Ex-Freund droht mit Selbstmord

Ich war gestern und heute bei meiner Freundin. Sie hat vor ein paar Tagen mit ihrem Freund Schluss gemacht, weil es einfach nicht mehr zum Aushalten war mit ihm. Er hat ihr immer 100 Sms am Tag geschrieben, hat immer rumgeheult, ihr Vorwürfe gemacht etc. und das zerrt ja auch ganz schön an den Nerven. Sie hat per SMS Schluss gemacht, weil es anders nicht ging, denn sie möchte ihn nicht mehr sehen, es ist Vieles vorgefallen, was ich hier auch nicht erwähnen will.

Nun geht der SMS-Terror aber weiter. Er macht ihr die ganze Zeit Vorwürfe, dass sie sein Leben zerstört hat, dass er wegen ihr seine Arbeit verloren hat, weil er körperlich und seelisch total fertig ist. Wie gesagt schreibt er, dass sein Leben keinen Sinn mehr hat und sie total unter Druck setzt. Dazu kommt noch, dass die Eltern nichts von der Beziehung wussten, weil wie gesagt etwas vorgefallen war, weswegen die Eltern ihr den Kontakt zu ihm verboten haben und nun droht er auch damit, alles ihren Eltern zu erzählen. Meine Freundin ist natürlich total fertig und weiß nicht, was sie tun soll. Wart ihr auch schonmal in so einer ähnlichen Situation? Was würdet ihr tun, wenn ihr an der Stelle meiner Freundin wärt?

Ich war zwar zum Glück noch nie in so einer Situation, aber ich kann dir sagen was ich an der Stelle deiner Freundin tun würde.

Also das mit dem, dass er alles ihren Eltern erzählen will, würde mich persönlich nicht großartig interessieren, denn jetzt ist die Beziehung ja um und dadurch bekommt er sie ja auch nicht zurück. Er will sie damit ja wirklich nur unter Druck setzen, sie sozusagen erpressen zu ihm zurück zu kommen. Wenn ihn die Eltern aber eh schon nicht mögen, wird er da auch nicht allzu viel ausrichten können.

Und das mit dem, das sein Leben ohne sie keinen Sinn mehr machen würde, ist ja auch total erpresserisch. Ich meine, was bringt es ihm, wenn sie dann mit ihm zusammen ist, obwohl sie das eigentlich überhaupt nicht will? Dann müsste er sich ja immer denken, dass er sie quasi gezwungen hat mit ihm zusammen zu sein.
Natürlich macht man sich dann immer Gedanken, ob er es nicht ernst meinen könnte und sich dann wirklich was antut, aber will sie denn den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen, obwohl sie nicht glücklich ist mit ihm? Er würde sie ja schließlich bestimmt immer wieder darauf hinweisen, dass das Leben ohne sie keinen Sinn hat.

Ich muss also ehrlich gestehen, dass ich da nicht großartig darauf reagieren würde, weil sonst macht man sich selbst auch noch kaputt.

Als erstes würde ich zu den eigenen Eltern gehen und ihnen halt die Situation schildern. Ist einfacher und angenehmer als wenn sie es hintenrum erfahren.

Zu dem Ex- Freund. Ich für meinen Teil nehme bei Suizidankündigungen mittlerweile eine starre Richtung ein. Wenn ich es für akut halte, benachrichtige ich auch die Polizei. Und da die Androhungen ja via SMS kommen, hat deine Freundin ja noch einen Beweis dafür. Und so wie du es schilderst, ist er auch nicht wirklich in der Lage, ein konstruktives Gespräch zu führen. Ansonsten würde ich nämlich eher zu einem Gespräch raten, bei dem noch jemand drittes, unbeteiligtes mit dabei ist und das ganze möglichst an einem neutralen Ort.

Ich hatte auch mal vor einigen Jahren einen Freund, der so ähnlich reagiert hat wie der Freund deiner Freundin. Er schrieb mir damals auch ständig SMS, dass ohne mich alles keinen Sinn hätte und er wegen mir völlig am Ende ist. Irgendwann kamen sogar Nachrichten, dass er wegen mir Drogen nehmen würde, um das alles ertragen zu können.

