Verschlossene Menschen - Weiter bohren oder bleiben lassen?
Gott eh, jetzt tu doch nicht so als hätte ich ihn jemals unter Druck gesetzt oder wäre ihm auf die Nerven gegangen. Es fällt eben auf, wenn ein erwachsener Mann einem gegenüber sitzt und den ganzen Abend nur 4 Worte sagt. Ich habe mir lediglich Sorgen gemacht und ihn auch nur zweimal etwas gefragt und als ich gemerkt habe, dass er nicht möchte, habe ich ihn in Ruhe gelassen. Meinst du ich bin der Idiot, der sich 6 Stunden lange praktisch mit jemandem unterhält, der einsilbig antwortet? Ich habe nur geschrieben, dass ich es nicht normal finde und fand und dass er mir leid tut.
Und dass DU ein Problem mit normaler Kommunikation hast, weiss ich schon lange. Deshalb finde ich auch nicht gerade, dass du jetzt so das richtige Beispiel für Normalität bist.
Sippschaft hat geschrieben:Und dass DU ein Problem mit normaler Kommunikation hast, weiss ich schon lange. Deshalb finde ich auch nicht gerade, dass du jetzt so das richtige Beispiel für Normalität bist.
Ich habe bestimmt kein Problem mit "normaler" Kommunikation. Woran machst du das fest? Und wenn du das glaubst, dann denke ich, dass du auch bei dem jungen Mann etwas falsch interpretierst. Denn nicht jeder muss nur "dummschwätzen". Es gibt Menschen, die einfach nicht viel reden und es gibt Menschen, die quasseln einem ein Kotlett an die Backe. Und andere wiederum sind eben ein Mittelding und quatschen "normal".
Vielleicht solltest du den jungen Mann einfach in Ruhe lassen und ihn nicht aus der Reserve locken, wie du es ein posting vor meinem noch einmal geschrieben hast. Es ist eben nicht jedermanns Sache.
Das meinte ich: Unter Geschwistern reden die wenigsten mehr miteinander, als das nötigste, aber darunter verstehe ich auch, zu fragen, wie der Urlaub war, wie die Arbeit läuft, wie's mit den Kindern (sofern vorhanden) klappt, etc.
Ja, so ein Arbeitstag ist schon schwierig, vorallem wenn man kein sehr gesprächiger Mensch ist. Aber es soll ja auch Berufe geben, in dennen das weniger erforderlich ist. Solange er keinen Kunden- oder Telefonkontakt halten muss, denke ich, klappt das schon irgendwie. Um mal ein ganz blödes Beispiel zu bringen: Kennst Du die "Telenovela" "Anna und die Liebe"? Das mit Jeanette Biedermann? Ich hab da Anfangs ab und zu ein paar Folgen gesehen und die Hauptdarstellerin dort war auch überaus schüchtern, besonders "fremden" Personen gegenüber, selbst wenn's "nur" der Arbeitgeber war. Und zwar so schüchtern, dass die nur dort stand und aussah wie ein Karpfen: Mund auf und zu, aber raus kam nichts. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch im echten Leben sehr häufig der Fall ist.
Dass Du ihm helfen möchtest in allen Ehren, ich versteh auch das er Dir leid tut und ich würde in aller Wahrscheinlichkeit genauso handeln wie Du. Denn jemand der Stundenlang nur dasitzt und sich seinen Teller, oder die Tischplatte anschaut, tut mir schon leid. Aber ich fürchte, dass Du ihm nicht helfen kannst - wenn er das nicht will, sowieso nicht. Da fällt mir ein: Hast Du ihn jemals darauf angesprochen? Ich glaube, nach so langer Zeit wäre mir schon längst ein "Hast Du eigentlich kein Interesse an einer Unterhaltung mit mir?" oder ähnliches rausgerutscht.
Ich selbst bin zumindest aktuell auch jemand, der ein großes Problem hat, ein vernünftiges Gespräch auf die Beine zu stellen. Als kleines Kind konnte ich zwar ohne Ende quasseln, in den letzten Jahren hat sich das aber immer mehr geändert. Wahrscheinlich wirke ich also auch sehr verschlossen.
