Dach ausbauen: Wand einziehen
Mein Sohn wünscht sich mehr Platz und ich würde für ihn gern das Dach ausbauen. Dazu müsste ich aber eine Wand einziehen und das wird glaub ich ein Problem werden. Denn von sowas habe ich echt keine Ahnung.
Was kann man da alles machen, muss das immer gemauert werden oder gibt es andere Techniken? Mir wäre es am liebsten wenn es eine Heimwerker Seite geben würde wo das Schritt für Schritt erklärt wird und auch ein Mann mit zwei linken Händen wie ich das hin bekommt.
Mauern mit Ziegeln bringt je nach Zimmerhöhe ganz schön viel Gewicht auf den qm. Deswegen kann man das nur dort tun, wo einen Stock tiefer in gleicher Flucht eine Wand läuft, die das Gewicht aufnimmt.
Einfacher, billiger und sauberer ist der Trockenbau. Dabei wird nur mit Holz, Rigips und Isolationsmaterial gearbeitet.
Vorbereitend spannst du eine Schnur oder markierst den Grundriss der Wand auf dem Boden. Dann misst du die Länge und Höhe der Wand aus, um deinen Materialbedarf zu ermitteln. Also du brauchst einige Kanthölzer in den Maßen 50 x 100 mm x Länge (entsprechend der Deckenhöhe), OSB-Platten oder andere Holzfaserplatten und Rigips-Platten. Die Kanthölzer werden zuerst aufgestellt. Der Abstand richtet nach der Breite der Holz- oder OSB-Platten, d.h. Kantholz Nr.1 wird am Anfang der Wand aufgestellt und zwar mit kräftigen Metallwinkeln (etwa 60-80 mm), die du am Boden festschraubst oder dübelst und am Kantholz. Ach so, das Kantholz wird mit der schmalen Seite zu dir aufgestellt, die Winkel beidseitig an die Seiten geschraubt. Die Winkel sind später nicht mehr zu sehen.
Dann schnappst du dir eine Holzplatte (optimal zu handhaben sind kleine Platten im Format 600 x 1250 mm) stellst sie der Länge nach an den 1. Pfosten und markierst auf dem Boden die Stelle auf der der nächste Pfosten aufgestellt wird, d.h. Ende der Platte und dann 25mm zurück, damit du an diesem Pfosten auch die zweite Holzplatte anschrauben kannst. Das machst du jetzt so weiter bis zum Ende der Wand.
Wenn es sich am Ende nicht ausgeht, muss der Abstand zwischen den Pfosten halt kürzer sein. An der Decke müssen die Pfosten natürlich auch befestigt werden. Das ist auch die letzte Gelegenheit mithilfe einer Wasserwaage den Pfosten exakt auszurichten. Mit Winkel brauchst du an der Decke nicht mehr arbeiten, du schraubst 2-3 längere (80-100 mm) Schrauben schräg durch den Pfosten in die Decke, fertig.
Dann nimmst du deine Holzplatten und schraubst (Länge der Schrauben 45 mm) sie an die Pfosten. An der Decke und am Ende wird es sich nicht ausgehen, dort musst du die Platten mit der Stichsäge entsprechend zuschneiden. Wenn dann alle Platten an die Pfosten geschraubt sind, hast du schon eine Wand, aber das war es noch nicht. Jetzt nimmst du deine Rigips-Platten und schraubst diese auf die Holzplatten mit ca. 25 Schrauben ( 35 mm Länge) pro Platte.
Jetzt gehst du auf die andere Seite der Wand und setzt zwischen die Pfosten eine Isolierung (Schall- u. Wärmeschutz). Anbieten würden sich Steinwolleplatten oder Hanf- oder Flachsmatten. Stärke 100 mm.
Jetzt machst du die andere Seite zu, genauso wie zuvor beschrieben.
Nun muß die Wand noch geglättet werden, d.h. die Fugen müssen verschwinden. Dafür besorgst du dir im Baumarkt Gips und Fugenband.
Die weitere Verarbeitung ist folgende: Gips mit Wasser anrühren bis er sämig ist, dann die Fugen von oben nach unten, von links nach rechts zuschmieren, gleichzeitig das Band auf die Fuge legen und noch einmal rüberspachteln, bis die Wand glatt ist. Im Weiteren liegt es bei dir, ob du die Wand tapezieren, streichen oder verputzen willst. Übrigens ist das Verputzen einfacher als das Tapezieren. Alle Materialien bekommst du im Baumarkt.
Die Arbeiten musst du zu zweit machen, Platte halten und gleichzeitig schrauben ist schwierig. Jetzt kommt noch die Material- und Werkzeugauflistung:
Material:
Rechtkantholz 50 x 100 mm x Länge
Winkel (Anzahl der Pfosten x 2) 60-80 mm
OSB oder Faserholzplatte 18 mm stark, 600 x 1250 mm
Gipsplatte 15 mm stark
Gips und Fugenband (ist weiß und fühlt sich wie Krepppapier an)
Schrauben: 45 mm Spax (für Pfosten und Holzplatten)
35 mm Spax (für die Gipsplatten)
80 -100 mm (für die Deckenpfosten)
Bedenke das du für die Plattenbefestigungen recht viele Schrauben brauchst, nimm gleich ein großes Pack.
Werkzeug:
Wasserwaage
Stichsäge
Bleistift zum Anzeichnen
Holz- oder Metallplatte (mind. 1 m), um gerade Linien anzuzeichnen
Akkuschrauber
Ich hoffe, dass du das einigermaßen verstanden hast. Auf diese Art und Weise baut man am billigsten und stabilsten eine Wand im Trockenbau. Wenn du weitere Hilfe brauchst kannst du mich jederzeit kontaktieren.
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