Wie Besuche von Zeugen Jehovas dauerhaft beenden?

vom 19.11.2009, 14:17 Uhr

Bei meinen Eltern in der Wohngegend häufen sich langsam die Hausbesuche der Zeugen Jehovas. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Leute mit dieser Glaubensrichtung – und meine Eltern auch nicht. Allerdings zehren diese penetranten und inzwischen bald täglich vorkommenden Hausbesuche inzwischen schon sehr an den Nerven meiner Eltern, da sie beide absolut kein Interesse an der Religion der Zeugen Jehovas haben.

Meine Mutter ist allerdings viel zu höflich und zu schüchtern, um den ungebetenen Besuchern einmal klipp und klar zu sagen, dass sie bitte die Besuche bei ihnen unterlassen sollen. Sie möchte die Leute nun mal auch nicht kränken, indem sie unhöflich wird. Des öfteren haben meine Eltern abends nun auch schon einfach die Tür geschlossen gelassen und auf das Klingeln einfach nicht reagiert. Das bringt sie allerdings auch nicht weiter, denn die Besucher versuchen es an einem anderen Tag dann natürlich einfach noch einmal.

Ich wohne leider auch sehr weit von meinen Eltern entfernt, so dass ich nicht einfach hinfahren und für meine Mutter einmal Klartext mit den Zeugen reden kann. So muss meine Mutter sich wohl oder übel einmal aufraffen und sie in ihre Schranken weisen. Nur was kann man sagen, das einfach direkt und unmissverständlich, aber trotzdem noch höflich ist? Habt ihr vielleicht auch schon Erfahrungen mit penetrant auftretenden Zeugen Jehovas gesammelt und wie habt ihr es geschafft, ihnen klarzumachen, dass ihre Besuche unerwünscht sind?

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Servus,

solche Geschichten sind die Regel, dass Zeugen Jehovas nach erstmaligem Eintritt dauerhaft erscheinen. Höflichkeit in oder her. Aber diese Leute verstehen es nur auf die rabiate Art. An deiner Stelle würde ich zu deinen Eltern fahren, warten bis die antreten und dann Klartext reden, nicht höflich oder bittend, sondern warnend. Ich persönlich habe für solche Aktionen kein Verständnis und werde dies auch niemals aufbringen, weshalb ich wie oben geschildert agieren würde.

Diese Gruppierung mag zwar ihre Glaubensrichtung "vermarkten" zu wollen, drängen aber mit Nachdruck und das sind keine Einzelfälle mehr. Immer häufiger fangen die Zeugen Jehovas an zu nerven und kommen immer wieder, egal ob "ja" oder "nein".

Machs kurz und schmerzlos, denn wenn deine Mutter eher die schüchterne Person ist, ist dies ein gefundenes Fressen für diese Leute.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe mit dieser Spezies leider die Erfahrung gemacht, dass man mit Freundlichkeit recht wenig erreicht. Ich bin im Gegensatz zu deiner Mutter zwar überhaupt nicht schüchtern und kann auch sehr direkt werden, wenn mir etwas nicht passt und wenn ich den Eindruck habe, dass ich sonst bei dem anderen nichts erreiche, aber ich behandle meine Mitmenschen so, wie ich selber behandelt werden will und deshalb bitte ich Leute, die uneingeladen an meiner Tür auftauchen um mir einen Staubsauger oder einen Glauben oder was auch immer zu verkaufen erst mal höflich zu gehen, weil ich keinerlei Interesse an ihren Produkten habe.

Die Leute, die bei mir mehrmals aufgetaucht sind - ich weiß gar nicht ob das Zeugen Jehovas waren, soweit sind sie nie gekommen in ihrer Rede bevor ich sie unterbrochen habe - haben sich jedenfalls weder von meinem freundlichen Bitten noch von meinem verpennten und mies gelaunten Freund vertreiben lassen. Beim letzten Besuch habe ich mir schließlich eine Visitenkarte geben lassen und den beiden erklärt, dass ich sie wegen Hausfriedensbruch anzeigen werde, wenn ich sie nochmal auf meinem Grundstück sehe.

