Eintrag ins Mitteilungsheft! Wie darauf reagieren?

Heute habe ich meinen Sohn vor der Schule abgeholt. Er meinte, er muss mir gleich etwas beichten. Er hat 2 sehr gute Freunde in der Schule, und wie halt Jungs sind, haben sie gespielt und im Spass gekämpft. Nun hat Sohnemann, er ist 8 Jahre alt, einen Eintrag ins Mitteilungsheft bekommen in dem steht: Ihr Sohn hat heute mit Marvin 4 mal gekämpft. Und was soll ich jetzt machen? Einfach nur unterschreiben, oder soll ich etwa dazuschreiben?

Die Mutter des Freundes meinte, ich solle reinschreiben, das er sich ab morgen mehr bemüht nur 3 mal mit seinem Freund zu kämpfen . Nein Spass beiseite, wie soll ich reagieren? Ich weiß ja das es ein sehr guter Freund von ihm ist, und sie nur wirklich aus Spass gekämpft haben.

Wie würdet ihr reagieren? Habt ihr auch schon so einen Eintrag im Mitteilungsheft eurer Kinder gehabt? Sowas kenne ich von meinem 15 jährigen und 10 jährigen Kind nicht. So eine Mitteilung haben sie mir noch nie nach Hause gebracht.

Frage dringend nach, wer denn gewonnen hat oder ob es ein für Dich enttäuschendes 2:2 gab.

Ich denke, der Lehrer bzw. die Lehrerin hat hiermit auf ein anderes Problem hinweisen wollen. Denn wenn ihm/ihr das Kämpfen oder Raufen nicht gefällt, wird er Deinen Sohn schon darauf aufmerksam gemacht haben. Aber offenbar hat dieser dies nicht zum Anlass genommen, diese Raufereien (ja, dazu gehören immer zwei - aber der andere hat den Eintrag ja auch bekommen) zu unterlassen. Kann also sein, dass nicht die Kämpfe das Problem darstellen, sondern die Tatsache, dass Dein Kind trotz Ermahnung nicht aufgehört hat.

Jetzt kannst Du eigentlich nur dokumentieren, dass Du die Mitteilung zur Kenntnis genommen hast (obgleich Du nichts vom Ergebnis weißt ). Aber dies wäre auf jeden Fall ein Punkt den ich bei einer Sprechstunde ansprechen würde. Schon der Neugier wegen.

Wie geschrieben, ich vermute einen echten Grund hinter der Eintragung. Und der hat mit dem Spaß-Raufen vermutlich nichts zu tun. Reden hilft hier.

Mir wurde schon mal mitgeteilt, dass mein Sohn gemeinsam mit seinem Freund nach einem Anranzer von der Erzieherin in den Waschraum gegangen ist und die Erzieherin nachgeäfft hat und das man dann beschlossen hatte, dass mir zu sagen. Ehrlich gesagt hatte ich sehr damit zu tun, mir ein Lachen zu verkneifen. Leider hatte ich damals keine Möglichkeit nachzufragen, was man nun mit dieser Mitteilung bezweckte.

Ein anderes Mal wurde mir mitgeteilt, dass sich die beiden gerauft hätten. Da habe ich denn nachgefragt, was ich denn nun mit dieser Mitteilung anfangen soll. Da wurde mir dann gesagt, dass das nur zur Kenntnisnahme dienen sollte. Ich habe dann darum gebeten, dass man dann vielleicht überlegen sollte, ob man denn nicht Regeln bezüglich des Raufens aufstellen sollte, damit wir Eltern dann auch in Zukunft auf solche Mitteilungen reagieren können.

Oh je, das klingt sehr niedlich Ich glaube, ich fände das überhaupt nicht schlimm und würde auch meinem Sohn gar nicht das Gefühl geben als wäre ich irritiert davon. Klar würde ich ihn auch nicht unbedingt loben dafür, aber ein Gespräch kann man ja auch so führen, dass man sein Kind einfach mal fragt, wie die Situation so war. Und wenn es wirklich nur ein kämpfen war, was ich total normal finde für Jungs in dem Alter, dann würde ich sicherlich die Lehrerin mal kontaktieren und sie fragen was das sollte.

Wenn das nun so wäre, dass er ein anderes Kind geschlagen hat, dann könnt ich den Kommentar ja verstehen und das kapiere ich auch, dass man den Eltern des Kindes so etwas mitteilen möchte. Aber unter 'kämpfen' verstehe ich etwas anderes. Sicherlich gibts da jedenfalls Klärungsbedarf und ich würde das nicht einfach so stehen lassen, sondern zumindest deinen Sohn um eine Stellungnahme bitten - Gegebenfalls sogar die Lehrerin darauf ansprechen.

was ich total normal finde für Jungs in dem Alter

Solltest Du jetzt Töchter haben bzw. jemals bekommen, dann solltest Du dringend daran arbeiten. Oder verstehe ich das falsch, wenn ich da raus lese, dass bei Mädchen in dem Alter nach so einem Vorfall dringend ein Krisengespräch mit Lehrer, Eltern und Schulpsychologen stattfinden muss, weil sich das Mädchen atypisch verhalten hat?