Damals habe ich mir auch erst Gedanken gemacht, ob er sich etwas antun würde. Aber er hat es nie getan. Das war einfach nur ein Erpressungsversuch. Er wußte nicht mehr, wie er es sonst versuchen sollte.

Ich denke, so wird es bei deiner Freundin auch sein. Ihr Exfreund sieht einfach keinen anderen Ausweg mehr. Dabei ist das totaler Schwachsinn. Was bringt ihm das? Er macht deiner Freundin damit nur ein schlechtes Gewissen. Aber eine gute Beziehung kann daraus nicht mehr entstehen. Wahrscheinlich können solche Personen in so einem Moment einfach nicht soweit denken. Sie versuchen mit aller Macht die "geliebte" Person zurück zu bekommen.

Das einfachste ist wirklich, gar nicht mehr darauf zu reagieren. So habe ich es damals gemacht.

Ich hoffe nur, dass der Exfreund deiner Freundin nicht ganz so durchgeknallt ist wie meiner es war. Ich hatte dann irgendwann meine Telefonnummer geändert, weil er keine Ruhe gegeben hat. Aber selbst das hielt ihn nicht davon ab, weiter zu versuchen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Dann kamen eben Mails oder er versuchte über Freunde von mir etwas heraus zu finden oder auch mich bei ihnen schlecht zu machen. Und später kamen dann Drohungen, dass er mir oder meinem neuen Freund etwas antun wollte. Schrecklich!

Das Problem mit den Eltern soll deine Freundin nicht so schlimm sehen. Ich denke, dass die Eltern wahrscheinlich schon erst einmal enttäuscht sein werden. Aber dadurch, dass die Beziehung ja eh am Ende ist, wird das halb so schlimm. Was sollen sie jetzt im Nachhinein noch dagegen machen außer vielleicht ihre Enttäuschung darüber ihrer Tochter gegenüber zu äußern? Außerdem gehe ich auch davon aus, dass es wieder so eine leere Drohung ist.

Dieser Thread hier wird dir bestimmt schon weiterhelfen Wenn der Ex mit Selbstmord droht?! . Keiner sollte sich erpressen lassen und es kann nicht gut gehen, wenn man mit einem Expartner wieder zusammen kommt, nur weil er damit droht sich umzubringen.

Das Vertrauen ist doch dann auf jeden Fall hin. Dann muss ich ja immer wieder Angst haben, dass er wieder damit droht sich umzubringen. Und wenn es hart auf hart kommt, weiß man nicht, zu was er dann noch fähig ist. Wäre er dann auch fährig, mir was anzutun, wenn ich mich wieder auf ihn einlasse?

Für mich wäre es kein Grund mich wieder auf den Menschen einzulassen. So hart, wie es klingt. Aber es ist sein Leben und ich lasse mich nicht erpressen und wenn er meint, dass er mich erpressen muss, dann muss er damit rechnen, dass ich nicht drauf eingehe und die Konsequenzen ziehen.

Diesen Psychoterror, den der Ex-Freund deiner Freundin da abzieht, finde ich ganz schlimm und ich würde mir das an Stelle deiner Freundin auch nicht länger antun. So wie du die Situation beschreibst, ist das ja auch für deine Freundin extrem belastend. Zum einen leiden in der Regel beide Beteiligten nach einer Trennung, sowohl der Verlassene als auch derjenige, der gegangen ist. Zusätzlich kommt nun für deine Freundin noch hinzu, dass diese Beschuldigungen und Vorwürfe von ihrem Ex-Freund geäussert werden, auch wenn diese offenbar weder Hand noch Fuß haben. Wenn sie ein Mensch ist, der sich nicht klar von so etwas distanzieren kann, kann das auf Dauer sehr zermürbend, verletzend und einfach nur kraftraubend sein. Daher muss sie unbedingt versuchen, die Situation zu verändern und in vernünftige Bahnen zu lenken.

