Haustier zulegen, nur wegen Einsamkeit
Folgendes, vor zwei Tagen hat mich ein Freund kontaktiert und mich um Rat gefragt, ob ich ihm auch mit helfen, einen Welpen zu suchen. Als ich das erfahren habe, dachte ich schon, oh nein, lieber nicht. Er hat sich nun endlich aus einer unmöglichen Beziehung getrennt. Nun ist es so, dass er von seiner Freundin oft den Hund hatte, da sie sich nicht um den Hund kümmerte.
Auf jeden Fall ist er ziemlich kaputt durch diese Beziehung und sollte eigentlich erstmal zu sich finden. Ich habe ihm auf jeden Fall abgeraten von einem Hund und von einem Welpen schon gleich fünfmal. Zum einen kennt er sich nicht wirklich aus, zum anderen hat er nicht die Zeit und die Geduld für einen Welpen und nun kam auch noch raus, dass er auch das Geld nicht dafür hat. Als ich ihm gestern am Telefon aufzählte, was er alles brauch und so weiter, kam dauernd nur, na da dran habe ich nicht gedacht.
Der einzige Satz der mir dann noch eingefallen ist war wirklich; Du bist wie ein Kind, welches zu der Mama geht und sagt, ich will ein Haustier. Ich denke auch, dass ein Hund allgemein nicht für ihn ist. Er geht gerne weg, studiert, ist alleine, das wäre für ihn und einen Hund nicht gut. Nun meinte er, welches Haustier denn dann für ihn wäre.
Also er hat eine große Wohnung, will nicht alleine sein und nicht so viel an Geld ausgeben für die Anschaffung und die laufenden Kosten. Es kam nun schon raus, dass 275 Euro für einen Schutzvertrag zu teuer für ihn sind derzeit. Kann ich nicht verstehen, wenn ich mir ein Tier zulegen will, aber nun ja. Der Neuwagen ist nun wichtiger gewesen.
Wäre es ratsam ihm ein Haustier komplett auszureden? Oder welches Haustier sollte ich ihm empfehlen? Ich meinte, eine oder besser zwei Katzen. Er ist zwar immer mal weg, aber er wohnt im Haus der Eltern, daher können dort die Katzen dann auch versorgt werden. Mich würde auch interessieren, ob ihr genauso gehandelt hättet und ihm einen Hund mehr oder minder ausgeredet hättet. Also wenn dann habe ich ihm zu einem Junghund geraten und gemeint, wenn er wirklich einen Hund will, dann soll er sich nun was zurücklegen und wenn er wirklich einen Hund will, dann will er den auch noch in zwei drei Monaten.
Ich würde deinem Freund auch davon abraten sich einen Hund anschaffen, denn außer dem finanziellen Aspekt, hat er ja wohl auch keine oder kaum Zeit für einen Hund.
Ich kann es aber durchaus verstehen, das er sich ein Tier anschaffen möchte, wenn er alleine ist, denn ein Tier ist ja auch eine Bereicherung, gerade wenn man alleine lebt.
Aber ich würde ihm dann auch raten, sich lieber zwei Katzen anzuschaffen, denn die brauchen nicht so viel Zeit wie ein Hund und wenn sie zu zweit sind, dann beschäftigen sich ja auch mal zusammen, aber sie verursachen eben auch kosten, auch wenn diese nicht so hoch sind wie bei einem Hund, das sollte er schon bedenken.
Wenn er Hunde mag, bringt es nichts, ihm eine Katze zu empfehlen. Aber schlag ihm doch vor, dass er zuerst mal im Tierheim Hunde ausführen geht. In eigentlich jedem Tierheim werden ehrenamtliche Helfer gesucht, die mit den Hunden spazieren gehen. Da sind auch etliche ruhige, liebe Hunde bei, die auch bei einem absoluten Anfänger brav an der Leine laufen. Dadurch lernt Dein Freund dann auch schon mal bisschen Umgang mit Hunden und wenn er einen Pflegehund nimmt, dann wäre das ein weiterer Schritt, da er dann jeden oder fast jeden Tag genau den Hund ausführen würde. Und wenn es sich irgendwann ergibt, könnte er den Hund vielleicht ganz übernehmen.
Haustier, wenn einer schon mit sich selbst nicht klar kommt, ist keine so besonders gute Idee. Ein Tier - und besonders ein Hund - bedeutet auch viel Verantwortung und gerade Hunde haben nunmal weitaus mehr Ansprüche und Bedürfnisse als zum Beispiel ein Hamster.
