Depressionen, Psychiater, Medikamente?
Wie vielleicht schon ein paar von euch gelesen haben, ist es um meine Psyche nicht immer sehr gut bestellt. Zwar hab ich versucht es auf die Pille zu schieben (Stimmungsschwankungen etc.), aber als ich irgendwann ehrlich mit mir ins Gericht gegangen bin, musste ich feststellen, dass ich nicht wirklich an diese Theorie glaube. Dies hat mich schließlich zu meinem Hausarzt geführt, bei dem ich dann einfach mal ein paar meiner Problemchen loswerden musste.
Ich krieg's einfach nicht mehr alleine auf die Reihe. Der Schritt war für mich sehr schwer und irgendwie glaub ich auch nicht wirklich an ein Wunder, ich bezweifel irgendwie, dass mir irgendwas helfen kann. Naja. Lange Rede kurzer Sinn: Ich leide unter Depressionen, aber da ich noch so jung bin, wollte mich der Onkel Doc erstmal zum Psychiater / Psychotherapeuten schicken, um vlt einfach mal die Ursache zu bekämpfen (von der ich glaube zu wissen, was es ist), statt mich gleich mit Medikamenten zu versorgen. Er erklärte mir, dass man dort (beim Psychotherapeuten oder Psychiater) erstmal einige "Probestunden" machen müsste, um zu sehen, ob man mit dem Arzt/Therapeuten auf "einer Wellenlänge" ist, denn sei man das nicht, bräuchte man einen anderen. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wie kann ich mir solche Probestunden vorstellen, wie läuft das ab?
Das Problem ist allerdings, das ich wohl nicht vor Februar/März einen Termin bekommen werde, aber bis es soweit ist, dreh ich fast durch. Deswegen werde ich mich wohl morgen doch nochmal zu meinem Hausarzt begeben und hoffen, das er mir etwas verschreiben kann, zumindest solange, bis ich einen Termin bei einem der oben genannten ergattern konnte, bzw. den Termin auch "antreten" konnte. Auf der anderen Seite bin ich sehr untentschlossen was das angeht (wohl auch eine Form meiner Erkrankung ), und denke mir, dass das alles ja sowieso nichts bringt. Es kostet mich eine ziemliche Überwindung, das alles in Gang zu setzen und auf aufrecht zu erhalten.
Wie ist das eigentlich mit der Pille? Ich habe gelesen, bei Antidepressiva gibt es strenge Regeln, was andere Medikamente angeht, also auch die Pille und z.B. Schmerzmittel. Und bei Alkohol wäre das auch kritisch? Ich bin zwar kein Säufer und trinke nur selten, aber ganz möchte ich das auch nicht unterlassen. Ist ja immerhin bald Silvester und mein Freund hat auch bald Geburtstag und ein Gläschen Sekt oder mal nen Coktail wären da schon ganz nett Ich mach mir wahrscheinlich nur mal wieder viel zu viele Gedanken um nichts. Aber ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Bitte um Hilfe!
Wenn du Medikamente einnehmen muss solltest du den Alkohol weglassen. Die Arzneimittel haben Nebenwirkungen und diese sind nicht einfach so von der Hand zu weisen. Der Alkohol egal in welcher Menge verstärkt diese Wirkungen unter Umständen. Man sollte auch gewisse Nebenwirkungen genau beobachten, denn bei jeden Menschen treten sie anders auf.
Lies dir bei eventuellen Zweifeln dazu genau den Beipackzettel durch. Der gibt dir über gewisse Punkte genügend Aufschluss. Ein Gespräch mit deinen Arzt kann dann auch die letzten Zweifel aus dem Weg räumen. Er hat dir ja die Medikamente verordnet und weiß welche Wechselwirkungen sie haben können.
Also das mit dem Alkoholgenuss kannst du sicherlich erstmal an hinterste Stelle anstecken. Denn noch nimmst du ja keine Antidepressiva.