Bei mir ist es allerdings nicht so, dass ich prinzipiell nicht mit Leuten reden will, die ich nicht selbst als "Freunde" bezeichnen würde, selbst fällt mir einfach nur ganz selten ein Thema zum reden ein und wenn ist das leider meistens auch schnell wieder gegessen und wenn mich jemand etwas fragt antworte ich auf die Frage aber eine Gegenfrage oder sonst etwas um das Gespräch am Leben zu halten fällt mir dann eigentlich auch nie ein, auch wenn ich in letzter Zeit versuche gesprächiger zu werden.
Ich persönlich wäre also froh, würde sich jemand mal die Mühe machen und versuchen mich aus der Reserve zu locken, auch wenn mir klar ist, dass das für mein Gegenüber auch nicht ohne weiteres zu erledigen ist weil ich meistens keine "passenden" Antworten dafür gebe.
Ich wäre also auch dafür dass du mal klärst wieso er dir gegenüber bzw. generell so verschlossen ist, wenn er nicht vernünftig auf die Frage antwortet sollte klar sein, dass er einfach nicht an einem Gespräch interessiert ist, wobei du hier gegebenenfalls auch zwischen den Zeilen lesen musst um vielleicht doch einen kleinen "Hilferuf" zu erkennen.
Ich bin auch kein unbedingt kommunikativer Mensch. Und es gibt Leute, mit denen habe ich einfach kein gemeinsames Gesprächsthema. Und das trifft auch auf Verwandte zu.
Wenn ich meinem Cousin begegnen würde, würde ich ihn eventuell fragen was sein Studium macht. Er würde was vor sich hinbrummeln, keine Gegenfragen stellen und wir würden wieder auseinander gehen.
Und auch mit meinen nächsten Angehörigen verläuft das oft ähnlich. Wenn mein Vater anruft und diese Verlegenheitsfrage stellt, wie es mir geht, antworte ich schon automatisch gut. Und das auch wenn mir gerade noch die Tränen über das Gesicht liefen. Ein einziges Mal habe ich gesagt, nicht so gut. Die Verlegenheit am anderen Ende der Leitung konnte man förmlich spüren. Er meinte, das ihm das Leid tut und fing an von sich zu erzählen. Und ich fragte mich nur, warum ihm das Leid tut. Nachgefragt wurde auch nicht weiter.
Letztens wollte er mich zu irgendwas zwingen. Und ich sass total geplättet da und sagte dann, das ich an dem Termin wahrscheinlich im Krankenhaus bin. Da setzte das ganz grosse Schweigen ein. Ach ja wir sassen im Auto, mitten in der Stadt im Stau und keiner konnte flüchten. Zwei Tage später am Telefon fing er wieder an. Er hatte eine neue Idee was er nun zum selben Termin wollte. Und ich soll mir überlegen ob ich das nicht auch will. Da dachte ich auch nur, Hallo? ich hab dir doch gesagt, das ich da eventuell im Krankenhaus bin.
Krankenhausaufenthalte gehören mittlerweile halt leider zum Teil zu meinem Leben. Wenn es nach mir ginge, würde ich weder meinen Vater noch meinen Bruder informieren. Aber mir sind die Vorwürfe dann zu doof. Aber sie fragen nie wirklich nach, warum ich nun eigentlich mal wieder im Krankenhaus bin.
Mein Bruder sucht an sich kaum Kontakt zu mir. Wenn wir mal Kontakt haben, dann meistens weil ich ihn angerufen habe. Oder weil wir uns halt mit unserem Vater treffen. Wenn ich mal im Krankenhaus bin, kommen sie eher gezwungenermassen mal vorbei. Aber die Besuche kann ich an einer Hand abzählen. Und da sind nicht nur die bescheidenen Besuchszeiten dran schuld.
Beim letzten Klinikaufenthalt hat seine Freundin mal näher nachgefragt. Und ich war eh in einem so desolutem Zustand, das ich halt einiges erzählt habe. Beide waren eher sprachlos über das was in meinem Leben so ablief. Was aber in dem Fall eher den Bereich Therapie allgemein betraf. Das wars aber auch.
Ich glaube, das sich eine solche Sprachlosigkeit, wie du sie schilderst, aber auch mit den Jahren legen kann. Wie gesagt, ich bin auch nicht unbedingt der grosse Redner. Wenn nun Treffen mit meinem Vater oder meinem Bruder anstehen, überlege ich mir im Vorfeld schon, über was man sprechen könnte. Meinen Bruder kann ich eher mal was zu einem Film oder einer Serie fragen, die wir beide kennen. Meinen Vater bekommt man mit Fragen zu seinem Beruf dran. Wobei das nun schwierig werden dürfte, da er ja in Rente ist. Aber irgendwas findet sich immer. Darf halt nur nicht zu persönlich werden.
