Erstes Kind ist krank/behindert - zweites bekommen?
Hallo,
in meiner Kindergartengruppe habe ich ein Mädchen dessen großer Bruder Diabetes hat. Nun ist die Mutter zum dritten Mal schwanger und meine Kollegin und ich haben uns darüber unterhalten, ob wir ein weiteres Kind bekommen würden, wenn das erste Kind krank oder behindert ist.
Mich würde nun eure Meinung dazu interessieren. Würdet ihr also ein zweites Kind bekommen, wenn das erste Kind krank oder behindert ist? Ich denke, dass sich diese Frage natürlich nur schwer beantworten lässt, solange man nicht selbst in dieser Situation ist. Dennoch muss ich sagen, dass ich eher dazu tendiere zu sagen, dass ich kein zweites Kind bekommen würde, wenn das erste Kind krank oder behindert ist.
Ich denke, dass mir das Risiko einfach zu hoch wäre, noch einmal ein krankes oder behindertes Kind zu bekommen. Natürlich ist gerade eine Krankheit wie Diabetes jetzt kein Weltuntergang, aber dennoch sind Kind und Mutter sehr eingeschränkt. Die Mutter kann beispielsweise keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen, weil sie morgens beim Frühstück des Sohnes anwesend sein muss und er das Mittagessen unseres Kindergarten gar nicht essen darf.
Ich würde abwägen, warum das erste Kind krank oder behindert ist. Ist es eine Erbkrankheit? Ein Gendefekt oder ist das Kind behindert, weil man während der Schwangerschaft eine Krankheit hatte oder weil während der Geburt was schief gegangen ist.
Ich kenne eine Frau, die hat ihr erstes Kind bekommen und während der Geburt hat der Sohn einen massiven Sauerstoffmangel gehabt. Der Junge ist schwer behindert. Sie hat aber bewußt dann 3 Jahre später ihr 2. Kind bekommen und ihre Tochter ist gesund auf die Welt gekommen.
Weiterhin würde ich den Wunsch nach einem zweiten Kind davon abhängig machen, wie schwer das Kind krank ist. Mit Diabetis kann man leben und auch ohne Einschränkung leben, wenn man die Krankheit im Griff hat. Das wäre also kein Grund für mich deswegen auf ein weiteres Kind zu verzichten. Wenn das Kind aber durch einen Gendefekt geistig oder körperlich behindert ist und Einschränkungen hat, würde ich kein weiteres Kind wollen.
Schwer zu sagen. Die erste Kind meiner Cousine hat eine sehr starke Kombination aus vielen Behinderungen (körperlich und geistig) und die Kleine sitzt seit ihrem vierten Lebensjahr im Rollstuhl. Mittlerweile ist sie 7 und hatte schon 38 schwere Operationen über sich ergehen lassen müssen und die Ärzte vermuten, sie wird nicht älter als 10, maximal 11, Jahre alt. Das war für die beiden Eltern ein großer Schock und sie kämpfen auch heute noch jeden Tag um das Leben ihrer Tochter. Als Grund für die Behinderung wurde eine Erbkrankheit ermittelt.
Trotzdem haben sie sich für ein weiteres Kind entschieden. Den Schritt finde ich extrem mutig und hätte mich selbst sicherlich dagegen entschieden. Sie haben vorher allerdings genüngend Tests durchgeführt, um sicher zu gehen, dass ihr zweites Kind nicht behindert ist. Trotzdem: Wenn nun rauskommen würde, dass das doch der Fall ist, was dann? Bei ihrer ersten Tochter wurde es auch erst ein paar Tage nach der Geburt festgestellt. Mir selbst wäre es viel zu riskant, aber ich denke, jeder muss das für sich und seine Nerven selbst entscheiden.
Als Elternteil sollte man diese Entscheidung wirklich gut abwägen, da man sich klar machen muss, dass ein weiteres zwar eine Menge Freude, aber auch zusätzlichen Stress bedeutet.
Meine Eltern haben sich nach meinem Bruder, der stark behindert ist und intensive Pflege benötigt,entschieden, doch noch ein Kind zu bekommen. Das Resultat bin ich und es ist alles gut gegangen, wenn ich dies in aller Bescheidenheit kundtun darf.
