Gitarre spielen klappt nicht wie ich es mir vorstelle

vom 01.12.2009, 05:29 Uhr

Vor gut vier Monaten habe ich angefangen Gitarre zu spielen, zerrte einmal nur so und seit gut drei Monaten spiele ich jeden Tag in der Schule Gitarre, oder besser ich versuche es, denn das ist mein großes Problem. Obwohl ich fünf Mal in der Woche rund eine Stunde mit der Gitarre verbringe, habe ich immer noch kein Gefühl für das Spielen und mein Instrument entwickeln können, was mich dazu verleitet darüber nachzudenken, dass ich ein unmusikalischer Mensch bin.

Es ist in meiner Familie so üblich gewesen, dass Kinder ohne Instrumente und ohne einen Bezug zur Musik aufgewachsen sind und ich wollte schon seit meinem fünften Lebensjahr unbedingt ein Instrument spielen. Angefangen hat alles mit dem Gedanken Saxophon spielen zu wollen, schnell kam ich aber auch auf die Gitarre. Allerdings konnten meine Eltern sich die Kurse und die Gitarre selbst nie leisten, sodass ich nun bis zu meinem 19. Lebensjahr warten musste, bevor ich endlich das Gitarrenspielen anfangen konnte.

Die elementaren Stepps sind für mich eigentlich kein Problem. Ich kann die Akkorde unterscheiden und habe auch ein Problem damit die Seiten selbst anzuschlagen, allerdings fehlt mir die ausreichende Koordination zwischen den Akkordwechseln und dem Seiten anschlagen. Ich mache mir nun starke Gedanken, ob ich wirklich keine Chance mehr habe ein Instrument, in diesem Falle die Gitarre zu erlernen. Ich bemühe mich wirklich sehr, versuche härter zu lernen und besser zu werden, aber seit gut zwei Wochen mache ich keine Fortschritte mehr. Außerdem kann ich meine Gitarre selbst nach dieser Zeit noch nicht einmal tunen.

Ich fühle mich als Versager. Ich sehe andere Kinder, die vielleicht schon früh mit den Piano angefangen haben, oder Jugendliche die aus dem Stegreif mit der Gitarre Songs spielen können und ärgere mich, dass ich keine Chance habe mich zu verbessern, egal wie hart ich daran arbeite. Kann das genetisch veranlagt sein, oder liegt das vielleicht an der falschen Erziehung?

Es wäre so schade, wenn ich nicht die Chance hätte mit der Gitarre das zu spielen was ich mir wünsche. Selbst bei einfachen Songs wie Happy Birthday kann ich versuchen was ich möchte, es wird einfach nichts. Ich weiß nicht mehr weiter, schließlich lernen ich ja schon so lange und so oft. Was mache ich falsch? Selbst mein Musiklehrer kann mich immer nur vertrösten und nicht wirklich helfen…

» DagobertGrün » Beiträge: 100 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selber hatte selber eine lange Zeit dasselbe Problem wie du. In meiner Jugend habe ich mich nie musikalisch weiter gebildet und habe nie ein Rhythmusgefühl entwickelt. Zu meinen 16. Geburtstag habe ich mir eine Gitarre gewünscht und nahm auch professionell Unterricht bei einem erfahrenen Lehrer.

Ich traf auf dieselben Probleme wie du. Ich hatte auch große Koordination - und Rhythmusprobleme. Wichtig ist, dass man mit einfachen Sachen anfängt. Spiele das Stück oder die Akkorde erst einmal ganz langsam und werde erst dann schneller, wenn du es fehlerfrei geschafft hast. Ich habe auch täglich kleine Fingerübungen mit meiner Gitarre gemacht. Also ich habe jeden Tag verschiedene Licks gespielt die eine sehr flinke Hand benötigen. Zudem hatte ich noch ein Buch mit verschiedenen Übungen. Dort war auch mit Bildern jeder Griff und jede Übung genau illustriert. Wie in jeder anderen Sache auch braucht man nur genug Übung und unter Umständen professionelle Übung. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ein wenig Hilfe von einem erfahrenen Gitarristen kann nie schaden, auch wenn es Geld kostet. Am Ende kommt es dir nur zugute.

Mein Rhythmusproblem, also ich bin sehr häufig aus dem Takt gekommen, ließ sich durch ein wenig Schlagzeugunterricht beseitigen. Zudem habe ich täglich ein paar kleine Rhythmus Patterns gespielt. Die Fortschritte kamen immer erst nach und nach. Man kann ja nicht alle 2 Wochen Fortschritte machen, denn dazu Bedarf es harte Arbeit.

