Meinung zu Springerstiefeln

vom 15.11.2009, 17:03 Uhr

Mein Hauptfrage besteht darin, wie ihr es beurteilt oder aufnehmt, wenn ihr jemanden seht, der Springerstiefel trägt. Also die Frage richtet sich besonders an die "Nicht Springerstiefelträger". Macht ihr daran gleich eine politische Einordnung fest und steckt denjenigen in eine Schublade? Oder lässt ihr euch von dem Erscheinungsbild nicht beirren und nehmt die Tatsache nicht weiter zur Kenntnis? Oder trägt auch der Rest des Erscheinungbildes dazu bei, wie ihr denjenigen einschätzt? Damit meine ich zum Beispiel die Frisur (Glatze, lange Haare, bunt gefärbter Irokesenschnitt usw.).

Geht ihr einem Springerstiefelträger eher aus dem Weg oder ist es für ein Mensch wie alle anderen auch? Ich frage diese Fragen deshalb, da man beim Tragen von Springerstiefeln oft schief oder verängstigt angeschaut wird. Da spielen eben viele Vorurteile auch eine Rolle. Und warum wird immer gleich auf ein politisches Extrem geschlossen?

Und jetzt mal an diejenigen, die vielleicht selbst Springerstiefel tragen oder getragen haben. Wie sind eure Erfahrungen? Wie sind euch fremde Menschen gegenüber getreten? Und aus welcher Überzeugung heraus habt ihr die Stiefel weiter getragen? Gab es auch politische Gedanken, die ihr so zum Ausdruck bringen wolltet? Oder seid ihr auch der Meinung, dass sich nur wegen des Schuhwerks nicht gleich auf ein politisches Extrem schließen lässt?

Das waren jetzt viele Fragen, aber ich bin sehr gespannt auf eure Antworten und Meinung zu diesem Thema. :wink:

Benutzeravatar

» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es total spießig, wenn man Leute nach ihrem Aussehen beuteilt. Vor allem wenn sie in einem gewissen Outfit herumlaufen, welches nicht der Allgemeinheit angepasst ist.

Ich habe einige Bekannte, die Springerstiefel tragen. Einige sind Punks. Die Springerstiefel gehören nicht nur zu ihrem Outfit, sondern gehören einfach dazu. Sie sind stabil, wasserundurchlässig und somit für die Bedürfnisse der Träger angepasst.

Davon mal ganz abgesehn kann man niemanden politisch einordnen, nur weil er Springerstiefel trägt. Bundeswehrsoldaten tragen auch solches Schuhwerk. Verallgemeinern kann man da gar nichts.

» Carmili » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,62 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist ja nun mal so, das die Leute, die Springerstiefel tragen, meist zu gewissen Gruppierungen zählen. Wobei Springerstiefel da eher falsch sind, sondern es meist Docs oder Boots sind.

Meist tragen Punks oder Skins (linke oder rechte) diese Art von Schuhen, auch in der Gothicszene gibt es viele Leute, die so Schuhe tragen. Von daher ist es ganz normal, wenn man zu einer dieser Szenen zugeordnet wird, wenn man solches Schuhwerk hat. Ich kenne auch in meinem Bekannten oder Freundeskreis niemanden, der "normal" ist und so Schuhe trägt. Ich kenne viele Leute mit solchen Schuhen, aber die gehörigen auch alle zu irgendeiner Szene. Auch kommt es darauf an, wie man die Schnürsenkel bindet, und welche Farbe die haben. Daran kann man schon erkennen, zu welcher Szene derjenige gehört.

Ich trage auch selber solche Boots, sogenannte Rangers 20 - Loch. Gerade für den Winter sind die Schuhe echt gut, sie halten warm, und durch die rauhe Profilsohle auch bestens bei Schnee und Glatteis geeignet.

Benutzeravatar

» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Inzwischen bin ich auf normale Doc Martens "Air Wear" umgestiegen, einfach wegen des geringeren Gewichts. Vorher habe ich jahrelang Rangers getragen, mit Stahlkappe und verschraubter Sohle. Also auch keine richtigen militärischen Springerstiefel sondern halt modische. Bei mir laufen sie trotzdem unter diesem Begriff und auch die Allgemeinheit unterscheidet wohl eher selten zwischen Militärstiefeln und Rangers und nennt einfach beides Springerstiefel. Früher fand ich die Rangers wahnsinnig bequem und die finde auch immer noch, dass sie schöner aussehen als Docs, aber im Vergleich sind die anderen einfach komfortabler. Sie sind leichter und weicher, eben wegen der Sohle und dem Fehlen der Stahlnase.