Nun muss man selbstverständlich wissen, was mit dem gehandycapten Kind los ist. Bei meinem Bruder war es nicht bestimmbar. Aber man sollte auch bedenken, was es für ein Geschwisterkind bedeuten kann, wenn es merkt, dass sein Bruder oder Schwester "anders" ist. Ich kann aus eigener Erfahrung sageb, dass mich die Zeit mit meinem Bruder positiv beenflusst hat und wir auch schöne Zeiten miteinander hatten. Ich wurde früh selbstständig, bin sehr sozial eingestellt, etc. Aber es gibt auch Momente, wo man sich eingelassen fühlt, wenn die Eltern einmal wieder keine Zeit haben, da sie sich um den Bruder kümmern müssen. Als Kind nagt es an einem.
Das ist eine echt schwere Frage und ich glaube nicht, dass sich das so pauschal beantworten lässt. Natürlich kommt es vorrangig an wie schwer das erste Kind behindert is oder welche Krankheit es hat. Ob es fähig ist alleine zurecht zu kommen, was ja bei Diabetes der Fall ist.
Ich denke auch, dass ich in so einer Situation wohl anders denken würde. Von meinem derzeitigen Standpunkt aus würde ich allerdings sagen, dass ich dann wohl kein weiteres Kind mehr bekommen würde. Zumindest solange mich das erste so dringend braucht.
Meine frühere Nachbarin hat eineTochter die schwerst geistig behindert ist. Sie haben sich dann bewusst dazu entschieden kein weiteres zu bekommen, weil die Tochter sie so sehr braucht. In ihrem Fall war es meiner Meinung nach die beste Entscheidung. Die Tochter ist mittlerweile 24 Jahre alt und ohne ihre Eltern wäre sie wirklich aufgeschmissen. Wenn die Familie ein weiteres Kind bekommen hätte wäre eines der Beiden garantiert zu kurz gekommen. Aber in diesem Fall war es auch eine echt schwere Behinderung. Hätte mein Kind Diabetes wäre das wohl kein Grund für mich kein weiteres Kind zu bekommen.
Hi,
meiner Meinung kommt es darauf an, wie stark das Kind behindert bzw. krank ist. Wenn mein erstes Kind stark behindert wäre, geistig oder körperlich, würde ich auf jeden Fall kein zweites bekommen wollen. Ist das erste Kind schon so stark pflegebedürftig, habe ich wahrscheinlich nicht genügend Zeit, um mich um mein zweites Kind zu kümmern.
Hat mein Kind aber "nur" Diabetes, würde ich auch ein zweites bekommen wollen. Sicherlich muss man beim Essen dabei sein, aber irgendwann ist das Kind ja auch alt genug und bekommt die Zuckerkrankheit selbst in den Griff.
Nun, mit Diabetes kann man ja noch gut zurecht kommen. Da sieht es schon ein bischen anders aus, wenn das erste Kind eine schwere geistige oder körperliche Behinderung hat, wo man sich wirklich sehr intensiv darum kümmern muss.
Zum einen hätte ich da schon Bedenken, dass das gesunde Kind dann einfach zu kurz kommt. Auch wenn man sich vornimmt, dass genau das nicht so ist, wird es dennoch schwer umzusetzen sein. Das ist leider ein Fakt, weil ein krankes Kind einfach viel mehr Aufmerksamkeit braucht.
Zum anderen sollte man abwägen, ob es sich um eine Behinderung handelt, die wieder auftreten kann und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist. Manchmal passen die Gene von Mutter und Vater eben nicht zusammen und da wäre es beinahe verantwortungslos, wenn man noch ein Kind zusammen bekäme.
Und dann sollte man auch in Betracht ziehen, wie hoch die Lebenserwartung des Erstgeborenen ist. Manchmal ist es leider so, dass sie nicht alt werden. Möglicherweise kann man sich entweder dafür entscheiden, diese Zeit dann ganz dem einen Kind zu widmen oder aber sich bewusst für ein Geschwisterchen entscheiden, weil im Tode des anderen hilft das sicherlich auch den Eltern.
