Unfall/Auto am Seitenrand in der Nacht: aussteigen?
Ich denke das ich anhalten würde, schon allein weil ein Vorbeifahren unterlasse Hilfeleistung wäre, wenn denn wirklich was ist. Mal von den Selbstvorwürfen abgesehen, die man dann hat. Ich würde also anhalten und mein Auto von Innen verriegeln um mir erst einmal ein Bild von der Situation machen zu können.
Es kommt sicherlich darauf an wie es vor Ort aussieht, ob jemand verletzt ist oder nur herumsteht und wer. Bei einer Frau mit Kindern, die vielleicht nur telefonieren will, würde ich mir da keine Sorgen machen, bei einem großen Mann, dem es gut geht eher. Es ist schon schwer das zu entscheiden, aber nichts tun ist meiner Meinung nach auch keine Lösung. Dann lieber zögern, wenn man sich nicht sicher ist, als gar nichts machen.
Falls man mal in so eine Situation kommt, wo es dunkel ist und es ist augenscheinlich jemand in einer Notsituation würde ich mir eine Taschenlampe mitnehmen (habe ich auch immer im Auto). Die ist ziemlich hell und leuchtet weit. Da hat man die Ausrede nicht mit: ich konnt ja gar nicht sehen, ob wirklich einer verletzt ist. Wenn ich nämlich im Dunkeln einen Unfall habe dann bin ich auch darauf angewiesen, dass mir jemand hilft. Also muss ich in solchen Situationen auch helfen.
Wenn ich alleine im Auto unterwegs bin, würde ich nicht anhalten, wenn ich einen vermeintlichen Unfall sehe. Ich würde ein paar Meter weiter fahren und per Handy die Polizei benachrichtigen und den Fall schildern. Wenn ich kein Handy dabei habe, würde ich mir den Ort merken und beim nächsten Haus anhalten und dort die Polizei benachrichtigen.
Anhalten würde ich aus dem einfachen Grund nicht, weil ich viel zu viel Angst hätte, dass es ein gefakter Unfall ist und die vermeintlichen Unfallopfer mich selber dann ausrauben oder was wollen. Ich denke, dass es dann auch keine unterlassene Hilfeleistung ist, wenn man die Polizei benachrichtigt. Denn es kann einem kaum als böswillig ausgelegt werden, wenn man selber Angst hat.
Mir ist schon klar, dass man es in der Dunkelheit nicht sehen kann, ob jemand verletzt am Beifahrersitz oder sonst wo im Auto liegt., aber ich denke mir, dass man das auch am Tag nicht unbedingt sehen kann im vorbeifahren. Dazu müsste man meiner Meinung nach auch wieder stehen bleiben.
Mit Unfall habe ich eigentlich gemeint, dass da ein zumindest ein oder mehrere verbeulte und vom Unfall gekennzeichnete Fahrzeuge stehen. Man wird ja automatisch langsamer, wenn jemand mit Warnblinkanlage steht und da sieht man dann auch, ob das Auto verbeult ist oder nicht. Wenn das Auto nicht verbeult ist und auf dem Pannenstreifen oder auf der Seite steht, würde ich nicht stehenbleiben, weil es eben auch sein kann, dass der Unfall gefaket ist.
Eine Panne ist dann für mich, wenn das Auto am Pannenstreifen oder am Seite einer Straße abgestellt ist und jemand winkt, dass er quasi Hilfe braucht. Da würde ich weder am Tag, noch in der Dunkelheit stehenbleiben, weil mir da meine eigene Sicherheit vorgeht.
Also ich würde generell erstmal einen riesengroßen Schrecken bekommen, wenn bei mir nachts jemand an die Autoscheibe klopfen würde. Ich denke, wenn er einen Raubüberfall im Sinn hätte, dann hätte er schon lange die Türe aufgerissen. Aber gut, ich würde dann das Fenster einen Spalt breit öffnen und nach dem Sachverhalt fragen. Meistens sieht man ja, wenn ein Unfall passiert ist auf der Strecke. Ist der Mann anderweitig in Nöten, würde ich ihm eventuell anbieten jemanden anzurufen für ihn. Keinesfalls würde ich ihn in mein Auto einsteigen lassen.
Auf jeden Fall würde ich versuchen nach besten Wissen und Gewissen Hilfestellung zu geben. Unterlassene Hilfeleistung kann sehr teuer werden. Zudem könnte ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn ich einfach in solch einem Fall weiterfahren würde. Vorsichtig kann man ja trotzdem sein.
