Äpfel schwefeln - wie gehts?

vom 15.11.2009, 12:14 Uhr

Ich habe heute noch mal etliche Äpfel aufgelesen. Diese sind zum Lagern nicht geeignet, zum sofortigen Verzehr aber zu viel. Nun habe ich gehört, dass man die Äpfel trocknen oder besser schwefeln kann. Eine Nachbarin von mir hat das wohl bis vor einigen Jahren gemacht. Leider ist die gerade Ende letzter Woche in Urlaub gefahren, so dass ich sie nicht fragen kann.

Habt Ihr Erfahrungen mit dem Schwefeln von Äpfeln? Wofür ist das sinnvoll und vor allen Dingen wie gehts? Welches Zubehör ist nötig und wo kann man das im Zweifelsfall kaufen?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke mal, dass nur das Schwefeln alleine nicht zum dauerhaften Konservieren ausreicht.

Früher hat man beispielsweise die geriebenen Kartoffeln für Knödel geschwefelt, damit der Kartoffelteig schön hell wird, und nicht bräunt. Darin wird der Sinn des Schwefelns auch bei Äpfeln liegen. Bei Rosinen und anderen Trockenfrüchten schwefelt der Handel auch, damit die Farbe schön bleibt und damit Mikroorganismen in Schach gehalten werden.

Bedenke aber, dass Schwefeln nicht ohne Folgen auf die Gesundheit ist. Beim Wein sind deshalb z.B. Höchstkonzentrationen von 40 Milligramm Schwefel pro Liter Wein festgesetzt.

So weit ich mich entsinne, gibt es für den Hobbywinzer Schwefelprodukte zu erwerben. Zur Obsterntesaison führen das viele Baumärkte. Zum einen gibt es da Pulver, die man in Wasser auflösen kann und auch solche Schwefelstäbchen, die man abbrennen kann. Allerdings muss man sagen: Es stinkt ekelhaft. Wenn zu viel Schwefel an die Äpfel kommt, kann ich mir vorstellen, dass das auch abartig schmeckt.

Ich würde die Äpfel eher trocken und zwar ohne zu Schwefeln. Die Apfelringe sind dann zwar nicht so blütenweiß wie aus dem Handel, schmecken aber trotzdem lecker. Eine andere Möglichkeit ist auch, die Äpfel geschält und geschnitten einzufrieren. Das geht prima. Wenn man z.B. gerne Apfelstrudel isst, kann man den schon gerollt und roh in der Backrorm einfrieren. Das habe ich probiert, das geht super.

Was auch erstaunlich lecker ist: Selbstgekochte Marmelade aus Äpfeln. Auch der Klassiker Apfelmus schmeckt selbst hergestellt aromatischer, als gekaufter. Und die Herstellung ist gar nicht so schwierig. Man benötigt nur, besonders für Apfelmus peinlich saubere und einwandfrei schließende Schraubgläser, da dieser leicht zum Schimmeln neigt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Da hat die Person, die mir das alleinige Schwefeln empfohlen hat, wohl etwas missverstanden. Mir geht es wirklich nur um trocknen. Apfelmus und Marmelade haben wir in diesem Jahr schon mehr als genug und einfrieren möchte ich aus verschiedenen Gründen nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo Jot Jot,

das war dann wohl wirklich ein Missverständnis. Du schriebst im Ausgangspost:

Nun habe ich gehört, dass man die Äpfel trocknen oder besser schwefeln kann.

Diese "oder" habe ich als trocknen oder schwefeln verstanden. Damit wäre das geklärt.

Wenn Du so viele Äpfel hast, lohnt sich meiner Meinung nach eher die Anschaffung eines Dörrgerätes. Das ist eine Maschine, da ist unten quasi ein Warmluftfön eingebaut. Darüber befinden sich Behälter in mehreren Lagen, deren Boden nur aus Gitterstäben besteht. Von unten werden die Apfel- oder sonstige Fruchtstücke permanent mit Warmluft umflutet und getrocknet.

Mit diesem Gerät kann man sogar sehr wasserreiche Früchte, wie z.B. Pflaumen trocken. Man kann sie sogar so lange trocknen, bis sie knackig sind und nicht so manschig wie die Backpflaumen aus dem Handel. Ich habe mit diesem Gerät sehr gute Erfahrungen gemacht. Die getrockneten Äpfel sind, wenn sie trocken genug sind, probelmlos lange lagerbar. Und das auch ganz ohne Schwefelung.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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