Ich selbst war ein ziemlich schwieriger und hoffnungsloser Fall. Doch trotzdem habe ich nach 2 Jahren harten professionellen Unterricht so einiges drauf gehabt. Ich würde dir auch empfehlen wirklich Unterricht zu nehmen und nicht nur sporadisch deinen Musiklehrer, um Tipps zu beten.

» Tippi » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,16 »


Hallo DagobertGrün,

das hört sich ja total verzweifelt an! Verzweifle nicht, das kriegst Du hin! Du übst jetzt seit vier Monaten. Das ist eine sehr sehr kurze Zeit. Wenn Du nach vier Jahren noch keine Erfolge hättest, dann hättest Du Grund zum Verzweifeln. Nach vier Monaten ist jeder Musiker noch ein blutiger Anfänger.

Ich habe in meiner Lehrerausbildung auch Kurse in Musikpädagogik belegt und weiß aus Musiklehrersicht so einiges. Ich versuche Dir mal ein wenig von meinem Wissen weiterzugeben, dann wirst Du verstehen, was los ist:

Meiner Meinung und Erfahrung nach gibt es keine unmusikalischen Menschen! Die Musikalität ist jedem Menschen angebohren. Wenn aber Menschen so wie Du in einer Umgebung aufwachsen, die wenig mit Musik am Hut hat, dann fällt es ihnen deutlich schwerer selbst zu musizieren. Wenn man eine Sache, egal ob eine Sprache oder ein Instrument bereits als Kind zu lernen beginnt, dann geht das viel müheloser und anscheinend auch schneller. Gib Dir einfach die nötige Zeit, da hineinzuwachsen.

Ich selbst habe schon mehrere Instrumente gespielt und ausprobiert. Die Gitarre ist meiner Meinung nach eines der eher schwereren Instrumente. Nach vier Monaten konnte ich auch noch nichts befriedigendes aus der Gitarre vorlocken. Man muss beim Gitarrespiel auf sehr vieles gleichzeitig achten. Und die Anordnung der Töne auf den Saiten ist ziemlich abstrakt. Man muss bei der Gitarre ziemlich viel auswendig lernen. Das dauert eben seine Zeit. Wenn man zum Beispiel mit Klavier anfängt, dann drückt man die richtige Taste und der Ton klingt schon automatisch sauber und akzeptabel. Bei der Gitarre muss man den richtigen Bund, die richtige Saite und die richtige Position des Fingers der linken Hand finden, damit nichts schnarrt. Dazu kommt, dass man oft nicht so leicht sieht, ob man richtig gegriffen hat, man hört das erst am Schnarren, dass man daneben lag. Beim Klavier muss man lediglich darauf achten wir schnell, lang oder fest man die Taste anschlägt.

Du hast Probleme mit der Koordination beim Akkordwechsel? Das ist völlig normal. Obwohl ich Gitarre nun schon einige Jahre spiele, fallen mir die Wechsel zwischen manchen Akkorden immer noch schwer. Barré-Akkorde sind mir immer noch ein Graus. Jedes Mal, wenn ich länger nicht geübt habe, sind die Muskeln abgebaut und ich tue mir wieder total hart. Die Akkordgriffe sind oftmals auch alles andere als ergonomisch. Dass man da leicht Fingersalat produziert ist total normal. Koordination fällt für niemanden vom Himmel. Das muss man sich mühsam in die Finger üben. Das ist wie beim Sport. Die Bewegungsabläufe müssen so oft geübt werden, dass man sie nicht mehr bewusst steuern muss. Aber das dauert, bis man a moll denkt und die Finger automatisch die optimale Position einnehmen.

Wenn man aus Ehrgeiz besonders hart üben will, verkrampft man leicht und hat eine Blockade. Sich selbst zum Üben zwingen bringt nichts. Dass man mal zwei Wochen einen Fortschrittsstillstand hat ist auch völlig normal. Und wahrscheinlich kommt Dir das bloß so vor. Dein Lehrer sieht das vermutlich anders, er wird durchaus Fortschritte feststellen.

