Auswandern in ein anderes Land

vom 17.11.2009, 10:07 Uhr

Ich wollte mal fragen, was ihr vom Thema auswandern haltet? Ist denn jemand schon mal ausgewandert, oder spielt mit dem Gedanken? Welche Gründe gab es diesen Schritt zu tun? Seit ihr zufrieden damit oder wollt ihr wieder zurück?

Ich selber bin seit 7 Jahren in Österreich, bin aber Deutsche. Weg gegangen bin ich wegen der Arbeit. Am Anfang habe ich mich so schwer getan und wollte dann immer wieder zurück. Irgendwann hat man sich eingelebt und es lief alles mehr oder weniger seinen Lauf.

Jetzt haben wir 2 Kinder und ich merke immer wieder wie sehr da die Omas und Opas fehlen. Die Unterstützung und auch die Besuche, das ist schon schwierig es so unter einen Hut zu bekommen. Mein Großer sagt auch ganz oft, dass ihm die Omas und Opas fehlen und ich habe oft mit dem Gedanken gespielt wieder zurück zu gehen. Aber sollen wir den Schritt wirklich riskieren und alles so ohne Verlustangst hinter uns lassen?

Ich bin mir da nicht sicher, merke aber immer wieder das mir der Gedanke doch sehr schwer fällt, weil das was mich da erwarten könnte mir Angst macht. Vieles ist ja nicht schwer, eine Wohnung finden, Kindergartenplatz etc. Aber was macht man denn wegen der Arbeit. Eine neue Arbeit zu finden ist ja heutzutage nicht so einfach. Was würdet ihr denn machen? "Zurückwandern"?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin selbst aus Österreich, bin aber auch hier geboren. Für mich kommt es gar nicht in Frage, auszuwandern. Ich bin hier sehr zufrieden und glücklich. Ein großer Teil meiner Familie lebt hier und auch alles was ich mir hier aufgebaut habe wäre dann weg.

Auswandern würde ich aus Gründen wie Krieg, unzumutbare Umstände wie hohe Kriminalität und so weiter. Wenn meine ganze Familie in Deutschland leben würde und das Umsiedeln möglich wäre, würde ich es in Erwägung ziehen. Aber ob ich den Schritt wagen würde, würde hauptsächlich von meinem jetzigen Lebensstil abhängen. Hätte ich hier Kinder, welche zur Schule gehen, eine feste Anstellung, eine Eigentumswohnung und so weiter, würde ich mich nicht so schnell dafür entscheiden.

Auf jedenfall würde ich vor dem Umzug eine neue Stelle in Deutschland anstreben. Das wäre mir sehr wichtig bevor ich so einen wichtigen Schritt mache.

Wenn du wegen der Arbeit nach Österreich gekommen bist, wird sich das "Problem Arbeit" ja nicht geändert haben, oder? Bist du gekommen weil du keinen Job in Deutschland gefunden hast? Hat sich das mittlerweile in Deutschland geändert?

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selbst wohne auch in Österreich und träume irgendwie immer davon in den USA zu leben. So richtig mit dem Thema auswandern kann ich mich aber nicht anfreunden, was aber auch damit zusammenhängt, dass mein Partner da glaub ich absolut nichts damit anfangen könnte, wenn ich sagen würde "Komm wir wandern in die USA aus". Also wird das ganze wohl immer ein Traum bleiben.

In deiner Situation ist das ganze aber natürlich ein bisschen anders. Wenn meine gesamte Familie in Deutschland wohnen würde, dann wäre das für mich auch eine Überlegung "zurückzuwandern". Allerdings würde ich mich da dann schon vorher um die wichtigen Dinge wie Arbeit, Kindergartenplatz, Wohnung und dergleichen kümmern. Wenn du eh deine Verwandten quasi vor Ort hast, können die dir ja vielleicht helfen und dann klappt's auch bestimmt, wenn ihr das wirklich wollt. Ich drück euch jedenfalls die Daumen!