Und von der finanziellen Seite her: Auch eine Katze kann, wenn sie einen Tierarzt braucht, ganz schnell ein riesiges Loch in den Geldbeutel reißen. Da muss nur mal notfallmäßig eine Tierklinik oder eine größere Operation anfallen, dann sind ganz schnell mehrere hundert Euro weg. Daher ist ein größeres Tier keine gute Idee, wenn er sowieso kaum Geld hat. Man sollte immer eine Rücklage haben, bei Hund und Katze sollten das etwa 500 Euro sein, die man in der Hinterhand hat, falls mal etwas ist (und selbst damit kann man mitunter nicht hinkommen, bei Operationen und Aufenthalt in einer Tierklinik ist man schnell schon im vierstelligen Bereich). Dieser Polster sollte er unbedingt haben, bevor er über die Anschaffung eines Hundes näher nachdenkt.
Also von einem Haustier ist hier nicht zwangsläufig abzuraten! Haustiere sind die treusten Freunde, die man sich wünschen kann und für einsame Menschen ist so ein Haustier erstmal sehr gut, damit sie sich nicht irgendwo verlieren. Wenn er denkt, dass ihm das helfen könnte, dann lass ihn doch machen. Das hat gar nichts mit einem "Muttersöhnchen" zu tun, das ist einfach nur menschlich.
Nur ist es eben schon wichtig, wie viel Platz er hat und vor allem wie viel Zeit. Und er sollte sich bewusst sein, dass das Haustier dann auch noch einige Jahre versorgt werden möchte, auch, wenn er mal wieder jemanden kennen lernt. Er kann es dann nicht einfach in der Ecke sitzen lassen und auch ins Heim gehört dieser Freund dann natürlich nicht.
Wenn er tatsächlich wenig Platz, Geld und Zeit hat, dann ist ein Hund sicherlich nicht das Richtige für ihn. Selbst ein kleiner Hund braucht seinen Auslauf und seine Zeit. Ein Hund kann sich schlecht alleine beschäftigen, er braucht den Menschen bedingungslos. Und auch in der Wohnung kann man den nicht wirklich alleine lassen, er müsste ihn überall mit hinnehmen, weil gerade ein junger Hund macht, was er will. Der zerstört dem noch die ganze Wohnung, wenn er ihn daheim lässt. Mit einem älteren Hund kann man das vielleicht machen, aber dann muss der auch schon daran gewöhnt sein, muss erzogen sein und bei einem Welpen ist das ja nicht der Fall, zumal auch der ältere Hund nicht weiß, wie ihm geschieht, wenn er zu einem neuen Herrchen kommt.
Eine Katze wäre bei wenig Platz und weniger Zeit eher etwas für ihn, wobei das natürlich auch nicht heißen soll, dass man die Katze ständig alleine lassen soll und darf. Nur ist eine Katze eben viel selbstständiger als ein Hund, die kann sich auch mal allein beschäftigen, braucht aber natürlich auch ihre Kuschelstunden. Und dann braucht auch die Katze ihre Eingewöhnungsphase eh man sie alleine zu Hause lassen kann. Da muss er dann auch sehen, ob er dafür Zeit hat. Und dann muss man sich überlegen, was man für eine Katze möchte: eine Stubenkatze oder eine, die auch mal nach draußen will. Beides hat seine Vor- und seine Nachteile, muss aber genau durchdacht sein, weil es vom Wohnort und der Umgebung abhängt und von den eigenen Bedürfnissen, also vom eigenen Zeitplan.
Na und wenn man relativ wenig Zeit/Platz hat, dann wäre ein Nager oder ein Wellensittich das Richtige. Den Vogel kann man sich auch sehr zum treuen Begleiter hochziehen, wenn man ihn ganz jung kauft und ihn auch entsprechend umsorgt. Aber das kostet natürlich auch wieder zeit, die man haben muss, sonst finden Mensch und Tier nicht zueinander. Und für Leute, die eigentlich völlig ungeeignet für Haustiere sind, sind Fische das Richtige. Ob die allerdings Freunde werden können, bezweifle ich. Da tut es auch das Kuscheltier.
Ich finde es generell schwierig, wenn ein Tier einen Menschen ersetzen soll, egal ob das jetzt ein Partner oder ein Kind ist. Denn oft gibt es dann eben irgendwann wieder einen neuen Partner und das Tier hat seinen Zweck damit eigentlich erfüllt und hat das Nachsehen.
Das muss ja gar nicht so krass enden, dass das Tier ins Tierheim oder zu anderen Leuten abgeschoben wird. Aber für ein Tier, das sehr auf seinen Menschen fixiert ist, wie das bei einem Hund ja nun mal der Fall ist, ist es wahrscheinlich schon schlimm genug, wenn der Mensch nicht mehr so viel Zeit mit ihm verbringt und ihm nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenkt, weil plötzlich jemand auf der Couch neben ihm sitzt.
Also wenn Haustier dann rate ich zu Tieren, die sich gut alleine beschäftigen können und wenn möglich auch nicht nur ein Tier sondern zwei.
