In der Probezeit fahren wie in der Fahrschule?

vom 24.11.2009, 21:27 Uhr

Gestern habe ich meinen Führerschein bekommen und nun darf ich endlich allein fahren. Nun wurde uns aber immer eingeschärft dass wir nun in der Probezeit seien und dass wir uns da keine Fehler erlauben dürfen sonst ist der Führerschein gleich wieder weg.

Muss ich in der Probezeit da nun genauso fahren wie in der Fahrschule? Ich bin da echt unsicher was alles in der Zeit nun zum Verlust des Führerscheins führt und was nicht. Steht das irgendwo damit ich da mal einen Anhaltspunkt habe?

» Salzwasser » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Naja, am besten wär natürlich schon fahren wie in der Fahrschule, wenn du alle Risiken ausschließen willst.

Aber ehrlich gesagt, muss man nicht wirklich auf gar alles achten, das einem in der Fahrschule beigebracht wurde. Also auf die Geschwindigkeit und solche wichtige Dinge vielleicht schon. Aber zum Beispiel, ob du jetzt den Spiegel-Spiegel-Schulter-Blick machst, wird auf der Straße keinen interessieren solange du ohne Unfall fährst. Und ich kenne ehrlich gesagt auch keinen der den eben genannten Blick so macht wie er ihn in der Fahrschule gelernt hat.

Oder ob du beide Hände am Lenkrad hast, so wie man das in der Fahrschule lernt, wird auch niemand wissen wollen, solange du dein Auto auch mit einer Hand in der Spur hältst.

Also ganz so streng ist das auch wieder nicht, aber ehrlich gesagt, wenn du dich noch nicht sicher fühlst beim Fahren würde ich alles mehr oder weniger so machen wie du es gelernt hast, damit nicht schon in den ersten Tagen der Probezeit was schief geht.

» janineluca » Beiträge: 47 » Talkpoints: 0,25 »


Jeder Fahrlehrer appelliert an seinen Schüler, vorsichtig, rücksichtsvoll und vorrausschauend zu fahren. Genau DAS solltest du befolgen, nichts anderes. In der ersten Zeit nach Bestanden ist es komisch, alleine zu fahren und man orientiert sich automatisch an den angelernten Fahrstil der Fahrschule. Allerdings wirst du schon nach kurzer Zeit mehr Sicherheit bekommen und auch teilweise (musste ich bei mir feststellen) den Schulterblick bei gewissen - aus deiner Sicht unnötigen Situationen vernachlässigen. Trotzdem wäre es ratsam, alles Gelernte beizubehalten, um keine unnötigen Fahrfehler im Strassenverkehr zu machen.

Das allbekannte größte Problem der Fahranfänger ist die Geschwindigkeit. Auch ich habe einmal nicht auf die Geschwindigkeit geachtet und wurde etwa 2 Monate nach Bestanden mit 30 km/h ausserorts zu viel geblitzt und schwups Nachprüfung + "Verwaltungsgebühren" = rund 400 Euro. Sicherlich wirst du niemals genau 30, 50, 80, 100, 120 fahren können, halte dich trotzdem an alle Geschwindigkeiten. Wenn du 34 km/h fährst, reisst dir niemand den Kopf ab. Aber 45 km/h in der 30er Zone, genau das solltest du vermeiden.

Es gibt kein Patentrezept fürs Fahren nach Bestanden. Fahre wie oben genannt vorsichtig, rücksichtsvoll (VORALLEM wenns um Vorfahrt geht, wenn die Situation mir nicht geheuer ist, gebe ICH Vorfahrt und bin so auf der sicheren Seite) und vorrausschauend. Rechne immer mit Fehler der Anderen. Erst vor kurzem wurde mir zweimal an einem Tag ganz übel die Vorfahrt genommen (Regen, Laub = ganz übel) und ich bin so dermaßen in die Eisen gegangen, dass ich am liebsten die Fahrer aus den Autos herausgezogen und krankenhausreif verkloppt hätte. Fahre nüchtern, Auto ohne Mängel (vorallem Bremsen und Reifen sollten IMMER top sein) und mach keine Heldenfahrten a la "Tokyo Drift". Sowas kannste ausserhalb des öffentlichen Strassenverkehrs machen, aber nicht im Öffentlichen.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Man sollte IMMER fahren, als wenn man grade den Führerschein hat oder so, als wenn man die letzten Fahrstunden macht und den Schulterblick sollte man auch nach jahrelangem Führerschein noch machen. Ich habe vor 10 Jahren meinen Führerschein gemacht und ich fahre immer noch so, als wenn ich meinen Fahrlehrer neben mir sitzen habe und achte auch immer noch auf die Dinge, die ich in der Fahrschule gelernt habe.