» janineluca » Beiträge: 47 » Talkpoints: 0,25 »



Es mutet seltsam an, wenn hier im Bezug auf den Grenzverkehr zwischen Deutschland und Österreich von auswandern gesprochen wird. Dabei sollte es für einen Norddeutschen kaum einen Unterschied machen, ob er nach Baden-Württemberg, Bayern oder eben Österreich zieht (Sprache, Lebensqualität, Mentalität, Gebräuche, Sitten, Nahrung, Gewohnheiten).

Genauso wenig würde ich erwarten, dass sich jemand aus Kärnten bei einem Umzug nach Niederösterreich andere Schwierigkeiten zu erwarten hätte wie bei einem Umzug nach z.B. Hessen.

Hier finde ich das Wort "auswandern" zu stark. Denn die Risiken sind doch ganz andere, wenn man z.B. (um ähnliche Entfernungen beizubehalten) nach Italien, Frankreich oder in de Tschechei auswandert. Hier sind sicher eher Unterschiede zu bemerken und man muss sich deutlich mehr anpassen. Schon allein die sprachliche Barriere gilt es zu überwinden!

Wenn jemand also merkt, dass das Umfeld fehlt (Oma/Opa), dann sollte man sich Gedanken machen, ob man dafür umziehen (umziehen ist passender als auswandern) will. Denn offenbar fehlt es sonst an nichts in der "neuen Heimat".

Will man doch zurück, kann man immer daran denken, dass man am möglichen Zielort alles kennt und eben alles optimal vorbereiten kann. So kann man sich um den Job kümmern und auch um eine Wohnung. Durch die direkten Kontakte können auch viele Aufgaben durch vertrauenswürdige Personen erledigt werden.

Alles irgendwie ganz anders als ein Auswandern in ein Land ohne Kontakte und Vorkenntnisse. Für mich klingt das recht risikoarm.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Zum Glück gibt`s dazu nicht schon genug Threads im Forum ;).

Und auch auf die Gefahr hin, hier den anwesenden Ösis auf die Füße zu treten: Man zieht nach Österreich, man wandert nicht aus! Österreich ist so gesehen nur ein 17. Bundesland - wenn jemand aus Norddeutschland / Ostdeutschland / dem Rheinland z. B. nach Süddeutschland / Österreich zieht kommt das für ihn fast auf`s gleiche raus was die Umstellung angeht. Sprache, Kultur usw. - da gibt`s doch keinen echten Unterschied oder Bruch (verglichen mit einer anderen Kultur, wie z. B. Frankreich, England oder China) bzw. ist der so groß wie bei einem Umzug von Sachsen ins Saarland oder Köln!

Dementsprechend lässt mich auch der Thread beim Thema "zurückgehen" leicht schmunzeln: Ich wette, ihr sehr die Verwandtschaft noch verhältnismäßig oft - oder würdet ihr sie häufiger sehen, wenn ihr in den USA, China, Neuseeland oder Südafrika leben würdet?

Arbeit findet man, abgesehen von einigen Krisenregionen, immer recht leicht, egal ob man zurückgeht oder auswandert - nur ist das vielleicht keine Arbeit, die man gerne oder einen reicht macht. Die Erfahrung habe ich bisher in jedem Land machen können wo ich war oder Freunde von mir: Arbeit ja, sehr gut bezahlte Arbeit: schon schwieriger.

Gleiches gilt für den Rest: Wenn man sich vor dem Auswandern oder der Rückkehr ausreichend mit der Situation vor Ort auseinandersetzt und nicht nur oberflächlich ist weder das eine noch das andere ein Problem. Ich arbeite jetzt seit einigen Monaten in Kalifornien - und es hat vielleicht 2 Tage gebraucht um mich hier zurechtzufinden. Aber eben auch nur deswegen, da ich mich vorher schon schlau gemacht habe, wie es denn so an meinem neuen Wohnort aussieht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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