Ich kenne eigentlich auch kaum Leute, die solches Schuhwerk tragen und nicht irgendeiner, nennen wir es mal alternativen, Szene angehören. Ich selber konnte und kann mich keiner davon richtig zuordnen, ich war immer ein bischen Punk, ein bischen Metal und ein bischen Gothic. Ich wollte mich da einfach nie festlegen, aber zu den "Rockern" habe ich mich immer gezählt. Und ich kann durchaus bestätigen, das man damit manchmal seltsame Blicke erntet, vor allem wenn man solche Schuhe auch noch mit schwarzer Kleidung, schwarzer Schminke und womöglich noch Nieten kombiniert. Und freundlich waren diese Blicke selten, das kann ich auch bestätigen. Scheinbar halten einen die meisten Leute gleich für den Bodensatz und kriminell, wenn man solche Schuhe trägt.

Ich selbst habe natürlich einen anderen Blick darauf. Trägt jemand solche Schuhe weckt er mein Interesse. Bei Leuten mit Glatze und Bomberjacke tue ich mich allerdings schwer unvoreingenommen zu sein, weil ich das wider besseren Wissens automatisch mit Nazis assoziiere und die sind mir einfach zuwider. Und auch die ganz linksradikalen sind mir inzwischen unsympatisch, weil ich politisch doch sehr gemäßigt geworden bin, in den letzten Jahren. Darum habe ich da irgendwie Vorbehalte, auch wenn ich ein paar Leute kenne, die ganz genauso herumlaufen, aber der politischen Mitte angehören und auch sonst ganz lieb und harmlos sind.

Leute ganz in schwarz, mit langen Haaren und Springerstiefeln, sind mir dagegen auf Anhieb sympatisch, was eigentlich genauso Quatsch ist. Denn, dass jemand der gleichen Szene angehört, mit der ich mich auch indentifizieren kann, sagt ja erstmal nicht viel über seine menschlichen Qualitäten. Er kann trotzdem ein Arschloch sein, das seine Oma beklaut und seine Freundin verprügelt. Trotzdem ertappe ich mich bei solchen Gedanken. Man könnte also sagen, dass ich eher positive Vorurteile gegenüber vielen Springerstiefelträgern habe, im Gegensatz zu den negativen vieler anderer, die selber nicht irgendwie zum "Schwarzvolk" gehören.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ach ja, meine Stiefel stehen auch noch im Schrank. Inzwischen trage ich sie eigentlich nicht mehr. Früher war ich musikalisch stark aufs Metallische fixiert und dachte, um subkulturengerecht zu sein, müsse ich halt diese Schuhe haben. Klar, bequem und praktisch, vorallem im Winter, fand ich sie auch. Inzwischen jedoch gefallen mir normale schwarze Turnschuhe deutlich besser - schneller an und aus und nicht so schwer :D

Mit Menschen, die diese Schuhe haben, verbinde ich im Allgemeinen nichts Gutes. Mal abgesehen vom Politischen, was mir herzlich egal ist, spiegeln meiner Erfahrung nach Menschen, die in irgendeiner Szenekleidung rumlaufen, meistens größe Idiotie wieder: Oft ist nur die eigene Subkultur super, "Normalos" sind Spießer und jeder, der kritisiert, versteht einen nur nicht richtig oder ist nicht aufgeschlossen genug.

Als Beispiel möchte ich hier die "Metal-Szene" ansprechen: Auf der einen Seite wird darüber rumgeheult, wie schrecklich intolerant doch die Welt sei, die ja alles und jeden auf Grund anderer Kleidung und Vorstellung von guter Musik ablehnen, auf der anderen Seite werden "Nicht-Metaller" selbst konsequent abgelehnt.

Das fängt bei kleinen Sachen, wie der Bitte der Nachbarn, doch das Geschrei aus der Anlage leiser zu stellen an, und hört beim Chef auf, der auf Grund des Firmenauftritts auf gepflegtes Äußeres - und dazu gehören auch Frisuren, die bei den langhaarigen Metal-Typen wohl nicht immer besonders ästhetisch sind, dazu.