Ich bin davon überzeugt das die Sprache verräterrisch sein kann und sehe den Einwand bzw. Beitrag nicht als zu spitzfindisch oder übertrieben. Aber das passiert, wenn man Mädchen rosa kleidet, Jungen hingegen hellblau.

Und nein, entsprechend wertfrei erzogen machen auch Mädchen bei Spaßschlägerreien mit! Gut erzogene Kinder machen nämlich keinen Unterschied, ob eine Sache nun nur für Jungs ist oder nicht. Die anderen stecken hingegen schon ganz tief im Rollendenken!

Manche Lehrer finden Nichtigkeiten eben wichtig und wichtige Mitteilung vergessen sie hingegen tatsächlich mitzuteilen Auch wenn da ein Witz naheliegt, tu einfach so, als würde es dich entrüsten Lehrer neigen dazu, das sonst an den "brutalen, raufenden und unerzogenen" Jungen auszulassen, deren Mütter nicht in der Lage sind, sie auf die Konsequenzen einer solchen "Schlägerei" hinzuweisen.

Ich denke auch, dass ein "Zur Kenntnis genommen - Gespräch mit [Sohn] erfolgt" und Unterschrift reicht. Was du dann tatsächlich mit deinem Sohn bespricht muss die ja nicht wissen.

Da fällt mir ein, dass meine Mutter mal eine Lehrerin mit einem Apfelgriebsch beworfen hat. Das Fenster war offen, sie hat gezielt, der Apfel ist am Fensterrahmen zurückgeprallt und hat die Lehrerin am Kopf getroffen. Und das an ihrem Geburtstag. Die Lehrerin wollte ein Gespräch mit meiner Oma. Die kam dann nachmittags zu ihr nach Hause, meine Oma hat vorher mit meiner Mama abgesprochen, dass sie mit ihr schimpft und als die Lehrerin weg war, haben sich beide halb tot gelacht

Auch wenn da ein Witz naheliegt, tu einfach so, als würde es dich entrüsten

Das halte ich für den falschen Weg. Warum sollte man so tun als ob? Klar mag es einfacher sein, aber ich bevorzuge lieber den Weg zu fragen, was man denn nun mit der Mitteilung anfangen sollte.

Sowas kenne ich von der Lehrerin meines Sohnes auch. Ich mußte unterschreiben das mein Sohn einen anderen Jungen während des Unterrichts geschlagen hat. Sie hat aber nicht gesehen das der andere Junge meinen Sohn zuerst gehauen hat. Dann wurde mein Sohn beim wehren erwischt.

Gut, ich habe meinem Sohn erklärt das man nicht schlagen darf, auch nicht wehren. Mann kann sich auch melden und der Lehrerin die Sache schildern. Also ich habe den Fall unterschrieben und einen Komentar dazu geschrieben wie es mir mein Sohn erzählt hat. Es kam nichts mehr von Seiten der Schule und ich denke damit hat sich der Käse gegessen.

Ich glaube ich wäre so dreist und würde als Frage darunter setzen, ob der eintragende Lehrer in seiner Kindheit immer nur brav war. Denn die meisten Erwachsenen vergessen leider oft genug, das sie auch blödsinn angestellt haben. Und ich gebe auch derpunkt recht, das solche Kämpfe nicht nur von Jungs ausgetragen werden. Ok, ich hab mich nun wohl geoutet

Aber mal ehrlich, wenn man aus dem Pups einen Donnerschlag machen würde, dann müsste man die Kinder an die Leine legen, so das sie sich im Umkreis von 1 m bewegen können, aber keinen körperlichen Kontakt zum Nachbarkind bekommen.

Und auch beste Freunde kämpfen mal, besonders wenn sie entsprechende Spiele zelebrieren, wo sie dann eben Feinde sind. Sowas gehört dazu und sollte einfach nicht immer überbewertet werden.

Ich finde es sehr komisch, dass die Lehrerin so etwas ins MItteilungsheft deines Sohnes einträgt. Vor allem, weil sie ja nicht einmal hineinschreibt, was sie nun von dir möchte. Will sie ein Gespräch führen? Sollst du nur unterschreiben und damit bestätigen, dass du Bescheid weißt?

Zudem muss ich sagen, dass ich es nicht so furchtbar finde, wenn sich Kinder mal streiten und zanken, solange es nicht in ein regelrechtes Prügeln ausartet. Es ist doch bei Kindern ganz normal und ich kenne wohl niemanden, der nicht einmal in seiner Kindheit mit anderen gezankt hat!

An deiner Stelle würde ich einfach einmal das Gespräch mit der Lehrerin suchen und sie fragen, was sie mit einer solchen Mitteilung bezwecken möchte. Denn entweder ist es so schlimm gewesen, dass sie dringend mit dir darüber sprechen möchte oder eben nicht. Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass sie beim ersten oder zweiten Zanken deines Sohnes damit gedroht hat, ins Mitteilungsheft zu schreiben und dann beim dritten Mal eben ihre Drohung wahr gemacht hat- sozusagen als Druckmittel gegen deinen Sohn!