Dass Du nach 4 Monaten die Gitarre noch nicht stimmen kannst, ist normal. Um eine Gitarre ohne Hilfsmittel außer einer Stimmgabe sauber zu tunen, muss man Flageolettöne erzeugen können. Das ist für einen Anfänger eine nicht ganz einfache Sache. Besorge Dir ein gutes digitales Stimmgerät, das erleichtert Dir die Stimmarbeit enorm. Auch die Studenten, die bei mir an der Uni Gitarre als Hauptinstrument haben, habe solche Stimmgeräte genutzt. Das ist keine Schande, sondern ein nützliches Hilfsmittel. Irgendwann wirst Du anfangen zu hören, wenn die Gitarre verstimmt ist. Nur, das dauert immer eine Weile.

Was Du tun kannst:

1. Versuche entspannt zu üben. Übe lieber drei mal am Tag eine viertel Stunde, als einmal am Tag eine dreiviertelstunde verkrampft und übermüdet. Wenn Du merkst, dass Du gerade nicht weiter kommst, lege die Gitarre bei Seite, mache etwas anderes und übe später weiter.

2. Übe immer nur ein Element gleichzeitig. Also, übe beispielsweise einzeln Rhytmus. Beim Nächsten Mal übst Du gezielt Akkorwechsel, der Rhytmus ist dabei egal. Beim Nächsten Mal übst Du gezielt, saubere Töne zu erzielen. Beim übernächsten Mal übst Du gezielt an einem Lied.

3. Überfordere Dich nicht. Wähle die Übungen immer nur so schwer, dass Du sie auch wirklich schaffen kannst. Wenn man sich überfordert, schafft man sich nur Frust.

4. Wenn Du ein Lied übst, übe nicht immer das Ganze Stück von vorne bis hinten durch. Teile das Lied in kleine Abschnitte, die du einzeln übst. Schwierige Stellen übst Du besonders häufiger. Übe das Stück am Anfang besonders langsam und steigere gemächlich das Tempo, wenn Du das Stück im langsamen Tempo sicher beherrscht.

5. Kaufe Dir einen Metronom und lasse ihn beim Üben den Takt schlagen. Manchmal trickst einen das Gefühl aus. Man meint, dass man total gleichmäßig spielt, und in Wahrheit spielt man ziemlich ungleichmäßig und festigt das dann auch noch durchs falsche Üben.

6. Probiere auch mal einen anderen Lehrer aus. Man kann Gitarre nicht nur auf eine Methode lernen. Möglicherweise passt Dir ein anderer Lehrer oder eine andere Musikschule besser.

7. Käme vielleicht auch noch ein anderes Instrument für Dich in Frage? Rhytmus könnte man beispielsweise auch gezielt in einem Schlagzeugkurs trainieren. Was Du da gelernt hast, hilft Dir dann auch bei der Gitarre. Vielleicht liegt Dir auch ein anderes Instrument besser, als die Gitarre.

8. Wie oft hast Du Unterricht? Du schreibst, dass Du jeden Tag in der Schule übst? Jeden Tag Unterricht macht wenig Sinn. Eine Woche Zeit zwischen den Unterrichtsstunden sollte schon vorhanden sein.

9. Nimm dein Spiel von deinem besten Musik-Stück einmal im Monat auf Band auf. Wenn Du Dir dann deine Konserven im Nachhinein anhörst, wirst Du Deine Fortschritte hören, weil Du dann Abstand hast.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Du spielst seit 4 Monaten und spürst noch keine richtigen Erfolge? Dann brauchst du dich nicht als Einzelfall sehen. Nach 4 Monaten kann man noch nicht wirklich viel gelernt haben bei einer Gitarre. Grade das Greifen der Akkorde muss wirklich sehr lange geübt werden! Da wirst du sogar noch in 3-4 Jahren auf Probleme stoßen. Ich glaube auch nicht, dass es unmusikalische Menschen gibt. Möge vielleicht sein, dass manche Leute länger brauchen bis sie ein gewisses Taktgefühl bekommen, aber erlernen kann es denke ich jeder.

Ich spiele seit ca. 4-5 Jahren E-Gitarre und ich kann mich auch an solch eine düstere Zeit erinnern, in der ich verzweifelt habe und dachte: "Ich werde nie so gut spielen, wie manch andere". Jetzt bin ich froh darüber, dass ich weiter geübt habe, denn es macht mir jetzt sehr viel Spaß (vielleicht sogar mehr als Anfangs) und ich bin manchmal sehr überrascht über mich selbst, dass ich so gut spielen kann. :D

Mein Tipp an dich: Zwinge dich zu nichts! Eine Stunde am Tag ist schon mal sehr gut. Vor allem wenn du diese Zeit auch weiterhin einhältst. Du wirst sehen, bleibst du intensiv am Ball, wird sich die Zeit vielleicht sogar noch verlängern (hängt aber auch von deiner Freizeit ab). Ich spiele im durchschnitt zwei bis drei Stunden am Tag zur Zeit. Am Wochenende meist sogar noch viel Länger.