» Ophthalmophob » Beiträge: 11 » Talkpoints: 8,76 »


Ganz ehrlich, bei mir hängt es vom Gesamtoutfit im Zusammenhang mit den Springerstiefeln ab, wie ich auf den Träger reagiere. Ich habe auch Freunde, die Springerstiefel tragen, die sind alle Punks oder alternative Linke. Wenn ich so jemanden sehe, finde ich diese Schuhe zwar nicht so schön, aber ich verbinde damit nichts negatives.

Ich weiß, dass man jemandem nicht nach seinem Aussehen beurteilen soll. Aber wenn ich jemanden sehe, der einfach aussieht wie ein Neo-Nazi - Springerstifel, Glatze, gewisse Symboliken in Form von Schmuck und Kleidung - bekomme ich Angst. Sicher sagt das äußere Erscheinungsbild nicht zwangsweise etwas über die Überzeugungen eines Menschen aus und es kann auch jemand diskriminierend und gewaltbereit sein, der ganz unscheinbar aussieht, aber was soll ich machen - es macht mir eben einfach Angst.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Sann hat geschrieben:Geht ihr einem Springerstiefelträger eher aus dem Weg oder ist es für ein Mensch wie alle anderen auch? Ich frage diese Fragen deshalb, da man beim Tragen von Springerstiefeln oft schief oder verängstigt angeschaut wird. Da spielen eben viele Vorurteile auch eine Rolle. Und warum wird immer gleich auf ein politisches Extrem geschlossen?

Ich meine, es ist vom Gesamtbild abhängig. Wenn mir einer mit Bomberjacke, Glatze und Springerstiefeln entgegen kommt und schon besoffen herumjohlt, dann mache ich lieber einen Bogen um ihn herum. Wobei ich auch bei "normal" gekleideten Leuten, die besoffen Lärm machen, einen Bogen mache.

Aber wenn derjenige sich klischeehaft nach "Neonazi" kleidet, dann bin ich als Ausländerin noch vorsichtiger. Ist es aber ein Metal-Hörer oder Gothic mit Springerstiefeln, dann läuten nicht gleich die Alarmglocken, weil von Mit-Goths ja im Normalfall weniger Gefahr für mich ausgeht, als von eben beispielsweise Nazi-Skins. Es geht einfach nach der Gefahrbeurteilung, wobei das natürlich auch etwas mit Vorurteilen zutun hat.

Allerdings mache ich den Leuten ja keine Vorwürfe und ich pöbele sie nicht deswegen an, sondern ich mache einfach still und leise einen Bogen, und mich möglicherweise selbst zu schützen. Das finde ich dann schon eher in Ordnung, obwohl natürlich Vorurteile im Allgemeinen nicht gerade zu befürworten sind.

Aber wieso man nun bei so einem Äußeren gleich bestimmte politische Assoziationen hat? Ich denke, das liegt daran, dass die klischeehafteste Kleidung ja meist von Leuten gewählt wird, die damit genau das Klischee ausdrücken möchten. Also wenn einer sich nach dem Nazi-Klischee kleidet, dann möchte er sicherlich etwas damit ausdrücken. Und das dürfte etwas sein, was mir als Ausländerin und Goth sicherlich eher nicht gut tun dürfte. Von daher bin ich dann eben vorsichtig, wenn so ein Mensch auf mich zu läuft, womöglich später abends, wo weit und breit sonst kein Mensch ist.

Sann hat geschrieben:Und jetzt mal an diejenigen, die vielleicht selbst Springerstiefel tragen oder getragen haben. Wie sind eure Erfahrungen? Wie sind euch fremde Menschen gegenüber getreten? Und aus welcher Überzeugung heraus habt ihr die Stiefel weiter getragen? Gab es auch politische Gedanken, die ihr so zum Ausdruck bringen wolltet?

Auch dazu kann ich mich melden, weil ich gerade im Winter solche Stiefel trage. Nicht aus politischen Gründen, sondern weil sie bequem und sehr robust sind. Du weißt, ich klettere in Ruinen herum, ich bin viel im Wald, und so weiter. Mit hochhackigen Damenstiefelchen geht das natürlich nicht, und bei Turnschuhen piekst man sich auch schnell Dornen durch, wenn man auf unebenem Gelände unterwegs ist. Daher habe ich mir dann eben auch mal solche Stiefel gekauft und weil sie so bequem sind, trage ich sie einfach auch sehr gerne. Nur im Sommer nicht so, weil es mir dann zu warm ist, aber im Winter immer gerne.

Wie sind nun die Reaktionen anderer Menschen? Naja, ich werde meist nicht so blöd angemacht deswegen und die Leute haben auch keine Angst, was aber sicher an meinem Geschlecht und an meiner Körpergröße liegt. Wer hat schon Angst vor einer Asiatin, die keine 1,70 groß ist?

