Pflege der eigenen Eltern

vom 09.12.2009, 23:29 Uhr

Ich denke auch, dass das eine schwierige Frage ist. Einerseits möchte man die Eltern nicht abschieben und ihnen helfen, aber andererseits bedeutet die Pflege einer Person manchmal einen Vollzeitjob. Das würde heißen, dass man im Prinzip seinen Job an den Nagel hängen kann. Was dann wiederum bedeutet, dass man auch weniger Geld zur Verfügung hat.

Und dann wäre da, zumindest bei mir, auch noch das Problem, ob man so etwas überhaupt kann. Jemanden füttern, waschen und alles solche Dinge. Ich könnte es nicht. Das hat auch nichts mit Faulheit oder Ekel zu tun, aber es ist einfach so, da hätte ich Berührungsängste. Denn die eigenen Eltern so zu sehen, ist dann sicher
auch für einen selber nicht leicht. Da wäre es sicher besser, sie in einer Einrichtung unterzubringen, in der sich geschultes und kompetentes Personal richtig um sie kümmern kann.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde diese Frage extrem schwer zu beantworten, jedenfalls kann ich mich auf keine der genannten Seiten schlagen. Weder kann ich versprechen, dass ich meine Eltern definitiv selbst pflege noch kann ich ankündigen, dass ich sie definitiv in ein Altersheim gehen lassen würde.

Die konkrete Entscheidung hängt sicherlich von den Umständen ab. Auch, wenn ich es grundsätzlich als meine Pflicht ansehe, mich um meine Eltern zu kümmern, wenn sie jemanden brauchen, der sie umsorgt, kann ich nicht versprechen, dass ich das auch leisten kann, weil ich weder meine eigenen Umstände kenne, die sich bis dahin ergeben noch eben die Umstände der genauen Pflegebedürftigkeit des zu pflegenden Elternteils.

Sollte ich – auch räumlich - in der Lage sein, meine Eltern später einmal bei mir aufzunehmen, wenn einer von beiden Elternteilen pflegebedürftig sein sollte, so würde ich das sehr gern tun. Vielleicht wäre es auch für den nicht pflegebedürftigen Elternteil schön, mit dem Ehepartner zusammen zur Tochter zu ziehen und dort den Lebensabend zu verbringen, mit Hilfe der familiären Seite eben. Das ist für mich fast schon eine romantische Vorstellung.

Ich habe auch schon überlegt, im Falle eines Hauskaufs oder Neubaus darauf zu achten, dass ich genau diese erforderlichen Gegebenheiten mitbringe oder entsprechend beachte, damit es nicht schon daran scheitert, dass ich keinen Platz bei mir habe. Ich würde dann auch Wert darauf legen, dass ein behindertengerechter Umbau entweder schon erfolgt ist oder problemlos erfolgen kann. Man sieht also: ich bin prinzipiell durchaus bereit dazu und vielleicht sogar schon darauf eingestellt, meine Eltern mal bei mir aufzunehmen und zu pflegen.

Ich glaube, das liegt hauptsächlich daran, dass meine Großeltern nicht pflegebedürftig waren. Väterlicherseits hatte ich einen Großvater, der kurz nach seinem hundertsten Geburtstag verstarb und noch mit 93 Jahren in einer Wohnung lebte und sich um sich selbst kümmern konnte. Er wohnte allerdings in einer Wohnanlage eines Seniorenstifts, wo immer jemand da war, der Ansprechpartner für Hilfestellungen diverser Art war.

Solange mein Opa in der Lage war, hat er sich selbständig um sein eigenes Leben gekümmert und ich bin mir sicher, dass das mit ein Grund, ein sehr wichtiger und entscheidender sogar, dafür war, dass er überhaupt so alt wurde. Bei einer Schulfreundin von mir habe ich außerdem erlebt, dass ihre Oma im Haus ihrer Eltern ein Zimmer hatte und dort von der Mutter meiner Schulfreundin gepflegt wurde.

Es kam zwar jemand von einem häuslichen Pflegedienst und hat ein paar Arbeiten erledigt, aber die Oma war praktisch ins Familienleben eingebettet. Sie war bettlägrig und konnte sich nicht wirklich aus ihrem Zimmer bewegen, aber die Familie meiner Schulfreundin hat sie in das Familienleben integriert, wo immer es möglich war. Ich fand das damals sehr beeindruckend und toll und mich hat sehr bewegt, dass die ganze Familie mit einer großen Selbstverständlichkeit mit daran gearbeitet hat, der Großmutter ein würdiges Leben zu bieten und dafür auch selbst ordentlich zurück zu stecken.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, dass es immer auf die Eltern ankommt. Wenn die Eltern, so wie deine Mutter, sehr schwer behindert sind und das alltäglich Leben nicht mehr alleine meistern können, dann würde ich sie doch pflegen lassen. Schließlich ist es ja auch für die Eltern das Beste. Auch, wenn die Eltern es in sehr vielen Fällen nicht einsehen wollen und darauf beharren, dass sie das alles alleine bewältigen könnten.

Sind es jedoch nur kleine Probleme wie zum Beispiel, dass sie Hilfe beim Einkaufen benötigen, dann ist es für mich kein Problem, wenn ab und zu mal jemand nach ihnen sieht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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