Ich bin in Bezug auf dieses Thema auf sehr vorsichtig. Ich war zwar bisher noch nie in einer ähnlichen Situation und kann daher gar nicht zu 100% sagen, wie ich reagieren würde. Aber dennoch weiß ich, dass ich extrem vorsichtig wäre.
Klar, wenn ich eindeutig erkenne, dass jemand verletzt ist oder dass zwei Autos zusammengefahren sind, steigt man eher aus. Aber, wenn jemand am Straßenrand steht und winkt, weiß man ja tatsächlich nicht, ob es ein Hinterhalt ist. Leider ist es in der heutigen Zeit einfach so, dass man sich nie sicher sein kann, ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelt oder ob es nur ein Fake ist.
Hallo!
Ich wäre in dieser Situation mit Sicherheit auch nicht einfach ausgestiegen, sondern hätte erstmal die Fensterscheibe ein kleines Stückchen hinunter gelassen um mit dem Mann sprechen zu können und um zu erfahren was passiert ist. Wenn gleich daneben eine Polizeistation ist, hätte ich ihn in jedem Fall auf diese verwiesen.
Wenn ich mir nicht sicher wäre und keine Polizeistation gleich daneben ist, hätte ich in diesem Fall die Polizei oder je nachdem was der Mann berichtet (auch) die Rettung. Einfach weiterfahren ohne irgendwelche Schritte einzuleiten, könnte ich wohl auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Abgesehen davon hätte ich Angst vor den rechtlichen Konsequenzen bei unterlassener Hilfeleistung.
Wir sind einmal mit der Mutter meines Freundes von einem Auftritt seiner Band aus Wien nachhause gefahren und plötzlich mitten im Unfallgeschehen gestanden das heißt wir wären fast auf das Unfallfahrzeug aufgefahren. Seine Mutter ist sofort ausgestiegen und hat den verletzten geholfen, ich konnte sie gerade noch an die Warnweste erinnern
Mein Freund hat dann gleich bei der Rettung angerufen und die haben uns gesagt, dass bereits ein Notruf eingegangen ist. Die Polizei und der Notarzt war dann auch rasch da und hat uns kurz zum Unfall befragt bzw. gefragt ob wir beteiligt und vielleicht sogar verletzt sind. Die Verletzten haben aber zum Glück überlebt und ich bin froh, dass wir stehen geblieben sind. Seine Mutter ist Krankenschwester und konnte daher perfekte Erstversorgung leisten.
LG
Also ich würde keinesfalls aussteigen, da man ja so oft hört, dass Leute ausgeraubt werden, nur weil sie ihre Hilfe anbieten wollen. Ich würde wahrscheinlich erst einmal die Lage beobachten und wenn ich sicher bin, dann würde ich das Fenster einen Spalt aufmachen und fragen, was passiert ist.
Auf jeden Fall würde ich die Türe nicht aufmachen und lieber würde ich die Polizei anrufen und sie über einen Unfall informieren. Natürlich nur, wenn ich mir sicher bin, dass die Person auch wirklich Hilfe braucht und in einer Notsituation ist.
misses_jessica hat geschrieben:Ist das abnormal, geht es euch genauso oder helft ihr immer in jeder Situation? Einige haben mir geraten einfach die Polizei/Rettung anzurufen und dann weiterzufahren, ist das besser? Immerhin könnte sein dass kein wirklicher Notstand ist und dass dem Beifahrer einfach übel ist. Wer bezahlt denn dann die Kosten von Rettungswagen & Co?
Zum Thema kosten, sollte der Rettungsdienst alarmiert werden und keinen Patienten vorfinden handelt es sich um eine sogenannte Fehlfahrt. Die Kosten fallen dann der Allgemeinheit zu, sprich es bezahlt die Organisation zusammen mit dem Träger des Rettungsdienstes (Landkreis/Stadt) und einen Teil die Krankenkassen über die Gewinnwirtschaft von tatsächlich durchgeführten Transporten. Denn auch der Rettungsdienst ist inzwischen ein Gewinnbringendes Geschäft Die Kosten für einen reinen Rettungswagen belaufen sich als Notfallfahrt zwischen 600-1100 Euro, je nach Bundesland und Lokalität.
So ähnlich ist es auch bei den Feuerwehren, dort ist der Träger der Gefahrenabwehr (Landkreis/Stadt) dann derjenige der die Kosten übernimmt, egal ob das ganze in Form von Freiwilligen Feuerwehren oder Berufsfeuerwehren gehandhabt wird. Die Polizei ist direkt hohheitlich und finanziert sich durch den Steuerzahler. Das ganz gilt allerdings nur, wenn es sich um den Fall handelt - dass der Anrufer wirklich nicht abschätzen konnte, das es nicht notwendig ist. Bei Scherzanrufen oder wenn schon ersichtlich ist, dass kein großer aufmarsch notwendig ist (z.B. 0,5 cm Schnittwunde die nur ein Wundschnellverband benötigt, dann als "Bein-und-Kopf-ab Verkehrsunfall mit 100 Personen" darzustellen und maßlos zu übertreiben), kann durchaus die Rechnung für den Anrufer nach sich ziehen.
