Nicht kindgerechtes Mittagessen im Kiga

vom 28.11.2009, 00:53 Uhr

Was spricht gegen Gerichte mit Fisch bei Kindern? Kinder sollen ausgewogen ernährt werden und dazu gehört nunmal auch Fisch in allen möglichen Variationen. Wenn ich an die Kita denke, wo meine Kinder waren. Da wurde mir oft genug gesagt, das meine Töchter zu wenigen Kindern gehören, welche gerne Gemüse essen. Sollte man nun Essen ohne Gemüse anbieten, weil es die meisten Kinder abgelehnt haben?

Das wäre wohl der falsche Weg. Und so finde ich es auch richtig, wenn Kindern mal Essen serviert wird, was sie nicht kennen und dann eben auch selber entscheiden können, ob es ihnen schmeckt. Denn die meisten Abneigungen entwickeln die Kinder doch nicht selber, sondern bekommen sie anerzogen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Mein Sohn würde beides essen Er liebt Fisch. Da haben sich die Erzieher in Norwegen immer sehr drüber gewundert, dass deutsche Kinder Fisch essen :wink:

Dafür isst mein Kind keinen Käse. Egal ob warm oder kalt. Letztens gab es Auflauf im Kindergarten, mit Spinat und Nudeln. Er fand es furchtbar. Und manch andere Sachen mag er auch nicht. Wie Erbsensuppe und so. Also Geschmäcker sind verschieden. Auch schon im Kindesalter. Und da kann auch der Kindergarten nicht auf alle Kinder Rücksicht nehmen. Jedes Kind hat andere Vorlieben was Essen angeht.

Der Kindergarten meines Sohnes wird glaub ich vom Altenheim nebenan beliefert. Der Kindergarten kann leider nicht selber kochen. Also kommen da auch Gerichte auf den Tisch, die ich nicht unbedingt so toll für Kinder finde. Aber der Speiseplan soll gesund und abwechslungsreich sein finde ich. Und da kann es nunmal nicht jeden Tag kindgerechtes Essen wie Pommes und Pizza geben. Gibt es zuhause ja auch nicht. Ausserdem bekommen manche Kinder zuhause keine abwechslungsreiche und gesunde Kost. Und da muss der Kindergarten etwas eingreifen finde ich.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Unser Kindergarten kocht selber, es gibt extra 2 Köchinnen dort. Unbd zu etwa 98 % ist das Essen dort wirklich sehr gut und kindgerecht. Es gibt als Nachtisch mal Obst, Pudding Eis oder Kuchen, zum Hauptgericht oft Salate oder Rohkost. Ich finde es aber auch keine gute Idee, wenn die Eltern das Essen aussuchen, wie oben das Beispiel mit Eisbein und Sauerkraut. Obwohl ich denke, das dies wohl mehr Kinder essen würden, wie Fischsuppe. Ich denke mal, das die wenigsten Eltern zu Hause Fischsuppe oder Thunfischsauce kochen, und es die Kinder einfach nicht kenne. Daher bin ich der Meinung, das es im Kindergarten nichts exotisches geben sollte.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Grundsätzlich finde ich es nicht schlecht, wenn Kinder auch mal andere Gerichte kennenlernen. Warum soll man den kindlichen Speiseplan immer auf so banale Dinge wie Nudeln mit Tomatensauce, Karotteneintopf oder Kartoffelpüree mit Bratwurst reduzieren. Warum sollten Kinder nicht auch mal Saté-Spieße, Rehrücken oder meinetwegen auch Hummer essen? Solche Gerichte werden von Kindern, beziehungsweise meistens von ihren Eltern, ja abgelehnt. Wenn man Kinder unvoreingenommen an alle möglichen Speisen heranführt, ist später die Wahrscheinlichkeit sicher geringer, dass sie viele Dinge einfach so ablehnen, obwohl sie sie noch nie probiert haben.

Ein Kindergarten hat nur ein begrenztes Budget zur Verfügung und ich finde es gut, dass dieser Kindergarten dennoch manchmal bereit ist, auch eher untypische Gerichte anzubieten. Dass Fischsuppe aus der Großküche nicht so toll ist wie zuhause, liegt natürlich auf der Hand. Dennoch finde ich es gut, dass die Kinder an dieses Essen herangeführt werden.

Was ich allerdings nicht gut finde, ist die Tatsache, dass es scheinbar keine Ausweichmöglichkeit gibt. Ich fände es wichtig, wenn auch ein rein vegetarisches Gericht mit viel Gemüse angeboten würde. Auch wenn ich es grundsätzlich befürworte, dass Kinder Fleisch und Fisch probieren und am besten auch gelegentlich essen, denke ich doch, dass man auch Vegetariern eine Alternative bieten sollte.

