Warum man Tee mit kochendem Wasser aufgießen sollte
Ist Euch auf Teepackungen auch schon mal der Hinweise aufgefallen Immer mit sprudelndem Wasser aufgießen. Nur so erhalten Sie ein sicheres Lebensmittel? Ich fand den Hinweis schon immer sehr merkwürdig, weil ich finde, dass der Tee auch nur dann richtig schmeckt, wenn er mit kochendem Wasser aufgegossen wird. Ich habe auch schon mal Tee serviert bekommen, bei dem der Teebeutel in kaltes Wasser gehängt wurde und das dann in der Mikrowelle erwärmt wurde. Nicht wirklich lecker.
Abgesehen vom Geschmack ist diese Methode wohl auch nicht der Gesundheit zuträglich, da nur sprudelnd kochendes Wasser die eventuell vorhandenen Tee-Keime zuverlässig abtötet. Auch heißes Wasser aus der Leitung ist nicht heiß genug.
Mit lauwarmem Wasser muss man den Tee ja nun auch nicht aufgießen, ich glaube allerdings nicht, dass es wirklich immer kochen muss. Es gibt Teesorten, bei denen wird sogar dringend davon abgeraten. Grüner Tee etwa wird angelblich bitter, wenn das Wasser zu heiß ist. Ich kann das weder bestätigen noch verneinen, da ich nur schwarzen und roten Tee trinke und anderen nicht mag, es also nicht ausprobiert habe. Ich lasse das Wasser immer aufkochen und warte dann ein paar Minuten, weil mir der Tee sonst einfach viel zu heiß ist. Und ich konnte bislang noch keine geschmacklichen Abstriche feststellen und ich trinke recht viel Tee.
Auch, dass Keime, die vielleicht im Tee sind, so gefährlich sein sollen, glaube ich eher nicht, davon höre ich heute zum ersten Mal. Von daher glaube ich eher, dass das wieder so ein Absicherungshinweis ist, damit die Teefirmen aus der Nummer raus sind, wenn dann doch mal was sein wollte, was vermutlich selten vorkommt.
Vor allem bei den hochwertigeren grünen Tees hat die Wassertemperatur schon einen Einfluss auf den Geschmack, aber natürlich kommt es auch hier auf solche Sachen wie Ziehzeit und Wasserhärte an. Für grünen Tee lässt man das Wasser aber auch aufkochen, nur kippt man es dann nicht direkt kochend auf den Tee sondern wartet ungefähr 5 Minuten. Das Wasser für grünen Tee sollte ungefähr 80 Grad haben und es gibt auch spezielle Thermometer um diese Temperatur zu bestimmen und wenn man penibel sein will gibt es auch für verschiedene grüne Teesorten verschiedene Temperaturen bei denen er angeblich am besten schmeckt.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Empfehlung mit dem kochenden Wassern wirklich etwas mit der Gesundheit zu tun hat. Denn zum einen ist Wasser das am besten kontrollierte Lebensmittel und wird von zahlreichen Menschen ohne abkochen direkt aus der Leitung getrunken. Und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass Tee, der mit Keimen belastet ist überhaupt verkauft werden dürfte.
Das ist ja ein Zufall. Vor ein paar Tagen habe ich genau zu der Frage einen Artikel in der Apothekenumschau vom November gelesen. Dort steht drin, dass dieser Hinweis tatsächlich nötig geworden ist. Der Sicherheitshinweis gilt hauptsächlich wohl für Kinder. Laut der Zeitung erwärmen wirklich einige Mütter heutzutagen den Fencheltee für Ihre Kleinen nur noch in der Mikrowelle, statt ihn wie gewöhnlich aufzubrühen. Dann wird das Wasser nicht hoch genug erhitzt und schädliche Keime aus den Teeblätter oder Teezutaten werden nicht zuverlässig genug abgetötet
Eine andere komische Gewohnheit von vielen Jungen Müttern soll sein, dass sie den Tee mit heißem Wasser aus der Warmwasseranlage der Heizung aufbrühen. Auch das ist gefählich und zwar aus zwei Gründen. Erstens ist das Warmwasser aus der Leitung meist nicht heiß genug, um die Keime im Teebeutel abzutöten. Zweitens: wenn die Warmwasseraufbereitung nicht ordentlich gewartet und eingestellt ist, können sich Legionellen vermehren. Diese sind nicht ganz ungefährlich.
