Kind darf bei Festen nicht mitfeiern!
Hallo!
Genau in deinem letzten Satz äußerst du das, was richtig ist - man kann nicht wegen einem einzelnen Elternteil die ganze Festvorbereitung umstellen. Als das Kind bei euch in den Kindergarten gekommen ist, muss den Eltern klar gewesen seien, dass dort nicht nur muslimische Kinder hingehen, weshalb auch Weihnachten, Ostern, Nikolaus etc. gefeiert wird.
Demnach kann der Vater nun auch nicht einfach ankommen und meinen, dass sein Kind nicht mit basteln kann. Sie kann ja was anderes basteln wie ihr. Damit meine ich, dass sie beispielsweise ein Schwein bastelt und ihr einen Weihnachtsmann, falls dies für den Vater in Ordnung ist. Man kann Kinder nun mal nicht einfach aus einer festen Gruppe ausschließen und genau das verstehen Eltern oft nicht.
Kinder fühlen sie sowieso sehr schnell ausgegrenzt und werden dadurch schnell sehr unsicher. Wenn man einem Kind nun das antut, was der Vater will, dann wird sich das Kind nicht mehr in die Gruppe integrieren können, da sie einfach nichts mit basteln und spielen kann. Sie wäre somit ja auch die Einzige, die keine Geschenke bekommt und dies ist mit Sicherheit kein schönes Gefühl.
Ich würde mich an deiner Stelle noch einmal mit dem Vater in Verbindung setzten und ihm die genaue Situation noch einmal verdeutlichen. Sage ihm, dass man das Kind nicht einfach aus der Gruppe ausschließen kann und wenn er dies unbedingt möchte, sodass das Kind gar nicht erst mit dem Wort Weihnachten in Verbindung kommt, dann kann das Kind nun mal zu diesen Tagen nicht den Kindergarten besuchen.
Wenn du ihm strikt klarmachst, dass dies nicht geht, wird er es höchstwahrscheinlich sowieso schnell verstehen und wird auch merken, dass seine Aussage so nicht durchdacht war, wodurch er sich nicht im Klaren war, was seine Aussage zur Folge hätte.
Mir tun solche Kinder auch leid, die durch die übertriebene Religiosität ihrer Eltern eingeschränkt werden. Dabei ist es egal, ob die Eltern christlich oder muslimisch sind. Wenn die Religion wirkliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat, finde ich das sehr grenzwertig. Ein Kind versteht sicher schon etwas von Religion, aber ich denke, dass so ein junges Kind dennoch enttäuscht ist, wenn alle anderen etwas bekommen und zusammen Spaß haben, es selbst aber leer ausgeht.
Ich kann nicht verstehen, dass die Eltern ihr Kind an den besagten Tagen nicht einfach zuhause lassen können, wenn es ihnen so wichtig ist, das Mädchen von diesen Aktivitäten fernzuhalten. Es ist Aufgabe der Eltern, ihren Kind so etwas zu vermitteln. Ich finde es nicht gut, dass der Vater des Mädchens diese Arbeit auf euch abwälzen will. Wenn er nicht möchte, dass das Kind an euren Festvorbereitungen und Feiern teilnimmt und nicht einmal gestatten will, dass die Kleine Geschenke erhält, muss er dafür sorgen, dass das Kind während dieser Zeit eben daheim bleibt.
Ich würde auch das Gespräch mit dem Vater suchen und ihm erklären, dass solche Feiern in deutschsprachigen Ländern absolut üblich sind und dass ihr nicht wegen eines Kindes die gesamten Abläufe in dem Kindergarten umstrukturieren könnt und wollt. Wenn ihm so viel daran liegt, dass das Kind nichts von den hier üblichen Bräuchen mitbekommt, muss er selbst Sorge dafür tragen, dass er seine Tochter daheim behält. Für den Fall, dass er sie dennoch in den Kindergarten schickt, würde ich dem Mann durchaus sagen, dass das Mädchen dann auch mitbasteln wird, da ihr sie ja schlecht in die Ecke setzen könnt, während die anderen Kinder schöne Sachen machen.
Ich kann das widerum gar nicht verstehen. Klar ich verstehe, dass der Papa des Kindes seine Einstellung und Religion hat und daheim auch vertritt. Aber das gilt eben für daheim und im Kindergarten darf man bei solchen Dingen ein Kind nicht zum Außenseiter machen. Bei dem Kindergarten in dem mein Sohn ist, da gibt es auch z.B. türkische Kinder und die feiern auch kein Weihnachten. Aber trotzdem dürfen sie mitmachen.
Denn wenn man das Kind bewusst ausschliesst, dann wird es vielleicht auch noch gehänselt. Der Vater kann seinem Kind ja klar machen, dass es daheim halt anders ist. Wenn ein Kind fest im Glauben verwurzelt ist, dann wird es das auch verstehen denke ich. Da muß sich der Vater keine Sorgen machen.