Ich selbst hätte weder als Kind noch jetzt eines der beiden Gerichte gegessen. Früher mochte ich keinen Fisch und als ich dann anfing ihn zu essen, wurde festgestellt, dass ich eine Allergie gegen Fisch habe. Allerdings sind beide Gerichte absolut für Kinder geeignet, wie auch fast jedes andere Gericht ohne Alkohol. Wenn kindgerechte Nahrung für dich aus Pommes und Nudeln besteht, liegt das Problem nicht bei dem Kindergarten, sondern bei dir und deinen Kindern.

Auf keinen Fall solltest du dich bei dem Kindergarten beschweren, da es dafür einfach keinen Grund gibt und dich die Kindergärter wahrscheinlich für diesen Einwand belächeln werden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Tochter würde wohl auch keines der beiden Gerichte anrühren. Sie ist eigentlich überhaupt nicht heikel beim Essen, aber Fisch mag sie nicht so gerne.

Ich ärgere mich auch immer wieder über die Speisepläne im Kindergarten. Letzte Woche habe ich mit der Kindergärtnerin meiner Tochter gesprochen und sie war der selben Meinung. Zum Beispiel gibt es immer wieder Hühner-Kokos-Curry mit Reis. Dass meine Kleine das nicht isst weiß ich, aber die Kindergärtnerin teilte mir mit, dass jedes Kind an diesem Tag ausschließlich nur den Reis isst. Andere Sachen, die den Kindern schmecken werden stattdessen aber gestrichen. Wenn es doch bekannt ist, dass es den Kindern nicht schmeckt, warum muss man es dann immer wieder auf den Speiseplan bringen und kann das nicht ändern?

Ich bin aber prinzipiell nicht so zufrieden mit dem Speiseplan. Irgendwie gibt es jeden Tag etwas Süßes. Entweder gleich als Hauptgericht und ansonsten gibt es eine süße Nachspeise. Ab und zu eine Süßspeise ist sicher nicht verkehrt, aber täglich muss das nicht sein. Meiner Meinung hat das nichts mit der gesunden und ausgewogenen Ernährung zu tun die so angepriesen wird.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


@Inanna: Also ich bin ebenfalls deiner Meinung, wenn dich das stört, dass deine Kleine dauernd so viel Süßes bekommt. Ich habe das von Anfang an in der Spielgruppe klar gestellt, dass ich selber nichts davon halte. Meine Tochter wird nämlich vom Süßkram und sei es nur ein Bröcklein Schokolade- total hyperaktiv und agressiv.

Ich habe das diplomatisch gebracht: Ich würde euch empfehlen, dass ihr darauf achtet, dass sie nicht zu viel Süßigkeiten erwischt. Sie wird dann total überdreht und auch agressiv gegenüber anderen Kindern und möglicherweise auch gegenüber die Erzieherinnen. Als sie es nicht glaubten, meinte ich: "Also es ist nicht mein Problem, ihr müsst sie dann in der Spielgruppe haben, aber bitte sagt nicht, dass ich es euch nicht gesagt habe!"

Auffällig ist, dass die Kleine seitdem nur Süßigkeiten bekommt, wenn sie nachher bei mir ist, also am Schluss der Spielgruppe essen alle einen Lolli :lol:
Scheinbar sind sie dennoch drauf gekommen, dass ich Recht mit meiner Vermutung hatte.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein Sohn hat zwar Mittags nicht im Kindergarten gegessen, aber bei ihnen wurde immer, einmal in der Woche in der Gruppe gekocht. Es wurde dabei immer auf ausgewogene Ernährung geachtet und da wurde auch öfters Speisen mit Fisch gekocht. Diese Essen wurde, bei den Kinder, sehr gut angenommen.

Das einige Kinder zum Beispiele Thunfisch nicht mögen, finde ich auch ganz normal. Wir, Erwachsenen essen ja auch nicht alles. Aber in den meisten Fällen sehe ich es so, dass Kinder einfach diese Zutaten nicht kennen und nicht wissen wie sie schmecken. Dann kommt einfach die Aussage, das Essen ist "eklig".

Ich finde es aber sehr wichtig, das Kinder auch solche Speise bekommen im Kindergarten. Einfach aus dem Grund, dass in einigen Familien, einfach nicht ausgewogen gekocht wird. Es gab zu gar Kinder in der Gruppe, von meinen Sohn, die nicht mal die "normalen" Gemüsesorten kannten, wie Tomaten, Gurken usw. Und deshalb hat sich der Kindergarten, meines Sohnes, es sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder gesundes Essen bei zu bringen.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ehrlich gesagt finde ich das nicht weiter schlimm, denn als nicht kindgerecht kann man diese Speisen eigentlich nicht bezeichnen. es ist nichts ungewöhnlich exotisches oder etwas, woran sich das Kind vergiften oder ersticken könnte, an sich das auch nichts anderes, als ganz normale Gerichte, nur kocht das in Deutschland eben nicht jeder und daher ist es vielleicht eher unbekannt. Trotzdem finde ich das eigentlich auch für den Kindergarten in Ordnung, denn man soll auch nicht nur lernen Obst und Gemüse zu essen, dass Essen sollte irgendwo auch abwechslungsreich sein und das kann man nicht unbedingt sagen, wenn es immer nur die typischen Gemüse Gerichte gibt.