Der Schulterblick ist im Straßenverkehr immer wichtig. Egal, wie lange man den Führerschein hat und es ist falsch, wenn man sagt, dass man ihn nicht mehr machen muss. Wie wichtig der Schulterblick ist, habe ich in meiner letzten Fahrstunde gemerkt, als ich mal keinen gemacht habe und nur das Spiegelschauen einfach nicht gereicht hat. Ich hätte fast einen Unfall gebaut, weil ein Auto im toten Winkel war, den ich im Spiegel nicht gesehen habe, Ich hätte nicht gedacht, dass der Schulterblick so viel ausmacht.

Und so mache ich ihn auch heute noch und sicher fährt man mit der Zeit routinierter. Aber auf die Sicherheit sollte man auch immer achten. Und was man in der Fahrschule gelernt hat ist doch nicht falsch. Es sollte also immer im Blut liegen, dass man an die Fahrschule zurückdenkt, wenn man fährt.

Was sollte man anders machen, wenn man den Führerschein dann in der Tasche hat? Ich mache jedenfalls nichts anders. Ich fahre zwar routinierter und vielleicht auch zügiger, aber ich beachte immer noch alles, was ich gelernt habe.

Da ich auch schon in der Fahrschule gelernt habe, wie man nicht unbedingt als Anfänger fährt, sondern mein Fahrlehrer auch darauf geachtet hat, dass ich auf Schnellstraßen auch 120 fahre und auch die Geschwindigkeit auf der Autobahn und auf Landstraßen einhalte, hat sich für mich nichts geändert, was man nicht auch in der Fahrschule machen würde.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da wird mir Angst und Bange, wenn ich daran denke, dass nun jemand auf den Straßen unterwegs ist, der sich ernsthaft überlegt, wie man am Limit der Straßenverkehrsordnung fahren kann, ohne den Führerschein zu verlieren.

Ebenso wenn ich mir überlege, dass letztlich ganz offenbar der Sinn aller Übungen in der Fahrschule in Frage gestellt wird. Wieso sollte der Schulterblick nach der Fahrschule seine Berechtigung verloren haben? Weil tote Winkel nur bei Fahrschulautos existieren? Oder weil Radfahrer bestimmt sowieso bremsen, wenn ein Autofahrer nach rechts abbiegt?

Aber vielleicht mache ich mir unnötig sorgen. Könntest Du mal ein Beispiel nennen, was Du so während der Fahrstunden in der Fahrschule an verzichtbaren Übungen hast machen müssen? Ich wäre echt gespannt darauf, weil ich hoffe, auch noch was zu lernen.

Aber solange ich nicht weiß, was man bewusst missachten darf/kann/soll, würde ich schon raten, Dich an die Fahrschulvorgaben zu halten oder aber doch den Bus zu nehmen. :lol:

Und nein, ich bin bestimmt kein Engel im Straßenverkehr und weit weg von Perfektion. Aber zwischen Versehen und Vorsatz liegen Welten!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kann mich Diamante nur anschließen: man sollte immer so vorsichtig und rücksichtsvoll fahren, als säße man noch neben dem Fahrlehrer. Nur weil man den Führerschein nun hat ist das natürlich kein Freifahrtsschein dafür, dass man fahren kann wie man will.

Sicherlich musst du nicht alles so akribisch genau machen, wie man es dir beigebracht hat. Da interessiert es keinen, ob du zB. eine Reihenfolge einhälst nachdem du ins Auto eingestiegen bist (Licht an, Auto an, Gang rein, Handbremse lösen oder wie das war). Und der mechnische Ablauf der Blicke muss auch nicht sein (wobei man IMMER gucken muss, bevor man irgendwas macht).