Was du schon mal von dir aus einnehmen könntest, wäre Johanniskraut. Allerdings musst du da ausrechnen, wieviel Milligramm du einnehmen musst, damit sie helfen. Zudem wird die Wirkung erst nach einer ganzen Weile einsetzen. Man muss Johanniskraut erst ein paar Wochen nehmen. Aber wenn man nie anfängt, dann wird es auch nie zur Wirkung kommen. Wenn du willst kann ich dir morgen mal sagen, wie du die Menge errechnest. Johanniskraut kann ein bisschen stabilisierend wirken.
Es gibt eine Menge von Antidepressiva. Es kommt immer ganz auf die Art der Depression an. Die Depression wird ja nach dem ICD 10 in verschieden Schweregrade unterteilt. Je nach dem wird dann über Medikamente nachgedacht. Diese kann aber nur ein Facharzt korrekt einstellen, denn auch der Hausarzt hat hierzu nicht genug Erfahrung. Die Medikamente sollten ja von Anfang an gleich passen, nicht dass du dauernd was anderes ausprobieren musst.
Hast du schon verschiedene Adressen von Psychotherapeuten bekommen? Es gibt eine Koordinationsstelle für offene Psychotherapieplätze. Dort wird dir der nächste freie Psychotherapieplatz in deiner Nähe vermittelt. Dann werden erstmal ca. 5 so genannte probatorische Sitzungen durchgeführt. Dort fragt der Psychotherapeut dann die Anamnese ab und was so bei dir abläuft im Alltag. Eher ein bisschen Allgemein. Meist kann der Psychotherapeut schon gute Tipps und Verhaltensregeln für den Alltag durchgeben. Manchen Leuten genügen solche Gesprächstermine. Diese Leute benötigen dann oftmals gar keine medikamentöse Therapie mehr.
Beim Psychiater wird zwar auch die Depression behandelt und diagnostiziert, aber das ganze ist dann eher auf der medikamentösen Ebene. Oft hat der Psychiater auch nicht die Möglichkeit, so viele Gesprächstermine anzubieten wie ein Psychotherapeut.
Vielleicht kann dein Hausarzt mal direkt bei eine Psychiater anrufen damit du schneller einen Termin bekommst? Oder hast du Bekannte aus einer Arztpraxis? Die bekommen ab und zu mal schneller einen Termin.
Vorweg Johanniskraut hebt die Wirkung der Pille auf. Und generell vorsicht mit freiverkäuflichen Stimmungsaufhellern etc.
Ansonsten mache mir und vorallem dir einen gefallen und gehe zu einem Facharzt. Ich rate ausdrücklich davon ab, das dir der Hausarzt Psychopharmaka verschreibt.
Deine nächsten Schritte sollten sein:
Du suchst dir einen Neurolgogen/ Psychiater. Achte drauf, das Psychiater mit auf dem Schild steht. Dort schilderst du deine Probleme. Eine Überweisung gibt dir dein Hausart. Der Facharzt wird dir auch sagen können, ob es wirklich eine Depression ist. Und der kann dann auch handeln und dir auch Medikamente verschreiben. Einen Termin bei einem Facharzt bekommt man an sich relativ schnell.
Psychotherapie. Du nimmst dir ein Telefonbuch. Wenn du einigermassen fit bist würde ich dazu raten, dich an die Kassenärztliche Vereinigung zu wenden und dir von dort eine Liste der niedergelassenen Psychotherapeuten geben zu lassen. Die ist in der Regel umfangreicher als die Liste der Krankenkassen.
Du solltest dich erstmal in Richtung Verhaltenstherapie orientieren. Das steht an sich dabei. Die rufst du alle an. Schilderst das du einen Therapieplatz suchst. Dann sagt man dir an sich das weitere vorgehen. Achtung du wirst unmassen Anrufbeantworter volllabbern müssen. Fällt die ersten Male schwer. Schreib dir am besten auf, was du sagen willst. Die rufen dann auch zurück oder haben auf dem Anrufbeantworter die Zeiten für eine Telefonsprechstunde.
