Keton im Urin

vom 13.11.2009, 23:08 Uhr

Ich musste aus gesundheitlichen Gründen, habe einen Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich, ein paar Kilos los werden. Nun mache ich seit einiger Zeit eine erfolgreiche Diät und etwas Sport und Muskelaufbau im Fitnessstudio. Da hat mir doch letztens jemand im Studio erzählt, wenn man Keton im Urin hat, ist die Fettverbrennung richtig aktiviert.

Keton entsteht wenn der Körper Fett in Energie umwandelt leider wusste auch nichts Genaueres darüber. Er meinte mal gelesen zu haben, dass es auch Teststreifen gibt wo man den Wert auf einer Farbskala ablesen kann. Hat jemand schon mal Keton im Urin gemessen?

» Salzwasser » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Als Teenie habe ich mal bei Bekannten Ketonteststreifen auf der Toilette gefunden. Neugierig wir ich bin, habe ich mich gleich erkundigt, was das soll und wofür das ist. Meine Biologielehrerin hat mir damals folgendes zu Ketonen im Urin erklärt:

Ketone bilden sich wohl nur, wenn der Körper nicht ausreichen Kohlenhydrate zur Fettverbrennung zur Verfügung hat. Die Reste der Fette werden als Ketone ausgeschieden. Eine zu hohe Konzentrationen an Ketonen im menschlichen Körper kann das Hirn schädigen.

Im Normalfall, beim gesunden Menschen, der sich gesund ernährt, hat man wohl keine Ketone im Urin. Diese entstehen, wie gesagt nur dann, wenn Kohlenhydrate für den Stoffwechsel fehlen. Dies ist der Fall, wenn der Mensch die so genannte Atkinsdiät macht, die auch oft Punktdiät genannt wird. Dabei darf man keinerlei Kohlenhydrate zu sich nehmen und isst nur Eiweiß und Fett. Der Körper verbrennt dann das Fett nicht vollständig und kann nicht alle Fettkalorien verwenden, weil das Fett halbverdaut als Keton ausgeschieden wird.

Der Mensch nimmt auf diese Weise sehr ungesund ab. Damit die Ketonkonzentration nicht zu hoch ansteigt, nehmen bei dieser Diät eben viele diese Teststreifen um sicher zu gehen. Wenn meine Lehrerin recht hatte mit den Hirnschaden, finde ich das katastrophal. Ich würde Dir das auf jeden Fall nicht zum Nachmachen empfehlen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ketone sind Stoffwechselprodukte, die im Körper beim Abbau von Fett entstehen, also bei der Umwandlung von Fett in Energie. Bis es zur Entstehung von Ketonen kommt, muss im Körper aber erstmal einiges passieren. Zunächst greift der Körper nämlich nicht seine Fettreserven an, sondern er versucht den erhöhten Energiebedarf mithilfe des Blutzuckers zu regeln. Generell kann man sagen, dass Ketone entstehen, wenn den Zellen Glucuse fehlt.

Hier ist dann auch die Erklärung für Diabetes zu finden. Menschen, die daran erkrankt sind, egal ob Typ I oder Typ II, haben Probleme mit dem Insulin, das sie nur noch teilweise oder gar nicht mehr produzieren. Ohne Insulin können aber keine Kohlenhydrate verarbeitet werden, der Körper muss sich am Fett bedienen. So steigt die Keton Konzentration unaufhaltsam an, was sogar bis zum Koma führen kann. Aber das gilt nur so bei Diabetikern.

Bei Menschen ohne Diabetis liegen sicherlich Gründe, wie Diät, Sport und andere ähnliche Gründe vor. Aber auch hier sollte man, wenn die Werte lang anhaltend hoch sind durchaus darüber nachdenken etwas zu verändern.

Eine weitere Ursache kann auch Alkoholmissbrauch sein. Wenn die meisten Kalorien nur in Verbindung mit Alkohol aufgenommen werden, kann es ebenfalls zu erhöhten Werten kommen. Der Grund liegt hier bei der Leber. Sie speichert einen Vorrat an Zucker, der Bedarf abgerufen werden kann und diese Funktion leidet dann und den Entgiftung Aufgaben, die die Leber bei Alkohol zu leisten hat.

Die Teststreifen bekommt man in jeder Apotheke oder auch in speziellen Diabetes-Geschäften, ob man sie auch ohne Diabetes vom Arzt verschrieben kommt glaube ich eher nicht. Man hält den Teststreifen einfach in den Urin und bekommt innerhalb von ein paar Sekunden ein genaues Ergebnis geliefert. Anhand der Farbskala, die auf dem Behälter aufgedruckt ist kann man dann vergleichen und die Werte ermitteln. Diese Teststreifen gehören zur Grundausrüstung von Diabetes-Patienten mit Typ I, da sie selbst gar kein Insulin mehr produzieren.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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