Als erstes sollte sie dringend ihre Handy-Nummer wechseln. Das ist kein allzu großer Aufwand, vor allem nicht, wenn es sich um ein ausschließlich privat genutzes Mobiltelefon handelt. Dem SMS-Terror könnte deine Freundin auf diese Weise schnell ein Ende bereiten. Ausgehend von dem was du schreibst, habe ich nicht den Eindruck, dass deine Freundin in der Lage ist, diese SMS einfach zu ignorieren, obwohl das natürlich der schnellste Weg wäre, die Sache hinter sich zu lassen. Dafür müsste sie aber in der Lage sein, sich von dieser ganzen Sache ausreichend zu distanzieren, was nicht der Fall ist.

Nachdem deine Freundin diesem SMS-Krieg durch Löschung der Nummer oder ähnliches Einhalt geboten hat, sollte sie den Kontakt zu dem Ex-Freund rigoros abbrechen. Das ist natürlich nicht leicht, in solchen ausweglosen Situationen und gerade nach einer solch schlimmen Trennung der einzige Weg. Vor allem muss deine Freundin sich immer wieder selbst vor Augen halten, dass die Vorwürfe ihres Ex-Freundes nichts mit ihr zu tun haben. Wenn sie darunter leidet, dass er ihr diese Vorwürfe macht, muss sie lernen, diese Vorwürfe umzubewerten. Er sagt, dass sie sein Leben zerstört hat, dass er sich umbringen will und dass er wegen ihr seine Arbeit verloren hat. Das ergibt logisch betrachtet einfach keinen Sinn. Letztendlich ist es so, dass er mit der Situation nicht zurecht kommt und sich demzufolge nicht wegen ihr das Leben nehmen will, sondern weil er selbst nicht mit der neuen Situation zurechtkommt. Natürlich ist sie irgendwie ein Auslöser. Dennoch muss er seinen Schmerz und sein Gefühl des Verlassen- und Einsamseins anders kanalisieren und darf nicht seine ehemalige Freundin für seinen Schmerz verantwortlich machen. Wenn er selbst nicht mit der Situation zurechtkommt, muss er sich professionelle Hilfe suchen. Ich finde es ganz schlimm, dass er dem Mädel die Verantwortung für sein Leben aufdrängt.

Die Situation mit den Eltern ist zwar ungünstig, aber auch hier sollte sich deine Freundin nicht erpressen lassen. Falls wirklich die Gefahr besteht, dass er petzen geht, sollte sie offen und ehrlich mit ihren Eltern sprechen und ihnen die ganze Situation, inklusive der Drohungen des Ex-Freundes schildern. Natürlich werden die Eltern nicht begeistert sein und ihr vielleicht auch sagen, dass sie ja schon immer gewusst haben, dass es so kommen wird. Dennoch ist das der beste Weg, um dem Typen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Deine Freundin darf sich auf diesen Terror einfach nicht mehr einlassen, auch wenn das viel leichter gesagt als getan ist. Sie muss es aber immer wieder versuchen und sich daraus lösen, auch wenn es anfangs sehr schwer ist.

Das kenne ich leider und kommt recht häufig vor. Die Ex-Freundin meines besten Freundes ist auch so eine Kandidatin, die offenbar sogar ihr letztes Fünkchen Würde verloren hat, weil sie auch etwa 4 Wochen nach der Trennung noch immer nicht aufhört zig SMS pro Tag zu schicken und in denen auch mit Selbstmord zu drohen. Auf sowas darf man sich wirklich gar nicht einlassen. Ich würde derartige Kommentare wirklich nicht einmal werten, d.h. ich würde nicht sagen 'Das machst du ja eh nicht!' oder 'Bitte nicht!', sondern ich würde das komplett ignorieren.