Zum anderen Bereich, du darfst keinesfalls vorbeifahren und nichts tun da du ansonsten direkt im Unterlassenen Hilfeleistung bereich bist. Allerdings darfst du als Laie, ohne medizinische erweiterte Maßnahme, vorbeifahren und anstatt selbst aktiv zu helfen, einen Notruf abzusetzen. Bei Situationen die unüberschaubar sind, z.B. wie bei dem von dir beschriebenen Fall würde ich es alleine auch zuerst mit einem Anruf belassen. Sobald ich aber in der Überzahl wäre, sprich ganzes Auto vollgeladen mit Leuten kann man das ganze auch anders einschätzen. Man sollte sich da schon ein wenig auf sein Bauchgefühl verlassen und nicht alles abkaufen, dennoch nichts zu tun ist zum einen strafrechtlich nicht in Ordnung und zum anderen in meinen Augen auch moralisch nicht vertretbar.
Denn ich denke schon, wenn ihr mal einen Unfall hattet und ihr dann auf einer Strasse nach Hilfe sucht und X-Leute vorbeifahren ohne was zu machen, würdet ihr es euch auch wünschen und wenn nur einer die Rettung anruft. Ja, wenn eine Unfallstelle direkt einsehbar sind kann es schon sein das jemand eher aussteigt (passiert auch selten) meistens sorgt es nur für eine Horde Gaffer - aber es gibt auch Unfallstellen die nicht so gut einsehbar sind von Strassen (Abhänge, Böschungen usw.). Auch an so etwas muss man denken aber Grundsätzlich, verlasst euch auf euer Gefühl Aussteigen oder nicht - eine Handlung aktiv durch aussteigen, oder durch einen Notruf ist in solche Fällen durchaus angebracht.
In der von dir beschriebenen Situation, hätte ich sicher auch ein sehr mulmiges Gefühl im Magen gehabt, wenn da auf einmal ein Mann an unsere Scheibe geklopft hätte und ich hätte wahrscheinlich auch nicht die Autoscheibe heruntergekurbelt geschweige denn wäre ausgestiegen. Gerade weil diekt in unmittelbearer Nähe eine Polizeistation war. Jedoch hätte der Mann ja auch unter Schock stehen können, so dass er das gar nicht mitbekommen hat, dass sich in der Nähe rettende Hilfe befindet. Ich hätte daher aber wahrscheinlich gleich die Polizei informiert, ihnen die Situation geschildert und sie dahin geschickt.
Misses jessica hat geschrieben:Ich weiß dass man verpflichtet ist, erste Hilfe zu leisten.
Soweit ich weiß, sind Frauen davon ausgenommen. Sie sind zumindest nicht verpflchtet auszusteigen und erste Hilfe zu leisten weil eben die Gefahr bestehen könnte, dass die Szene gstellt ist und die Frau dann in Gefahr geraten könnte. Aber die Polizeit oder einen Rettungsdienst muss sie schon verständigen und angeben, was sie gesehen hat. Ich finde diese Regelung auch völlig in Ordnung, da ich selber nicht einfach aussteigen würde, wenn ich so etwas am Strassenrand beobachten sollte, wie einen Unfall oder dergleichen. Ob und in wiefern das auch für Männer gilt, weiß ich leider nicht und will hier nichts falsches behaupten.
Also ich persönlich würde, wenn man erkennen kann das es sich um einen Notfall handelt, stehen bleiben. Aber ich muß hier dazusagen das ich ein Mann bin und mir zu helfen weiß, wenn jemand gewalttätig wird.
Meiner Frau habe ich allerdings schon verboten das sie in der Nacht bei einer solchen Situation stehen bleibt. Vor allem auch dann wenn unsere Tochter dabei ist. Hier ist es glaube ich besser wenn sie ein Stückchen weiter vorne stehen bleibt und die Polizei anruft. Somit hat man seine Erste Hilfe Pflicht getan, denn man muß Erste Hilfe leisten oder für Erste Hilfe sorgen.
Sicher wird es die meiste Zeit, wenn man zu so einer Situation kommt, wirklich ein Notfall vorliegen aber hier geht einfach die Sicherheit vor.
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