In der Partnerschaft ständige Diskussionen um Finanzen

vom 06.12.2009, 13:40 Uhr

Hallo Sippschaft!

Schade, dass dein Freund auch auf die Auflistung nicht reagiert hat. Habt ihr denn vielleicht ein Paar im Freundeskreis, dass wirklich von Hartz 4 lebt oder so eben nicht viel Geld hat? Dann könntest du ihm daran aufzeigen, was es wirklich heißt, nicht vie zu haben.

Ich kann gut verstehen, dass es dich nervt, immer und immer wieder diese Disskusionen führen zu müssen. Ich denke, dass es jedem irgendwann zu viel werden würde. Und bei euch scheint es ja wirklich nicht so zu sein, dass ihr knausern müsst und euch nichts leisten könnt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nein, leider nicht. Das ist vielleicht auch eines der Probleme, die ich als Ursache erkenne kann: Wir haben nur gemeinsame Freunde, die schon seit einer Weile arbeiten und natürlich auch einen anderen Lebensstandard haben. Sie haben dann eben Eigenheime, planen schon Kinder mit ein und gönnen sich auch mal Wochenendtrips um einfach mal gut essen zu gehen. Und er denkt dann wohl immer, dass wir arm sind, weil wir da nicht mithalten können.

Dabei will ich das ja auch gar nicht. Ich wäre schon absolut glücklich darüber, wenn wir uns einmal im Monat einfach ein gutes Abendessen gönnen würden bei einem durchschnittlichen Italiener, bei dem eine Pizza um die 7 Euro kostet. Aber wie gesagt, das kommt allerhöchstens an meinem Geburtstag vor und selbst dann tuts der Frittenbuden-Chinese um die Ecke.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das, was dein Freund da macht, ist für mich nichts weiter als Jammern auf hohem Niveau. Ich frage mich, warum du das in dieser Form mitmachst. Dadurch dass ihr zusammen wohnt, habt ihr natürlich Ausgaben, für die jeder zu gleichen Teilen aufkommen muss. Das verstehe ich auch und ich fände es auch sehr problematisch, wenn du zum Beispiel jetzt nichts mehr zur Miete beisteuern könntest, weil du das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauswirfst. Allerdings scheinst du ja problemlos deinen Teil der finanziellen Verpflichtungen erfüllen zu können, obwohl du auch ein bisschen Geld für Dinge ausgibst, die in den Augen deines Freundes überflüssig sind. Ich persönlich halte nicht allzu viel von technischem Schnickschnack wie irgendwelchen Fernsehern oder Handys. Wenn wirklich kein Geld da wäre, würde ich an eurer Stelle auch zuerst dort ansetzen und den ganzen Technik-Krempel abschaffen.

Ich frage mich, warum dein Freund sich in deine Angelegenheiten einmischt. An deiner Stelle würde ich mir ziemlich bevormundet vorkommen und sein Verhalten auch nicht akzeptieren. Wenn du die Miete nicht bezahlen würdest, weil du das Geld anderweitig ausgegeben hast, hätte er in meinen Augen noch eine gewisse Berechtigung, dich auf deine finanzielle Situation anzusprechen. In dem Fall würde dein Konsumverhalten nämlich auch sein Leben betreffen, zum Beispiel wenn er für deine finanziellen Verpflichtungen aufkommen muss oder Mahnungen bekommt, weil du Dinge nicht überwiesen hast, die du für euch beide zahlen solltest. Ansonsten denke ich aber, dass der Partner nicht das Recht hat, sich in die Finanzen des anderen einzumischen und irgendwelche Vorhaltungen zu machen.

Wo genau sieht dein Freund das Problem? Hat er panische Angst davor, dass er irgendwann für dich aufkommen muss weil du kein Geld mehr in der Tasche hast? Dieses Problem scheint doch einfach nicht in greifbarer Nähe zu liegen. Wo liegt für ihn das Interesse, wenn er dich zu dieser übertriebenen Form der Sparsamkeit anhält? Ich verstehe seine Intention irgendwie nicht so richtig.

