Wie schmeckt Champagner?

vom 10.12.2009, 10:59 Uhr

Die Frage klingt recht simpel und das ist sie auch. Ich selbst habe noch nie Champagner getrunken und deshalb auch überhaupt keine Ahnung wie so etwas zu schmecken hat. Aber ich bekam vor ein paar Wochen eine Flasche geschenkt, die um die 45 Euro kostet (ich habe recherchiert!). Die haben wir dann mal getrunken und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht so recht sagen konnte, ob der Champagner vielleicht einfach alt war oder ob der wirklich so schmeckt.

Sehr schwer zu beschreiben, aber ich fand, er unterscheidet sich von Sekt bzw. von Proesecco dahingehend stark, dass er einen sehr intensiven, modrigen Nachgeschmack hat. Anders könnte ich es fast nicht erklären. Gehört das so?

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



moin Sippschaft,

nein ein modriger Geschmack ist keinesfalls ein normales Erscheinungsbild von Champagner. Was bei dir eher anzudenken wäre, wäre schlechter Kork als Ausgangsprodukt für den Korken, welcher die Flasche verschließt.

Champagner ist provan gesagt gesagt auch nichts anderes als Sekt, Schaumwein, oder wie man es auch immer bezeichnen möchte. Das einzige bei den man sich auf Champagner berufen kann ist die Herkunft, nämlich aus der Champagne in Frankreich und Champagner sollte durch Flaschengärung erzeugt werden (Sekt entsteht meist durch Tankgärung).

Alles andere ist Marketing und das reden unwissender. Natürlich steckt hinter den meisten Champagnersorten viel Know-how und Sorgfalt und die aufwendigere Produktion rechtfertigt auch den Preis, aber in Grunde bleibt es vergorener Traubenmost mit Kohlensäure. :wink:

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hier hat ja Julix schon schön auf den wesentlichen Punkt hingewiesen, der den Champagner so besonders macht und der dafür sorgt, dass dessen Geschmack so einzigartig ist, dass die Flaschenpreise wirklich zu Recht in fragwürdige Höhen steigen lässt: Marketing!

Das nun Kenner wirklich am Geschmack unterschiede fest machen können, will ich nicht bezweifeln. So besteht ja die Möglichkeit, gute Jahrgänge an Hand des Geschmacks von schlechten Jahrgängen zu unterscheiden. Dies stelle ich mal nicht in Frage.

Aber was ich bezweifle, ist die Sache, dass diese Fähigkeit auch der gewöhnliche Konsument, zu dem ich mich zählen würde, besitzt. Ein Wein kann für mich gut schmecken, selbst wenn er aus dem Discounter kommt.

Und ob ich nun Sekt oder Champagner trinke, würde ich vermutlich nur an Hand des Etiketts oder des Preises feststellen können. Nicht aber an Hand vom Geschmack der sprudelnden Flüssigkeit im Glas.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Champagner schmeckt einfach hauptsächlich nach Champagner - mir würde jetzt nicht einfallen mit welchem Geschmack man das vergleichen kann und es ist auch schwer da etwas ähnliches zu finden, da Sekt wieder zu ungenau, aber doch am naheliegendsten ist. Das ist so, als ob Du fragen würdest, nach was Gouda schmeckt - nach Gouda eben bzw. nach Käse, aber halt nicht wie jeder Käse aber auch nicht wie ein anderer.

Guter Champagner sollte auch gut schmecken - wenn er modrig schmeckt: War deine Flasche vielleicht nicht ordentlich dégorgiert? Und wenn doch: Champagner ist auch nicht gleich Champagner - je nach Dosage ist da alles möglich von extrem trocken bis extrem süß. Den Champagner an sich gibt es da nicht, sondern jedesmal nur eine andere Marke in verschiedenen Varianten von einem anderen Winzer. Deswegen kosten manche auch 1000+ Euro und mehr die Flasche und andere bedeutend weniger.

Ansonsten würde ich auch auf "verkorkten / verschwefelten Schaumwein" setzen - bei echtem Champagner wird Naturkork verwendet, der teils recht geschmackstrübend ausfallen kann (aber nicht direkt modrig) und was ich noch denke: wenn er zu hell gelagert wird fängt er an zu verschwefeln. Am Ende hast Du einen käselnden Champagner - den erkennt man am leicht fauligen Geschmack.

"Billiger" Champagner ist eigentlich nach 2 - 3 Jahren optimal, danach fängt er an sich im Geschmack zu trüben, teurer ist je nach Jahrgang teils jahrzehntelang genießbar. Nenn mal die Marke und Jahrgang, vielleicht lag es ja daran.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Zum Neujahr dieses Jahr hab ich das erste mal in meinem Leben Champagner getrunken. Die Flasche hat 25€ gekostet. Und ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht, das Geld (auch wenn es wohl ein billiger Champagner war) war es wirklich nicht Wert. Eine gute Flasche Sekt kostet 10-12€ und ist geschmacklich wirklich besser. Ich kann überhaupt den Hype um Champagner gar nicht verstehen. Es ist Sekt aus einem bestimmten Anbaugebiet. Wer sagt eigentlich, dass dieses Anbaugebiet tatsächlich qualitativ hochwertigere Trauben liefert, als ein anderes? Ich versteh nicht, wieso ausgerechnet die Trauben aus der Champagne so teuer sind?

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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