Der Warnhinweis wurde auf den Teepackungen laut dem Artikel also vor allem wegen Kindern aufgedruckt. Kinder haben ja bekanntlich ein schwächer entwickeltes Immunsystem als Erwachsene. Aber auch manche Erwachsene können, gesundheitlich bedingt, Probleme mit der Immunabwehr haben und dann mit eigentlich harmlosen Bakterien und Viren schon ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommen.
Ach ja: Natürlich enthalten Tees Keime. Überall um uns herum sind Keime. Und gerade Teezutaten, besonders für Grün- und Schwarzte kommen oft aus Länder, die einen niedrigen Hygienestatus in vielen Gebieten haben. Da kann es schon vorkommen, dass die Pflanzen z.B. mit den ungewaschenen Händen der Pflückerinnen in Kontakt kommen. Auch wenn man sich vielleicht nichts schlimmes einfängt. Einmal Montezumas Rache wegen unsachgemäß bereitetem Tee zu bekommen, ist auch schon nervig genug.
Eine Asiatin hat mir auch erklärt, dass man Grüntee bei ihnen zu Hause traditionell generell so zubereitet, dass die Teeblätter erst mal mit kochendem Wasser abgespült werden. Dieses "Abwaschwasser" wird aus der Kanne weggegossen. Erst der zweite, und damit reinliche Aufguss wird getrunken. Und für diesen verwendet man dann auch Wasser, das nicht mehr kochend heiß ist, sondern eine grünteeverträgliche Temperatur hat. Ich denke, dass deren Tradition nicht im luftleeren Raum gewachsen ist. Ich weiß allerdings nicht, wo dies auch außerhalb des chinesisch geprägten asiatischen Raums verbreitet ist.
Selbst wenn der Tee nicht in einem Entwicklungland angebaut wird, wird er nicht keimfrei sein: Nehmen wir als Beispiel mal hochwertigen Bio-Kräutertee aus Wildsammlung bzw. Freilandanbau: Da kann mir keiner garantieren, dass da nicht ein Fuchs oder ein anderes Wildtier auf der Pflanze Keime und/oder Parasiteneier hinterlassen hat. Gerade manche Parasiten sind wahre Überlebenskünstler. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass da manches unbeschadet auch eine Verpackung und Trocknung übersteht.
Deshalb macht es für mich durchaus Sinn, die Teezubereitung hygienisch zu gestalten.
Es gibt Tee für die Senseo Maschine. Da wird das Wasser auch nur mit ca. 80 Grad durchgepustet und der Tee zieht nicht mal und er schmeckt und ein Warnhinweis steht auf den Senseo Teepads auch nicht drauf. Warum sollte denn der Warnhinweis dann nur auf losem Tee oder Teebeuteln stehen und nicht bei den Teepads? Welchen Sinn sollte das dann haben?
Man kann auch steril leben. Aber dann bekommt man bei jedem Keim direkt auch eine Krankheit. Ich denke nicht, dass ich auf den Senseo Tee deswegen verzichten werde.
Dass ich den Tee im Teebeutel aufbrühe, indem ich das Wasser mit dem Wasserkocher koche ist wohl klar. Das mache ich schon automatisch. Aber ob es sein muss bezweifel ich seitdem ich die Senseo Teepads habe.
Also ich habe bei deiner Frage sofort an meine Erfahrung in La Paz gedacht. Da die Stadt so hoch oben ist, kocht das Wasser aufgrund des Luftdrucks früher - frag mich nicht warum, dafür gibt es sicher eine gute Erklärung.
Auf jeden Fall ist es für Touristen total wichtig, dass man dazu sagt, dass man das Teewasser gekocht haben will, zB beim Frühstück im Hotel. Da die Bolivianer das Wasser ohne Probleme trinken, denken sie sich nichts dabei, einem Fremden Tee zu geben, bei dem das Wasser nicht wirklich gekocht hat. Leider ist das für Leute, die nicht "abgehärtet" sind, ziemlich schädlich und kann man sich über Magenverstimmungen und Durchfall freuen, weil die Keime nicht richtig abgetötet werden, da es in Bolivien keine gute Trinkwasserqualität gibt.
