Stadt will am Schulessen bedürftiger Kinder sparen
Gestern habe ich, mehr aus Versehen, einen Radiosender eingeschaltet, der direkt über unsere Stadt berichtet. Da hat man gerade angesagt, dass die Stadt in 5 Jahren (wenn ich mich recht erinnere) schuldenfrei sein will. Finde ich ja gut, dass man sich endlich Gedanken dazu macht, aber die Umsetzung fand ich dann doch merkwürdig.
Und zwar will man dabei sparen, dass die Kinder, die momentan kostenfrei in der Schule Mittag bekommen, kein Essen mehr bekommen. Die müssen eigentlich zahlen, können es nicht und so hat man ihnen das erlassen. Das will man zukünftig nicht mehr machen. Man sagte nur, dass es zwar hart klinge, aber eben Geld kostet, was man so einsparen will.
Da frage ich mich doch, ob man da nicht vielleicht an der falschen Stelle spart? Diese Kinder bekommen womöglich sonst nichts warmes zu Essen mittags und sollen sie zugucken, wenn andere essen? Sicherlich macht Kleinvieh auch Mist und sicher kann man da, auf die Jahre gesehen was einsparen. Aber da gibt es genug Stellen wo man ansetzen kann wo man auch mehr sparen kann.
Was haltet ihr von dieser Sparmaßnahme?
Also, wenn das wirklich so gesagt wurde, muss ich dir absolut Recht geben und dir beipflichten, dass man genau so gut an anderen Stellen einsparen kann. Dieses Mittagessen ist für die meisten dieser bedürftigen Kinder sehr wahrscheinlich wirklich die einzige kluge Mahlzeit, die sie überhaupt bekommen. Das dann kostenpflichtig zu machen? Ich weiß nicht.
Viel eher sollten die Politiker darüber nachdenken, ob es denn nicht sinnvoller ist, der Kinderanteil von HartzIV direkt der Schule für ebendiese Mahlzeiten zu übermitteln und dass von der Schule aus auch für eine geeignete Betreuung und Förderung dieser Kinder, die eben sonst nicht so gute Chancen haben, gesorgt wird.
Ich finde, dass das schon Sparen am falschen Ende ist, wenn man ausgerechnet an bedürftigen Menschen, noch dazu an Kindern spart. Es gibt bestimmt auch noch andere Einsparungsmöglichkeiten, die man in Erwägung ziehen kann. In unserer Stadt wird beispielsweise mittlerweile jeder beim Einsteigen in den Bus kontrolliert, so ist Schwarzfahren quasi ausgeschlossen, auch solche Methoden bringen Geld in die Kassen.
Auf der anderen Seite ist fraglich, wie man das überhaupt regeln soll mit dem Schulessen. Es ist eine Schande, dass manche angeblich das Schulessen nicht zahlen können. Klar lebt man mit Hartz 4 sicherlich nicht toll, aber komischerweise ist bei vielen dennoch Geld für Zigaretten und Co. da, nur beim Notwendigsten für die Kinder fehlt es dann anscheinend. Das Problem ist nur, dass man, wenn man hier spart, dann den Kindern dadurch schadet, die zuhause anscheinend gar kein anständiges Essen bekommen würden.
Theoretisch kann man sicherlich das Geld von Harz IV zahlen, zumal ja die Kinder selbst auch was bekommen. Nur wenn das bei Eltern landet, die nicht einsehen, dass sie für Mittagessen Geld ausgeben sollen - was soll man da machen?
Ich fande es damals nicht falsch, dass man diese Kinder trotzdem hat mitessen lassen. Einige Kinder nehmen sich ja auch zweimal Mittag - das ist so ja eigentlich auch nicht erlaubt. Wieso dann dafür nicht anderen was geben?
Und eine Großküche (die meisten Schulen nehmen die ja in Anspruch) stört es nicht, wenn sie ein paar Kilo Kartoffel mehr macht - das fällt finanziell nicht so sehr ins Gewicht. Vor allem wäre man wirklich besser beraten, die Schwarzfahrer zu entlarven. Aber dafür müsste man ja soviel Personal einsetzen, die ja wieder kosten -.-
winny2311 hat geschrieben:Vor allem wäre man wirklich besser beraten, die Schwarzfahrer zu entlarven. Aber dafür müsste man ja soviel Personal einsetzen, die ja wieder kosten -.-
Nicht unbedingt - bei uns kontrollieren die Busfahrer beim Einsteigen direkt, die Fahrgäste dürfen halt nur vorne bei Fahrer einsteigen. Das dauerte zwar am Anfang länger, weil sich die Fahrgäste erst mal daran gewöhnen mussten, aber mittlerweile geht das Einsteigen relativ schnell von statten, weil jeder weiß, dass die Karte vorgezeigt werden muss.
Allerdings geht das natürlich nur bei den Bussen, bei Straßenbahnen, S- oder U-Bahnen kann man das natürlich nicht umsetzen - aber immerhin gibt es dadurch bei diesem Verkehrsmittel zu über 99% keine Trittbrettfahrer mehr. Früher wurde nämlich in Bussen so gut wie nie kontrolliert und das haben viele ausgenutzt, ich habe das früher als Schüler auch oft von Bekannten mitbekommen. Manche haben da einfach nie eine Monatskarte für den Bus gekauft "weil dort eh nie kontrolliert wird".
