Pro Sieben will ab 18. Januar gegen 16 Uhr vorerst eine Woche lang ausstrahlen. Dabei geht es darum, dass fünf Studenten gegeneinander antreten, wobei der jenige "gewinnt", der zuerst 50 Frauen ins Bett bekommt.

Betrachtet man dieses Spektakel, so fällt mir nur dazu ein, dass es schon erschreckend ist, was sich so ein Sender für eine hohe Einschaltquote so alles einfallen lässt. Zumal jüngere Kinder die Sendung auch sehen können und einen falschen Eindruck bekommen. Schliesslich sollte es ja allgemein bekannt sein, dass Kinder schon im Alter von 13 Jahren schwanger werden.

Ich frage mich auch, welchen Sinn diese Sendung haben soll? Welcher Mensch möchte denn wissen, wer zuerst die meisten Frauen "flach legt". Es ist zudem eine Unverschämtheit gegenüber den Frauen, schliesslich wird die Frau hier als "Sexobjekt" degradiert! So viel zum Thema "deutsches Bildungsfernsehen"

Dem Vorwurf, in der Doku-Soap die Frau zum Objekt zu machen, kann man nicht widersprechen. Das ist schlicht das Konzept dieser Idee und es würde nicht besser werden, wenn in der kommenden Staffel vier Frauen gegeneinander antreten, 50 Männer ins Bett zu holen.

Wobei es bei den Frauen vermutlich kein Semester brauchen würde, bis die gesetzte Quote erreicht wäre. Man(n) ist so.

Aber Pro7 lässt sich zugute halten, dass sich dieser Kanal eigentlich noch nie in Sachen "Bildungsfernsehen" in den Vordergrund spielen wollte. Auch bzgl. Anspruch sieht Pro7 sich nicht in Konkurrenz zu den öffentlich rechtlichen Sendern oder Arte usw.. Daher bekommt man bei Pro7 das, was man sich von einem solchen Sender erwartet!

Doch ganz davon abgesehen: ich denke, dass auch diese Doku Soap nicht ohne ein Drehbuch mit dramatischen Elementen und einem Herzschlagfinale auskommt. Die Realität ist zu langweilig, solange man nicht nachhilft. Es bleibt zwar dabei, dass der Inhalt mindestens fragwürdig bleibt. Die Authentizität der Geschichten und Darsteller wage ich aber dennoch zu bezweifeln.

Die Sendung selbst hört sich jetzt nicht so an als das ich sie unbedingt schauen müsste. Aber die ganzen Vorwürfe finde ich dann schon überzogen. Mal ehrlich: das Pro7 für Bildungsfernsehen steht ist mir neu. Dieser Sender ist doch eher ein Lifestyle-Sender zu dem eine Sendung diesen Formates passt.

Ebenso verstehe ich nicht, was das Ansehen dieser Sendung mit Teenager-Schwangerschaften zu tun haben soll?! Ich denke mal, dass auch wieder eine Dokusoap, die doch nach einem Drehbuch spielt. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass bei einer Sendung die um diese Zeit geplant ist Sex-Szenen gezeigt werden.

Ich habe eigentlich gedacht, das Niveau des Fernsehens müsste langsam die Talsohle erreicht haben, aber anscheinend ist es möglich noch wesentlich tiefer zu sinken und Sendungen auf den Bildschirm zu bringen, die Dschungel-Camp und Casting-Unsinn richtig intellektuell erscheinen lassen.

Der Sinn von solchen Sendungen ist doch ganz klar - die Produktion ist relativ günstig und es gibt anscheinend genug Idioten, die sich von sowas unterhalten fühlen und dafür sorgen, dass Werbung gebucht wird und der Sender einen Gewinn erzielen kann.

Doch ganz davon abgesehen: ich denke, dass auch diese Doku Soap nicht ohne ein Drehbuch mit dramatischen Elementen und einem Herzschlagfinale auskommt.

Das ist richtig. Das ganze nennt sich "geskriptete Doku" und anscheinend ist es so, dass das der Zielgruppe nicht auffällt oder dass es sie jedenfalls nicht davon abhält einzuschalten. Es wird so wie es gezeigt wird angenommen und es wird darüber geredet als wäre es real. Ich habe eine Freundin, die bei RTL in dem Bereich arbeitet, daher kenne ich auch dieses unsägliche Wortgebilde.

Hallo,

das finde ich einfach nur noch widerlich und traurig. Es ist ja schon armselig genug, dass wir des öfteren "Dokumentationen" gezeigt bekommen, die geskriptet werden, aber mit dieser "brillianten" Idee werden dann noch mehr Dummheiten der Menschen gezeigt und es ist ja auch so witzig sich für ein Sendeformat zum Deppen zu machen und ausgebeutet zu werden. Im Nachmittagsprogramm hat das meines Erachtens überhaupt nichts verloren oder sollen Kinder glauben, dass sei das normale Verhalten von Älteren? Irgendwie wird unsere Gesellschaft immer mehr auf blöd getrimmt, wann reicht es denn endlich mal?!

Wäre interessant zu wissen, wie hoch die Siegerprämie für diese Dokusoap ist. Da an viel zu vielen Unis Studiengebühren verlangt werden, kann ich mir schon vorstellen, dass es der eine oder andere Student als lukrative Einkommensquelle sieht, sich mal möglichst viele Frauen flachzulegen.

Dass Pro 7 nicht gerade mit hochintellektueller Unterhaltung glänzt ist ja nichts neues. Dass aber gerade Studenten, die ja die heranwachsende Intelligenzspitze sein sollte, als Unterhaltung auf derart niedrigem Niveau dienen sollen, finde ich ganz schön doof. In den Bevölkerungsteilen, die nicht an einer Uni waren, entsteht dann total leicht der Eindruck des lockeren Studentenlebens. Und seit der Einführung der Bachelor-Master-Studiengänge ist Studieren viel härter, als früher. So wird meiner Meinung nach nur unsinniger Sozialneid geschürt.

derpunkt schrieb:

Wobei es bei den Frauen vermutlich kein Semester brauchen würde, bis die gesetzte Quote erreicht wäre. Man(n) ist so.

Da musste ich schon lachen. Eine halbwegs attraktive Frau würde dafür wirklich maximal 60 Tage brauchen.