Um das Kind kann es einem wirklich Leid tun. Ich meine, es versteht doch noch gar nicht, warum es so ist, wie es ist. Ich kenne das aber aus eigener Erfahrung. Da ich im Glauben der Zeugen Jehovas erzogen wurde, durfte ich auch weder an Weihnachtsfeiern teilnehmen, noch zu Geburtstagen gehen. Das Schlimmste war mal der Geburtstag eines Kindes in meiner Kindergartengruppe.
Es war so üblich, dass ein Stuhlkreis gemacht wurde und jeder nacheinander dem Geburtstagskind gratulieren sollten. Als ich an der Reihe war, musste ich dann sagen, dass ich nicht gratulieren darf. Da die Erzieherin nicht wusste, was das soll, fragte sie mich wortwörtlich, ob ich einen Tick hätte. Als ich meiner Mutter das erzählt habe, suchte sie am nächsten Tag das Gespräch mit meiner Erzieherin und klärte sie auf. Trotzdem ist so eine Situation total blöd und unangenehm für ein Kind. In Deinem Fall wäre es wohl besser gewesen, wenn der Vater das Kind für diesen Tag wenigstens entschuldigt hätte, um ihm die Peinlichkeit zu ersparen.
Wir haben so ein ähnliches Problem im Kindergarten, mit einem Kind, welches zu den Zeugen Jehovas gehört. Es darf nicht einmal Geburtstage von anderen Kindern und sich selber mitfeiern, was ich sehr traurig finde. Allerdings ist es so, dass die Eltern vorab über Feste und Feiern informiert werden möchten und dann Mia einfach nicht in den Kindergarten schicken, sollte irgend eine Feier sein.
Folglich besucht das Kind ca. insgesamt eine Woche im Monat den Kindergarten, wenn man es zusammen rechnet, da es eben immer wieder ein Fest im Jahreslauf oder ein Geburtstag gibt. Das finde ich sehr schade. Heuer ist es etwas besser geworden, weil ja eine sogenannte Kindergartenpflicht besteht, das Kind also immer entschuldigt werden muss.
Also was ich ursprünglich damit sagen wollte ist, dass ich finde, der Vater kann sich eben aussuchen, ob er das Kind bringt und sie mitmacht oder ob er sie zu Hause lässt. Denn ganz ehrlich, so großzügig ist der Betreuungsschlüssel nun auch wieder nicht, dass man extra wegen dem Kind immer eine Sonderbildungsarbeit einführt oder eine Extrabetreuung macht, so finde ich.
So etwas würde ich überhaupt nicht anfangen, denn wer in unser Land kommt, muss auch akzeptieren, dass wir die Feste mit den Kindern feiern, wie sie fallen. Man verbietet ihnen ja auch nicht, ihre Religion auszuleben. Das Kind tut mir auch leid, aber genau das ist der springende Punkt. Die Kinder sind da immer die leid tragenden.
Und meiner Meinung nach ist es besser, wenn dann das Kind an den betreffenden Tagen gar nicht kommt, oder wenn eine Betreuung gewählt wird, die eher muslimisch ist, falls es so etwas überhaupt gibt, oder eben nicht allzu sehr mit Religion verbunden etc. denn so müssen sich die Beteiligten nicht den Kopf zerbrechen, wie man das nun am besten vereinbart.
Das geht meiner Meinung nach gar nicht. Wenn er nicht möchte, dass seine Tochter mitfeiert, dann muss sie halt an dem Tag zu Hause bleiben. Die Nikolausfeier ist bei uns eine Pflichtveranstaltung und da haben alle anwesenden Kinder teilzunehmen.
Wir leben in einem Land, in dem das Weihnachtsfest Tradition ist und die wird nun mal an die Kinder weiter gegeben. Der Vater kann seinem Kind gerne seine Religion vermitteln und erklären, warum sie zu Hause kein Weihnachten feiern, aber im Kindergarten gehört es nun mal dazu.
Im persönlichen Gespräch wäre ich vermutlich etwas diplomatischer und würde den Vater darauf hinweisen, dass es auch aus personellen Gründen gar nicht möglich ist, das Mädchen auszuschließen. Außerdem würde ich etwas Toleranz verlangen. Das Mädchen soll doch nicht bekehrt werden, aber es spricht doch nichts dagegen, auch andere Religionen kennenzulernen.
Man könnte ihm auch anbieten, beim nächsten muslimischen Fest in den Kindergarten zu kommen und von dem Fest und der Tradition zu berichten. So würde es sich ausgleichen und man würde Toleranz zeigen, die man im Gegenzug auch erwartet.
Außerdem würde ich ihm klar machen, was es für seine Tochter bedeuten würde, ausgeschlossen zu werden. Die anderen Kinder bekommen das auch mit und das arme Mädchen würde da stehen und die Welt nicht mehr verstehen. Das wäre total grausam.
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