Es ist doch meiner Ansicht nach auch nichts dagegen einzuwenden, wenn es mal etwas gibt, was nicht jeder kennt und das die Kinder das dann nicht sofort essen wollen, liegt eben auch nur daran, dass sie es als ''ekelig'' sehen, weil es sowas zu Hause nie gibt. Und wenn es das nur selten gibt, finde ich das nicht weiter schlimm und würde mich auch nicht darüber beschweren, denn es gibt eben sicher auch Kinder, denen das schmeckt und nur weil einige Kinder nur normale und milde Gerichte essen wollen, heißt das nicht, dass man in der KIKA nichts anderes mehr kochen darf. Das ist zumindest meine Ansicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Thunfischsauce würde ich nun persönlich nicht als nicht-kindgerecht bezeichnen und auch eine Fischsuppe kann kindgerecht zubereitet werden. Ich würde es nun nicht unbedingt auf die Auswahl des Essens schieben, sondern vielleicht darauf, was die Kinder gern mögen und was sie zu Hause gern essen. Bei Fischsuppe kann ich aber die Bedenken noch ein wenig verstehen, weil Fisch nicht jedermanns Sache ist, Thunfisch jedoch hat nicht diesen typischen Fischgeschmack. Dazu kenne ich einige Kinder, die sehr gern Thunfisch mögen und diesen auch in einer Sauce essen.

In den Kindergärten, wo ich gearbeitet habe, gab es nicht selten Dinge, die die Kinder nicht gemocht haben. Aber in den meisten Fällen war das egal, weil die Kinder Hunger hatten und sie zumindest irgendeinen Bestandteil des Essens gegessen haben. Nicht wenige Kinder haben auch alles probiert, ganz im Gegenteil. Es waren eher wenige Kinder, die sich über das Essen ausgelassen haben oder sich geweigert haben, bestimmte Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.

Kinder nutzen oft das Wort "eklig", wenn sie etwas nicht mögen. Ich würde dann einfach mal im Kindergarten einen Erwachsenen befragen oder manche Institutionen bieten es auch an, dass man dort als Eltern selbst etwas probieren kann. Aber nur auf das reine Wort eines Kindes würde ich mich nicht immer verlassen wollen. Das heisst nun nicht, dass ich es ihnen nicht glaube, wenn sie etwas als "eklig" bezeichnen, aber ich denke, das sind einfach unterschiedliche Assoziationen.

Wenn nun solche Speisen nicht nur einmalig auf dem Plan stehen, sondern immer wieder angeboten werden, so bin ich mir auch sicher, dass immer mehr Kinder nach einer ersten Probierphase auch eine Thunfischsauce oder eine Fischsuppe essen. Es gibt Kinder, die sind neugierig auf das, was man ihnen präsentiert und es gibt Kinder, die lehnen von Anfang an alles ab, was sie nicht kennen. Daher halte ich es auch immer wieder für richtig, dass mal etwas unbekanntes angeboten und probiert wird. Bei manchen Gerichten kann ich es aber auch nachvollziehen, wenn ein Kind das nicht essen möchte.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich kenne das noch von meiner Schwester. Sie war auch ein ziemlicher Problemfall beim Essen und eigentlich musste man die Kinder zum Essen im Kindergarten anmelden, was auch ziemlich teuer war. Allerdings hat sie nie mit gegessen und meine Eltern fanden das dann nicht so toll, da sie das Geld quasi zum Fenster hinaus geschmissen haben. Bei meiner Schwester im Kindergarten gab es öfters solche Dinge wie Fisch oder Fleisch, wovon sie eben kein großartiger Fan war. Solche Gerichte wie du sie beschrieben hast, würde sie sicherlich auch nicht essen. Sie meinte auch immer, dass das Essen ziemlich "bääh" sei und als ich einmal dort war habe ich das auch verstanden. Es war ziemlich matschig und sah auch absolut nicht frisch aus. Ich finde es sehr schade, wenn ein solches Essen den Kindern vorgesetzt wird.

In deinem Fall finde ich es aber nun eigentlich in Ordnung. Es gibt sicherlich Kinder, die ein solches Essen eben mögen und daher ist das gut. Was ist denn schon kindgerechtes Essen? Die meisten Kinder, die ich so kenne, fahren total auf Pizza und Spaghetti ab, aber das kann man wohl schlecht jeden Tag im Kindergarten essen. Die Geschmäcker sind nun einmal unterschiedlich und solang das Essen gut zubereitet ist, finde ich das auch völlig in Ordnung. Der Rest ist nämlich dann Geschmackssache.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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