Unverständnis für das Ablehnen von Alkohol

vom 26.11.2009, 22:55 Uhr

Ich muss sagen, dass ich mir aus Alkohol nichts mache. Das Zeug schmeckt mir einfach nicht. Wenn ich zum Anstoßen, zum Beispiel an Silvester, ein Glas Sekt bekomme, dann nippe ich nur dran aber den Rest kann jemand anderes trinken. Ich bin aber nicht so jemand, der das total verurteilt, wenn jemand Alkohol trinkt. Wenn das alles in Maßen geschieht, stört mich das nicht.

Aber es gibt immer wieder Menschen, die können es einfach nicht verstehen, dass ich keinen Alkohol trinken möchte. Wenn ich mit Freunden irgendwo hin gehe, wird mir oft etwas angeboten. Und wenn ich dann verneine, wird das oft nicht verstanden. Dann kommt immer die Frage: Warum denn nicht. Selten kann das dann jemand verstehen. Und die meisten Leute versuchen dann trotzdem immer wieder mir etwas aufzuquatschen. Manche wollten mir dann sogar was unter mein alkoholfreies Getränk mischen.

Ich verstehe einfach nicht, wieso daraus immer so ein Drama gemacht wird. Ich kann doch trotzdem meinen Spaß haben. Viele denken dann immer, ich wäre ein Spielverderber und nicht lustig genug drauf. Aber der Meinung bin ich nicht.

Gibt es unter euch auch jemanden, der keinen Alkohol trinkt? Gibt es dann auch immer solche Diskussionen, wieso, weshalb, warum? Ich kann es nämlich langsam nicht mehr hören. Wie reagiert ihr dann? Einfach nur zu sagen, dass es mir nicht schmeckt, scheint ja nicht zu reichen. Es nervt, dass man das immer wieder erklären muss.

» Grille81 » Beiträge: 110 » Talkpoints: 6,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch wenn ich grundsätzlich nichts gegen Alkohol einzuwenden habe, trinke ich ihn nur sehr selten und meist auch nur wenig. Dies liegt sicher bereits daran, dass ich Alkohol noch nie sehr gut vertragen habe und die ersten Auswirkungen bereits nach einem Cocktail oder einem Glas Wein spüren kann. Bei einer entsprechenden Gelegenheit, und wenn ich Appetit darauf habe, trinke ich daher gern ein oder aus zwei Gläser, steige danach aber immer aus etwas Nichtalkoholisches um. Merkwürdig wurde dies bisher zum Glück noch nie empfunden, auch wenn die anderen Leute immer ein wenig mehr getrunken haben.

Wenn du selbst der Meinung bist, keinen Alkohol trinken zu wollen, ist dies meiner Meinung nach eine völlig akzeptable Einstellung, von welcher du dich auch nicht abbringen solltest. Wenn dir diese Getränke noch dazu sowieso nicht schmecken, sehe ich keinen Grund, dass du dir über das Gerede der Anderen Gedanken machen solltest. Jeder Mensch hat glücklicherweise seinen eigenen Geschmack und dies natürlich auch hinsichtlich Alkohol. Würde mir jemand hochprozentigen Schnaps oder Kräuterlikör anbieten, würde ich zum Beispiel auch dankend ablehnen, weil mir bei so etwas bereits der Geruch zuwider ist. Möchte man schließlich überhaupt keinen Alkohol trinken, ist dies absolut ok und man sollte diesem Menschen keinesfalls etwas einreden, was er eigentlich gar nicht will.

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich auch darauf zu trinken. Mittlerweile bin ich mit mir selbst auch soweit, relativ frei zu entscheiden, wann ich Alkohol trinken möchte. Das kann mal zu sehr ungewöhnlicher Zeit sein und ich habe plötzlich Lust auf ein Bocks Green Lemon und manchmal trinken alle um mich herum und ich habe schon alleine bei deren Anblick das Gefühl von Unwohlsein, drehender Gehirnmasse und Kopfschmerz. Da verpasse ich dann ja auch nichts dabei. Ich bin auch nicht mehr unbedingt der witzige Typ, eher sarkastisch humorvoll, aber das hat sich so ergeben, das war aber auch nicht abhängig vom Alkohol, sondern von meiner Stimmung.