Im Fall von deiner Mutter müsste man doch aber rausbekommen können von welcher Kirche oder sonstigen Organisation diese Leute kommen, oder? Und die müssten doch eigentlich auch einen Vereinsvorsitzenden oder sowas in der Art haben bei dem man sich telefonisch über das Vorgehen seiner Mitglieder beschweren könnte. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich an die lokale Zeitung zu wenden. Die können zwar nicht direkt etwas machen, aber schlechte Publicity ist das allemal, wenn sie die Geschichte bringen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde die Besuche von den Zeugen Jehovas immer extrem nervig. Selbst wenn man ihnen immer wieder absagt, kommen sie wie die Stehaufmännchen immer wieder.

Mein Bekannter hat da mal eine ziemlich krasse Antwort gebracht so in die Richtung, dass er halt eher zur satanistischen Seite sich hingewandt hat und hat wüste Flüche losgelassen. Das hat komischerweise ihren sonst so starken Missionsdrang gedämpft und sie ließen sich nie wieder blicken.

Ansonsten einfach die Türe geschlossen halten, das grenzt ja schon an Belästigung bei denen. Dagegen muss ich doch etwas tun lassen? Wie ist das mit diesem Hausfriedensbruch und der Drohung mit Polizei? Leider kenne ich mich da nicht so gut aus, aber die sollten dann schon vom eigenen Grundstück fernbleiben.

» Carmili » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,62 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Carmili hat geschrieben:Wie ist das mit diesem Hausfriedensbruch und der Drohung mit Polizei? Leider kenne ich mich da nicht so gut aus, aber die sollten dann schon vom eigenen Grundstück fernbleiben.

Ich weiß nicht genau, wie die rechtliche Lage da aussieht, also unter welchen Umständen sich "Hausfriedensbruch" auch auf ein Grundstück bezieht, und ob ich im Ernstfall wirklich etwas unternehmen könnte.

Aber es ist bei mir schon so, dass man, um an meine Haustür zu gelangen, eine Gartentür öffnen muss und auf einem Weg eben ein Stück durch den Garten laufen muss. Also es ist schon sehr offensichtlich, dass man sich, wenn man vor der Haustür steht, auf privatem Gelände befindet. Deshalb hoffe ich einfach, dass die Drohung reicht um diese Herrschaften fern zu halten und es ist jetzt auch schon eine ganze Zeit lang niemand mehr aufgetaucht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich hatte einen Klassenkameraden, der Zeuge Jehova war. Da ich unsäglich neugierig bin, habe ich als Teenie den einfach mal ausgequetscht. Warum die Zeugen Jehovas das machen, und was man dagegen tun kann.

Von ihrer Religionsgemeinschaft werden die Mitglieder dazu verpflichtet zu Missionieren. Zu diesen Missionierungsgängen gab es auch konkrete Verhaltensmaßregeln. Den Leuten wird genau erklärt, wie man Missionierungsgespräche zu halten hat, wie man argumentieren soll, wie sie sich zu kleiden haben usw. Sie müssen darüber auch Buch führen, mit wie vielen Leuten sie über ihren Glauben gesprochen haben. Sie müssen sogar vermerken, ob sie erfolgreich waren und ich glaube mich auch zu entsinnen, dass sie die Dauer der Gespräche notieren müssen. Da gab es irgendwelche Abkürzungen, die man da notiert hat. Wenn ein Mitglied seine Missionierungsauflagen nicht erfüllt, dann wird er wohl ziemlich nieder gemacht. Ob es noch weitere Konsequenzen gibt, weiß ich nicht mehr. Und das wollen sie natürlich nicht, wer mag das schon, wenn er Probleme bekommt.

Von den Zeugen traut sich in der Regel keiner zu schummeln, auch wenn diese Regeln nicht angenehm sind. Dafür hat ein gläubiger Zeuge Jehova einfach viel zu viel Angst am angeblichen Weltuntergangs nicht erlöst zu werden, weil er einige Auflagen nicht erfüllt hat. Irgenwie können die einem schon leid tun, dass sie dermaßen unter Zwang stehen.

Wenn deine Mama so eine Liebe ist, dann kann ich mir schon vorstellen, dass sich das rumspricht und es alle bei ihr probieren. Weil es ist ja leichter, jemanden netten und unsicheren zu missionieren, als jemanden, der z.B. ein Choleriker oder Dickschädel ist.

Damals hat mir mein Klassenkamerade auch erzählt, dass man diese Leute schlicht und einfach auffordern kann, dass sie in ihre Kartei eintragen, dass Besuche nicht erwünscht sind. Daran müssen sich die Zeugen eben halten.