Wenn du einen Termin hast, gehst du hin. Redest mit dem Therapeuten. Siehst ob du mit dem reden kannst oder nicht. Genauso macht es der Therapeut. Dann wird ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt. Das macht der Therapeut.
Lass dir ruhig, falls möglich, von mehreren Therapeuten einem Termin geben ( Arzt nur einen!, Therapeuten mehrere). Dann kannst du entscheiden und bist nicht gebunden an den einen. Du musst dich dann allerdings für einen entscheiden.
Wenn es so sehr brennt. Auch wenn es hart klingt. Psychiatrie. Einweisung schreibt dir auch dein Arzt. Ist kein Problem. Ruf die örtliche Psychiatrie an und schildere was los ist. Frage wann sie dich aufnehmen können. Die haben in der Regel eine Warteliste.
Wenn du mit einem Facharzt nicht fündig wirst, schau mal ob die örtliche Psychiatrie bei euch eine Institutsambulanz hat. Da bist du in der Regel besser bedient als mit einem niedergelassenen Arzt. Anrufen, Sachlage schildern, Termin geben lassen.
Ich denke das sind nun erstmal immens viel Informationen auf einmal. Du kannst gerne fragen. Nur solltest du das heute noch machen. ( Also mich fragen)
Dieses Problem, dass man bei einem Psychiater oder Psychotherapeuten so lange auf einen Termin warten muss, ist wirklich schrecklich. Da kann ich dich gut verstehen.
Ich habe im September bei einer Therapeutin wegen einem Termin angerufen und sie meinte auch, dass es sich ja sehr dringend anhört. Den frühesten Termin, den sie mir geben konnte, war Ende März. Das ist aber leider die einzige Therapeutin, an die ich mich wenden konnte hier bei uns. Bei mir geht es nämlich um soziale Ängste und sie ist die einzige Verhaltenstherapeutin hier in der Nähe. Wenn ich also mit ihr nicht klar kommen sollte, muss ich weiter weg und wahrscheinlich wieder auf einen Termin warten.
Also wenn ich mir vorstelle, dass ich noch über drei Monate warten muss, dann wird mir auch ganz anders. Deshalb verstehe ich dich gut.
Mir wurde das auch so erklärt, dass man die ersten Stunden erstmal schauen muss, ob man mit demjenigen klar kommt. Dann kann man nochmal wechseln. Aber wie du dir diese "Probestunden" vorstellen kannst, kann ich dir leider auch noch nicht sagen. Bei mir hat man nicht von "Probestunden" gesprochen, sondern einfach nur, dass man bis zu einer bestimmten Anzahl von Stunden sich noch dazu entschließen kann, zu wechseln. Danach geht das nicht mehr. Das würde bei mir dann schwierig werden, wenn ich keine längeren Wege in Kauf nehmen will.
Aber ich würde dir raten, hole dir erst einmal einen Termin beim Psychiater oder Psychotherapeuten. Dann siehst du ja, wie lange das noch dauert. Und dann gehe noch einmal zu deinem Hausarzt und spreche mit ihm darüber, dass du nicht so lange warten kannst.
Wie das mit den Medikamenten und den Alkohol ist, falls dein Hausarzt dir welche verschriebt, kann ich dir leider nicht sagen. Aber da kannst du ja dann auch direkt nachfragen, wie das dann mit einem kleinen Schluck Sekt an Silvester ist, ob das erlaubt ist oder nicht.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass es bei dir vielleicht schneller mit einem Termin geht.
Erst einmal danke für die ausscheifenden Antworten - sehr viel Info's auf einmal, aber ich hoffe ich kann euch mit meinen Antworten etwas gerecht werden.
