Gegen Kindergarten im Wohngebiet zur Wehr setzen!
Ich kann Ihnen nur raten, sich mit allen Mitteln gegen einen Kindergarten im Wohngebiet zu wehren. Suchen Sie sich Verbündete, wenden Sie sich direkt ans Schulamt, fordern Sie ggfs. umfassende und kostspielige Lärmschutzmaßnahmen, um den sozialen Frieden zu wahren. Und geben Sie nicht nach.
Diejenige, die hier vollkommen blauäugig Unverständnis zeigen, sollen sich selbst einen Kindergarten vor ihr Haus holen. Nach einem Monat Kindergeschrei werden diese anders reden. Wir haben hier massive Probleme mit einem Kindergarten, von dem 8 Std., 6 Tage die Woche Geschrei ausgeht.
Mittlerweile kam es zu ersten Nervenzusammenbrüchen. Die Schreie sind unberechenbar, an Homeoffice, sich auskurieren, tagsüber den Garten genießen, ist nicht mehr zu denken. Abends ist man nur noch fertig. Einige spielen mit dem Gedanken, ihre Häuser zu verkaufen. Es ist Terror. Ein Kindergarten gehört nicht direkt ins Wohngebiet. Die Anwohner haben ein Recht auf Ruhe. Die Kommune weiß das, kann die massive Lärmbelastung nicht abstreite und taucht deshalb unter.
Leider gilt seit 2016 Kinderlärm als "sozial erwünscht". Lachhaft. Offenbar leben die Entscheider nicht direkt gegenüber von einem Kindergarten. Wer so etwas entscheidet, weiß nicht wovon er spricht. Warum erklärt man nicht gleich auch Fluglärm als "sozial erwünscht"? Immerhin ist Deutschland Touristenweltmeister.
Ich finde es schon einigermaßen traurig, wenn Erwachsene so gegen kleine Kinder sind. Natürlich geht von einem Kindergarten Lärm aus, aber auch nur dann, wenn die Kinder draußen sind. Sind die Kinder drinnen, hält sich der Lärm doch in Grenzen. Kinder sind nun mal laut, wenn sie Spaß haben und dennoch finde ich, dass man das auch als älterer Mensch eher genießen sollte, wenn das Leben Einzug erhält und man noch ein bisschen etwas von Kindern mitbekommen kann.
Man selber hat ja auch mal so angefangen und da hätte man sicherlich auch nicht gewollt, dass alle ältere Herrschaften um den Kindergarten herum einen hassen, nur weil man ein Kind ist. Die Kinder können da ja nichts für und müssen auch erst lernen, wie man leise spielt und dennoch finde ich es gut, wenn die Kinder auch mal draußen Dampf herauslassen und auch mal laut sind. Wir haben neben einer Grundschule gewohnt, als ich noch Kind war und natürlich war das in den Pausen auch nicht leise für die Anwohner, aber da hat sich auch keiner beschwert.
Natürlich kann man Beschwerde einreichen, wenn man es wirklich gar nicht aushalten kann, je nach eigenem Krankheitsbild kann ich das auch verstehen, aber ganz generell gegen Kinder zu sein, nur weil sie laut sind, finde ich nicht fair.
Mal unabhängig, was ich davon halte, hier ein paar Denkanstöße zu dem Thema.
Wenn der Bedarf da ist, und das wird langfristig ermittelt, dann habt ihr das wenig Chancen. Das bedeutet aber auch, dass in Eurem Wohngebiet scheinbar genug Kinder sind, die einen Platz benötigen, also könnt ihr gar nicht alle "alt" sein. Wäre das so, dann bräuchte man den Kindergarten nicht und die Bezahlerei mit den Fremdgemeinden ist immer recht aufwendig. Dafür würde man nicht extra einen neuen Kindergarten bauen.
Sprich: ich müsstet im Umkehrschluss beweisen, dass der Bedarf nicht besteht. Außerdem kann man natürlich eine Bürgerinitiative gründen und Unterschriften sammeln und diese dann bei der Stadt einreichen. Hier solltet ihr aber wirklich Unterschriften der Bürger sammeln, die direkt in diesem Radius wohnen und möglichst sollten sehr viele Menschen dagegen sein. Sonst sehe ich das schwarz für euch. Vielleicht überleg ihr euch stattdessen, wo der Kindergarten besser aufgehoben wäre. Nämlich nicht bei euch älteren Leuten, sondern in einem Wohngebiet, wo junge Familien hingezogen sind? Wenn das eben bei euch der Fall ist, habt ihr keine Chance.
Ich frage mich aber ernsthaft: vor was hast du so eine Angst? Vor Lärm? Wohnt ihr dann direkt daneben oder ist da etwas dazwischen? Oder ist es das vermehrte Verkehrsaufkommen zu bestimmten Uhrzeiten? Der Baulärm?
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