Zahlt die Lebensversicherung auch bei einem Pflegefall?

Mein Frau und ich haben vor uns eine Wohnung zu kaufen und damit keiner von uns beiden in finanzielle Schwierigkeiten kommt wenn einem was passiert, wollen wir uns gegenseitig absichern. Wir dachten da an eine Lebensversicherung die dann zahlt wenn einer von uns beiden sterben sollte.

Aber was ist wenn er andere nicht stirbt sondern ein Pflegefall bleiben würde, zahlt die Versicherung dann auch? Wo kann ich mich da erkundigen oder kennt ihr so ein Angebot für eine Lebensversicherung?

Das wird so wie ihr es wollt nicht klappen, denn ansonsten müsste man direkt eine Berufsunfähigkeit mit einschließen. Bei einem Pflegefall ist man ja auf jeden Fall versicherungstechnisch gesehen berufsunfähig. Das muss oder besser gesagt sollte man in dem entsprechenden Vertrag auch so fixieren, denn automatisch ist es in einer ganz normalen Lebensversicherung leider nicht mit eingeschlossen. Hier muss man auf jeden Fall nach Bedarf einige Zusatzoptionen im Vertrag mit einbinden.

Lebensversicherungen zahlen nur dann, wenn der versicherten Person etwas zustößt. Das bedeutet, es muss tatsächlich ein Todesfall vorliegen. Ein möglicher Pflegefall ist da leider nicht eingeschlossen und führt somit auch nicht zu Versicherungsleistungen. Um sich gegen die finanziellen Folgen eines Pflegefall zu schützen, muss man eine private Pflegeversicherung abschließen. Diese zahlt dann im Regelfall bereits ab vorliegen der Pflegestufe 1. Ausgezahlt wird in diesem Fall ein Tagessatz, der bei Vertragsabschluss festgelegt wird. Die Höhe dieses Tagessatzes beeinflusst natürlich den für die Versicherung zu zahlenden Beitrag. Denn ähnlich wie bei der Lebensversicherung zahlt man für die Pflegeversicherung einen Risikobeitrag - so lange bis der eventuelle Versicherungsfall eintritt.

Eine Lebensversicherung zahlt im Erlebensfall, wenn die bei Vertragsabschluss vereinbarte Laufzeit von zum Beispiel 30 Jahren erreicht ist. Ferner zahlt sie im Todesfall, aber nicht im Pflegefall. Dafür ist eine andere Versicherungsart zuständig.

Es wurde ja schon geklärt dass die Lebensversicherung nicht bei einem Pflegefall zahlt, ich kann das auch nur noch einmal bestätigen. Deshalb sei mir in diesem Zusammenhang noch der kurze Hinweis gestattet dass es ganz frisch auf dem Versicherungsmarkt den sogenannten Pflege-Bahr gibt. Manche Versicherungen zieren sich zwar noch ein wenig mit einem Angebot, aber für bestimmte Fälle könnte der Abschluss eine interessante Alternative sein.

Im Prinzip geht es darum dass der Staat eine Möglichkeit geschaffen hat dass jeder Versicherte eine Pflegeversicherung abschließen kann ohne Gesundheitsfragen beantworten zu müssen. Damit können also durchaus auch schon offensichtlich pflegebedürftige Mitmenschen diese Versicherung schnell noch abschließen und sie dürfen deshalb auch nicht abgelehnt werden. Sie dürfen nur noch nicht eine anerkannte Pflegestufe haben und es müssen bestimmte Mindestsummen versichert werden. Diese Verträge sind natürlich um einiges teurer als die für normale Pflegeversicherungen, aber der Staat stützt sie mit einem Zuschuss von fünf Euro monatlich. Das gute an der Sache ist auch dass die Pflegestufe „0“ dort mit versichert ist, das fehlt bei den meisten anderen Verträgen.

Mir liegt tagesaktuell ein Angebot meiner Versicherung vor wo nach ich effektiv als fast Fünfzigjähriger monatlich 40 Euro zu bezahlen hätte und im niedrigsten Pflegefall mit monatlich 1200 Euro rechnen könnte. Ich sage darüber sollte man wirklich einmal nachdenken.