Johanniskraut an sich wäre eine gute Idee, aber wegen der Pille darf ich's ja leider nicht nehmen. Das man Depressionen in verschiedene ICD Codes einteilt weiß ich und auch, dass man es nach der jeweiligen Form behandelt. Allerdings weiß ich auch, dass ein guter Hausarzt eine Depression erkennen und zumindest kurzfristig medikamentös behandeln kann, deswegen kam ich ja auf die Idee. Natürlich hat er mich an einen Psychiater / Psychotherapeuten verwiesen, damit dies ohne Medikamente klappt (was mir auch am liebsten wäre) aber alleine die Vorstellung noch ewig auf einen Termin warten zu müssen, ohne das was dabei rumkommt ist grässlich für mich.
Ich hab die verschiedensten Adressen von Psychotherapeuten, Psychiatern etc., doch mein Problem ist einfach, dass es in meiner Region nicht so sehr viele gibt, bzw. meine Arbeitszeit einfach meine "Freizeit" so sehr einschränkt, dass das nicht immer mit den Sprechzeiten/Terminen kompatibel ist, vorallem da einige dieser Fachmenschen (zumindest in meiner Gegend) sehr häufig mittags nur Kinder- und Jugendsprechstunde haben.
Das mein Hausarzt ein gutes Wort bei einem Psychiater oder ähnlichem einlegt, wage ich zu bezweifeln, denn ein Akutfall mit Suizidgedanken oder Selbstverletzendem Verhalten bin ich nicht, was auch ein Grund dafür ist, dass er mich nicht in die Psychiatrie einweisen wird. Mein Probleme sind zwar da - aber noch überschaubar. Und damit das so bleibt möchte ich einfach versuchen jetzt etwas dagegen zu tun. Ich kenne jede Menge Leute, die in einer Arztpraxis arbeiten (unter anderem ich selbst Aber leider bringt mir das unter oben genannten Gründen auch nicht allzu viel, bzw. wenn keine Termine da sind, oder keine neuen Patienten angenommen werden können, dann ist das eben so.
Eine Psychiaterin mit der ich heute gesprochen habe, gab mir sogar den Tipp, nochmal zum Hausarzt zu gehen, damit der mir unter Umständen etwas verschreiben kann, zumindest solange, bis ich den Termin bekomme, bzw. generell mal mit der Therapie anfangen kann. Aus diesem Grund kann ich auch diese Idee nicht so sehr weit von mir wegschieben: Es empfiehlt ja schon ein Facharzt, nochmal zum Hausarzt zu gehen, wenn's eben nicht mehr so auszuhalten ist. War übrigens eine sehr nette Dame, die mir versprochen hat, sich sofort zu melden, wenn ein Termin frei werden sollte!
Liebe Grille81, ich bewundere Deine Geduld. Bis Ende März ist es ja noch sehr lange hin. Ich wünsche Dir alles gute und hoffe, dass das alles so klappt, wie Du Dir vorstellst!
Little Sister: Bei uns in der Gegend gibt es leider nur 2 Ärzte die gleichzeitig Neurologe und Psychiater sind: Der eine hat erst Ende Februar wieder Termine und der andere hat einen schrecklichen Ruf (ich kenne eine Angestellte dort. Da würde ich wirklich nicht hinwollen).
Mit Anrufbeantwortern bin ich seit heute Mittag ständig am Reden. Die Resonanz die kam war bisher zwar recht ordentlich, aber mit der Terminvergabe sieht's da bisher leider auch nicht besser aus. Und Kostenübernahme? Das zahlt die Krankenkasse! Ich bin ja schließlich Kassenpatient und kein Privatversicherter und wenn ich ne Überweisung habe, fällt das unter Kassenleistung.
Mit dem Antrag auf Kostenübernahme meinte ich das der Therapeut die Stunden für dich bei deiner Krankenkasse beantragt. Das ist halt in der Regel nach den fünf Probestunden so. Und erschreck nicht gleich, die meisten Krankenkassen bewilligen erstmal nur 25 Stunden. Danach gibt es eine Verlängerung mit was um die 15- 20 Stunden. Offiziell gibt es maximal in der Regel 60 Stunden. Aber es sind 80 Stunden möglich. Wenn es soweit kommen sollte, kannst du mich gerne noch mal befragen. ( Das Angebot gilt für jeden der mehr wissen will!).
