Männer & Taschengeld
Da Japans Männer nicht sehr verantwortungsvoll mit ihrem Geld umgehen hat sich dort schon lange ein für uns eher seltsam anmutendes „Verfahren“ eingebürgert, da wir das nur andersrum kennen – Männer bekommen dort von ihren Frauen ein Taschengeld, das okozukai, von ihrem Verdienst. Passenderweise heißen die Frauen von verheirateten Männern oft Okuradaijin, auf Deutsch: Finanzministerin –zu vergleichen mit dem typisch deutschen Haushaltsgeld für Frauen.
Eine oft gehörte Meinung ist z. B. die von Keiji Nobuta, Leiter eines Supermarktes, der nicht gerade schlecht verdient: „Wenn ich mein Gehalt selbst verwalten müsste, würde ich alles auf den Kopf hauen. Dann hätten wir reichlich zu knapsen. Ist schon besser, dass meine Frau das kontrolliert.“. Dumm nur dass Japans Männer jetzt daran etwas ändern wollen – der Grund: Im Durchschnitt erhalten sie, egal ob Arbeiter oder höherer Angestellter, gerade einmal 230 Euro im Monat, was sie meist auch völlig ausgeben, und das ist vielen einfach zuwenig, da sich viele Männer beschweren, sie hätten kaum genug Geld, um Abends mit ihren Freunden und Kollegen mal ordentlich einen trinken zu gehen und sich stets um neue Ausreden bemühen müssen, warum sie nicht mitkommen könnten.
Und da die Frauen bisher standhaft geblieben sind mutieren viele Männer zu echten Sparfüchsen, vor allem weil sie von ihrem Taschengeld auch alle alltäglich anfallenden Dinge bezahlen müssen wie Zigaretten, Kaffee oder Fahrkarten – und da sparen sie jetzt: „Ich steige eine Bahnstation früher aus und gehe den Rest zu Fuß nach Hause, um Fahrgeld zu sparen", so ein japanischer Fachhochschullehrer oder er spart am Mittagessen, indem er mal drauf verzichtet. Denn auch in Japan wird wie überall das Leben teurer.
„Da geht es nicht mehr um die Frage des Taschengeldes, sondern nur noch ums Überleben“, so ein Geschäftsmann, der das Glück hat, dass seine Frau ebenfalls verdient und sie sich so getrennte Kassen „leisten“ können und sich so jeder um das eigene Geld kümmern kann – dieser kritisiert das okozukai System im gleichen Atemzug als einen völlig veralteten Brauch, auch deshalb, da der Mann auch ein Anrecht auf sein verdientes Geld hat, vor allem deswegen, weil trotz harter Verhandlungen viele japanische Ehefrauen nicht nachgeben wenn es um eine Taschengelderhöhung geht. „Mein Gehalt ist zwar gestiegen, aber ich bekomme seit Jahren von meiner Frau den gleichen Betrag an Taschengeld“, so ein Lagerarbeiter aus Tokio.
Das Frauen teilweise eher typische Männerargumente, die man hierzulande hören würde, aufgreifen verwundert da auch nicht mehr, da viele Frauen ihren Männern entgegenhalten, und das im traditionellen Workaholic Land Japan, dass sie doch weniger schlafen und mehr arbeiten sollen, wenn sie mehr Geld wollen.
Das ist auch so in Indien.
Traditionel ist es dort verankert, dass sich die Frau um das Geld in der Ehegemeindschaft kümmert.
Wenn man es mal genauer betrachtet ist dieses System nicht uneffektiv angesichts folgender Beispiele:
Beim den niedrigen Kasten hat sich dadurch etwas eingebürget, was man durchaus mit dem Indien-Boom in Zusammenhang bringen kann.
Ein Mann in Indien ist gemessen an dem Europäer aber ein eher tendierend zu alkoholmissbrauch und Glückspielerei.