Ach ja mit den Brüdern von Freundinnen hatte ich an sich auch immer wenig Kontakt. Wobei meine Freundinnen meistens Schwestern hatten und die auch alle eher gemeinsam unterwegs waren. Sprich man traf sich eh gemeinsam. Da war dann die Situation eine andere.
Bei dir kommt halt erschwerend dazu, das ihr über drei Ecken miteinander verwandt seid. Aber es gibt auch Verwandte, mit denen ich nicht wüsste, was ich reden soll. Und so Standardfragen, wie es geht, finde ich immer doof. Denn da erwartet man meistens ja schon die Antwort: Gut. ( Nein ich will nicht sagen, das du es so machst!)
Also ich kenne auch ein paar verschlossene Menschen und ich versuche immer, dass ich mit ihnen ins Gespräch komme und mit ihnen zu sprechen. Man sollte verschlossene Menschen nicht einfach ignorieren und einfach nicht mit ihnen sprechen, weil sie sich dann noch mehr ausgegrenzt fühlen.
Und ich glaube es wäre am besten, wenn man mit der Person ein Gespräch anfängt und einfach ein bisschen mit ihm redet und dann fühlt er sich vielleicht auch sicherer und beginnt auch auf deine Fragen zu antworten oder selber Fragen zu stellen.
Ich sehe in einer solchen Verschlossenheit nichts tragisches oder gar etwas, dass das Leben wirklich einschränkt. In meinem Bekanntenkreis gibt es genau solch einen jungen Mann: der lässt sich partout nicht aus der Reserve locken. Daran habe ich mich einfach gewöhnt und suche mir dann andere Gesprächspartner.
Weiterbohren würde ich in einem solchen Fall nicht, weil das ja nun wirklich nichts bringt. So jedenfalls meine Erfahrung und Deine ja auch. Und der junge Mann (mein Bekannter) wirkt auch nicht so als wäre sein Leben eingeschränkt. Der ist halt so und macht einen zufriedenen Eindruck. Es hat hat jeder andere Vorstellungen.
Aber selbst wenn das Leben eines solchen Menschen eingeschränkt werde, kann man das sicher schwer ändern, in dem man immer wieder versucht diese Person aus der Reserve zu locken. Da muss die Person dann selbst aktiv werden.
Ich bin auch vielen Menschen gegenüber verschlossen. Auf Arbeit in meinem Kittel komme ich klar, das ist kein Problem, aber mit einigen anderen Menschen im Privatleben habe ich echte Schwierigkeiten zu kommunizieren. Mit ein paar Mitschülern, mit ein paar Lehrern, mit überwiegend allen Verwandten. Bei den letzteren und bei einigen Mitschülern bin ich gar nicht interessiert, an übermäßig vielen Worten. Da hab ich einfach keine Lust mit denen zu reden und schweige lieber. Die sind einfach so unsympatisch, schlimm. Das könnte also schon mal ein Grund sein: ihr seid ihm einfach unsympatisch.
Mit manchen anderen Personen und Lehrern komme ich auch nicht so recht ins Gespräch, weil viele von ihrer Art her ganz anders sind als ich. Viele sind so überschäumend und da ich ruhig bin, "verschreckt" bzw. hemmt mich das noch mehr. Mit anderen ruhigen Menschen komme ich gut aus und natürlich mit meinen sehr lebhaften Freunden. Die Pappenheimer hat man kennen und lieben gelernt, da taut man dann selbst auf.
Aber zum Beispiel mit meinen eigenen Schwestern kann ich auch nur ganz schlecht reden. Das war früher mal anders, aber seitdem sie weggezogen und nur noch selten auf Besuch da sind, haben wir uns irgendwie auseinander gelebt und entfremdet. Wir wissen auch nicht, was in dem anderen so vor sich geht, kennen den Alltag des anderen nicht, haben überhaupt keine gemeinsamen Interessen und keine Beziehung in diesem Sinne. Da ist nichts, was uns verbindet und mehr als Smalltalk kommt da auch meistens nicht mehr zustande. Vielleicht ist es auch das, was ihn hemmt, dass er Euch im Grunde genommen nicht kennt.
