Neugier und Fragen unterbinden?
Ich habe doch ein kleines Problem - ich bin unglaublich neugierig. Ich habe schon versucht, einfach keine Fragen mehr zu stellen - aber so richtig klappt das auch nicht, dann platze ich womöglich noch. Mein Freund deutet das häufig auch falsch, wenn ich viel frage, denn er denkt ich hinterfrage das was er macht. Das ich auch bei Freunden so bin, weiß ich allerdings nicht. Ich stelle die unmöglichsten Fragen - teiweise möglicherweise sogar nur des Fragens wegen.
Wenn ich ehrlich bin, würde mich das vermutlich selber aufregen. Ich selbst kann es schon nicht leiden, wenn mich eine Freundin zweimal fragt, wo ich bin und ich selber mache das dann auch Aber wie kann man die eigene Neugier einschränken und unterbinden? Falls es denn überhaupt Neugier ist.
Hallo,
Du schreibst, falls es denn überhaupt Neugier ist. Was denkst Du denn könnte es sonst sein? Geht es Dir generell ums kontrollieren? Bringt es Dir Ordnung in deine Welt? Du sagst Du musst etwas hinterfragen, evtl. weil Du unsicher bist?
Hast Du auch andere Dinge, die Du denkst zu müssen, weil Du ansonsten "platzt"? Wie würde dieses platzen bei Dir aussehen? Würdest Du ausfallend werden oder unruhig? Hast Du es schon mal ausgehalten, wirklich nicht zu fragen?
Ich denke, dass du dich einfach immer wieder daran erinnern solltest, dass du selbst auch nicht ständig zig Fragen gestellt bekommen magst. Also bevor du eine Freundin oder auch deinen Freund mit unzähligen Fragen löcherst, denk doch das nächste Mal einfach kurz darüber nach, wie du selbst reagieren würdest bzw. was du selbst davon halten würdest.
Ansonsten denke ich nicht, dass es einen Trick oder ein Geheimnis gibt, wie man seine eigene Neugier einschränken kann. Versuche einfach deine Fragerei zu reduzieren!
Ich denke nicht, dass es möglich ist die Neugier bzw den Wissensdurst, wie auch immer du ihn nennen magst, in dem Maße "abzustellen" oder nur einzuschränken, dass du keine Fragen mehr stellst.
Die Neugier liegt in der Natur des Menschen und somit auch in deiner eigenen, aber das muss doch nichts Schlechtes sein. Das zeigt doch dir und vor allem deinem Freund (dem du ja die vielen Fragen stellst), dass du dich interessierst, für das was er erzählt oder was ihm passiert ist und dass du sogar noch mehr wissen willst.
Es gibt eben neugierige Menschen, Leute die ihre Neugier unterdrücken und welche denen alles mehr oder weniger gleichgültig ist. Da du jemand bist auf den ersteres zutrifft, würde dein Freund mit Sicherheit sofort bemerken, dass du nicht mehr hinterfragst und könnte dies ebenfalls negativ deuten, nämlich als Desinteresse deinerseits.
Und zu guter letzt, dass es dich nerven würde, wenn jemand ähnlich viele Fragen wie du stellte, heißt noch lange nicht, dass es andere auch in dem Maße nervt, bzw überhaupt stört, da ist jeder Mensch anders.
Sicherlich mag es Neugier sein. Teilweise besteht nun einfach mal auch ein einfaches Gespräch aus Fragen - die nun nicht unbedingt was mit Neugier, sondern schlichtweg auch einfach mit Interesse zusammen hängen.
Um Kontrolle geht es dabei sicher weniger - man erfährt ja nur Dinge und die beeinflusse ich durch mein Wissen ja nicht. Soll heißen, ich nutze nicht aus, dass ich das erfahren habe. Allerdings kann man sowas natürlich durchaus auch leicht fehlinterpretieren.
Hallo!
Du solltest deinem Freund einfach mal sagen, dass du so viel fragst, weil es dich einfach interessiert und nicht, weil du ihn oder seine Handlungen in Frage stellen willst. Wenn ihr schon länger zusammen seit, dann sollte er diese Seite ja an dir kennen.