Ich finde geizige Menschen immer ziemlich charakterschwach. Geiz ist so eine unangenehme Eigenschaft und ich könnte mir nicht vorstellen, mir so einen Krampf jeden Tag anzutun. An deiner Stelle würde ich diese Rechnungen und seine irrsinnigen Sparideen nicht ernst nehmen und mich direkt aus einer solchen Situation verabschieden. Zahle einfach weiterhin das, was du zu den gemeinsamen Kosten beisteuern musst und gewähre im ansonsten einfach keinen Einblick mehr in deine Finanzen. Normalerweise denke ich schon, dass man mit seinem Partner auch über die eigene finanzielle Situation reden sollte. In eurem Fall scheint das aber nicht möglich zu sein und deinem Freund sollte es reichen, wenn du deinen Teil bezahlst. Was du sonst mit deinem Geld machst, hat ihn nichts anzugehen. Wenn du jetzt Multimillionärin wärst, hätte es ihn auch nichts anzugehen, wenn du dir zwei neue Autos pro Jahr kaufen würdest.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann mir vorstellen, dass er eine genaue und sehr detailierte Vorstellung unserer Zukunft hat, die in spätestens zwei Jahren so aussehen soll, dass wir nicht mehr zur Miete wohnen sondern mindestens in einer Eigentumswohnung und dass wir die nicht bar bezahlen können, ist eh klar. Den Kredit dann aber mit zwei Vollverdienern abzubezahlen ist nicht das große Problem in meinen Augen und bis dahin wollen wir ja auch noch darauf achten, dass wir an die 30.000 Euro schonmal als Anzahlung liefern können.

Aber wie gesagt, das kann ich machen, wenn ich Geld habe, das ich ansparen kann. Derzeit komme ich mit 50 - 100 Euro Ansparung pro Monat nicht allzu weit, mache das aber trotzdem, weil das im Jahr auch an die 1000 Euro sind. Aber als Student muss ich ja froh sein, dass das überhaupt funktioniert. Wenn wir mal Vollzeit arbeiten, werden wir einfach weiterhin zur allerbilligsten Miete leben und dann im ersten Jahr einen großen Betrag ansparen. Das sind so seine Pläne, die ich auch recht realstisch finde. Ich vermute mal stark, dass er Angst hat, dass das alles nicht so hinhaut und er nie der Millionär wird, der er gerne sein will. Seine Eltern reden ihm ja schon seit Jahren ein er werde einer der bestverdienensten Männer werden und dann zur Oberschicht gehören und könnte sich dann dies und jenes leisten - Dabei werden wir einfach ein stinknormales Leben führen später und uns normal viel leisten können. So wie auch heute.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mal ein Thread den man sich wirklich komplett geben muss ;), da ich anfangs nur die Hälfte gerafft habe, also ob es euch denn nun so schlecht geht, dass ihr sparen müsst oder eben nicht.

Ich habe mal auch den Verdacht, was hier auf Seite 2 schon angeschnitten wurde: Dein Freund will schon vorsorgen für die Zeit nach dem Studium, denn ich wollte schon vorschlagen, ob Du ihn mal fragst ob er irgendwas plant damit er so knausert. Aber ganz ehrlich: Ich weiß ja nicht was ihr studiert und was seine Eltern unter "bestverdienend" verstehen, aber eine Sparrate von 50 - 100 Euro im Monat ehrt euch, sind aber wie Du schon selbst gesagt hast verglichen mit einem Arbeitnehmer eher beschaulich - da denke ich nur an einen anderen Thread wo neulich ein Pärchen nach der Finanzierung des Hauses gefragt hat, wo beide unter dem Durchschnittslohn von 1503 Euro (zusammen) lagen und trotzdem über 800 Euro im Monat 8 (!) einfach so sparen konnten. Als Akademiker wird man da wahrscheinlich schon mit dem Einstiegsgehalt drüber liegen ;). Da würde ich lieber die 50 Euro in "besser leben" investieren anstatt hier mir immer einen abzusparen - natürlich nicht krampfhaft, aber wenn es sich eben nicht anbietet mal eben etwas zurückzulegen, dann halt nicht und es ist kein Weltuntergang.