Daher hatten die indischen Frauen schon seit ewigen Zeiten die finanzielle Mittelverteilung in der Hand - mit Konsequenzen für den Mann:
Zwar ist das Leben so nicht Aufbraußend organisiert, aber es ist immer ein finanzieller Rückgriff für Bildung und Gesundheit vorhanden, um beispielsweise Kindern eine gute Erziehung und moderne Sozialisations-Einrichtungen gewährleisten zu können.
Das ist stark in der Familienorganisation begründet, die einen Ausbau der grossfaminellen Gegebenheiten vorsieht.
Möge mir mein globalisiertes Denken dieses Vorurteil verzeihen.
Aber es gilt wie immer andere Länder - andere Sitten.
Solang es funktioniert sollte es recht sein - zudem ist eine symphatische kulturelle Eigenschaft.
Ausserdem eignet sich dieses Thema wunderbar bei einer Unterhaltung mit Indern, nicht aber mit Japanern (keistenfalls zu empfehlen).
So was habe ich noch nie gehört. Echt wunderlich was es nicht alles auf der Welt gibt. Aber andererseits ist es auch gut so wenn die Männer dort normalerweise alles ausgeben würden und dann wahrscheinlich sogar nichts mehr für die eigene Familie und Kinder übrig bleiben würde. Aber ich frage mich ob die Männer nicht einfach das Geld nehmen können oder so was in der Art oder geben sie es ihrer Frau freiwillig ab wenn es am Ende des Monats kommt oder sonst wann und dann immer nur einen Teil bekommen?
Aber hier bei uns wäre das wahrscheinlich nicht Möglich da hier die Männer so was nicht mitmachen würden und außerdem wieso soll ich nur einen ganz kleinen Teil bekommen wenn ich ganz viel verdiene und es auch so für die Familie ausreichen würde?
Naja in andere Ländern ist es dann halt anders und die Frauen bekommen fast nichts oder noch schlimmer überhaupt nichts, aber in solchen Ländern hat es mit was ganz anderem zu tun.
Auch nicht schlecht, seinem Mann ein Taschengeld zu geben. Allerdings müsste er sich bei mir die Fahrkarte nicht von seinem Taschengeld leisten. Da würde er mir doch zu sehr leid tun.
Es wird ja scheinbar freiwillig in diese "Verbindung" eingegangen und ist kein Muss. Wenn der Mann das selbst mitmacht, bitte - aber es muss doch auch frustrierend sein, wenn er der Alleinverdiener ist und das Geld wird rationiert. Mir würde es da schwer fallen, auch konsequent zu bleiben. Vernünftig an sich ist es ja, damit man sein Geld eben nicht zum Fenster hinauswirft. Immerhin müssen sie ja keine Lebensmittel davon kaufen. Es sei denn, dass sie eben mit den Freunden, Bekannten oder Kollegen unterwegs sind. Gegenargumente wird es sicher immer geben, aber die gibt es eh überall.
Also irgendwie finde ich das lustig. Abgesehen davon, dass das wohl für viele eine Art verkehrte Welt darstellt, kann ich das auch irgendwie allgemein nicht nachvollziehen. Das Geld was ich verdiene ist prinzipiell erstmal meins und ich entscheide was damit passiert. Und wenn man ein gemeinsames Konto mit dem Partner hat, dann sollten einfach beide gleich viel "Taschengeld" bekommen. Wenn ich mir das überlege: die eigene Frau um das selbst verdiente Geld anbetteln...
Das hört sich für uns Deutsche tatsächlich sehr seltsam an. Hier ist es wirklich häufiger so, dass die Frauen das Geld von den Männern zugeteilt bekommen. Das japanische System ist aber auch nicht schlecht, denn schließ lich ist (zumindest in Deutschland) die Frau ja für den Haushalt zuständig. Von daher ist vielleicht sogar sinnvoll, dass die Frau das Geld verwaltet und der Mann Taschengeld für den Eigenbedarf bekommt.