Zum Thema Hausarzt und Psychopharmaka. Bitte lass die Finger davon, es sei denn dein Hausarzt ist extrem jung und hat in dem Fachbereich Psychiatrie eine Schulung/ Ausbildung/ Praktikum. Von allen die mir bisher berichtet haben, das ihr Hausarzt der Meinung sei, sie hätten was psychisches und hätten von dem auch Medikamente bekommen- es lief nie gut. Vorallem sind die in der Regel nicht auf dem neuesten Stand. Ich habe mein erstes Psychopharmaka von einem Neurologen/ Psychiater bekommen. Gute 1,5 Jahre später kam in einer Tagesklinik die Diagnose Borderline. Als ich bei meiner Hausärztin ( die kannte mich da über 25 Jahre und hat mich trotz Klinikaufenthalt ambulant behandelt) auflief und sagte ich bin gerade in einer Tagesklinik und die haben gesagt: Borderline, sagte sie nur: Nein, das haben sie nicht. Eine Woche später und sie hatte zwischenzeitlich mit meinem Neurologen gesprochen, stimmte sie der Diagnose zu. Aber sie hat sich bis sie letztes Jahr in Rente ging, zum Grossteil geweigert mir Psychopharmaka zu verschreiben. Sie sagte selbst, sie kennt sich damit nicht aus. In absoluten Notfällen gab es mal eine kleine Menge, das wars aber auch.
Zur Arztsuche. Erstmal wie gut ist der Draht zu deinem Chef? Der kann dir eventuell weiterhelfen. Ansonsten weiterhin mein Rat, sieh mal nach, ob es bei euch ein psychiatrische Institutsambulanz gibt. Die behandeln auch. Vorallem ambulant! Und die Versorgung ist besser als bei einem niedergelassenem Arzt. Und zumindest bei uns haben die zum Teil grosszügige Sprechstunden. Einer der Ärzte arbeitet bis mindestens 20 Uhr.
Zur Klinik. Wenn du nicht mehr kannst und du daheim in ein tiefes Loch fällst, ist ein stationärer Aufenthalt eventuell ratsam. Wenn du suizidal sein solltest, dann auf alle Fälle. Und du kannst auch ohne Einweisung dort hin. Ich kann dir aber spontan nicht sagen wie es dann läuft. Wenn du aber denkst es ist nötig/ ratsam, ruf da an und frag nach. Die erklären dir dann auch wie es läuft.
Wenn du einfach jemand zum Reden brauchst. Sieh mal nach dem Sozialpsychiatrischen Dienst. Der ist an sich an die örtlichen Gesundheitsämter angebunden. Auch die können weiterhelfen.
Und auch wenn das auf dich wahrscheinlich nicht zutrifft, aber vielleicht liest es jemand, den es betrifft, auch Wildwasser (Organisation bei sexuellem Missbrauch) kann weiterhelfen.
Hallo,
also hier kannst Du schon mal ein bisschen nachlesen.
Ich würde an deiner Stelle entweder mal bei meiner Krankenkasse anrufen oder vorbei gehen. Du sagst, Du denkst, du weißt wo es her kommt, dass Du Dich so schlecht fühlst, darum solltest Du Dich meiner Meinung nach, bevor Du die probatorischen Sitzungen (Probesitzungen) in Anspruch nimmst, über die verschiedenen Therapieformen informieren lassen.
Nicht jede Therapieform wird von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Die gängigsten Formen, die mir gerade einfallen sind Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie und analytische Psychotherapie. Es gibt da diverse Unterschiede, die man schon kennen sollte, damit man sich zuvor schon einmal Gedanken machen kann, was man selber denkt, was zu einem passt. Ansonsten vergeht vielleicht da schon viel Zeit in dem Erstgespräch, obwohl man ja am liebsten gleich anfangen wollen würde bzw. erst einmal schauen sollte, ob man einen Draht zueinander findet.