Den Schulterblick braucht man in der Tat immer und ich benutze den auch immer. Manche meinen in der Tat sie bräuchten den nicht mehr und überholen oder biegen einfach mal so ab - und dann knallt es eben auch mal.

Wichtig ist einfach auch, dass man sich mit dem Auto was man nun fährt vertraut macht. Es ist fast so als lernt man nochmal fahren mit dem anderen Auto. Im eigenen Auto zu sitzen ist aber ein ganz anderes Gefühl und die erste Zeit hat mir mein Fahrlehrer auch gefehlt. Man mag es kaum glauben. Heute fahre ich lieber allein - ohne Beifahrer, egal wer das ist.

Ich käme niemals auf die Idee, zu schnell zu fahren, obwohl ich meinen Führerschein nun schon ein paar Jahre habe. Auch wenn man aus der Probezeit raus ist, heißt das gar nichts!

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Anders hat geschrieben: Allerdings wirst du schon nach kurzer Zeit mehr Sicherheit bekommen und auch teilweise (musste ich bei mir feststellen) den Schulterblick bei gewissen - aus deiner Sicht unnötigen Situationen vernachlässigen.

Anders, ich habe dich schon verstanden und so wie du es geschrieben hast, finde ich schon, dass du richtig liegst. Ich möchte aber nochmal betonen, dass der Schulterblick keine Schikane der Fahrlehrer ist oder ein unnützer Grund, Fahrschülerinnen und -schüler in der Prüfung durchfallen zu lassen. Im Gegenteil, gerade im normalen Stadtverkehr reicht der Blick in den Außenspiegel manchmal nicht aus! derpunkt und Diamante hatten das ja auch schon angesprochen. Gerade Fahranfänger gewöhnen sich den Schulterblick schnell wieder ab - gefährlich, wenn man abbiegt und plötzlich ein Fahrradfahrer über dein Auto fliegt.

Viele Regeln machen nun mal auch Sinn im Straßenverkehr. Klar, über manche Geschwindigkeitsbegrenzungen ärgere ich mich auch, aber ich halte mich trotzdem im Großen und Ganzen daran. Erst im Laufe der Jahre lernt man, Situationen richtig einzuschätzen - manche lernen es wahrscheinlich nie. Ich fahre auch manchmal etwas schneller als erlaubt (allerdings nie in der Nähe von Schulen oder Kindergärten!), aber als Fahranfänger würde ich mich auf jeden Fall penibel an die gesetzlichen Vorschriften halten.

» Trendsetterin » Beiträge: 177 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finds auch ziemlich lächerlich so zu tun als sei das, was man in der Fahrschule lernt, total Mist und unnötig. Gerade der Schulterblick - das haben ja nun schon vor mir die meisten geschrieben - ist unumgänglich. Die glaubst gar nicht was jeden Tag auf der Straße passiert, weil Leute genau das missachten und glauben, sie wüssten schon ob jemand seitlich hinter ihnen fährt oder nicht. Wenn du Lust hast dich selbst und andere zu gefährden, dann lass' den also am besten weg, aber wenn du bei Tempo 160 auf der Autobahn mal jemanden rammst, den du nicht gesehen hast und nacher halbtot in der Hecke liegst, dann beschwere dich wenigstens nicht danach. Das kann aber auch schon mit Tempo 25 passieren, indem du einfiach beim rechts abbiegen den Schulterblick ausfällen lässt und dadurch einen kommenden Radfahrer übersiehst. Der wird sich auch herzlich bei dir bedanken.

Ansonten fällt mir auch keine unsinnige Regel ein, die ich in der Fahrschule gelernt habe. Da gibts doch gar nichts, das sich lohnen würde nacher einfach wegzulassen, wenn man den Führerschein hat. Vermutlich wirst du einfach einer dieser Fahrer, die glauben, dass Dinge wie blinken und Licht bei Dämmerung total unsinnig sind.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde deine Frage ehrlich gesagt ziemlich kurios. Was erwartest du eigentlich, wenn du mit der Fahrschule fertig bist? Glaubst du, dass man dir in der Fahrschule einen Fahrstil beibringt, der hinfällig ist, sobald du deinen Führerschein in den Händen hältst?