Aber! Wenn es dir kein Spaß macht und du siehst, dass du gar nicht voran kommst, wie wäre es dann mit einem anderem Instrument? Oder vielleicht ein anderes Hobby? Denn ohne Spaß und nur durch Zwang, lernt man nur sehr langsam. Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es dir sehr viel Spaß macht, sonst würdest du hier nicht reinschreiben.

Wenn du aber dran bleiben möchtest (was ich für dich hoffe) und vielleicht auch in ein paar Monaten Songs gut spielen möchtest, oder anderen ein Geburtstagsständchen vorspielen willst, dann gebe nicht auf! Es wird eine Zeit kommen, in der du vielleicht nicht sehr motiviert bist, aber wenn du weißt, dass du wirklich mal ein guter Musiker sein möchtest, dann wirst du auch ohne Probleme diese Motivationshürden packen.

Ich hoffe du packst es und wünsche dir viel Erfolg! Musik ist etwas sehr schönes im Leben.

» chino » Beiträge: 50 » Talkpoints: 20,47 »



Beim Thema Gitarre spielen kann ich meinen Vorredner eigentlich nur zustimmen, aber ich wollte noch mal aufs Stimmen eingehen. Es gibt Leute, die können ein Instrument ohne jeglichen Referenzton stimmen, es gibt welche, die brauchen nur einen einzigen Ton und es gibt auch welche, die ohne Stimmgerät gar nichts hinkriegen. Ich gehöre zum Beispiel zu einem Zwischending aus den letzten beiden. Ich kann mit einer Stimmgabel meine Gitarre ganz vernünftig stimmen, aber es stimmt halt nicht hundertprozentig.

Bis zu einem gewissen Grad kann man wohl lernen, nach Gehör zu stimmen, aber ganz geht es nicht. Ich habe zum Beispiel auch Probleme damit, zu sagen ob ein Ton jetzt höher als ein anderer ist oder in welchem Abstand die Töne zueinander stehen.

Ich habe versucht das Stimmen zu lernen, indem ich eine Saite mit dem Stimmgerät/Stimmgabel gestimmt habe und dann nach Gehör die restlichen Saiten gestimmt habe. Dann einige Akkorde gespielt und die Saiten auch einzeln angeschlagen und gehört, wo es sich komisch anhört und dann nachgestimmt. Durch das Spielen von zwei Tönen im Oktavenabstand auf zwei verschiedenen Saiten kann man auch ganz gut hören, ob die Saiten zueinander stimmen. Wenn man das öfters macht, hat man irgendwann im Gefühl, wie die Saiten richtig gestimmt sind.

Beim Thema Flageolettöne muss ich trüffelsucher jedoch etwas widersprechen. Nach meinen eigenen Erfahrungen ist es nicht sonderlich schwer Flageolettöne zu erzeugen. Man muss nur einige Sachen beachten.

1. Den Finger auf die Saite genau über das Bundstäbchen legen, aber nicht runterdrücken (die Saite darf das Stäbchen nicht berühren).
2. Die Saite möglichst kräftig und möglichst nah am Steg anschlagen.
3. Nach meinen Erfahrungen eignen sich für Flageolettöne besonders gut das 5,7,10, und 12te Bundstäbchen.
4. Am besten nach dem Anschlagen den Finger von der Saite nehmen.
5. Bei E-Gitarren lassen sich Flageolettöne besser erzeugen, wenn man auf dem Stegtonabnehmer spielt (ggf. noch die Höhen aufdrehen)
(Flageolettöne funktionieren generell besser auf der E-Gitarre)

Die Flageolettöne sind jedenfalls - wie trüffelsucher schon erwähnte - eine gute Möglichkeit um eine Gitarre nach Gehör zu stimmen. Man erzeugt auf einer Saite einen Flageoletton im fünften Bund und auf der nächsthöheren Saiten einen Flageoletton im siebten Bund - also zum Beispiel E- und A-Saite (die beiden Tönen sollten dann gleich sein). (Man sollte diese Töne möglichst schnell hintereinander erzeugen und die Saite so stark anschlagen, dass sie möglichst lange klingen.) Wenn die eine Saite auch nur ein wenig verstimmt ist, hört man das sofort an diesen Flageolettönen, da durch die unterschiedlichen Frequenzen die Schwingungsunterschiede immer größer werden und man so eine Art "Unregelmäßigkeit" hört. Sind die Töne in sich stimmig hört man jedoch nur einen immer gleichen Ton.