Ich finde sowohl das Sparen beim Essen für die Kinder als auch den Vorschlag, dass man doch lieber Jagd auf Schwarzfahrer machen soll wenig brauchbar, denn es gibt nun wirklich genug andere Möglichkeiten wie eine Stadt Geld sparen kann, ohne dass erst investiert werden muss und ohne dass Kinder darunter leiden müssen.
Wenn ich zum Beispiel sehe, was bei mir in der Stadt wieder an Weihnachtsbeleuchtung hängt - da könnte man ohne Probleme ein Drittel bis die Hälfte wegnehmen. Es würde dann immer noch schön weihnachtlich beleuchtet aussehen, die einzelnen Elemente würden wahrscheinlich sogar besser zur Geltung kommen und die Stadt hätte Geld für den Strom gespart und wahrscheinlich auch Personal, dass zum auf und abhängen benötigt wird.
Irgendwo ist es natürlich verständlich, dass die Stadt sagt, dass sie hier sparen will, denn wenn die Kinder Sozialleistungen beziehen bezahlt die Stadt ja praktisch doppelt. Aber dann müssten sie eben auch nachforschen wo das Geld hingeht und gegebenenfalls einen Teil einbehalten und direkt an die Schulen bezahlen. Aber wenn sie einfach nur das Essen streichen führt das nur dazu, dass die Kinder hungrig in der Schule sitzen und das kann ja wohl keiner ernsthaft wollen.
Das ist ein schwieriges Thema. Denn einerseits ist in den Kommunen kein Geld mehr vorhanden, die Situation wird sich noch verschärfen. Andererseits ist es nunmal Fakt, dass viele Kinder die einzige vernünftige Mahlzeit in der Schule bekommen, weil die Eltern verarmt sind. Letztens erst im Fernsehen gesehen. Da musste die Schule Spenden sammeln, weil sie das von der Kommune nicht mehr bezahlt bekam. Armes Deutschland. Erst sparen sie an der Bildung und dann so was.
Ich finde das traurig, dass gerade an den armen Kindern gespart wird. Nun müssen sie hungrig bleiben oder ein Brot essen während die "reichen" Kinder gut essen können. Das führt zu Mangelernährung und Frust schon in jungen Jahren. Sparen finde ich generell schon gut in der heutigen Zeit und es heisst jetzt nicht, dass ich die Stadt nicht verstehen kann. Aber an den Kindern würde ich als letztes sparen. Das tut mir im Herzen weh für diese armen Kinder. So fühlen sie sich schon jetzt abgeschoben und alleine gelassen. Was für eine Zukunft werden sie dann haben? Man muß weiter denken als bis zum Tellerrand.
Ich sehe das Problem ehrlich gesagt nicht nur bei der Stadt, sondern in erster Linie bei den Eltern der betroffenen Kinder. Das Problem ist doch eigentlich nicht die Tatsache, dass die Stadt das Essen nicht länger für diese Kinder bezahlen will, sondern viel mehr, dass die Eltern offenbar nicht bereit sind, das Schulessen für ihre Kinder zu finanzieren. Normalerweise ist es auch mit Hartz 4 sicher möglich, sein Kind und den Rest der Familie vernünftig zu ernähren. Fakt ist einfach, dass viele Familien das Geld falsch ausgeben und daher kein Geld für die Kinder übrig bleibt, nachdem Zigaretten und ähnlicher Mist gekauft wurden. Letztendlich ist es, rational betrachtet, nicht Aufgabe der Stadt, für etwas aufzukommen, das in der Verantwortung der Eltern liegt.
Ich bin mir sicher, dass es noch andere Stellen gibt, an denen Geld eingespart werden kann und sollte. Aber Sparmaßnahmen sind oft auch unbequem und diese Sparmaßnahme ist vielleicht ein kleines Opfer für einen größeren Zweck. Wenn die Stadt nun erst einmal sparen muss, um ihre Schulden loszuwerden, bedeutet das ja nicht automatisch, dass das Schulessen für alle Zeiten aus der Finanzierung herausfällt. Vielleicht ist die Streichung dieses Postens vorübergehend erst einmal notwendig.
Ich denke ebenso wie Wirreszeug, dass es wohl das Beste wäre, den Anteil, den die Eltern für ihre Kinder zum Schulessen beisteuern müssten, direkt vom Hartz-4-Satz abzuziehen und direkt an die Schule weiterzuleiten. Manche Eltern sind eben nicht in der Lage, ihr Geld vernünftig einzuteilen, so dass es wohl das beste ist, ihnen diese Verantwortung abzunehmen, da sie ja nicht in der Lage sind, solche Dinge selbst zu regeln.
Also ich halte von dieser Sparmaßnahme überhaupt nichts. Sparen ist ja gut und schön aber auf den Kosten von Kindern, die sowieso schon recht schlecht gestellt sind. Sicher muss gespart werden damit man die Schulden los wird, aber ich denke da gibt es auch andere möglichkeiten.
Wenn die Eltern könnten würden sie eh das essen bezahlen, vermute ich mal. Wenn die Kinder jetzt in der Schule nichts warmes zu essen bekommen, gibts zu Hause vermutlich auch nichts weil es sich die Eltern nicht leisten können. Also ich finde diese Sparmaßnahme einfach nur mies.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-97475.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1070mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1122mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1491mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1110mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2291mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?