Ich würde auch auf die Seite deiner zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung schauen, diese sind nach Bundesland unterteilt. Da kannst Du dann die Arztsuche nutzen, um schon einmal zu sehen, wer bei Dir in der Nähe als Psychotherapeut tätig ist, evtl. steht auch schon ein Tätigkeitsfeld mit dabei, denn die Therapeuten sind oftmals auch etwas spezialisiert, manche therapieren auch eher Jugendliche oder sind nur für bestimmte Erkrankungen gut geeignet. Dann würde ich da anrufen und nachfragen, wie es aussieht, ob Sie Zeit hätten für ein Erstgespräch.
Ich glaube, es sind 5-8 Erstgespräche je nach Therapieart möglich.
Auch wird eine Therapieform nicht jahrelang bezahlt, deswegen mein Tipp mit der Krankenkasse, sich dahingehend auch erst einmal zu informieren, dass schützt Dich zum Teil zumindest vor einer plötzlichen Überraschung, wenn die Therapie dann länger dauert. Verlängerungen der Therapie sind unter Umständen möglich, aber auch diese sind begrenzt. Wenn Du das vorher weißt, ist es denke ich von Vorteil.
Wenn Du absolut unfähig bist irgendetwas anzugehen und es zu schlimm wird, gehe wirklich in die Psychiatrie. Du könntest auch in eine Tagesklinik, da würdest Du je nachdem meist zwischen 6 und 12 Wochen tagsüber sein und würdest einen Einblick bekommen und evtl. Lösungsansätze, hättest einen halbwegs geregelten Tagesablauf und Du könntest mit denen halt auch schon einmal Vorbereitungen für eine Psychotherapie treffen, man könnte, soweit nötig, schon mit Dir über Medikamente reden und evtl. eines ausprobieren.
Antidepressiva gibt es ganz viele - eine Neurologin hat mir mal gesagt, wenn eines nicht wirkt oder schlecht bekömmlich ist, kann man das nächste ausprobieren. Es gibt verschieden aufgebaute Antidepressiva und da muss man manchmal halt schauen, was zu einem passt. Ein Antidepressivum wirkt auch nicht gleich ab der ersten Einnahme, oft erst so um die 4 Wochen später, glaube ich. Aber das solltest Du mit einem Psychiater oder Neurologen besprechen.
Wenn Du das mit der Tagesklinik in Betracht ziehst, erkundige Dich mal bei deinem Hausarzt danach, ob er eine solche Klinik kennt, wenn nicht, dann schreibe mich einfach per PM mal an. Es gehen so viele Leute zur Therapie, Du willst Dir helfen lassen, um Dich besser zu fühlen, das hört sich doch plausibel an.
Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Einblick geben.
Hallöchen zusammen.
Ach so war das gemeint, mit der Kostenübernahme. Ja, um gleich mal vorneweg von meinem jetzigen Standpunkt aus zu berichten: Heute Mittag habe ich mit einer sehr netten Therapeutin gesprochen, die zwar hauptsächliche Privatpatienten behandelt, aber auch ein kleines Budget für Kassenpatienten hat. Sie hat sich sehr viel Mühe gegeben und versucht, mir einen Termin freizuschieben, übernächste Woche Dienstag. Da muss sie aber erst noch mit einem Patienten reden, ob dieser seine Termine etwas nach vorne bzw. hinten schieben kann, sodass das für mich noch reicht. Kriege heute Abend bescheid ob das klappt, wäre dann aber auch mit der Krankenkasse nich so das Problem, da ich schon genügend Absagen bekommen habe (von anderen Therapeuten) und die von der BEK sowieso recht "großzügig" seien, was solch eine Therapie angeht, sprich es würde häufiger übernommen werden, als z.B. bei der AOK (sagte zumindest diese Dame). Man höre, staune und warte ab, was dabei herauskommt.