Leider habe ich wenig Kontakt zu meinen Freunden, die verheiratet sind und die eher zu besonderen Anlässen mal einen heben, was ich allerdings auch nicht so mag, aber bei den Anderen kommt es halt nicht selten vor, dass mal gefeiert wird. Allerdings ist das mit feiern ja auch so eine Sache, bei einer Feier brauche ich mehr als Alkohol, aber da kann ich mich dann relativ gut abgrenzen.

Ganz schrecklich ist es hingegen bei dem Freundeskreis meines einen Freundes, meinem derzeitigen Mitbewohner, da habe ich das Gefühl, dass es eine Versammlung zum vollsaufen ist, wenn die "feiern", dabei ist es für mich schon anstrengend deren Gesprächen zuzuhören und generell halte ich mich lieber fernab in anderen Räumlichkeiten auf und bin dann froh, wenn Sie nach Hause gehen und ich die Wohnung wieder sauber machen kann, um dann endlich zu schlafen. Manchmal helfen die auch dabei, aber ehrlich gesagt ist mir das dann auch schon fast egal, ich will diesen Krach und die nicht wirklich stattfindende Konversation einfach nicht mehr mitbekommen.

Aber jetzt gehen Sie auch hauptsächlich weg, um sich zu treffen. Glücklicherweise ;), mein Schlaf für den Abend ist dann meist schon gestrichen, weil mein Mitbewohner dann herum lärmt, wenn er nach Hause kommt. Er ist aber auch noch gut ein paar Jahre jünger als ich, also ist das soweit okay für mich, wir ziehen sowieso in ein paar Monaten auseinander, dann wird es wieder ruhiger für mich.

Ich finde auch, dass an deinem Verhalten nichts auszusetzen ist, wenn es Dir nicht liegt zu trinken, aus welchen Gründen auch immer, warum solltest Du? Zu trinken um lustiger zu werden kann wohl auch recht gefährlich werden und krankhaft. Wichtig ist, dass ihr Spaß habt oder gerne Zeit miteinander verbringt, da sollte Alkohol keine wichtige Rolle einnehmen.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Oh ja, das kommt mir nur zu bekannt vor, ich trinke auch nichts, allenfalls mal auf Empfängen ein halbes Glas Sekt, aber es ist echt schlimm, dass man sich dafür rechtfertigen muss, nichts trinken zu wollen. Letztens bin ich regelrecht grantig geworden, weil die Gastgeberin einfach keine Ruhe gab und immer wieder versuchte, mir etwas aufzudrängen ("Aber doch wenigstens ein kleines Gläschen, das muss doch sein." - Nein, muss es eben nicht!). Jedes "Nein, danke." akzeptierte sie nur für etwa zehn Minuten, dann wurde mir etwas anderes angeboten und erneut nachgefragt, ob ich nicht doch etwas möchte.

Unverschämt finde ich auch, dass dann sofort spekuliert wird, mit "Bist du etwa schwanger?" oder "Hattest du mal ein Alkoholproblem?" Umgekehrt kommt leider keiner auf die Idee, zu fragen, warum der eine oder andere tiefer als nötig ins Glas schaut. das wird als ganz normal angesehen. Ich habe ja gar nichts dagegen, wenn Alkohol fließt, aber ich selbst möchte ihn eben nicht trinken. Mir schmeckt er zum einen nicht, zum anderen ist mir ein klarer Kopf extrem wichtig.

Inzwischen akzeptieren das zwar schon viele von meinen Bekannten und Freunden und oftmals sind auf Feiern ja auch Autofahrer dabei, die ebenfalls abstinent bleiben, aber ich erlebe es auch immer wieder, dass versucht wird, mir Alkohol aufzudrängen. Da bleibe ich dann zwar hart, aber es nervt mich schon, besonders, wenn dann gefragt wird, warum ich nichts trinken will. Als müsse man dafür einen triftigen Grund haben.

Wenn ich sage, ich möchte keinen Kakao, weil ich ihn nicht mag, wird das akzeptiert, ohne nachzufragen, warum ich denn keinen Kakao trinken mag. Aber wenn ich sage, ich möchte keinen Obstbrand, Eierlikör, Glühwein oder was auch immer, gehen die Fragen schon los. Oder: "Kein Problem, wenn du keinen Eierlikör magst, ich hab auch was anderes da."

