Ehepaare sind mit Kindern glücklicher

vom 22.11.2009, 07:57 Uhr

Der britische Forscher Luis Angeles hat eine erstaunliche Beobachtung gemacht. Verheiratete Eltern sehen ihr Leben positiver und sind glücklicher, wenn sie Kinder haben. Je mehr Kinder, desto stärker sind sogar die positiven Gefühle.

Das wäre ja noch nicht weiter bemerkenswert, hätte Angeles nicht auch festgestellt, dass dies nicht bei unverheirateten bzw. geschiedenen Paaren und Alleinerziehenden gilt; bei geschiedenen Paaren wäre diese Beobachtung ja durchaus nachvollziehbar.

Eine Erklärung für diese Beobachtung kann Angeles derzeit noch nicht liefern. Eine Vermutung ist, dass sich Paare, die sich zur Hochzeit entschließen, damit auch für eine Zukunft mit Kindern entscheiden. Daher empfinden diese Paare Kinder noch eher eine Bereicherung.

Was ist nun an dieser Beobachtung so besonders? Bisherige Forschungen zum gleichen Thema führten meist zu dem Schluss, dass Kinder nicht grundsätzlich glücklicher machen, da Eltern viel zu selten für die schwere Erziehungsarbeit mit schönen Momenten belohnt werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube es in gewissen Massen schon, dass Eheleute glücklicher sind wenn Kinder da sind. Kinder geben dem Leben irgendwie auch einen Sinn. Sie geben einem so viel. Aber sie kosten auch eine Menge Kraft. Ich weiss noch als ich mit dem ersten Kind schwanger war wie vollkommen und glücklich ich war.

Für die Beziehung zum Ehepartner aber finde ich kann ein Kind auch eine Ehe oder Beziehung verstören. Ein Kind kostet halt eine Menge Kraft, Zeit und Energie und oft hat man dann für den Partner keine Kraft mehr. Man muß auch noch Zeit und Luft für den Partner haben. Das darf man nicht vergessen. Viele Ehen werden geschieden aus dem Grunde das sich ein Partner vernachlässigt fühlt.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das kann ich total gut nachvollziehen. Erst letzte Woche habe ich mich in meiner Beziehung irgendwie so richtig leer gefühlt 'schon' nach 5 Jahren und hatte so den Eindruck, dass uns etwas fehlt, für das es auch langsam mal Zeit wäre. Ich kann mir nur ganz schlecht vorstellen, dass unsere Beziehung auch halten würde, wenn wir heute schon wüssten und beschlossen hätten, komplett auf Kinder zu verzichten. Ich glaube sogar fast, dass ich mich dann trennen würde, weil mir der Sinn verloren gegangen wäre.

Komischerweiser ist es doch etwas, worauf man wartet und wovon man stark ausgeht und auch wenn es sich ständig weiter nach hinten verschiebt, ist es ein Lichtblick und etwas, worauf man sich freut. Deshalb glaube ich nicht nur, dass Paare durch Kindern glücklicher sind, sondern ich glaube, dass viele Paare dadurch überhaupt erst so etwas wie Glück fühlen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kann mir schon gut vorstellen, dass Ehepaare glücklicher sind mit Kinder. Eine Bereicherung sind Kinder auf jeden Fall. Auch wenn sie natürlich viel Kraft und vor allem Nerven kosten :wink:

Warum jedoch Ehepaar glücklicher sein sollen mit Kindern, als unverheiratete Paare kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt doch genug Paare, die sich bewusst gegen die Ehe bzw. für die sogenannte "wilde Ehe" entscheiden und sich somit auch sicher sind, dass sie mit ihrem Partner eine Familie gründen wollen.

Das mit den Alleinerziehenden bzw. den Geschiedenen kann ich schon eher verstehen, da denen ja eigentlich der Partner fehlt für das perfekte Glück.

Naja... Vielleicht kommt da ja auch noch eine Erklärung ans Tageslicht und nicht nur eine Vermutung. Warten wir's ab.