Und 20.000 Euro für eine Wohnungseinrichtung? Aber auch nur wenn man alles neu kauft an Möbeln und dem Händler anfleht das Geld zu nehmen ;), ansonsten frage ich mich wie er rechnet: Für eine kleine Wohnung kommt das nur hin mit Küche, für eine große muss man hier auch das teuerste vom teuersten kaufen. Als meine Freundin und ich in eine sehr große Wohnung (280 qm) umgezogen sind haben wir uns auch mal vieles neu gekauft (kein IKEA oder sonstiger Billigschrott) damit es nicht so leer aussieht und am Ende waren es nur 12.000 oder 14.000 Euro (gut, mit Familienpreisen).

Der einzige Grund wirklich sparen zu müssen wäre ein sofortiges Abbezahlen des Bafögs nach dem Studium um hier noch Gewinne durch eine geminderte / nverminderte Rückzahlungssumme mitnehmen zu können - aber, kein Vorwurf, ich nehme mal an das geht auch auf eure Eltern, da hier die angesparte Summe wieder zu wenig ist.

Achso, letzteres ist auch allgemein mein Problem was mir im Weg steht das nachzuvollziehen: Ihr habt genug gespart damit ihr gegen überraschende Wendungen gut abgesichert seid (Nachzahlungen, Reparaturen der Autos usw.) was gut ist, aber viel zu wenig um damit echte Sprünge machen zu können wenn es um später geht, also z. B. eine Finanzierung von Wohneigentum Bafög Rückzahlung usw., halt richtig teure Dinge wo meist eine Anzahlung von 20 % verlangt wird oder wo die Beträge erst ab 20.000 - 30.000 losgehen. Und ganz ehrlich: So wie es ist, ist es doch gut - wie gesagt, bei der geringen Sparrate (und vielleicht geht es deinem Freund darum) ist es sinnlos, darauf hinzusparen.

Wenn ihr beide jetzt 1200 Euro pro Jahr zurücklegen könnt und das mit Einschränkungen verdoppeln könntet hättet ihr zusammen auch "nur" 4800 Euro pro Jahr (und ich nehme nicht an, ihr steht am Anfang des Studiums) - also Geld was selbst Geringverdiener (siehe Beispiel oben) in der Hälfte der Zeit ohne Einschränkungen sparen können oder Akademiker in einem Viertel.

Und immer diese ominöse Million: Eine Million ist im Grunde nichts, denn sie reicht nicht um nur davon gut leben zu können (da müssen es schon 3 - 4 Millionen sein) und macht im Grunde nur Probleme wenn man sie rumliegen hat, da das Finanzamt hier den größten Teil des Gewinns abgreift. Solange man die nicht bequem in 4 - 6 Jahren nebenher zusammensparen kann immer ein absolut überbewerteter Gedanke.

P. S.: Außerdem verdirbt Geiz den Charakter :D - wer früh knausert, macht es auch später weil man sich schwer umgewöhnt oder in das Extrem verfällt wenn man Geld hat es mit beiden Händen auszugeben.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hi Sippschaft,

warum im Gottes Namen rechnet dein Freund dir vor, wie viel DU zum Leben hast bzw. brauchst? Ich denke mal, dass du alt genug bist und dass du mit DEINEM Geld machen kannst, was du willst. Selbst wenn du alles zum Fenster raus schmeisst, dann ist das immer noch deine Sache.

Klar sollte man vernünftig und nicht in saus und braus leben, aber so wie sich das bei dir anhört, führst du ja ein recht ordentliches Leben bezüglich der Finanzen. Du könntest deinem Freund ja mal vorschlagen, dass er ja mehr verdienen kann bzw. soll, wenn er meint, dass ihr ein Leben aus Hartz IV Niveau habt. Vor allen Dingen, weil es dich ja nicht stört und er damit ja ein Problem hat. Ich an deiner Stelle würde mir sowas nicht gefallen lassen.

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» NathKath88 » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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