Wobei ich trotzdem schon Nazi-Vorurteile gehört habe, so absurd das bei meiner Herkunft und meinem Stil ist. Das war dann aber das übliche Gepöbel blöder ahnungsloser Jugendliche, die alles und jeden belästigen, ohne dass es Sinn macht. Von daher sollte man so etwas auch nicht zu ernst nehmen.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nun melde ich mich mal selbst zu Wort. Zu aller erst: Durch das tragen von Springerstiefeln habe ich noch nie beabsichtigt, etwas Politisches zum Ausdruck zu bringen. Ich fand sowohl das rechte, als auch das linke politische Extrem, welches dieser Art von Schuhen trägt, ziemlich idiotisch. Aber aufgrund meines Äußeres hat man mich, denke ich, bisher noch nie, oder nur sehr sleten in eine der beiden Schubladen gesteckt. Wenn es doch mal so gewesen ist, dann wahrscheinlich aufgrund der Desinformation des Urteilenden. Hier möchte ich noch anmerken, dass die Fabre meiner Schnürrsenkel selbstverständlich schwarz und nicht noch irgendwie weiß und/oder rot sind. Soviel mal zum politischen.

Was baer hat mich dann bewegt, mir diese Stiefel anzueignen? Ich denke, dass es in den Anfangstagen Gründe hatte, die ich heute gar nicht mehr verstehen kann. Damals (bei meinen allerersten Springerstiefeln) spielte wohl auch ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl eine tragende Rolle. Ich wollte mich der "Metalszene" anpassen. So ein Verhalten käme für mich heute nicht mehr in Frage. Ich habe nur noch sehr, sehr wenig Bezug zu der, nennen wir es mal "normalen" Metalszene. Um nicht zu sagen gar keinen. Ich kann mich mit nichts identifizieren dort. Gut, hin und wieder gibt es auch dort gute Musik, das steht außer Zweifel, aber der größte Teil der Szene besteht einfach nur aus irgendwelchen Headbangern, die jede Art von Krach gut finden und hauptsache ein Bier dazu trinken können und sich beim Feiern die Köpfe einschlagen. Damals waren mir aber die Augen noch nicht so geöffnet, dass ich erkennen konnte, dass ich mich mit der herkämmlichen Metalszene kaum, bzw. gar nicht identifizieren kann.

Mit der "Black Metal-Szene" kann ich mich dann doch weit mehr anfreunden. Auch nicht unbedingt aus den Idealen der Szene heraus (diese sind oftmals genauso hirnlos, ich rede da z.B. von dem ganzen Misanthropen-, Satan-, Hail Odin-, und "trve"-Gehabe uvm.), allerdings sind die meisten Anhänger eine andere Art Mensch, als es der andere Teil der Subkultur ist. Das nur mal am Rande. Auch deswegen ziehe ich sie heutzutage noch an - wenn ich beispielsweise mal wieder auf einem Konzert oder so unterwegs bin. Da gehört das einfach irgendwie dazu. Besonders viel habe ich mit der Szene an sich zwar auch nicht zu tun (da mir viele Leute sowieso suspekt sind und zum andern hier keine Szene in dem Sinne besteht, sondern lediglich genau die Leute, die ich "um mich herum geschart habe" und schon kannte, bevor sie anfingen sich dieser Subkultur zu widmen), immerhin teile ich aber manche Einstellungen und ein gewisses Lebensgefühl, was auch auf die Musik zurückführt, welche ich ja auch aktiv ausübe.

So könnte man die Anfangstage und die derzeitige Lage als Schubladendenker mit den Subkulturen begründen. Dabei würde ich heute keineswegs von mir behaupten irgendeiner Subkultur anzugehören, ganz im Gegenteil. Und mit den Subkulturen, die dieses Schuhwerk üblicherweise trgen (Punks, Goths (gibt es hier übrigens keinerlei Anzeichen einer Szene), Nazi Skins, Metalheads) habe ich ja sowieso nicht wirklich etwas am Hut. Habe ich ja aber schon erklärt.