Ich hoffe, das hat dir ein bisschen geholfen und du hast noch deine erwünschten Erfolge. Ich bin übrigens auch gerade in so einer Phase, in der ich das Gefühl habe, keine großen Fortschritte mehr zu machen - könnte aber auch daran liegen, dass ich in letzter Zeit nicht mehr so viel spiele.

» Pacer » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,29 »


Das hat doch nichts damit zu tun, dass du unmusikalisch bist. Es liegt eher daran, dass Gitarre spielen einer konsequenten Übung bedarf. Auch wenn man ein Naturtalent ist, muss man wirklich fast jeden Tag spielen und üben, um flüssig umgreifen zu können.

Das dauert wirklich lange. Ich selber habe bereits in der letzten Klasse Grundschule Gitarre gelernt und behaupte von mir selber, dass ich ziemlich musikalisch bin. Allerdings habe ich wirklich sehr lange gebraucht, bis ich flüssig auf die einzelnen Akkorde umgreifen konnte.

So kam es, dass ich das Gitarre spielen schon fast einmal an den Nagel hängen wollte. Einmal, ganz zu Beginn des Unterrichts habe ich das "D-Dur" Griffmuster gelernt. Wir zeichneten uns die Griffe immer in ein kariertes Heft, wo wir auch die Lieder einklebten, die wir lernten.

Jedenfalls habe ich mir das "D" aber spiegelverkehrt aufgezeichnet, sodass ich es dann zu Hause falsch gegriffen hatte und auch keinen Spaß hatte, zu lernen, weil es so disharmonisch klang. Sobald ich dann aber drei Griffe konnte, war ich die glücklichste Musikantin der ganzen Welt.

Mir gefiel das Instrument so gut, dass ich so lange übte, bis ich es für meine Verhältnisse perfekt beherrschte. Es macht mir heute noch Spaß und ich spiele immer noch regelmäßig und es gefällt auch den Menschen um mich herum, wenn ich ihnen ab und an eine Kostprobe gebe.

Also würde ich dir raten, dass du wirklich dran bleibst und dich nicht entmutigen lässt. Und rede dir nicht so einen Blödsinn ein von wegen Versager und was weiß ich. Im youtube gibt es außerdem wenn du dein Wunschlied und Gitarre Tutorial eingibst eine Menge Leute, die dir vorzeigen, wie man einfache Stücke effektiv nachspielen kann.

So etwas macht mir sehr viel Spaß, da ich ein extremer Autodidakt bin. Ich lerne sehr gut durch das Zusehen und Nachahmen, weshalb es für mich einfach toll ist, dass es diese Möglichkeit dort gibt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich hatte auch dieselben Probleme wie du. Ich war nie musikalisch gefördert worden, bin ohne Instrumente aufgewachsen und auch sonst habe ich erst recht spät den Wunsch nach dem Erlernen eines Instruments verspürt. Damals war ich 22 und hatte gerade mit einer langjährigen Beziehung gebrochen. Da musste was neues her, also warum nicht mal Gitarre lernen.

Na ja, leichter gesagt, als getan. Nachdem ich ein halbes Jahr lang mehr oder minder regelmäßig geübt hab und gerade mal drei Lieder konnte, kam eine doch sehr fordernde Zeitspanne des Studiums, sodass ich für den Gitarrenunterricht auch keine Zeit mehr hatte. Ich bin auch umgezogen, weshalb ich dann auch immer eine dreiviertel Stunde hin und zurück hätte fahren müssen, um mit meinen Freunden den Unterricht zu besuchen. Kurzum, ich habe es dann doch sein gelassen.

Nicht unbedingt aufmuntern oder was man hier hören möchte, ich weiß. Ich habe aber für mich den Entschluss gefasst, dass es keine Sinn mehr macht beziehungsweise ich da mehr Zeit hätte rein investieren müssen, als ich es gewillt war zu dem Zeitpunkt. Nun, mit der Zeit sieht es jetzt nicht besser aus, im Gegenteil. Aber den Wunsch ein Instrument zu erlernen habe ich nicht mehr wirklich. Halte dich einfach an die Tipps, die hier schon gegeben wurden, die hätten mir damals bestimmt auch gut weiter geholfen.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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