Ich weiß nicht, wie das Trinkwasser in deiner Gegend ist - bei Auslandaufenthalten solltest du aber aus diesem Grund wirklich darauf achten, dass dein Teewasser gekocht ist!
Danke trüffelsucher, jetzt ist einiges klarer. Da habe ich gar nicht dran gedacht, dass die Warmwasseraufbereitung auch ein Problem sein kann. Das mit dem grünen Tee kenne ich übrigens auch von einem Kunden so, der sich sehr stark für asiatische Traditionen interessiert.
Hallo Diamante,
ich bin wirklich kein Hygienefanatiker. Auch als meine Kinder sehr klein waren, wäre ich nie auf die Idee gekommen, die Räume zu desinfizieren. Das ist eine durchaus verbreietete Unsitte.
Ich bin mir nur durchaus bewust, dass es solche und solche Erreger gibt. Es ist eine Sache, ob sich das Kind einen leichten Durchfall holt, weil es mal einen Apfel isst, der ihm auf den Boden gefallen ist. Es ist eine andere Sache, wenn man seinem Kind einen Tee verabreicht, der möglicherweise gefährliche Bakterien enthält. Gerade in Indien, Asien, Afrika und Südamerika, wo viele Teebestandteile herkommen, ist der Typhus noch weit verbreitet. Der Typhuserreger ist außerhalb des menschlichen Körpers wochenlang infektiös. Es ist also denkbar, dass man sich mit nicht ordentlich gekochtem Tee eine Typhusinfektion holt, beispielsweise, wenn der Tee frisch gekauft wurde.
Es wurden in Kräuterteeproben immer wieder in der Vergangenheit Salmonellen gefunden. Das ist kein Scherz, sondern das kann man hier beim Bundesamt für Risikobewertung nachlesen. Die erklären auch noch mal ganz detailliert, warum es so wichtig ist, dass das Wasser wirklich kocht.
Das Bundesamt für Risikobewertung ist denke ich, eine sehr seriöse Quelle, die sicherlich kein Interesse daran haben, sinnlose Hysterie in der Bevölkerung zu verbreiten.
Hier kann man nachlesen, dass sich seit 2002 immer mehr Babys mit Salmonella agona infiziert haben, nachdem sie ungenügend erhitzten Kräutertee getrunken haben. Die Quelle dieser Seite ist auch durchweg seriös, nämlich das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Es ist also durchaus keine spaßige Angelegenheit. Eine Salmonelleninfektion hat es schon beim Erwachsenen in sich. So ein Baby ist durch den heftigen Durchfall da sehr gefährdet, durch diese Keime auszutrocknen.
Wenn man die Teepads für die Senseo-Maschine nicht mit kochend heißem Wasser aufgießen muss, dann sich sie vielleicht anderweitig ab Werk schon entkeimt worden. Man kann Kräuter ja betrahlen, und dann sind sie keimfrei. Bei getrockneten Kräutern ist das in Deutschland erlaubt. Endgültige Sicherheit hast Du, wenn Du mal beim Hersteller nachfragst.
Vielleicht ist es in Deutschland auch nicht verpflichtend, den Warnhinweis mit den Keimen in den Kräutern auf Teepackungen anzubringen? Das ist immerhin denkbar, da nicht auf allen meinen Teepackungen dieser Hinweis steht.
Es handelt sich hierbei um einen Hinweis und keinen Warnhinweis. Man wird nicht etwa krank, wenn man den Tee nicht mit sprudelndem Wasser aufgießt. Selbst bei kaltem Wasser ist das schlimmste was passieren kann, dass er nicht gut schmeckt.
Tatsache ist einfach, dass ein Tee, bzw. die Kräuter- oder Früchtemischungen, ziehen müssen um den Geschmack anständig entfalten zu können. Es gibt zwar Kräuter, die man aufkochen MUSS, aber das ist die Ausnahme und in der Regel ist das auch so ohne weitere Kenntnisse nicht verkäuflich. Frei verkäufliche Mittel (es gibt Arzneimittel, die man nur auf Rezept kaufen kann) können und sollten mit kochendem Wasser aufgegossen werden, müssen aber nicht.
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