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin selbst auch jemand, der selten Alkohol trinkt. Das liegt hauptsächlich daran dass es mir nicht schmeckt und ich mit dem Auto fahren möchte. Wenn wir fortgehen bin ich meist die, die nichts trinkt aber trotzdem ihren Spaß hat. Ich bin so anscheinend auch schon verrückt genug. ;)

Bei mir ist es auch oft so, dass manche sagen ich soll doch mal was trinken. Besonders die Burschen in der Partyrunde wollen mich immer wieder dazu animieren und halten mir teilweise ihr Getränk an den Mund zum Trinken. Meine Freundinnen haben noch nie was dazu gesagt und verurteilen das auf keinen Fall.

Ich bin ein ziemlich eigensinniger Mensch und habe meine eigene Meinung die ich vertrete und mache nicht das was andere von mir verlangen. Mir kann Typ Nummer 5 hundert mal sagen dass ich doch was trinken soll, dann lache ich ihn an und sage ihm einfach dass ich keine Lust habe oder mit dem Auto fahre. Eine Stunde später vergessen die meisten sowieso dass ich nichts getrunken habe. Ich bin seltsamerweise auch immer die die tanzt bis zum Ende - trotz Nüchternheit.

Ich finde es schade, dass es teilweise nicht respektiert wird und man dazu "gezwungen" wird/oder zumindest wird es versucht. Immerhin respektiere ich auch die anderen, obwohl es echt stressig ist wenn alle betrunken sind und sich nicht mehr im Griff haben. Ich selbst verurteile gar niemanden, der Alkohol trinkt. Es kann genauso bei mir vorkommen dass ich wiedermal Alkohol trinke, leider artet das immer aus weil ich meine Grenzen kaum kenne (da wenig Konsum) und daher manchmal unschön endet.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss zugeben, dass ich auch nicht auch nicht nachvollziehen kann. Wenn Leute sagen, dass sie keinen Alkohol trinken, weil es ihnen nicht schmeckt, dann ist das die eine Sache und natürlich total verständlich. Aber es gibt auch Leute, die grundsätzlich Alkohol meiden, weil sie Angst haben, davon betrunken zu werden und die glauben offenbar, dass jeder Schluck Begrüßungssekt sie sofort zu einem höchst peinlichen Ballermanntouristen macht und sie danach dann in der Gegend herum grölen. Da frage ich mich dann schon immer was bei den Leuten schief läuft.

Ich verlange ja nicht, dass jemand sich ständig einen hinter die Binde kippt, aber wenn Leute sogar ablehnen um Mitternacht auf einem Geburtstag auf den Gastgeber mit einem Schlückchen Sekt anzustoßen, weil sie grundsätzlich keinen Alkohol trinken, finde ich das merkwürdig. Wie gesagt, wenn um den Geschmack geht ist nachvollziehbar, aber aus Angst vor Kontrollverlust finde ich es abnormal und oft habe ich mich bei den Leuten schon gefragt, ob sie einfach trockene Alkoholiker sind und das nicht offen sagen möchten.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Ich verlange ja nicht, dass jemand sich ständig einen hinter die Binde kippt, aber wenn Leute sogar ablehnen um Mitternacht auf einem Geburtstag auf den Gastgeber mit einem Schlückchen Sekt anzustoßen, weil sie grundsätzlich keinen Alkohol trinken, finde ich das merkwürdig.

Also ich finde das nicht merkwürdig. Sicher sind die Leute nicht gleich von einem Schluck betrunken, aber wer verpflichtet sie denn ein Schluck zu trinken? Jeder hat wohl das Recht selbst zu entscheiden was er trinkt oder trinken möchte.

Wenn mich jemand fragt warum ich nichts trinken mag und ob ich trockener Alkoholiker wäre - entschuldige bitte aber was geht einen das an? Ich muss es doch nicht trinken und ich kenne eigentlich auch kaum so intollerante Menschen (in meinem Freundeskreis) die mich da wirklich darauf ansprechen. Die Burschen aus meiner Partytour sind übrigens nicht "meine Freunde" und die nehme ich gar nicht ernst, wenn sie sowas sagen. Von meinen Freunden erwarte ich doch mehr Tolleranz anderen Meinungen gegenüber.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Natürlich kann jeder selbst entscheiden, was er trinken möchte und was nicht, aber ich finde eben die Begründung total merkwürdig und frage mich, was da schief gelaufen ist bisher, dass die Leute glauben, man sei direkt angetüdert, wenn man einen Schluck Sekt trinkt.