» janineluca » Beiträge: 47 » Talkpoints: 0,25 »



Schon aus evolutionärer Sicht ist das doch nicht weiter verwunderlich. Immerhin ist das ja das Ziel: Nachkommen zu haben und wenn man das hat ist man wohl schon deswegen glücklicher.

Generell bin ich der Meinung, dass Kinder allerdings auch eine Belastungsprobe für die Beziehung darstellen. Und wenn man das zusammen gemeistert hat und im Einklang mit dem Partner und den Kindern lebt, hat man doch allen Grund glücklicher zu sein, als ohne Kind. Eherpaare mit Kindern streiten sich meistens eher wegen der Kinder, nicht aber mehr wegen anderen Sachen. Wenn man da aber an einem Strang zieht, kann man dieses Risiko ja schon minimieren.

Natürlich geben Kinder dem Leben einen Sinn. Sie geben und nehmen so viel und man geht wohl davon aus, dass sie einen das restliche Leben lang begleiten. Und das schon wichtig.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich denke, Kinder können zwar sehr anstrengend sein und können auch zu Streit führen, etwa bei unterschiedlichen Erziehungsansichten, aber dennoch schweißen einen Kinder auch richtig zusammen.

Der gemeinsame Stolz, die Kinder aufwachsen zu sehen und an deren Entwicklung teilzuhaben bzw. überhaupt, Mama und Papa zu sein, überwiegt denke ich bei den meisten Paaren, auch wenn nicht immer alles eitel Sonnenschein ist.

Natürlich gibt es auch Beziehungen, die gerade wegen eines gemeinsamen Kindes scheitern, aber diese Beziehungen stehen ja meist zu Anfang schon unter einem ungünstigen Stern und anstatt, dass sich beide Partner dann "zusammenraufen" zerbrechen sie an der Verantwortung, die sie fortan tragen sollen.

Aber die, die es schaffen, und das ist ja doch wohl die Mehrzahl, sind wohl tatsächlich glücklicher als vorher - Kinder geben einem eine Perspektive und einen Sinn, man wird auch gelassener bei vielen Dingen und sieht der gemeinsamen Zukunft als Familie entgegen.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde diese Forschung ein bisschen problematisch, da ich denke, dass man solche Aussagen nicht pauschal auf alle Menschen anwenden kann. Für den normalen Durchschnittsbürger mag es erstrebenswert sein, ein Reihenendhaus zu kaufen und sich dann mit den ein bis zwei Kindern dort mit Mitte dreißig niederzulassen. Das Lebensideal vieler Leute sieht nun einmal so aus und für diese Menschen ist der Nachwuchs sicher eine wundervolle Bereicherung.

Allerdings denke ich, dass viele Ehepaare auch ohne Kinder ein wundervolles Leben führen und mehr als glücklich sind mit all den Freiheiten, die Eltern oft nicht haben. Ich frage mich, ob diese Studie wirklich repräsentativ ist. Man muss sicher unterscheiden zwischen den Leuten, die sich Kinder wünschen und auch welche bekommen, denen, die sich Kinder wünschen und keine bekommen können und denen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben.

Zudem frage ich mich, wie man das Glück der einzelnen Ehepaare bewerten kann. An welchem Maßstab kann man Glück bemessen? Menschen sind Individuen und ich finde es sehr schwierig, wenn man davon ausgeht, dass jeder Mensch die gleichen Dinge benötigt, um glücklich zu sein. Was für den einen das größte Glück ist, ist für den nächsten vielleicht der reinste Albtraum.

Sehr problematisch finde ich auch die pauschale Aussage, dass das Glücksgefühl scheinbar mit der Anzahl der Kinder steigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das so stehen lassen kann. Irgendwann wird das Glücksgefühl auch sicher durch ein Gefühl der Überforderung abgelöst. Bei manchen Super-Muttis mag es so etwas nicht geben, aber mit Sicherheit bei sehr vielen anderen Erziehungsberechtigten.

Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, jeden Tag ein schreiendes Kind um mich zu haben und ich würde mich in meiner persönlichen Entfaltung sehr eingeschränkt fühlen, was dann letztendlich auch an meinem Glücksgefühl kratzen würde.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^