Mein Opa wurde ganz abgesehen davon mal Zeugen Jehovas ziemlich zeitaufwändig, aber nachhaltig los. Er hat sie im Sommer jedes mal über viele viele Stunden stehend am Gartentor quatschen lassen, um ihnen jedes Mal am Schluss zu sagen, dass er sich sowieso nicht überzeugen lässt. Irgenwann haben dann sogar die hartnäckigsten die Missionare aufgegeben. Vermutlich ist er auf irgendeiner Blacklist als unbelehrbarer Sturkopf gelandet.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bei uns kommen die Zeugen Jehovas zum Glück nur selten. Aber mitlerweile auch nur mehr samstags, weil da überhaupt wer zu Hause ist.

Ich weise sie an der Türe schon zurecht, dass ich kein Interesse habe und schließe relativ schnell wieder die Türe wieder. Das mag unfreundlich sein, areb ich gehe ja auch nicht von Türe zu Türe und versuche jemanden meinen Glauben aufzudrängen. Und im Prinzip ist das nichts anderes.

Also ich denke, deine Mutter braucht ein bischen eine "dicker Haut" im Bezug auf diverse Leute, die einfach an der Türe leute und etwas wollen. Und eine Zurechtweisung deinerseits wird glaube ich nicht so viel helfen, weil immer wirst du nicht da sein und das merken" die Zeugen Jehovas ja auch.

Übrigens hat sich ein Bekannter von mir einmal die Zeit genommen, die ungebetenen Gäste herein gebeten, ihnen etwas zu Trinken angeboten und mit ihnen heftigst eine Zeit lang diskutiert. Danach waren sie nie wieder bei ihm. Ob Zufall oder nicht bleibt offen.

» eterg » Beiträge: 28 » Talkpoints: 0,12 »



Also bei uns kamen diese Leute auch und wollten in die Wohnung, um ein Gespräch mit uns dort zu beginnen. Ich wies sie bestimmt auf das Schild hin mit der Aufschrift Betteln und Hausieren verboten. Dann kamen die mir sogar noch frech und etwas unverschämt. Nach ca. 2 Minuten kam noch eine dritte Person hinzu.

Dumm war nur für diese Person, dass ich sie aus meiner Schulzeit kannte und daher auch ihr geistiges Level einschätzen konnte. Ich blieb freundlich und ging zur Haustür und schloss diese ab. Nun kamen alle drei Personen nicht mehr aus dem Haus. Dann rief ich die Polizei und die kamen auch. Dem Polizeibeamten schilderte ich die Sachlage und meinte es handelt sich hierbei um vielleicht doch etwas geistig behinderte Personen. Ich erstattete Anzeige und die kamen nie wieder.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin eigentlich der Typ, der die Leute recht schnell bei der Türe abwimmelt. doch als ich nicht zuhause war, kamen sie wieder. Mein Mann, der ziemlich gerne mit Leuten redet, hat mit ihnen einige Minuten bei der Türe geredet.

Seitdem kommen sie auch ständig, leuten an und hinterlassen kleine Heftchen, oder Bücher für die Kinder. Ich nehme es nur entgegen, und mache die Türe zu. Eigentlich sind die Leute ja nett, doch mir geht es auch auf die Nerven, den sie kommen am Wochenende.

Habe schon hundert mal meinem Mann gesagt, das er nicht mit den Leuten reden soll, weil er sie dann nicht mehr los wird. Ich mag die Leute aber auch nicht verletzen, und meine dann immer, das mein Mann nicht zuhause sei.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, die sind lästig, das kenne ich aus der alten Wohngegend auch noch. Von hier nicht; tagsüber ist die Terrassentür offen und es läuft mindestens ein Hund Marke Kälbchengröße frei auf dem Grundstück herum und geht nachschauen, wenn vorne einer am Gartentor ist und rein will. Und das genügt, dass dann keiner von den Zeugen Jehovas und anderen unerwünschten Besuchern reinkommt.

Wenn Deine Eltern keinen Hund wollen, müssen sie selbst deutlich machen, dass sie keine Besucher dieser Art möchten. Ich hab das früher immer so gemacht, dass ich ganz deutlich "Verschwinden Sie!", gesagt habe und nicht aufgemacht habe.

Höflich zu Fremden zu sein ist ja gut und schön, aber in dem Fall einfach nicht angebracht. Am besten wäre es also, Du erklärst Deiner Mutter, dass sie mit Höflichkeit bei so hartnäckigen Zeitgenossen nicht weiterkommt.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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