Viel wichtiger finde ich aber das aussehen und den Tragekomfort der Stiefel. Sie gefallen mir heute wie damals richtig klasse! Das Tragen ist auch relatib angenehm. Relativ deshalb, da sie nach einem Halb- Dreivierteljahr des Nichttragens die erste Zeit wieder ziemlich unbequem sein können. Außerdem eignen sie sich zu nahezuallem und gerade wenn man viel draußen ist, sind sie das richtige Schuhwerk. Auch die Stahlkappen sind sehr nützlich. Nein, natürlich nicht um irgendjemanden zu verletzen, sondern dazu, sichselbst vor Verlutzungen am Fuß zu schützen.

Ich hatte schon so einige Paare, heute nur noch 2 Paar, wovon ich das eine aber nicht mehr wirklich anziehe. Das Paar, das ich hin und wieder (aber doch recht selten) trage, dürften Ranger oder Undercover sein mit 20 Loch und in schwarz. Das Schnüren kann da ganz schön nervig werden, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran!

Benutzeravatar

» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Achso, ich wollte ja noch etwas zur Wirkung auf andere Menschen sagen. Also ich muss sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin darüber, dass es den Menschen hier sehr wenig auszumachen scheint. Die meisten Leute beachten es gar nicht weiter (selbst wenn die Stiefel ganz sichtbar sind und nicht durch Hosen verdeckt). Wenn überhaupt schauen sie einmal verwundert, schauen wieder weg und denken sich ihren Teil.

Ich denke aber, dass hier wirklich das gesamte äußere Erscheinungsbild eine wichtige Rolle spielt. Die Leute, die gerade so zwischen Punk oder Nazi unterscheiden können, dürfte klar sein, dass ich ohne Glatze und Bomberjacke weder ein Nazi. noch ohne zerzotteltes, gefräbtes Haar ein Punk sein dürfte. Sind jetzt zwar irgendwie Vorurteile, aber mein äußeres Erscheinungsbild ist eben wesentlich gepflegter. :wink:

Die Menschen, die mich kennen, stört das auch kein bisschen. Sie sind ja von mir sowieso einiges gewohnt. Gerade was Kleidung angeht, bin ich sehr vielschichtig. Es kann schon mal vorkommen, dass ich am einen Tag mit Anzug und Krawatte, am anderen mit lockeren, lässigen, bunten Sachen und am nächsten mit finsteren, unheimlichen Outfits aufkreuze. :wink: Der ein oder andere mag jetzt denken, ich sei einfach unentschloßen mich irgendwo einzugliedern und mich festzulegen - aber nein. Genau das möchte ich eben nicht, ich gebe mich keiner Schublade hin und lebe in den Tag hinein, so wie mir es gefällt. Das beeinflusst natürlich auch meine Kleiderwahl und diese spiegelt irgendwo immer gerade meine momentane Gefühlslage wieder. Wichtig ist natürlich auch, wo man mit welchem Outfit auftaucht. Es gibt einfach Angelegneheiten, bei denen Springerstiefeln mit Ledermantel und alles in schwarz sehr unseriös wirken kann.

Dumm angemacht wurde ich übrigens noch nie wenn ich Springerstiefel trug. Also ich bin wirklich schon immer sehr überrascht gewesen, wie tolerant die Menschen (zumindest nach außen hin) damit umgehen. Natürlich kommt es aber auch öfters mal vor, dass einem fremde Menschen dann mit einem eher ängstlichen und respektvollen Blick begegnen. Kann ich aber vollkommen nachvollziehen, dass so ein Outfit für den Otoo Normalverbraucher befremdlich wirken kann.

Benutzeravatar

» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe ehrlich gesagt keine großen Vorurteile oder Meinungen gegenüber Menschen, die Springerstiefel tragen und das liegt auch meistens daran, dass man heutzutage eigentlich sehr leicht erkennt, wann die Jugendlichen oder Erwachsenen sich aus politischer Überzeugung heraus so anziehen oder wann sie es einfach nur tun, um sich abzuheben. Die meisten Jugendlichen heutzutage haben mit Politik nichts weiter am Hut und interessieren sich gar nicht dafür und ich schätze, dass einige gar nicht wissen, was ihre Aufmachung überhaupt bedeutet, beispielsweise bedeutet hat.

Sie ziehen sich eben einfach so an, weil es zu bestimmten Musikrichtungen heute auch noch dazu gehört und mehr verstehen sie auch nicht darunter. Solche Jugendliche habe ich schon so einige Male getroffen und ich finde es natürlich auch ein wenig armselig, wenn Menschen in der heutigen Zeit solche Bildungslücken haben, aber daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern. Springerstiefel bleiben bei vielen Jugendlichen einfach nur ein Zeichen für Hard Rock oder Metal, mehr nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^