Treffe ich auf verschwiegene Menschen, bohre ich nicht. Ich glaube, dass einen das gar nicht weiterbringt. Das verschreckt den stillen Menschen auch nur und er fühlt sich dann gejagt und bedrängt. Dann kommt ihr erst recht nicht an ihn heran, vielleicht habt ihr es schon überstrapaziert. Ich bin sowohl im Altersheim als auch im Kita-Praktikum auf sehr ruhige Menschen gestoßen und für mich waren das immer die interessantesten. Und hier lässt sich auch schön zeigen, dass Bohren nichts nützt:
Wir hatten in der Kita ein kleines Mädchen, 2 oder 3 Jahre alt, und die war seit 4 Monaten "neu" in der Kita. Sie war tatsächlich immernoch neu, sie stand immer mit dem Finger an der Lippe spielend in irgendeiner Ecke und hat die anderen ängstlich beobachtet. Sie hat mit keinem gesprochen, weder mit den Kindern noch mit den Erzieherinnen. Die Erzieherinnen haben immer sehr gebohrt und wollten alles Mögliche von ihr und das lautstark. Die wollten sie dazu zwingen, dass sie mit ihnen redet. Sowas kann man aber nicht erzwingen.
Ich war ja völlig falsch im Kindergarten und hab überhaupt keine Lust gehabt, mich in die Spiele der großen und kleinen Kinder einzumischen, wenn wir draußen waren. Die haben sich alle allein beschäftigt, was sollte ich da noch. Also hab ich mich hingesetzt und habe das Ganze beobachtet. Gleich am ersten Tag fiel mir diese stille Kleine aus einer anderen Gruppe auf. Ich habe dann drei Nachmittage nichts weiter getan, als sie beobachtet, ihr zugezwinkert, ihr manchmal gewinkt, etc. Am vierten Tag bin ich ohne großes Tamtam zu ihr hin, hab mich hingehockt und habe sie gefragt, ob sie mit den anderen spielen möchte. Sie sagte nichts. Dann hab ich sie gefragt, ob sie mal mit zu mir kommen möchte, damit sie nicht so alleine rumstehen braucht. Sie hat genickt und ist still mit zu meinem Platz gekommen. Erst stand sie neben mir, dann konnte ich sie auf meinen Schoß setzen.
An dem Tag darauf habe ich sie gefragt, ob sie mit mir spazieren gehen möchte, sie nickte und reichte mir die Hand. So sind wir ganz langsam über den Spielplatz gewandert und ich habe ihr erklärt, was die anderen Kinder da so machen. Na und so ging das Stück für Stück. Ich habe nichts gefordert, ich habe sie einfach nur ruhig angesprochen und sie entscheiden lassen, wann sie sich mir öffnen will. Nach einer anderthalben Woche wollte sie jeden Tag mit mir spazieren gehen und langsam fing sie an mit mir zu sprechen. Erst einzelne Wörter und nach 2 Wochen plapperte sie mit mir fröhlich über Erde, Steine, ihren Papa, etc. Sie war plötzlich richtig aufgeweckt und ich war erstaunt, wie viel in ihr steckte. Sie hat für ihr Alter schon viel gewusst und hat mir viele Fragen gestellt. Man darf die ruhigen Menschen nicht unterschätzen!
Irgendwann konnte ich mit ihr sogar zu anderen Kindern gehen und dann haben wir erst gemeinsam mit denen gespielt, dann hat sie auch allein mit denen gespielt. Und haben sie ihr etwas weggenommen, hat sie sich sogar zu verteidigen gewusst und ein bisschen mit den "Dieben" geschimpft, richtig energisch manchmal. Und nun meine größte Freude, eine weitere Erkenntnis: mit den Erzieherinnen, die das gar nicht ertragen konnten, dass wir uns so gut verstanden haben, hat sie nach wie vor keinen Ton gesprochen! Da kam mal eine zu uns und fragte aufdringlich: "Musst Du mal aufs Klo?!" Die Kleine sagte nix. Ich lächelte und fragte sie auch nochmal, da sagte sie zu mir ganz sachlich: "Nein!" Die Erzieherin hat vielleicht blöd geguckt.