Unter Umständen ist auch ein Geschwisterchen gut für das Erstgeborenen. Das ist eben von vielen Faktoren abhängig, ob es denn schlau ist, ein zweites Kind zu bekommen.
Ich stimme euch allen zu. Diabetes ist nun keine schwere Krankheit, aber wenn man drei Kinder im Alter von 4,5 Jahren (der Junge mit Diabetes), 2,5 Jahren und 1 Monat hat, wird die Sache schon sehr stressig. Meine Kollegin und ich waren beide der Meinung, dass wir zumindest nicht so schnell nacheinander Kinder bekommen würde, wenn das erste Kind viel Aufmerksamkeit benötigt.
Auf das Thema Behinderung sind wir dann erst im Laufe des Gespräches gekommen und ich muss euch auch hier zustimmen. Wenn eine Behinderung vorliegt, die nicht mit den Genen zu tun hat, wird die Entscheidung wohl eher zu einem zweiten Kind sein. Aber auch hier denke ich muss stark abgewogen werden, ob genügend Zeit für beide Kinder bleibt. Denn wenn das behinderte Kind wirklich stark pflegebedürftig ist, bleibt das zweite Kind womöglich auf der Strecke.
Ich denke auch, dass man schon sehen muss, in welcher Form das Kind beeinträchtigt ist – würde dabei also nicht zwischen Krankheit und Behinderung unterscheiden. Es gibt dabei sicher Krankheiten und auch Behinderungen mit denen ein Kind sehr gut allein zurecht kommt; und dann gibt es sicher sowohl Krankheiten als auch Behinderungen, mit denen ein Kind nur schlecht oder gar nicht allein zurecht kommt und der Hilfe der Eltern bedarf.
Trotzdem mag ich solche theoretische Überlegungen gar nicht. Denn die spezielle Situationen stehen ja nicht für sich allein sondern weitere Überlegungen finden ja immer in einem bestimmten Kontext statt. Ich würde nicht per se ausschließen ein weiteres Kind zu bekommen, auch nicht in so kurzem Abstand. Denn dass ein Kind immer mal wieder mehr Aufmerksamkeit benötigt ist ja nicht von einer Krankheit oder Behinderung abhängig.
Eine weiterer Fakt, der bei solchen Überlegungen auf jeden Fall berücksichtigt werden sollte, ist die Unterstützung auf die man zählen kann. Wer allein dasteht, der wird sich mit Sicherheit eher gegen ein weiteres Kind entscheiden. Wer gut in seinem sozialen Umfeld eingebunden ist, der wird sicher eher und vielleicht auch früher ein weiteres Kind bekommen.
Ich denke, dass jeder- jawohl, jeder von uns- in der Lage ist, eines oder mehrere kranke oder behinderte Kinder zu bekommen. Und ich denke, nur weil wir größtenteils das Glück haben, gesunde Kinder bekommen zu haben, können wir uns denke ich nicht anmaßen, darüber diskutieren, was solche Menschen tun oder planen, die eben nicht dieses Glück hatten, welches uns zu Teil wurde.
Ich gebe JotJot Recht und denke, dass man immer abwägen muss, was die Ursache für die Krankheit oder Behinderung ist. Ich denke nicht, dass Diabetes vererbt ist- es gibt ja die verschiedensten Formen davon. Diabetes kann zum Beispiel auch anerzogen werden.
Außerdem finde ich es etwas hart, Diabetes gleich mit einer Krankheit oder Behinderung zu vergleichen. Meine Tochter hat Neurodermitis, ist das auch eine Art Behinderung? Sollte ich daher kein weiteres Kind bekommen oder sollte ich erst andere um Erlaubnis fragen?
Ich hoffe, ich habe euch veranschaulichen können, wie sich die Menschen fühlen, die davon betroffen sind, wenn sie diesen Post lesen. Ich würde sogar dazu raten, diesen Thread zu löschen, da er diskriminierend ist, für die, die betroffen sind- auch auf die Gefahr hin, dass ich dafür keine Punkte bekomme.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-98277.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1059mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1112mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1483mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1102mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2284mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?