Strafe für Schulschwänzerin angebracht?

Neudeutsch heißt Schwänzen ja Schulabstinenz und ist in der Sozialarbeit ein alltägliches Phanomen. Man wird Schulkinder bzw. schulpflichtige Jugendliche kaum durch Strafen läutern können. Vielmehr gilt es immer die Ursachen und Verhältnisse der SchülerInnen zu hinterfragen. Warum ist der Schulalltag für diese Personen so unattraktiv, welche Umstände in der Familie und dem sozialen Umfeld unterstützen die Schulabstinenz?

Kann man Perspektiven aufbauen, die den Schulbesuch und die Schulpflicht nachvollziehbar machen? Nur durch eigene Einsicht und intensive Unterstützung kann ein Fall wie oben beschrieben angegangen werden. Dazu gehört unter Umständen eine neue Schule, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Ebenso eine Begleitung durch vertraute Familienhelfer bzw. Sozialarbeiter. Eine reduzierte Schulzeit zu Beginn ist genauso unterstützend.

Strafen und Gefängnisaufenthalte werden das Problem nicht lösen. Wo waren denn in den letzten vier Jahren die behördlichen Vertreter, die die Familie und das Mädchen und die Lehrer unterstützend beraten haben? Vier Jahre sind ein sehr langer Zeitraum, in dem es nicht gelungen ist, einen Weg zu erarbeiten.

Ich finde diese Strafe, die das Mädchen nun bekommen hat, weder zu milde noch zu hoch. Allerdings halte ich grundsätzlich die Form der Bestrafung nicht für sinnvoll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das, was in vier Jahren versäumt wurde, nun mit wenigen Tagen Gefängnis aufzuholen ist. Wenn ein Kind vier Jahre lang von der Schule fernbleibt, finde ich es ein bisschen wenig, wenn bisher lediglich Ermahnungen und Ordnungsstrafen verhängt wurden. Ich denke, dass man schon viel früher etwas hätte tun sollen. An wen waren diese Ordnungsstrafen und Mahnungen eigentlich gerichtet? Mich würde es erschrecken, wenn man sich die ganze Zeit nur an das Mädchen gewandt hätte, während die Eltern unbehelligt geblieben sind.

Wenn ein Kind, und zu dem Zeitpunkt als das Schwänzen der Schule anfing war sie erst zwölf Jahre alt, über einen so langen Zeitraum immer wieder oder pausenlos der Schule fernbleibt, liegt das Problem nicht nur bei dem jeweiligen Kind, sondern vor allem auch bei den Eltern. In diesem aktuellen Fall muss das Mädchen nun eine Strafe ausbaden, die zu einem sehr großen Teil eigentlich ihre Eltern hätte treffen sollen. Ich frage mich, wie Eltern es rechtfertigen, wenn sie ihrer Tochter durchgehen lassen, dass sie vier Jahre lang nicht in die Schule geht. Irgendetwas ist in diesem Elternhaus grundverkehrt gelaufen und ich finde es nicht fair, nun die Schuld nur bei dem Mädel zu suchen.

Ich frage mich, was du damit meinst, wenn du schreibst, dass ein härteres Durchgreifen für den Staat sinnvoller gewesen wäre. Bist du der Meinung, dass man an diesem Mädchen ein Exempel hätte statuieren sollen, so dass andere Schulschwänzer ihr Verhalten durch Hinweis auf dieses eine Mädchen noch einmal überdacht hätten? Solche Ideen gehen meiner Meinung nach ebenfalls in eine völlig falsche Richtung. Natürlich sollen Strafen abschreckend wirken, aber in erster Linie sollten sie in einem nachvollziehbaren Zusammenhang zu der Tat stehen und dafür sorgen, dass der Betroffene nicht wieder ein solches Verhalten zeigt wie vor der Tat. In diesem Fall ist es nicht primäres Ziel, andere Kinder zum regelmäßigen Besuch der Schule anzuhalten, sondern dafür zu sorgen, dass dieses spezielle Mädchen wieder in das normale Leben mit regelmäßigen Schulbesuchen eingegliedert wird.

Ein Gefängnisaufenthalt, auch wenn es sich "nur" um eine Jugendstrafe handelt, kann auch kontraproduktiv sein und die ablehnende Haltung des Mädchens noch weiter verstärken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Jugendliche nun aus dem Gefängnis kommt und am darauffolgenden Tag plötzlich wieder freudestrahlend zur Schule geht.

Ich finde eine Strafe als angebracht, dennoch das Mädchen mit Jugendarrest zu bestrafen zu extrem. Das Mädchen ist immerhin kein Kind mehr und sollte eigene Wege gehen können, ob diese nun schlecht oder gut sind. Ich würde eher die Eltern zur Rechenschaft ziehen, oder soziale Arbeit veranlassen.

Die Gefängnisstrafe ist das definitiv nicht gerechtfertigt. Ich verstehe ja, dass man nach so vielen Ermahnungen etwas tun muss, aber ich glaube Sozialstunden hätten es da eher getan oder eine psychologische Beratung. Ich denke man muss auch bei der Ursache ansetzen. Vielleicht wird sie ja in ihrer Schule gemobbt und sie hat einfach Angst in die Schule zu gehen. Es gibt da etliche Ursachen, die überprüft werden könnten. Es ist besser, die Wurzel zu entdecken.

Ich finde es gut, dass die 16 Jährige ins Gefängnis gewandert ist. In Deutschland gibt es Schulpflicht. Das ist für jeden einzuhalten. Und 4 Jahr nicht zur Schule gehen ist sehr frech!!!