Natürlich muss ich zugeben, dass ich selbst mittlerweile auch ein bisschen anders fahre als in der Fahrschule. Irgendwann bekommt man eine gewisse Routine und fährt automatisch etwas flüssiger und oftmals auch zügiger. Den meisten Leuten, die fast täglich fahren und dies auch sehr gerne tun, wird es sicher so gehen. Dennoch sollte man die Regeln, die man in der Fahrschule vermittelt bekommen hat, nicht direkt über Bord werfen.

Im Idealfall solltest du nicht nur während der Probezeit, sondern auch im weiteren Verlauf deines Autofahrerlebens die Regeln beachten, die für die Teilnahme am Straßenverkehr nun einmal gelten. Wenn du dich an das hältst, was du gelernt hast, wirst du wohl keine Probleme damit haben, deinen Führerschein zu behalten.

Die Frage sollte nicht sein, was du dir maximal herausnehmen kannst, ohne deinen frisch erworbenen Führerschein nicht zu gefährden, sondern vielmehr, wie du ohne zusätzliche Risiken für dich und andere Verkehrsteilnehmer von A nach B fahren kannst.

Ein paar Dinge halte ich für ausgesprochen wichtig. Du solltest grundsätzlich nüchtern fahren und die maximal erlaubte Höchstgeschwindigkeit auch beachten. Diese beiden Faktoren führen bei Nichtbeachtung gerade bei Fahranfängern oft zu schweren Unfällen, oft mit Todesfolge. Auch den Blick in den Spiegel solltest du niemals vernachlässigen und natürlich solltest du stets deinen Sicherheitsgurt anlegen.

Es gibt noch so viele weitere Dinge, die einfach wichtig sind, wenn du zukünftig selbstbestimmt im Straßenverkehr unterwegs bist. Grundsätzlich solltest du diese Dinge aber selbst am besten kennen, da du dich ja aktuell damit auseinandersetzt. Versuche, soviel wie möglich davon mitzunehmen und tue nicht alles ab, was nach starrem Regelwerk aussieht. Verkehrsregeln sind ja nicht zum Spaß da und ergeben durchaus einen Sinn, auch wenn es manchmal anders scheint.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn da draußen nur alle so fahren würden, wie es hier gefordert wird, wäre das Fahren wirklich entspannter. Was ich in den drei Jahren, in denen ich fahre, erlebt habe, dürfte wohl den möglichen Rahmen des Forums hier sprengen.

Sicherlich, jeder macht Fehler, ich ebenso. Aber einige legen es wirklich darauf an und ich kann nur mutmaßen, dass diese Leute über wirklich mehr als genug Geld verfügen die ganzen Strafzettel zu zahlen, die sie bekommen.

Nun zu Deiner Frage: Ich würde alles auch so tun, wie Du es in der Fahrschule gelernt hast und wie es hier auch schon gefordert wurde (ich mache das sogar über die Probezeit hinaus weiter so, ganz einfach, weil mir mein Leben lieb ist und die Verkehrsregeln nicht aus Spaß an der Freude aufgestellt wurden). Sicher ist sicher. Nicht nur, weil das sehr kostenintensiv werden kann, sondern auch deswegen weil Du einfach noch nicht die Erfahrung hast, sicher mit einer Gefahrensituation umzugehen. Und in die wirst Du sicher geraten.

Was deine Frage angeht, was alles zur Nachprüfung führen würde (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege), war es meines Wissens nach so, dass das kommt, wenn du ein Punkt in Flensburg bekommst. Und einen Bußgeldkatalog, wo man diese Infos nachlesen kann, kann man überall in Google finden.

Solange Du Dich also einfach an die Verkehrsregeln hältst, kann dir eigentlich nicht viel passieren. So schlimm ist das nicht. Ich habe die Probezeit auch ohne Probleme überstanden und bevor ich den Führerschein begonnen habe, dachte ich immer, ich würde das nie schaffen.

» Ashyja » Beiträge: 101 » Talkpoints: 1,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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