Oma wegen Seriendiebstahls hinter Gittern

Seit über 50 Jahren war eine inzwischen 70-Jahre alte Seniorin auf Diebestour. Nun muss sie zum ersten Mal in ein Gefängnis - in Aschaffenburg erlies das Amtsgericht Haftbefehl. Und das obwohl die Kriminalakte der Dame schon seit Dezember 1956 von der Kripo gepflegt wurde. Insgesamt 55 Strafverfahren wurden gegen die Frau schon geführt, allein in diesem Jahr wurde sie 17 mal wegen Diebstahls angezeigt. Zuletzt hatte sie einer 80-Jährigen an der Bushaltestelle das Portemonnaie aus der Tasche gezogen.

Aber das war nur der Höhepunkt. Schon zuvor hat die Diebin alles mitgenommen, was sprichwörtlich nicht niet- und nagelfest war - egal ob Geldbörsen oder Taschen. Doch selbst in krankem Zustand war nicht Schluss, erst recht nicht im Krankenhaus. Dort stahl sie sogar medizinische Geräte aus anderen Patientenzimmern.

Nachdem die Frau im Oktober diesen Jahres zweimal im Aschaffenburger Klinikum und wie schon erwähnt einmal an einer Bushaltestelle zuschlug war Schluss. Da die Frau noch zwei Bewährungsstrafen offen hatte, schickte die Ermittlungsrichterin sie hinter Gittern.

Naja, aber in diesem Fall hatte sie ohnehin sehr viele Chancen in ihrem Leben bekommen. Da ist es doch nur Recht, dass sie ihren Lebensabend hinter Gittern verbringt, oder? So wie ich letztens mitbekommen habe, wandert man als junger Mensch schon beim ersten Diebstahl hinter Gittern und bekommt nicht einmal Bewährung, wenn man noch woanders Dreck am Stecken hat.

Für diejenigen, die Mitleid mit der alten Dame haben, möchte ich hinzufügen, dass das Alter kein Freifahrschein zum Diebstahl darstellt. Sonst würden ja alle Pensionisten nebenbei Leute bestehlen, denn sie könnten ja das Geld ihren Enkerl geben, wenn sie selber nichts mehr damit anfangen können.

Hallo!

Als ich deinen Titel gelesen habe, war ich erstmal erschrocken. Man kann sich immer gar nicht vorstellen, dass eine Frau in dem Alter so etwas tut.

Aber dann habe ich mir überlegt, wenn sie schon vor über 50 Jahren damit angefangen hat, dann konnte sie wahrscheinlich gar nicht mehr anders. Damals war sie noch jung und es hatte keine Konsequenzen für sie. Im Laufe der Jahre hat sie einfach so weiter gemacht wie früher, denn es hat ja bisher nie zu einer richtigen Strafe geführt.

Das soll jetzt keine Entschuldigung für die alte Frau sein. Es ist schon schlimm. Aber man denkt irgendwie immer ältere Leute sind vernünftig. Aber auch die waren einmal jung und sie wird nie gelernt haben, dass man so etwas nicht macht, weil sie ja nie betraft wurde.

Aber vielleicht hat sie ja jetzt endlich daraus gelernt. Jedenfalls darf sie jetzt erstmal eine Weile in Ruhe darüber nachdenken im Gefängnis.

Es gibt ja einen Spruch, der passt hier finde ich ganz gut in dem Zusammenhang: Alter schützt vor Torheit nicht.

Da die Frau aber schon seit 50 Jahren stiehlt, könnte ich mir vorstellen, dass da vielleicht eher Kleptomanie dahintersteckt. Denn wie kann man sonst den Diebstahl medizinischer Geräte während eines Krankenhausaufenthaltes erklären? Dass eine Person in dem Alter die dann beispielsweise gewinnbringend bei Ebay versteigert, halte ich für unwahrscheinlich. Eher denke ich, dass diese Person nicht anders kann und einfach den Reiz hat, alles, was nicht niet- und nagelfest ist, mitgehen zu lassen.

Nun kann man so jemanden natürlich nicht ein Leben lang gewähren lassen und ich finde schon, dass der Haftbefehl berechtigt ist. Allerdings wäre auch eine Therapie denkbar, denn wenngleich ich kein Experte auf dem Gebiet bin, könnte ich mir vorstellen, dass da eine psychische Erkrankung dahintersteckt.

Ich finde die Inhaftierung der alten Dame übrigens auch gerechtfertigt. Chancen hat sie sicher mehrere bekommen. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass sie ihren gesamten Lebensabend hinter Gittern verbringen muss.

Ich hatte übrigens auch den Gedanken, dass die Dame eventuell eine Kleptomanin ist. Leider war in keiner Meldung dazu veröffentlicht, ob es nicht vielleicht auch entsprechende Auflagen zur Behandlung gab.

Wenn die Oma frühzeitig in Rente gegangen wäre und ihrem Gaunerleben mit 65 oder 67 ein Ende gesetzt hätte, hätte sie wohl als Gewohnheitsverbrecherin ein schönes Leben gehabt, völlig frei von nennenswerten Strafmaßnahmen. Nun hat sie den Bogen aber wohl überspannt und ich finde es gut, dass sie endlich zur Rechenschaft gezogen wird. Natürlich ist sie schon recht alt, aber wer fit genug ist, alte Omis an der Bushaltestelle zu bestehlen, ist sicher auch fit genug, um die Zeit im Gefängnis zu überstehen. Ich finde es gut, dass die Oma nun ins Gefängnis muss und man ihr nicht einfach eine geringere Strafe aufdrückt, nur weil sie eben schon alt ist. Wer sich nicht normal benehmen kann, muss eben mit Konsequenzen rechnen.

Auf jeden Fall sollte man bei der Frau überprüfen, ob ihr Verhalten nicht schon Krankheitswert hat. Wer seit so langer Zeit auf Diebestour ist und sich nicht einmal im Krankenhaus zurückhalten kann, ist für meine Begriffe entweder unheimlich dreist oder eben krank. Das sollte man unbedingt ermitteln und der Frau bei Bedarf eine Therapie anbieten.

Hallo!

50 Jahre Diebstahl - das nenne ich mal Kleptomanie! Ich finde es zwar auch nicht schön, wenn jemand im hohen Alter, auf seine letzten Tage, noch hinter Gitter gebracht wird, aber ich denke man war der Frau gegenüber oft genug gnädig und wer so resistent gegen Warnungen reagiert, muss eben die Konsequenzen tragen. Wie schon so schön gesagt wurde: "Alter schützt vor Torheit nicht". Das stimmt in diesem Fall absolut.