Wenn ich das recht in Erinnerung habe, hast du auch einen Welpen, mit dem du überfordert bis und den du neulich sogar in eine Hundekita stecken wolltest oder? Wenn derjenige all das weiß, würde ich auf deinen Rat, sich wegen des Studiums und gerne Weggehens keinen Hund anzuschaffen, nichts geben.
Ich studiere auch und trotzdem kann ich mich prima um meinen Hund kümmern, besser als wenn ich Vollzeit arbeiten würde. Meine Arbeitszeiten, die ich neben dem Studium habe, lege ich immer so, dass der Hund nicht zu kurz kommt. Und am Abend kann man trotzdem weggehen. Grundsätzlich ist ein Hund anspruchsvoll, aber er gibt wirklich viel zurück.
Was mir zu denken geben würde ist lediglich die Sache mit dem Geld. Ein Hund ist nunmal teuer. Und da sind die Anschaffungskosten noch das geringste Problem. Tierarztkosten, Zubehör, Hundesteuer usw. kostet alles Geld und das muss man ausgeben. Am besten rechnest du ihm mal vor, was da alles zusammen kommt
@ winny2311:
Ja ich habe einen Welpen, jedoch bin ich nicht überfordert. Ich denke einfach nur, dass mein Welpe in der Tagesstätte besser aufgehoben ist, als bei meinen zwei Freunden die sich mit Welpen nicht auskennen. Die Frau von der Tagesstätte hingegen schon. Ich kenne diese Frau und vertraue ihr. Es ist auf der Arbeit ein Engpass und ich bin 13 Stunden auf Arbeit. Wenn ich daheim bin, gehört die Zeit ganz meiner kleinen und auch von der Arbeit fahre ich immer mal heim.
Ich wüsste nicht das ich überfordert bin. Sie ist nun fast vier Monate und entwickelt sich prächtig. Wie gesagt, wenn es da drum geht, dass jemand bei ihr ist, da ist immer jemand da. Wollt ich nur mal richtig stellen.
@ kleineliebe! Ich muss winny2311 voll und ganz zustimmen und dass dein Hund bei der Pflegerin besser aufgehoben ist als bei deinem Freund höre ich hier zum ersten mal. So weit ich mich erinner, sollte das nur eine Übergangslösung sein und der Hund dann von deinem Freund betreut werden
Ich würde mir auch überlegen, wie du bei diesem Menschen argumentierst, der sich keinen Hund anschaffen soll. Er sieht es ja bei dir nicht anders. Er sieht, dass du deinen Hund tagsüber abgeben willst, was er ja auch machen kann. Er sieht, dass du auch arbeiten gehst und nicht die Zeit hast dich um deinen Hund zu kümmern. Sonst würdest du ja nicht daran denken ihn tagsüber abzugeben.
Du kannst wirklich nur mit dem Geld argumentieren. Alles andere würde ich an der Stelle deines Bekannten/Freundes nicht ernst nehmen. Denn ein Hund kann wirklich verdammt teuer sein und wenn er jetzt schon kein Geld hat, dann wird es schwer für ihn sich einen Hund überhaupt halten zu können.
Ja gut, das mit der Hundetagesstätte weiß diese Person nicht. Es ist auch richtig, dass ich derzeit nicht so viel Zeit habe, wie ich es gerne hätte und es regt mich auf ohne Ende. Doch da ich nun Selbstständig bin, muss ich derzeit erstmal zwölf Stunden und mehr arbeiten. Jedoch muss ich aber zu meiner Verteidigung sagen, dass ich sogar vor der Arbeit noch mit meiner Süßen draußen bin und spiele und alles und wenn ich nach Hause komme auch.
Es war nicht so geplant, doch im Moment kann ich nichts daran ändern. Leider.
Hallo zusammen!
Ich muss eigentlich auch sagen, dass dein Bekannter ja bei dir sieht, dass man auch einen Hund halten kann, wenn man nicht so viel Zeit hat. Jedoch finde ich es gut, dass du ihm davon abgeraten hast, denn er scheint ja wirklich nicht viel Geld zu haben und ein Hund kostet eben. Außerdem hat er sich ja nicht wirklich über Hunde und ihre Bedürfnisse informiert. Ich würde jedem abraten, sich ein Tier ein zu holen, wenn er sich vorher nicht wirklich damit beschäftigt und auseinander gesetzt hat.
Da dein Bekannter noch im Haus seiner Eltern wohnt, haben diese ja auch ein Mitspracherecht. Er sollte daher erstmal mit seinen Eltern reden und sie fragen, ob sie mit einem Haustier einverstanden sind und vor allem dann auch überlegen, welches Tier in Frage kommt. Generell würde ich auch nicht sagen, dass er kein Tier halten sollte. Nur ein Hund wird da wohl nicht das richtige Haustier sein.
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