Leider kenne ich nämlich auch einen Fall, bei dem sich jemand wirklich das Leben nahm nachdem er es seiner Ex-Freundin zuvor androhte. Ich weiss von ihrer Mutter, dass sie sich bis heute starke Vorwürfe macht, weil sie damals so etwas sagte wie, dass ich ihm eh nicht glaubt, dass er das tut - Nachdem er es doch tat sah sie sich fast als Auslöser dafür an, dass er so reagieren musste, um ihr etwas zu beweisen. Heute geht es ihr noch immer sehr schlecht, obwohl das schon an die 6 Jahre her ist. Damit wollte ich keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich denke, dass Leute so etwas machen, wenn sie es androhen und besonders nicht die, die es als Druckmittel verwenden, aber es ist ein Fall, bei dem es mal anders lief. Deshalb würde ich so etwas nie kommentieren. Und wenn er 30 Mal sagt, er springt vor den Zug oder erhängt sich, dann würde ich den Hörer auflegen und sagen, dass ich mich nicht erpressen lasse.

Meiner Erfahrung nach lässt sowas nach einem halben Jahr dann auch langsam nach, wenn der/die Andere es eingesehen hat, dass es zu nichts führt. Aber man kommt nur mit absoluter Kälte und deutlichem Desinteresse weiter.

Mein Ex Freund war auch so und hat mich nach der Trennung mit SMS bombardiert, als ich dann immer weniger zurückgeschrieben habe oder einfach nur genervt war, hat er dann geschrieben, dass er sich umbringen will. Ich habe ihn dann immer mehr ignoriert und gar nicht mehr geschrieben. Ich schäme mich dafür, aber damals wäre es mir auch egal gewesen, wenn er es dann gemacht hätte.

Ich würde eventuell die Eltern des Ex Partners über diese Nachrichten informieren. Diese können sich ja dann darum kümmern, aber sie sollte auf keinen Fall reagieren. Würde sie immer wieder antworten, wird es nur schlimmer und er macht sich dann immer wieder Hoffnungen. Jede Aufmerksamkeit ist hier fehl am Platz. Bekommt man etwas Konkretes zu lesen, kann man dann auch die Polizei informieren, aber vorher würde ich nicht reagieren.

In so einem Fall sollte man auf emotionale Erpressungen nicht mehr reagieren, sondern die Eltern informieren. Gegebenenfalls auch Jugendamt oder Polizei. Ich hatte mal einen Freund, der mich wochenlang jeden Abend mit Selbstmorddrohungen bedrängte. Nachdem ich ihn anfangs noch ernst nahm, fühlte ich mich irgendwann erpresst und bin zur Polizei, habe denen die SMS gezeigt. Nach ihrem Besuch bei ihm war dann Ruhe.

Der Kerl hat anscheinend einen ziemlichen psychischen Knacks. Ich würde seiner emotionalen Erpressung auf keinen Fall nachgeben. Natürlich ist mit Selbstmorddrohungen nicht zu spaßen, aber andererseits kann deine Freundin auch nicht nur aus Angst mit ihm zusammen bleiben. Das kann niemand von ihr verlangen und sie sollte sich deswegen kein schlechtes Gewissen machen lassen. In aller Regel bleibt es in solchen Situationen auch bei der Drohung.

Dadurch, dass die Eltern in dieser Geschichte noch so eine große Rolle spielen, gehe ich einfach mal davon aus, dass die beteiligten Personen eher noch jugendlich sind, oder liege ich da falsch? In der Pubertät sind gerade junge Männer oft emotional noch nicht sehr gefestigt und eine Trennung wird zum großen Drama. Für seine psychische Labilität spricht auch der Kontrollwahn (SMS- Bombardement) Später wird er vielleicht einmal lernen besser damit umzugehen, wenn er wieder in einer ähnlichen Situation ist. Er muss einsehen, dass emotionale Erpressung keine Art und Weise ist eine Beziehung zu führen und er damit nicht weiterkommt.

Überhaupt nicht zu reagieren halte ich für einen Fehler. Deine Freundin sollte ihm zurückschreiben und ihm unmissverständlich klarmachen, dass er mit diesem Verhalten nicht durchkommt. Wenn sie überhaupt nicht zurückschreibt wird er sich vielleicht in Selbstmitleid verlieren und seine Drohung möglicherweise doch in die Tat umsetzen.