Schüleraustausch - Probleme mit Gastvater

vom 01.12.2009, 04:35 Uhr

Ich habe endlich herausfinden können, warum mein Gastvater in meiner amerikanischen Gastfamilie so komisch zu mir gewesen ist und muss sagen, dass ich mit der momentanen Situation noch viel mehr überfordert bin. Ich hätte nicht erwartet, dass mein Gastvater ein Alkoholproblem hat und das acht mich persönlich zum einen sehr nachdenklich und zum anderen bin ich sauer auf die Organisation.

Es kann doch nicht sein, dass ich über 6000 Euro für die Organisation und Planung meines Schüleraustausches ausgegeben habe und dann die Familie nicht richtig überprüft worden ist. Sicher sehe ich es ein, dass auch die lokalen Vertreter nur Menschen sind und Fehler machen, aber Fehler in einem solch großen Ausmaß? Ich bin gewissermaßen schockiert und verzweifelt. Ich möchte meinem Gastvater ja auch helfen, aber zu allererst finde ich, dass ich mich um meine Gefühle und vor allem um mein Wohlergehen kümmern muss. Mein Kopf sagt mir dabei ganz deutlich, dass ich so schnell wie möglich aus dieser Familie heraus muss, mein Herz sagt aber das Gegenteil.

In den gut drei Monaten habe ich meine Familie doch stark ins Herz geschlossen, insbesondere die Gastmutter, die oft die einzige gewesen ist, die sich um mich gekümmert hat und nun möchte ich Ihnen nicht sagen, dass ich mich unwohl fühle. Mir ist bewusst, dass ich mit Ihnen reden muss und denke, dass ich der Gastmutter zuerst von meinen Gefühlen und Gedanken erzählen werde, aber wie? Ich habe mir überlegt, dass ich mit den Zuständen und dem Gastvater anfange, mit seinen Reaktionen und dann dazu komme, dass ich es nicht tolerieren kann, wenn er alkoholabhängig ist und seine Gefühle, sowie Handlungen nicht kontrollieren kann, aber ich weiß nicht ob das der richtige Weg ist. Schließlich hat die Familie ja nicht alles falsch gemacht, es ist nur einfach, dass dies in Kombination mit dem Nichtwohlfühlen meinerseits eine tödliche Mischung ergeben hat.

Wie soll ich weiter vorgehen? Ich habe mich bereits an meinen lokalen Verständigten gewandt, allerdings hat der auch dafür gesorgt, dass ich in diese Familie gekommen bin, sodass ich ein sehr ungutes Gefühl bei der Sache habe. Es steht nicht nur mein Aufenthalt sondern in gewisser Weise auch meine Zukunft auf dem Spiel. Es bring keinem etwas, wenn ich nur hier in meinem Zimmer herumsitze und darüber nachdenke, was ich und was die Familie hätte besser machen können. Es handelt sich echt um eines schwierige Situation für mich und ich habe keine Idee wie ich sie angehen soll.

Teilweise habe ich sogar schon darüber nachgedacht den Schüleraustausch vorzeitig abzubrechen, aber damit wäre mir bestimmt auch nicht geholfen. Außerdem würden dadurch noch Kosten auf mich zukommen, die ich nicht tragen kann.

» DagobertGrün » Beiträge: 100 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Leider sind diese Organisationen für Schüleraustausche oftmals irgendwie entweder nicht so gut organisiert und verlieren den Überblick unter den vielen Tauschfamilien.

Gemeinsam mit einer Freundin war ich vor einigen Jahren für zwei Wochen in England. Die Gastfamilie war zwar wirklich sehr nett und bemüht, aber leider waren die hygienischen Umstände dort sehr ekelerregend. Meine Freundin und ich hatten aber das große Glück, dass wir anfangs bei unserem Betreuerinnen duschen gehen konnten und auch zu Essen bekommen haben und dann die Gastfamilie ohne große Probleme tauschen konnten.

An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall mit der Familie darüber sprechen. Zwar schreibst du leider nicht genau, wieso du dich so unwohl fühlst bzw. was dein Gastvater tut, wenn er betrnunken ist, aber wenn die Situation für dich nicht tragbar ist, solltest du etwas unternehmen! Wie du schon richtig schreibst, hast du eine Menge Geld dafür bezahlt und es wäre schade, wenn du deine Zeit jetzt so verbringen würdest!

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie lang bist du denn noch da?

Eine Freundin von mir war auch in einer Familie und hat nach ein paar Monaten erst mit bekommen, dass der Gastvater ein Alkoholiker war. Allerdings ein richtiger. Da er vorher kaum zu Hause war, war es nicht weiter verwunderlich, dass sie davon kaum was mitbekommen hat.

Sie mochte den Rest der Familie auch - allerdings wurde der Vater sogar handgreiflich ihr gegenüber und hat sie sogar mal aus dem Haus ausgesperrt. Wenn er wirklich Alkoholiker ist, solltest du schnell die Familie wechseln. Auch wenn ich lese, dass die Gastmutter die einzige ist, die sich um dich kümmert klingt das für mich schon traurig.

Man sollte sich in solch einer Familie auf Zeit doch richtig wohl fühlen. Man hat daneben schon genug Probleme wie Heimweh usw. das man keinen Platz für anderes hat.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^