Heute war ich dann nochmal bei meinem Hausarzt, nachdem ich heute morgen beschlossen hatte, ihn erstmal nach Pflanzlichem oder homöopathischen Mitteln zu fragen, statt gleich nach Antidepressiva (vorallem weil ich auch dacht, dass es ja nicht von ungefähr kommt, das es dafür Fachärzte gibt). Der hielt allerdings von Homöopathie nur wenig und an pflanzlichem ist ihm nur Johanniskraut eingefallen - was ich wehement abgelehnt habe - wegen der Pille. Verschrieben hat er's mir dann trotzdem - so frei nach dem Motto "So wechselwirkend kann's ja nicht sein". So wenig verstanden gefühlt hab ich mich bei dem noch selten. Was hab ich also getan? Ich bin in die Apotheke meines Vertrauen's und habe dort einer sehr netten Dame mein Problemchen geschildert.
Die nette Dame in der Apotheke hat mir dann ein homöopathisches Mittelchen verkauft, mit sehr vielen warmen und aufbauenden Worten. Sie sagte mir, ich schaffe das, sie glaube an mich. Ich solle doch jeden Tag in den Spiegel schauen und mir selbst sagen, was ich für ein toller Mensch sei - auch wenn's nicht so leicht wäre. Sie erzählte mir, dass sie selbst schon Depressionen hatte, aber es auch geschafft hätte. Ich war wirklich berührt, vorallem als sie mir sagte, dass ich mir heute Abend etwas gutes tun solle, ein Fußbad nehmen und schön die Füße eincremen (worauf sie mir ein Probepäckchen in die Hand drückte) und einfach versuchen das Leben zu genießen. Dann schenkte sie mir solche nachtleuchtenden Sterne. Das alles hat mich wirklich berührt, besonders ihre Worte gingen sehr tief. Ich hab mich von einem fremden Menschen selten so verstanden gefühlt!
Das Mittelchen heißt übrigens "Neurodoron" von Weleda, da kosten 80 Tabletten 13,-. Muss ich 3x täglich vor dem Essen eine nehmen. Ich bin sehr gespannt darauf, hoffe ja, dass es mir wirklich helfen kann. Ich fühl mich damit auf jedenfall sehr viel sicherer, als mit Johanniskraut, das auch noch wechselwirkt. Da muss ich mir ja dann noch wesentlich mehr Gedanken machen und das ist ja nicht Sinn der Sache.
Wenn sich das mit der Therapeutin doch nicht ergeben sollte, dann werd ich mir das mit der Instituzambulanz von der Psychiatrie oder so mal zu Gemüte führen, vielleicht können die mir da auch helfen. Das mit dem "mal jemandem zum reden brauchen" klingt ja recht verlockend, aber inwiefern unterscheidet sich das denn von eine(m/r) Psychotherapeut(in)?
Ygil, danke für die Seite, die Du mir empfohlen hast, die fand ich sehr interessant und vorallem konnte ich schonmal einige Dinge nachlesen, die bestimmt hilfreich für mich sind. Mit der Tagesklinik kann ich dann doch eher wenig anfangen, ich muss ja auch arbeiten. Das Arbeiten hilft mir, irgendwo meinen geregelten Alltag zu haben und darüber hinaus hilft es mir oftmals auch nicht zuviel nachzudenken. Und das will ich nicht aufgeben, aber vielen Dank, für Deine Mühen!
Hallo,
das hört sich ja soweit schon ganz okay an, schön, dass Du in der Apotheke eine so gute Erfahrung machen konntest, das ist manchmal wirklich viel wert für einen selbst in einer sowieso schon schwierigen Situation. Ich denke, es ist sehr unterschiedlich, wie ein Hausarzt einen berät, auch generell, wenn es nicht gerade um Depressionen geht. Mach Dir da nichts draus, wenn Du sonst gute Erfahrungen mit ihm hast, ansonsten kannst Du Dich ja mal nach einem anderen umschauen, wenn die Zeit es zulässt.
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