Und ich rede auch gar nicht von fremden Leuten. Natürlich erwarte ich von fremden Leuten nicht, dass sie mir sagen, ob sie trockene Alkoholiker sind oder nicht, aber bei vielen Bekannten, die Alkohol strikt ablehnen, dachte ich das eben schon. Ist doch nicht so, dass ich es nicht toleriere. Ich kenne nur die Begründung nicht verstehen. Wenns einem nicht schmeckt - Verstehe ich. Wenn man trockener Alki ist - Verstehe ich. Aber wenn man nichts trinkt aus Angst man würde nach einem Bier dann nackt auf dem Tisch tanzen - Kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ist mir aber egal.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne dein Problem ganz gut. Allerdings ist es bei mir ein wenig anders. Ich schildere dir mal meine Situation. Ich hab früh angefangen mit den ganzen schlimmen Sachen. Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 12, kurz darauf habe ich angefangen zu Rauchen und mit 14 habe angefangen zu kiffen. Mit dem Kiffen musste ich aufhören, habe es irgendwann einfach nicht mehr vertragen.

Mittlerweile rauche ich auch nicht mehr (11 Jahre reichen auch). Ach ja da wäre ja noch der Alkohol. Ich habe sehr oft sehr viel getrunken und mich richtig abgeschossen, wahrscheinlich weil mir im besoffenen Kopf alles egal war.

Allerdings bin ich, als ich angefangen habe Sport zu treiben, beim trinken ziemlich aggressiv geworden, bin Auto gefahren und auch schon nackt mit meiner Kleidung zugedeckt in meinem Hausflur aufgewacht. Als ich meiner Cousine wortwörtlich an die Wäsche wollte und das nächsten Tag hörte, habe ich mir gesagt "Nein das brauch ich nicht" und hörte auf zu trinken, feiern war ich seitdem sehr wenig.

Aber wenn ich mal feiern gehe, ist es echt langweilig und die Leute mit denen ich mich früher gut verstanden habe sind mir echt zuwider. Wenn mir Kollegen nun Alkohol aufdrängen wollen, sage ich einfach, dass ich schon mal jemanden im Suff fast umgebracht habe und mir vom Staatsanwalt Alkohol verboten wurde. Darauf lassen sich alle ein.

Bleib stark mein Freund. :wink:

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» Brainsucker86 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 9,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Wenns einem nicht schmeckt - Verstehe ich. Wenn man trockener Alki ist - Verstehe ich. Aber wenn man nichts trinkt aus Angst man würde nach einem Bier dann nackt auf dem Tisch tanzen - Kann ich einfach nicht nachvollziehen..

Bei mir kommt beides zusammen. Zum einen schmeckt mir wirklich das allermeiste davon nicht, aber ich esse zum Beispiel auch Schwarzwälder Kirschtorte, die ja wenn auch in geringen Mengen Kirschwasser enthält. Jedenfalls, wenn sie nach traditionellem Rezept zubereitet wurde. Da stört mich der Alkohol auch nicht, zumal das wirklich keine große Menge ist, wenn man ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte isst (und wer schafft davon schon mehr als eines? Ich jedenfalls nicht.). Backe ich sie selbst, lasse ich das Kirschwasser allerdings weg. Zum einen habe ich das sowieso nicht im Haus und kaufe ganz sicher keine ganze Flasche, weil ich ein paar Löffel davon für den Kuchen brauche, zum anderen schmeckt mir die Torte auch so.

Aber ich hatte noch nie einen Vollrausch, wenn ich auf Empfängen, an Silvester oder bei ähnlichen Anlässen, bei denen Sekt gereicht wird, mal ein halbes Gläschen Sekt trinke, dann genügt mir das. Ich möchte nicht ausprobieren, wie viel ich vertrage. Oder was passiert, wenn ich mehr trinke. Der Sekt ist okay, ich finde ihn zwar jetzt nicht gerade umwerfend lecker (das gilt auch für Champagner, bei dem ich auch nicht nachvollziehen kann, wieso das Gesöff so teuer gehandelt wird), aber doch soweit erträglich, dass ich davon dann eben einige Schlucke nehme.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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