Und ich finde, dass das ein sehr gutes Argument gegen das "Bohren" ist. Bei ruhigen Menschen ist weniger oft mehr. Nicht, dass man sie nicht beachten soll, oh nein, aber man sollte sie mit Hilfe kleiner Zeichen (mal ein Lächeln, mal ein Winken, mal ein sachtes Schulterklopfen) selbst dazu bringen, dass sie sich irgendwann öffnen. Anders geht es nicht. Und schafft man es nicht, dann ist es eben so, dann ist man vielleicht einfach der falsche Gesprächspartner.
Ich persönlich kenne zwar keinen Menschen der so extrem verschlossen ist, würde da aber nicht extrem nachbohren. Ich könnte mir vorstellen, dass er nicht besonders erfreut ist, wenn du oder ihr gemeinsam ständig Fragen stellt und immer weiter bohrt.
Vielleicht ist der Bruder deiner Freundin ja nur bei euch beiden so!? Wisst ihr ob er Freunde hat und wie er dort so ist? Immerhin könnte es ja sein, dass er tatsächlich nur in seiner eigenen Familie so verschlossen ist. Ich denke auch nicht, dass ihr mit eurem Nachbohren etwas bewirken könnt. Wenn er euch nichts erzählen möchte, gibt er euch ja ohnehin nur kurze Antworten und wird euch wahrscheinlich auch gar nichts von den Dingen erzählen, die ihn wirklich beschäftigen.
Ich bin auch von Natur aus ziemlich verschlossen. Gegenüber meinen MItmenschen verhalte ich mich immer ruhig und ich wurde schon des öferen, als ,,stummer Fisch" bezeichnet. Ich öffne mich den Menschen erst, wenn ich sie schon eine Zeit lang kenne. Neuen Leuten gegenüber,bin ich immer ziemlich misstrauisch. Mit schüchternen Menschen, wie ich es auch bin, ist es meistens schwierig umzugehen.
Die Situation spielt dabei eine wichtige Rolle. Die meisten Schüchternen Menschen möchten lieber erst angesprochen werden, bevor sie eine Antwort geben. Aber es kann auch von der Umgebung abhängig sein. Gerade auf einer Familienfeier, auf deren viele Leute anwesend sind, möchte man nicht gerne reden.
Ich persönlich, mag auch Familienfeiern nicht so besonders. Ich versuche sie immer zu vermeiden, mit ein paar Ausreden. Ich mag es einfach nicht und mir ist es immer unangenehm, wenn mich meine Verwandten über meine Person ausfragen und ich dabei im Mittelpunkt des Gespräches stehe. Das ist mir dann meistens peinlich. Mir gefällt diese Position einfach nicht, ich betrachte das Gespräch lieber von der Außenseite und höre zu, anstatt das ich meinen Senf dazu gebe.
Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich ziemlich sensibel bin. Ich halte meistens ein Gespräch so kurz wie möglich, da ich nicht möchte dass es zu Konflikten kommt und Kritik angwendet wird. Ich bin schon von Natur aus so, dass ich wenig einstecken kann und Kritik bei mir zur Selbstzweiflung führt, auch wenn die Person mir gegnüber es nicht so ernst gemeint hatte.
Schüchterne Menschen haben es nun mal nicht so leicht im Leben. Die einen kommen besser mit dieser Situation klar, die anderen weniger. Die Überwindung mit jemanden zu reden, den man nicht kennt, oder der einen unsympathisch ist ist schon schwierig genug.
Deswegen sollte man beachten, dass man bei einen Gespräch (mit schüchternen Menschen), so gut wie möglich versucht Fragen zu vermeiden und erstmal mehr über sich selbst erzählt. Die meisten Personen tauen dann schon mit der Zeit auf und das Gespräch ist dann nicht mehr so angespannt und wird mit der Zeit zunehmend lockerer. Auch auf der Körpersprache sollte man achten, sitzt die Person mit verschränkten Armen dort, möchte sie vielleicht zur Zeit nicht reden. Das sollte man dann auch respektieren und nicht anfangen ,,nachzubohren".
Ein kleines Lächeln bewirkt schon manchmal Wunder, sodass ein ordentliches Gespräch zustande kommen kann. Auch aufdringlich sollte man nicht gleich sein, dass wirkt ziemlich abschreckend und ist ein echter Gesprächskiller. Man sollte sich deshalb, immer langsam an das Gespräch ,,heranpirschen".
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