Allerdings wär das für mich nichts, dass ein Partner das gesamte Geld verwaltet und einer nur Taschengeld erhält. Auch nur ein einziges gemeinsames Konto in der Partnerschaft wäre für mich nichts. Ich bin dann schon dafür, dass jeder sein Geld hat, und für gemeinsame Ausgaben ein gemeinsames Konto besteht, von dem gemeinsame Ausgaben bestritten werdeb und auf das jeder Partner (prozentual vom Gehalt gesehen) das Gleiche einzahlt.
Diesen Artikel habe ich mir in unserer Tageszeitung auch mit großem Interesse durchgelesen. Können Frauen wirklich besser mit Geld umgehen? Ich denke, da sind beide Geschlechter gleich gut oder schlecht im wirtschaften. Nicht nett finde ich es von der Frau, dem Mann im Falle einer Gehaltserhöhung nicht auch mehr Taschengeld zu geben. und dass die Männer auch noch ihr Essen davon finanzieren müssen finde ich nicht wirklich okay, denn in dem Artikel stand ja auch dass einige deswegen ganz auf einer Mittagessen verzichten.
Ich finde es ok, wenn die Frau in der Beziehung absolut das Sagen hat, auch im finanziellen Bereich. Heute lebe
ich wieder alleine, nach rund 15 jähriger Beziehung. Von meiner damaligen Partnerin bekam ich immer nur ein Taschengeld, ein sehr geringes Taschengeld zugewiesen. Es waren 50 Euro im Monat.
Es war nur zum persönlichen Gebrauch. Wenn ich mehr benötigte, hatte ich sie darum zu bitten und auch zu begründen und oft wurde es abgelehnt. Ich verdiene sehr gut, aber wir haben dadurch gemeinsam mehr zurücklegen können und gemeinsam erheblich mehr leisten können. Meine persönliche Sehnsucht nach dieser Art der Führung in der Beziehung ist sehr groß. Vielleicht nennen mich viele deswegen Schwächling, aber ich finde es ok. Meine damalige Partnerin ist von mir gegangen vor ca. 5 Jahren.
Also für mich wäre das Nichts, dann würde mich das Arbeiten nen Bisschen arg frustrieren Wenn halt grade genug Geld da ist um die Kosten zu decken, bitteschön. Aber ich würde mir doch nicht vorschreiben lassen wie und ob ich mein Geld ausgebe, dass nicht an Verpflichtungen gebunden ist. Selbst wenn das Geld gut verwaltet wird, zum Beispiel um von den gesparten Ausgaben alle 2 Jahre nen neuen schönen Wagen zu kaufen, hätte ich keine Lust meine Freiheit dermaßen einzuschränken. Besonders würde ich kein Nein akzeptieren wenn ich mal in dieser Reglung wäre und nach mehr Geld fragen würde. Ich würde ausrasten
Ich wusste gar nicht, dass es in Japan üblich ist, dass die Frauen das Geld verwalten und die Männer von ihrem eigenen Lohn nur ein kleines Taschengeld bekommen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das vor allem bei den Paaren der Fall, bei denen nur der Mann einen Job hat. Bei dem Paar aus dem Beispiel, dem es möglich ist, sich getrennte Kassen zu leisten, ist es ja wohl der Fall, dass beide arbeiten und so ihr eigenes Geld nach hause bringen.
Für mich wäre das System absolut nicht vorstellbar. Grundsätzlich möchte ich auch keinen Partner haben, der zu hause ist und nicht arbeiten geht, studiert oder sonst etwas anderes macht, als das Haus zu hüten. Mir ist es wichtig, dass mein Partner finanziell unabhängig ist und eigenes Geld verdient. Über das Geld, das jemand verdient, kann er dann meiner Meinung nach auch komplett alleine verfügen. Ich halte nicht viel von gemeinsamen Finanzen und möchte alleine über mein Einkommen verfügen. Jeder Mensch setzt andere Prioritäten und ich fände es befremdlich, mir von jemandem diktieren zu lassen, wie viel Geld ich vom eigenen Einkommen in welchem Zeitraum ausgeben darf.
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