Die Räuber- Verdi entdeckt Schiller
Verdi war auch ein Bewunderer der dramatischen Werken Schillers. In seiner frühen Schaffensphase vertonte er Schillers Räuber und „Kabale und Liebe“ während er auf dem Höhepunkt seines Schaffens Schillers „Don Carlos“ ein musikalisches Denkmal setzte. „Die Räuber“ war ein Auftrag des Londoner Theaterverwalters Lumley, Verdi erholte sich gerade von einer Krankheit , um den Text auch richtig zu verstehen holte er sich Hilfe vom bekanntesten Schillerübersetzer Italiens Andrea Maffei. Beide schufen ein Libretto in dem Schillers jugendlich drängendes Gedankengut in Musik gefasst werden konnte. Die Uraufführung fand 1847 in London statt. Das Publikum liebte die Oper während die Presse nicht so begeistert von Verdis neuem Stück war. Es wurde in den folgenden Jahren an vielen Opernhäusern der Welt aufgeführt ist aber heute in der Versenkung verschwunden..
Graf Massimiliano hat zwei Söhne den idealistischen Schwärmer Carlo und denn bösartigen und hinterlistigen Francesco der seinen Bruder und Vater wie die Pest hasst. Carlo den der Hunger nach dem Leben in die weite Welt getrieben hat, ist leider in schlechte Gesellschaft geraten. Als er beschließt wieder nach Hause zu kehren zum Vater und seiner geliebten Amalia, erreicht ihn ein Brief von daheim, wo ihm mitgeteilt wird dass sein Vater von seiner Taten weiß und ihn deshalb verstoßen habe . Wutentbrannt kehrt er ihn sein altes Leben als Räuber zurück. Wie soll er auch wissen das dies nur ein Teil des perfiden Planes seines Bruders Francesco ist. Dieser lässt über den Kammerdiener seiner Vater ausrichten das Carlo aus Trauer über den Fluch des Vaters in den Krieg gezogen ist und dort den Tod fand. Verzweifelt bricht der alte Mann zusammen,kaltblütig lasst ihn Francesco darauf hin in das Verlies des Schlosses sperren.
Den Kammerdiener der von Francesco für seinen miesen Pläne missbraucht wurde gesteht Amalia das Carlo noch am Leben sei. Leider währt ihre Freude nur kurz uns schon erscheint Francesco der ihr auf drastische Weise klarmacht das sie nun ihn zu heiraten habe, ihr einziger Ausweg aus dem Dilemma ist die Flucht aus dem Schloss. Carlo hat inzwischen seiner Wut und seinen Frust durch zahlreiche Verwüstungen die er mit seiner Bande angerichtet hat, Luft gemacht. Geholfen hat es ihm aber wenig, er ist todunglücklich weil er weiß das er immer ein Ausgestoßener der Gesellschaft bleiben wird.
Im Wald trifft er auf die geflohene Amalia, nach der freudigen Begrüßung führt sie ihn sofort zum Verlies wo er seinen halb verhungerten Vater befreit der ihm mit letzter Kraft die Wahrheit erzählt. Wütend schwört er seinem Bruder Rache für seine Missetaten .Francesco holen nun alle seine Schandtaten ein er wird von furchtbaren Visionen und Alpträumen bis zum Wahnsinn hin gequält und verlässt das Schloss. Carlo möchte nun gern mit Amalia wieder auf heimatliche Schloss kehren, aber die Räuber erinnern ihn an sein Ehrenwort was ihn für immer an die Gruppe bindet. Da er Amalia ein solches Leben nicht zumuten will sieht er nur einen Ausweg, er ersticht sie in der Hoffnung ihr bald folgen zu können.
Diese Oper Verdis wird heute fast gar nicht aufgeführt. Dagegen gibt es von „Luisa Miller“ eine sehr gute Aufführung auf Dvd mit Placido Domingo und Renata Scotto . Die literarische Grundlage war hier „Kabale und Liebe“. Verdi hatte hier ,wie auch bei anderen Stoffen noch später, Stress mit der neapolitanischen Zensur auch war er mit dem Libretto von Salvatore Cammarano nicht so ganz glücklich. So musste Verdi die Handlung nach Tirol verlegen. Hier liebt Rudolf der Sohn des Grafen von Walther die Tochter des alten Miller, eines ehemaligen Soldaten Erst durch Wurm,eines Intriganten der in den Diensten des Grafen steht und Luisa ebenfalls heiraten möchte, erfährt er von der verhängnisvollen Affäre seiner Tochter und gleichzeitig auch das der Sohn des Grafen eigentlich die Herzogin von Ostheim heiraten soll.
Als Wurm dem Grafen von der Affäre seines Sohnes mit einer Bürgerlichen erzählt, kommt es zu einem fürchterlichen Krach zwischen Vater und Sohn der damit endet das Rudolf seinem Vater damit droht ihn als Mörder zu entlarven falls er sich weiter in sein Privatleben einmischt. Graf Walther und Wurm suchen nun nach anderen Wegen ihre Pläne zu verwirklichen. So benutzt der Graf seine Macht und lässt Miller nach einem heftigen Streit wegen Beleidigung und Verrat einsperren. Nachdem Luisa jetzt ganz alleine zu Hause ist besucht sie Wurm und berichtet ihr das ihr Vater morgen sterben wird. Nur Sie könne ihn retten wenn sie einen Brief schreibe in dem steht das sie sich mit Rudolf nur eingelassen um auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben zu kommen. Eigentlich liebe sie ja schon lange Sekretär Wurm.
Dieser Brief landet wen wunderts natürlich rein zufällig bei Rudolf. Dieser schäumt jetzt vor Wut über die angebliche Falschheit seiner geliebten Luisa. Kurze Zeit später steht er auch bei ihr vor der Tür und verlangt Erklärungen die sie ihm aber nicht geben kann weil sie unter Eid steht. In einem Anfall von Eifersucht vergiftet er sie. Im Angesicht des Todes bricht Luisa den Eid und erzählt ihm die Wahrheit. Darauf trinkt den Rest des Giftes während Luisa in den Armen ihres Vaters, der freigelassen wurde, stirbt. Nun erscheinen auch der Graf und Wurm auf der Bildfläche mit seiner letzten Kraft ersticht Rudolf Wurm und stirbt ebenfalls.
Obwohl die Handlung stark vereinfacht wurde legte auch Verdi viel Gewicht auf die Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze. Neben „Nabucco“ und „Macbeth“ zählt es zu den bekanntesten Werken aus Verdis früher Schaffensphase.
Schön und gut, aber Schillers Räuber ist kein besonders gutes Werk. Es ist flach, es beinhaltet keine großartigen Weisheiten, man kann daraus nicht viel lernen, die Handlung findet nahezu keinen Höhepunkt. Es ist Schillers schlechtestes Werk, also meiner Ansicht nach. Zumal Schiller ohnehin mehr oder weniger nur ein Anhängsel Goethes war. Er hat das Glück, dass er Gothe "an seiner Seite" hatte, sonst wäre er heute nicht so berühmt. Er steht eindeutig in Goethes Schatten, der u.a. mit Faust unsterblich geworden ist. Schiller hat so etwas nicht vorzuweisen und schon gar nicht sind die Räuber dafür zu gebrauchen, allein die Bekanntschaft mit Goethe hat ihn unsterblich gemacht. Meiner Ansicht nach. Schiller war ein Entertainer, aber weiß Gott kein Genie so wie Goethe. Ich weiß daher nicht, warum man hier gerade dieses Werk so in den Mittelpunkt rückt.
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