Ich denke auch, dass du dir einfach immer wieder vorstellen solltest, wie es für dich wäre, wenn dir jemand so viele Fragen stellen würde. Vielleicht bremst das deinen Wissensdurst etwas. Manchmal ist es doch auch schön, wenn man in seinen Erzählungen auch noch etwas gefragt wird. Denn das bestätigt doch eigentlich nur, dass der andere Interesse daran hat.
Hallo winny, man könnte Deinen Wissensdrang durchaus auch schon als Kontrolle bezeichnen. Kontrolle bedeutet ja nicht nur die Dinge beeinflussen zu können sondern unter Umständen auch "nur" darüber informiert zu werden, es eben zu wissen.
Allerdings kann es auch gut sein, dass Du manchmal einfach nur zu unkonzentriert bist und dann auch wirklich nur fragst, um zu fragen. Wenn Du also wirklich an Antworten interessiert bist, dann konzentriere Dich auf das Gespräch, damit Du Dir die Antwort merkst und nicht noch mal fragen musst. Wenn die gegebene Antwort nicht reicht, dann überlege Dir, wieso Du mehr wissen willst und teile das auch Deinem Gesprächspartner mit. Und glaube mir, vor Neugier ist noch niemand geplatzt
Ich bin auch jemand, der gerne alles hinterfragt und in vielen Bereichen sicher auch recht neugierig ist. Was fremde Menschen machen interessiert mich in der Regel nicht so sehr. Also ich würde mich niemals hinter die Tür stellen und beobachten, wer im Haus ein- und ausgeht. Solche Leute gibt es ja auch. Ich bin auch meistens einer der Letzten, die den Nachbarschaftstratsch mitbekommen.
Allerdings bin ich sehr neugierig, wenn es um Leute geht, die ich mag und die mir am Herzen liegen. Wenn jemand aus meinem Freundeskreis eine Andeutung macht, bin ich auch am Rest der Geschichte interessiert und frage oft auch sehr viel nach. Auch ich stelle manchmal Fragen, auf die die anderen nicht unbedingt kommen, so dass diese dann oft überrascht reagieren und keine Ahnung haben, wie ich nun wieder auf solche Fragen und Ideen gekommen bin. Manchmal frage ich auch sicher mehr als ich eigentlich sollte.
Ich denke, dass man auch wissen muss, wann man sich lieber zurückhalten sollte. Ich kenne das ja auch von anderen Leuten gut und weiß selbst, wie stressig es ist, wenn jemand zuviel nachfragt oder zu neugierig ist. Ich finde es gut, wenn jemand Interesse zeigt, aber ich mag es auch nicht, wenn jemand zu neugierig ist und nicht primär an mir interessiert ist, sondern nur daran, möglichst alles zu erfahren - eben auch die Dinge, die man eigentlich nicht unbedingt erzählen wollte oder noch nicht erzählen wollte.
Ich denke, dass du versuchen solltest, dich ein wenig zurückzuhalten, wenn du das Gefühl hast, dass du dein Gegenüber mit deiner Fragerei bedrängst. Der andere soll sich in dem Gespräch ja auch wohlfühlen und nicht den Eindruck haben, dass er beim Verhör sitzt. Ich denke nicht, dass man so ein Verhalten von heute auf morgen einfach ändern kann. Was man sich vielleicht über Jahre angeeignet hat, gibt man nicht über Nacht auf. Dennoch kannst du versuchen, immer wieder in solchen Situationen etwas zurückhaltender zu sein und dich selbst zu stoppen, wenn du wieder einmal nachfragen willst.
Hast du mit deinen Gesprächspartnern schon darüber gesprochen, dass du zuviel nachfragst und zu neugierig bist? Haben deine Freunde dich schon mal darauf hingewiesen, dass du zu neugierig bist? Falls ja, sollte dir das schon zu denken geben. Dass dein Freund deine Fragen offenbar off falsch deutet, muss nicht unbedingt damit zusammenhängen, dass du zuviel fragst, sondern vielleicht auch damit, dass du die falschen Fragen stellst. Über dieses Kommunikationsproblem solltet ihr vielleicht mal sprechen. Du solltest ihm auf keinen Fall das Gefühl geben, dass du sein Verhalten in Frage stellst.
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