Ich denke, eine höhere Strafe wäre zu hart. Es gab sicher Gründe, warum das Mädchen nicht zur Schule gegangen ist. Vielleicht wurde es gemobbt oder nicht ernst genommen. Da hätten meiner Meinung nach auch die Eltern mehr tun müssen. Die sollten in allererster Linie ihrem Kind ethische Werte beibringen.

Nicht zur Schule gehen ist aber meiner Meinung nach keine Straftat und man sollte, so denke ich, keinen zu einer gewissen Menge an Bildung zwingen. Natürlich wäre es optimaler gewesen, wenn das Kind zur Schule ginge. Allerdings frage ich mich auch, warum dort nicht eher durchgegriffen wurde und warum man es dann so belassen hat. Man hätte es ihr viel früher deutlich machen müssen, vor allem weil das Mädchen noch so jung ist. Vielleicht weiß sie nicht ganz, was das für Auswirkungen hat und die Konsequenzen waren ihr nicht bewusst. Vielleicht denkt sie nach dem kurzen Aufenthalt im Jugendgefängnis darüber nach.

Diese Strafe ist weder angebracht für ein 16-jähriges Mädchen, noch ist sie gerecht. Eine solche Strafe hätten die Richter nicht verhängen dürfen. Bestraft gehören hier die Eltern. Wenn eine 12-jährige nicht zur Schule geht, hat das einen Grund, den man herausfinden muss. Hier sind die Lehrer gefragt, der Schulleiter und die Eltern. Gemeinsam müssen sie ein Gespräch führen, gegebenenfalls das Jugendamt mit einbeziehen. Der Grund muss herausgefunden werden und eventuell, wenn es nicht anders möglich sein sollte, die Schule gewechselt werden. Was nützen Ordnungsstrafen, wenn es nicht klar ist, warum das Mädchen nicht zur Schule gehen will. Warum wartet man da vier ganze Jahre? Das ist eine totale Zeitverschwendung, die nichts bringt.

Dieses Mädchen wird über ihr Tun selbst nicht froh sein. Sie hätte dringend schon früher Hilfe gebraucht und keine Bestrafung. Wie soll sie mit ihrem weiteren Leben klar kommen, wenn sie nun auch noch eine Jugendgefängnisstrafe absitzen muss? Es ist etwas wenig, was man über den Werdegang des Mädchens weiß. Irgendetwas ist da grundsätzlich schief gelaufen, was man so nicht beurteilen kann, ohne nähere Kenntnisse. Ich möchte mir nicht vorstellen, dass keine Hilfe möglich war, wenn man frühzeitig damit begonnen hätte.

Ich persönlich bin durchaus der Meinung, dass bei Schulschwänzern hart durchgegriffen werden muss. Immerhin geht es hierbei ja auch darum diesen Kindern eine Chance im Leben zu geben. Und heutzutage hat man diese nun einmal nur mit einem Schulabschluss. Manche Kinder beziehungsweise Jugendliche muss man nun einmal zu ihrem Glück zwingen.

Auch finde ich durchaus ist ein kurzer Gefängnis Aufenthalt durchaus eine Gute Möglichkeit Jugendlichen klar zu machen, dass sie sich auf einem falschen Weg befinden. Dies sollte allerdings erst dann passieren, wenn alle andern Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Und auch finde ich sollte so eine Strafe nicht allzu lange sein. Den das Gefängnis verändert Menschen und die Gefahr, dass sie dort in irgendetwas rein rutschen ist durchaus gegeben, wenn der Aufenthalt zu lange ist.

Ob die länge der Strafe in diesem einen Fall gerechtfertigt ist, finde ich kann man als außen stehender nicht Beurteilen. Ich finde hierbei spielen einfach zu viele Faktoren mit rein.

Da man nicht die Hintergründe kennt, warum das Mädchen die Schule schon seit so langer Zeit nicht mehr besucht hat, kann man nur spekulieren. Ich sehe eine Bestrafung mit gemischten Gefühlen entgegen, denn was ist wenn dieses Mädchen aufs Schlimmste gemobbt wurde? Was ist wenn das Mädchen nicht Rechnen und nicht Schreiben kann und sich einfach schämt bzw. das unentdeckt bleiben soll? Oder das Mädchen Opfer Häuslicher Gewalt wurde?

Ich denke bevor man solch ein Kind bestraft sollten Gewissenhaft die Hintergründe warum und wieso beleuchtet werden, ansonsten schadet solch eine harte Strafe dem Mädchen mehr als wie sie dem Mädchen nutzt.

Erstens ist es schon sehr traurig, dass man mit 16 vier jahre lang die Schule schwänzt.Wo bleibt da die Aufsichtspflicht der Eltern oder des Jugendamtes. In meinen Augen haben hier eindeutig die Eltern versagt. Es muss doch wohl mal aufgefallen sein, dass Post von der Schule oder vom Ordnungsamt gekommen ist. Jedes mal konnte sie bestimmt nicht die Post vor ihren Eltern verstecken. Ich glaube nicht dass das Gefängnis hilft, nur weil man die Schule geschwänzt hat. So welche Jugendliche sollten in eine Maßnahme gesteckt werden. Projekte für Schulschwänzer oder in ein betreutes Wohnen. Wo sie seelisch unterstützt wird. Es mag zwar sein, dass der Knast eine ziemliche Abschreckung für dieses Mädchen ist, aber ob es bei ihr Klick macht ist auch wieder eine andere Frage. Denn ich glaube nicht dass ein paar Wochen Knast behilflich sind.